Die Verwaltung wird beauftragt, das vorgelegte vorläufige Raumprogramm als Bedarfsbeschluss nach DA-Bau zur Grundlage für die weiteren Planungen zur Sanierung bzw. des Neubaus des Freizeitzentrums Frankenhof zu machen und die nächsten Planungsschritte einzuleiten.
1. Ergebnis/Wirkungen
(Welche Ergebnisse bzw. Wirkungen sollen erzielt
werden?)
1
Mit der
vorgeschlagenen Neustrukturierung (Eingliederung der Sing- und Musikschule
sowie des Deutsch-französischen Instituts in den Frankenhof) im Rahmen der
Sanierung bzw. Neubau des Frankenhofs zu einem Haus für kulturelle Bildung und
Kreativität sollen nachstehende Folgeeffekte erreicht werden:
1.1 Weiterentwicklung des Frankenhofes zu einem Haus der
kulturellen Bildung für alle Generationen
1.2 Langfristige Sicherung und Optimierung der
Leistungsfähigkeit der eingebundenen Fachämter und Organisationen, Weiterentwicklung der Angebote durch
Ausnutzung von Synergieeffekten sowie gemeinsame Nutzung der räumlichen,
technischen und personellen Ressourcen.
1.3 Bessere Servicequalität der Institutionen durch
Betreiben eines gemeinsamen „Dienstleitungszentrum Kultur und Bildung (DLZ)“
unter Berücksichtigung heutiger und künftiger Nutzeransprüche.
1.4 Senkung der Betriebskosten und Optimierung des
Personaleinsatzes.
2. Programme / Produkte / Leistungen / Auflagen
(Was soll getan werden, um die Ergebnisse bzw. Wirkungen
zu erzielen?)
Der Neue Frankenhof: vorläufiges Raumkonzept
Mit Beschluss des Stadtrates vom 09.12.2010 ergibt sich nach 50jähriger Nutzung aus baulicher, energetischer und nutzungsspezifischer Sicht die dringende Notwendigkeit der Erneuerung (Generalsanierung oder Abriss und Neubau) des Frankenhofes. Amt 41 war beauftragt, für den Frankenhof ein Raumkonzept zu erarbeiten.
Zukünftig werden neben den im Gebäude bereits bestehenden Abteilungen des Kultur- und Freizeitamts die Sing- und Musikschule (derzeit im Lynkerschen Palais) sowie das Deutsch-französischen Institut (derzeit im Egloffsteinschen Palais) in den Frankenhof ziehen.
Verwaltung (410):
Die Abteilung Verwaltung ist für den ordnungsgemäßen Ablauf
im Frankenhof verantwortlich. Das
zukünftige Dienstleistungszentrum wird einen Großteil der Leistungen, die im
Kulturreferat angeboten werden, bereitstellen. Dieses Dienstleistungszentrum
soll sich direkt an einen großen
Eingangs- oder Foyerbereich mit Sitzgelegenheiten, welcher auch für Ausstellungen
und kleinere Veranstaltungen/Vernissagen genutzt werden kann, anschließen. Das
Foyer der Einrichtung hat eine wichtige Funktion als niederschwelliger
Eingangsbereich inne. Es dient als Informationsort und Drehscheibe zu den
Angeboten und Räumen im Haus, soll aber auch durch eine entsprechende
Möblierung den Treffpunkt-Charakter für die Besucher unterstreichen.
Direkt an das Foyer
schließt ein Bistro mit großem multifunktionellen Raum an. Das Bistro soll mit
neuem Konzept die bisherige Küchenfunktion, die den Übernachtungsgästen (neues
Übernachtungskonzept) zum Frühstück und den Mitarbeiter der Stadtverwaltung als
Kantine gedient hat, ablösen. Ziel ist eine ganztägige Betreuung der Gäste und
der Veranstaltungen des Frankenhofes.
Die
Übernachtungsform `Jugendherberge´ passt nach der derzeitigen Planung nicht
mehr in den Frankenhof und wird evtl. aufgegeben. Es ist jedoch weiterhin
angedacht, einen Übernachtungsbetrieb im Rahmen eines `Jugendgästehauses´
weiter zu betreiben. Die Zimmer sollen so ausgestattet sein, dass bis zu vier
Personen in einem Zimmer mit Nasszelle untergebracht werden können.
Der vorhandene
große Saal soll weiter in seiner jetzigen Form erhalten werden, da diese Form
in Erlangen etwas Einzigartiges ist und genau den Ansprüchen der Nutzer
entspricht. In ausreichender Anzahl sollen multimedial ausgestattete Seminar-
und Veranstaltungsräume geschaffen werden. Offen ist bislang, ob auch Teile der
VHS-Verwaltung zukünftig im Frankenhof unterzubringen sind. Dies wird derzeit
im Rahmen einer parallel laufenden Machbarkeitsstudie des Palais´ Egloffstein
noch geprüft. Im Rahmen der Gespräche zur Machbarkeitsstudie des Frankenhofes,
die nach Beschlussfassung der vorliegenden Vorlage in Auftrag gegeben werden
soll, werden die Planer den evtl. Einzug der vhs in den Frankenhof mit
berücksichtigen.
Der im Frankenhof
untergebrachte Kindergarten „Netz für Kinder“ ist auch im neuen Frankenhof
weiter in der derzeitigen Größe vorgesehen (Vermerk der Jugendhilfeplanung wird
hierzu noch nachgereicht).
Abteilung
Kinder- und Jugendkultur (412):
Jugendkunstschule
Im neuen Frankenhof
sollte für die Jugendkunstschule ein eigener schon von Außen erkennbarer
Gebäudetrakt entstehen, der das Kreativpotential der Jugendkunstschule
verdeutlicht. An den großzügigen Eingangs- und Foyerbereich sollen sich Werk-
und Kreativräume der Jugendkunstschule anschließen, die jeweils über einen
eigenen kleinen Materialraum verfügen sollten. Da geplant ist, die
Jugendkunstschule verstärkt als außerschulischen Lernort für Schulen und
Kinderbetreuungsangebote zu öffnen, sollten zwei dieser Räume flexibel zu einem
großen Werkstattraum zusammengelegt werden können, um je nach Projekt Gruppen
teilen zu können aber auch Großgruppenaktionen durchführen zu können.
Die Räume sind im
Gebäude so zu platzieren, dass die meisten über Tageslicht und ein Übergang in
den Innenhof oder das Außengelände möglich ist und die Angebote leicht nach
Außen verlagert werden können. Alle Kreativräume sind mit einem Wasseranschluss
auszustatten. Zudem benötigt der Jugendkunstschulbereich nahegelegene eigene
Toilettenräume, da Workshops meist nur mit einer Betreuungsperson durchgeführt
werden.
Weiter soll der
neue Frankenhof auch durch junge Künstlerinnen und Künstler belebt werden,
denen neben der Weiterentwicklung der eigenen künstlerischen Persönlichkeit an
die Workshop- und Projektarbeit mit Kindern herangeführt werden sollen. Dafür
sind Gemeinschafts-Atelierräume geplant, deren Nutzung an die Mitwirkung bei
Angeboten wie dem offenen Atelier, Workshops und/ oder Projekten gekoppelt
wird.
Die genannten Räume
sind organisatorisch und funktionell direkt der Abteilung Kinder- und
Jugendkultur bzw. der Jugendkunstschule zuzuordnen. Nutzungen durch Andere sind
nach Abstimmung möglich, stehen aber nicht als Multifunktionsräume zur
Verfügung, die über ein allgemeines Raummanagementsystem gebucht werden können.
Die Büros der für das Programm der Jugendkunstschule verantwortlichen
Mitarbeiter sollten nach Möglichkeit den Kreativräumen zugeordnet werden.
Zusätzliche Kreativ- und Bewegungsräume:
Kreativwerkstatt- und Medienbereich
Für die
Angebotsvielfalt der Jugendkunstschule aber auch der Ferienaktion Kinderland wären
zusätzlich eingerichtete Spezialwerkstätten bzw. Bewegungsräume als sinnvolle
Ergänzung der Kreativ- und Werkräume wichtig. Diese könnten in ein gemeinsames
Konzept für Anforderungen der VHS integriert werden. Zugleich könnten auch
Werkstatträume für externe Vereine und Gruppen angeboten werden: Fotolabor, Goldschmiedewerkstatt, Druckwerkstatt, Töpferwerkstatt,
Nähwerkstatt, Medienraum, Malraum nach
Arno Stern, Tanz-, Bewegungs- und Gymnastikraum (hohe
Deckenhöhe).
Interessant wäre
auch ein Ton- und Aufnahmestudio, das mit der Sing- und Musikschule genutzt
werden könnte, sowie ein multifunktional nutzbarer Bühnenraum, der als Black
Box für Angebote wie Kinderkino, Theaterprojekte, Jonglieren, aber auch
Laientheatergruppen zur Verfügung gestellt werden kann.
Kinderkulturveranstaltungen:
Der Frankenhof soll
weiterhin ein Zentrum für Kinderkulturveranstaltungen in Erlangen bleiben. Ein
großer multifunktionaler Veranstaltungssaal für Theateraufführungen sowie für
Großveranstaltungen wie den Kinderfasching oder Kinderland diverser
Workshopangebote wird mindestens im bisherigen Umfang benötigt. Notwendig sind
flexible Bestuhlungsformen und eine veränderbare Bühne, die Mitmachaktionen
ermöglichen und Kindern ab 3 Jahren und Eltern gerecht werden. Für die
Ferienabschlussaktion Kinderland werden diverse Gruppen- und Werkstatträume (u.
A. auch der Jugendkunstschule) sowie ein multifunktional nutzbares Außengelände
sowie der Innenhof benötigt. Für die Großaktionen (Kindertanztag, Kinderland,
Ferienkinderbetreuung…) wird zudem eine funktionierende Gastronomie benötigt,
die zu günstigen Preisen Getränke und Snacks und ein Mittagessen anbieten kann.
Eigene Räume werden außer für Büro und Materiallager nicht benötigt. Das Büro
des Kinderkulturbüros sollte nach Möglichkeit in der Nähe der Büros der
Jugendkunstschule angesiedelt werden.
Spielplatzbüro, Jugendclubs und
Eltern-Kind-Gruppen:
Für die genannten
Arbeitsbereiche werden außer für Büros und Besprechungen nach Möglichkeit in
der Nähe der anderen Büros der Abteilung und einen kleinen Lagerraum keine
eigenen Räume benötigt.
Abteilung
Sozialkulturelle Stadtteilarbeit (413):
Raumkonzept für die Gruppen- und
Vereinsräume
Die Gruppen- und Vereinsräume im Frankenhof stehen im Sinne
eines soziokulturellen Arbeitsansatzes sozialen und kulturellen Gruppierungen
und Vereinen zur Verfügung. Dabei kann es sich z.B. um Eltern-Kind-Gruppen,
Selbsthilfegruppen, Kulturvereine, Tanz-, Freizeit- und Hobbygruppen oder auch
Seniorenkreise u.a.m. handeln. Im Mittelpunkt steht die Stärkung und
Unterstützung der Selbstorganisation und des bürgerschaftlichen Engagements.
Darüber hinaus sollen die Räume auch für Kinder-, Kultur- und
Informationsveranstaltungen durch die Abteilungen Kinder- und Jugendkultur,
Soziokulturelle Stadtteilarbeit und Musikschule, aber auch anderer
Institutionen und Ämter genutzt werden. Bei Bedarf dienen sie zum Teil auch als
Seminarräume für Übernachtungsgäste des Gästehauses.
Die Räume werden ausschließlich in Mehrfachnutzung vergeben, um ein Höchstmaß an Wirtschaftlichkeit zu erreichen. Das bedeutet, dass an einem Tag bis zu 5 verschiedene Gruppen den gleichen Raum hintereinander nutzen können. Es ist von einer durchschnittlichen Nutzungszeit von ca. 9:00 bis 23:00 Uhr täglich auszugehen.
Da sich die Möblierungsanforderungen bei jeder Nutzung
ändern, sind Stuhllager in nächster Nähe erforderlich, die es den Nutzern
ermöglichen, selbstständig Stühle und Tische nach Bedarf zu stellen. Auch sind
ausreichend Lagerflächen vorzusehen, die gegebenenfalls durch Schränke in den
Gruppenräumen zu ergänzen sind. Die Möglichkeit, sich selbst Kaffee, Tee und
andere Getränke zuzubereiten, muss durch entsprechende Teeküchen gewährleistet
sein.
Aufgrund der Erfahrungen in ähnlichen Einrichtungen sind Akustikdecken, Türen
mit Absenkdichtung und dimmbare Beleuchtungen vorzusehen. Ein Teil der Räume
soll als Bodenbelag Industrieparkett erhalten, um die Nutzung für Tanzgruppen
zu ermöglichen. Außerdem ist die Garderobenfrage in Bezug auf den Brandschutz
bereits im Vorfeld zu bedenken. In wenigsten zwei der größeren Gruppenräume und
in den Sälen sollen Induktionsschleifen für Schwerhörige vorgesehen werden. Die
Räume müssen aufgrund der unterschiedlichen Nutzungen einerseits neutral
eingerichtet sein, andererseits bedarf es einer nicht-nüchternen, annehmenden
Atmosphäre. Dies kann durch ein entsprechendes Farb- und Beleuchtungskonzept und
durch die Möblierung erreicht werden.
Abteilung Sing und Musikschule (414):
Ein Lebensraum für die Musik
Für ein
gelingendes, nachhaltiges, qualitativ hochwertiges und auch freudvolles Angebot
für das instrumentale und vokale Lernen ist auch die räumliche Qualität ein
wichtiges, das Lernen unterstützendes Merkmal. Die große Zahl der über das
Schuljahr verteilten Schüler- und Klassenvorspiele, Lehrerkonzerte und anderer
musikschultypischen Veranstaltungsformen bündelt die pädagogischen Ziele und
repräsentiert die Arbeit der Musikschule. Es ist daher von unschätzbarem Wert,
wenn diese Veranstaltungen auch äußerlich in Form eines Konzertsaals bis 199
Personen an den Rahmen der Musikschule gebunden sind. Und: benötigte
Instrumente lassen sich leicht aus den Unterrichtsräumen in diesen
transportieren.
Der Strukturplan
des Verbands Deutscher Musikschulen gibt das Konzept, den Aufbau und die
Struktur einer Musikschule vor. Unser
Angebot richtet sich danach aus:
- Grundfächer (z. B. Musikalische
Früherziehung)
- Instrumentalfächer aus allen
Fachbereichen, den Streich-, Holzblas-, Blechblas-, Tasten- Schlag- und
Zupfinstrumenten, wie z.B. Klavier (2 Räume) oder Blockflöte (1 Raum),
insgesamt werden hier 17 Räume benötigt. Mehrere Lehrkräfte teilen sich
die instrumentenspezifischen Räume.
- Kernfächer: Ensembles, Orchester,
Spielkreise, BigBands
- Ergänzungsfächer z.B. Improvisation
Vorgesehen sind
zwei größere Probenräume (Combo-/Bandprobenraum und der klassische Orchesterprobenraum),
die nicht als feste Unterrichtsräume genutzt werden, sondern für die
Kernfacharbeit, Ausweichunterricht, Sonderprojekte, größere Proben und kleinere
Vorspiele zur Verfügung stehen. Eine kleine Teeküche bietet die Möglichkeit,
auch das persönliche Miteinander zwischen Kindern, Eltern und Lehrkräften zu
pflegen. Eltern sorgen gerne für kulinarisches und durstlöschendes, es entsteht
ein besonderer Zusammenhalt z. B. innerhalb einer Instrumentalklasse, wenn es
einen geschützten Rahmen dafür gibt.
Wichtigste Merkmale
der Unterrichts- und Probenräume einer zukunftsfähigen Musikschule:
·
Die
Ausbildung des Gehörs stellt in der musikalischen Entwicklung in allen
Instrumentengruppen eine zentrale Aufgabe dar. Hierfür sind in den Räumen die
Innenschallreflexionen je nach Instrument unterschiedlich reduziert
·
Der
Grundfachraum ist u.a. mit Schwingboden ausgestattet
·
Um
konzentriertes Arbeiten zu fördern, ist die Schallübertragung von Zimmer zu
Zimmer und von den Gängen in die Zimmer minimiert
·
Unmittelbar
angrenzende Lagermöglichkeiten an die größeren Unterrichtsräume (Percussion,
musikalische Grundfächer, Combo-/Bandprobenraum, Orchesterprobenraum) für
Notenständer, Stühle, Instrumente u. a. So stehen z. B. neben dem Grundfachraum
in einem Extraraum Xylophone auf Wägen, größere Percussionsinstrumente usw.
griffbereit. Im Raumprogramm sind diese Materialräume im Lagerbereich
aufgeführt.
3. Prozesse und Strukturen
(Wie sollen die Programme / Leistungsangebote
erbracht werden?)
November 2012: Beschluss KFA über das geplante Raumprogramm
Mai 2013: Vorstellung und Diskussion der Ergebnisse der
Machbarkeitsstudie
Herbst 2013: Start der VOF-Verfahren
Sommer 2014: Abschluss der VOF-Verfahren
Herbst 2014: Vergabe der Planungsleitungen
Herbst 2015: Baugenehmigungsverfahren
Anfang 2016: Baubeginn
4. Ressourcen
(Welche Ressourcen sind zur Realisierung des
Leistungsangebotes erforderlich?)
Investitionskosten: |
€ |
bei
IPNr.: |
Sachkosten: |
€ |
bei
Sachkonto: |
Personalkosten
(brutto): |
€ |
bei
Sachkonto: |
Folgekosten |
€ |
bei
Sachkonto: |
Korrespondierende
Einnahmen |
€ |
bei
Sachkonto: |
|
Haushaltsmittel
werden nicht benötigt
sind vorhanden auf IvP-Nr.
bzw. im Budget auf Kst/KTr/Sk
X sind nicht vorhanden
Anlagen: tabellarische Auflistung und Pläne sind beigefügt