Im Vollzug des Beschlusses des BWA vom 19.06.2012 wird,
1. dem Entwurf für den Neubau einer elektrokinetischen
Schlammdesintegrationsanlage im
Klärwerk Erlangen gem. DA-Bau
zugestimmt,
2. und der EBE beauftragt, das Vorhaben mit den weiteren
Leistungsphasen nach HOAI § 53
fortzusetzen.
1. Ergebnis/Wirkungen
(Welche Ergebnisse bzw. Wirkungen sollen erzielt
werden?)
Umsetzung der energiewirtschaftlichen und wasserrechtlichen Ausbaukonzeption für das Klärwerk Erlangen.
Durch die Maßnahme wird die Gasproduktion und damit der Eigenstromanteil der Kläranlage erhöht.
2. Programme / Produkte / Leistungen / Auflagen
(Was soll getan werden, um die Ergebnisse bzw.
Wirkungen zu erzielen?)
Errichtung einer Anlage zur elektrokinetischen Schlammdesintegration im Bereich des eingedickten Überschussschlammes.
3. Prozesse und Strukturen
(Wie sollen die Programme / Leistungsangebote
erbracht werden?)
Die
Abwasserreinigung im Klärwerk Erlangen erfolgt mit getrennter anaerober Schlammbehandlung,
unter energetischer Nutzung des Methangasanfalls durch Blockheizkraftwerke.
Der im
Vorklärbecken anfallende Primärschlamm wird zusammen mit dem der biologischen
Reinigungsstufe entzogenen und über Zentrifugen eingedickten Überschussschlamm
als Rohschlamm der anaeroben Schlammstabilisierung zugeführt.
Der Überschussschlamm ist für die Mikroorganismen nur schwer zugänglich. Der organische Anteil kann nur unzureichend in Gas umgewandelt werden, da die Zellsubstanz nicht vollständig aufgeschlossen ist. Der Überschussschlamm in der Faulung bedingt einen erhöhten Anteil an unverwertbarer organischer Substanz, eine schlechtere Entwässerbarkeit und eine höhere Menge an zu entsorgendem Klärschlamm.
Durch die Schlammdesintegration wird der Überschussschlamm für die Mikroorganismen zugänglich gemacht.
Im Rahmen der Vorplanung wurden verschiedene Desintegrationsverfahren untersucht und bewertet. Im Ergebnis der Vorplanung wurde das Verfahren der elektrokinetischen Schlammdesintegration als Grundlage für die Entwurfsplanung festgelegt.
Bei der elektrokinetischen Schlammdesintegration durchfließt der Überschussschlamm ein Leitungssystem, in dem durch Elektroden ein elektrisches Hochspannungsfeld erzeugt wird. Durch die hohe Spannung in Verbindung mit dem elektrischen Feld wird die Zellmembran aufgebrochen und so für die Mikroorganismen im Faulturm verwertbar gemacht.
Bei vorsichtiger
Schätzung der Zunahme der Gaserzeugung wird mit einer Amortisationszeit von 5
bis 6 Jahren gerechnet. Zusätzlich wird sich der Flockungsmittelverbrauch in
der Schlammentwässerung und die zu entsorgende Klärschlammenge aufgrund der
besseren Entwässerbarkeit verringern.
Bei plangemäßer
Weiterführung des Vorhabens kann die Inbetriebnahme Ende 2012 erfolgen.
4. Ressourcen
(Welche Ressourcen sind zur Realisierung des
Leistungsangebotes erforderlich?)
Die
Kostenberechnung des Entwurfes ergibt Gesamtinvestitionskosten in Höhe von brutto
246.000,- €.
Die notwendigen
Mittel sind im Wirtschaftsplan 2012 unter Kst. 7006 enthalten.
Anlagen: ---