Der Werkausschuss EB 77 nimmt den Projektbericht zum
PPP-Projekt Neubau Bauhof
zustimmend zur Kenntnis.
1. Ergebnis/Wirkungen
(Welche Ergebnisse bzw. Wirkungen sollen erzielt
werden?)
Der Bericht beinhaltet die Entstehungsgeschichte, den
Überblick über die Bauphasen und die
Bewertung des PPP-Projektes Neubau Bauhof Erlangen. Die Mitglieder des
Werkausschusses EB 77 haben den Bericht bereits zur Werkausschusssitzung vom
06.12.11 in gedruckter Version
erhalten. Der Protokollvermerk aus der 1. Sitzung des Stadtrates der Stadt
Erlangen zu Tagesordnungspunkt 4 vom 10.02.11 gilt hiermit als bearbeitet.
Die Stellungnahme des Rechnungsprüfungsamtes zum Projektbericht ist der Beschlussvorlage als Anlage beigefügt.
Kurzfassung des
Projektberichts:
Der Bauhof des Eigenbetriebes für Stadtgrün,
Erlangen (EB77) bestand ursprünglich aus verschiedenen Verwaltungs- und
Sozialgebäuden, Werkstattgebäuden, Lagerhallen und Unterstellhallen und war in
weiten Teilen aufgrund der überwiegend maroden Bausubstanz stark
sanierungsbedürftig.
In einer unabhängigen Projektstudie vom März 2005 wurde der
Neubau des Bauhofes auf dem Bestandsgrundstück empfohlen. Eine umfangreiche
Wirtschaftlichkeitsuntersuchung zur Ermittlung der optimalen Realisierungsform
zeigte die grundsätzliche Eignung der Neubaumaßnahme in Form eines
PPP-Projekts.
Zeitlicher Verlauf
Stadtratsbeschluss: Entscheidung für PPP-Modell,
Dialogverfahren |
|
Dez 06 – Jun 07 |
Vergabeverfahren - wettbewerblicher Dialog mit mehreren
Bietern |
26.04.07 |
Stadtratsbeschluss: Auswahl der Teilnehmer zur Abgabe eines
verbindlichen Angebots |
28.06.07 |
Stadtratsbeschluss: Ausschreibung mit folgenden Eckdaten: § PPP-Inhabermodell: Das Eigentum verbleibt komplett beim EB 77 §
Finanzierung: Deckelung des jährlichen
Entgeltes auf 750.000 €/Jahr, § Bauunterhalt und Facility-Management (FM) als zwingender Bestandteil des PPP-Modells § Verbleib
der Tankstelle, Hackschnitzelheizung und Regenwassernutzung werden zwingend vorgeschrieben |
25.10.07 |
|
Nov 07 – Mai 08 |
Vertragliche Endabstimmungen, Genehmigungsplanung, Werkplanung |
08.05.08 |
Vertragsunterzeichnung |
30.05.08 |
Erteilung der Baugenehmigung |
26. 06.08 |
Stadtratsbeschluss: Bestandsgarantie
für den EB77 |
Jun 08 – Dez 09 |
Umsetzung der Baumaßnahme in 18 Phasen bei laufendem Betrieb |
10.02.11 |
Stadtratsbeschluss:
Abschluss des Vergleichs mit der Fa. Bachl §
Abtrennung
des Lagers von der Kfz-Halle zur Minimierung der Dieselrußbelastung § Schalltechnische Nachdämmung der Werkstätten § Nachrüstung an Abluftanlagen § Umbau Schwerlastregal Stadtgrün § Diverse
Kleinmaßnahmen |
09.05.11 |
Brandereignis in der Kfz-Werkstatt |
Mai 11 – Nov 11 |
Brandsanierung gem. PPP-Vertrag durch Fa. Bachl |
Dez 12 |
Abschluss der letzten Vergleichsmaßnahmen: |
Die Vorbereitung und das Vergabeverfahren haben mehr Zeit in Anspruch genommen (ca. 28 Monate Vorbereitungszeit) als ursprünglich vorgesehen. Aufgrund der Komplexität der Maßnahmen war der genaue Zeitablauf nicht bestimmbar. Die eigentliche Bauphase wurde durch den Generalunternehmer im prognostizierten Zeitrahmen umgesetzt.
Bei einer Realisierung in klassischer kommunaler Eigenregie
hätte das Projekt nach eigener
Einschätzung, vor allem aufgrund der damit gebotenen Einzelgewerkvergabe, nicht
in einem vergleichbaren Zeitraum abgewickelt werden können. Wie
Vergleichsprojekte anderer Bauhöfe zeigen wäre die Bauzeit deutlich länger
gewesen, da die wesentlichen Bauabschnitte nur außerhalb des Winterdienstes
möglich gewesen wären.
Finanzieller Aspekt
Der Stadtratsbeschluss vom 25.10.07 legt folgenden finanziellen Rahmen fest:
§ Investitionsaufwand: Baukosten in Höhe von 10.918.250,00 €
§ Finanzierung der Gesamtkosten für Planung, Bau und Finanzierung über jährliches Entgelt 736.485,38 € brutto
§ Entgelt für Bauunterhalt und Wartung im 1.-2. Jahr von max. 162.600 €/a und in den darauffolgenden Jahren von max. 160.500 €/a bis Ende Vertragslaufzeit
§ Voraussichtliches Reinigungsentgelt von 97.481 €/a für die ersten zwei Betriebsjahre und 94.206 €/a bis Ende Vertragslaufzeit
Während der Bauphase entstandene Mehrkosten sind in Bezug zu den Minderausgaben aufgrund des günstigeren Zinssatzes bei der Finanzierung zu setzen. In der Gesamtbetrachtung wurde damit der im Beschluss festgesetzte Finanzrahmen um ca. 300 T€ unterschritten.
Eine vollständige Bestätigung des Wirtschaftlichkeitsvergleichs ist jedoch auch am ausgeführten Projekt nicht möglich, da eine Überprüfung der Annahmen zur Kalkulation der Eigenregie-Variante nur bei einer parallelen Realisierung hätte vorgenommen werden können.
Zusammenfassende
Bewertung
Zusammenfassend bleibt festzustellen, dass mit dem PPP-Projekt Neubau Bauhof Erlangen eine funktionelle und wirtschaftliche Erneuerung der Gebäude des Betriebes gelungen ist.
Entscheidend positiv beeinflusst wurde dies durch den hohen Einsatz eigener Mitarbeiter des Betriebes sowie die zusätzliche baufachliche Projektsteuerung.
Aufgrund der hohen Transaktionsaufwendungen für externe Berater sind PPP-Projekte größeren Infrastrukturvorhaben vorbehalten, kleinere Maßnahmen erscheinen vor diesem Hintergrund nicht wirtschaftlich.
Bei der Erstellung von Ausschreibungsunterlagen ist auch bei
PPP-Projekten ein hoher
interner Aufwand erforderlich, wie in der Praxis am Beispiel Bauhof bestätigt.
Die Annahme, dass kurze funktionelle Beschreibungen zu effektiveren Lösungen
führen, ist nicht zutreffend.
Einsparungen an dieser Stelle führen im weiteren Verlauf zu langwierigen
Diskussionen und unnötigen Auseinandersetzungen.
Die Übertragung von FM-Dienstleistungen und von Reinigungsleistungen muss derzeit als noch nicht zufriedenstellend bezeichnet werden. Es werden diesbezüglich bereits Verhandlungen mit dem privaten Partner und auch mit dem FM-Dienstleister geführt, die noch nicht abgeschlossen sind. Die Ansprüche der Stadt Erlangen werden im weiteren Verlauf durch den EB 77 durchgesetzt.
Nach eigener Überzeugung können durch eine professionelle und verantwortliche Projektsteuerung PPP-Projekte ebenso wie herkömmliche Infrastrukturvorhaben sparsam und wirtschaftlich realisiert werden. Das Know-how der Fachbereiche (GME, Rechtsamt usw.) ist dabei jeweils zwingend notwendig.
Beim Bauhof Erlangen kann zum jetzigen Zeitpunkt für das PPP-Projekt ein positives Zwischenresümee gezogen werden, Verbesserungen sind aber beim Thema FM baldmöglichst erforderlich.
2. Programme / Produkte / Leistungen / Auflagen
(Was soll getan werden, um die Ergebnisse bzw.
Wirkungen zu erzielen?)
3. Prozesse und Strukturen
(Wie sollen die Programme / Leistungsangebote
erbracht werden?)
4. Ressourcen
(Welche Ressourcen sind zur Realisierung des
Leistungsangebotes erforderlich?)
Investitionskosten: |
€ |
bei
IPNr.: |
Sachkosten: |
€ |
bei
Sachkonto: |
Personalkosten
(brutto): |
€ |
bei
Sachkonto: |
Folgekosten |
€ |
bei
Sachkonto: |
Korrespondierende
Einnahmen |
€ |
bei
Sachkonto: |
|
Haushaltsmittel
werden nicht benötigt
sind vorhanden auf IvP-Nr.
bzw. im Budget auf Kst/KTr/Sk
sind nicht vorhanden
Anlagen: Stellungnahme des Rechnungsprüfungsamtes zum Projektbericht