Betreff
Klärwerk Erlangen Prozessoptimierung durch elektrokinetische Schlammdesintegration
Vorlage
EBE-2/034/2011
Aktenzeichen
VI/EBE/2/ESA
Art
Mitteilung zur Kenntnis

Der Bericht der Verwaltung dient zur Kenntnis.


Zur Erhöhung des Eigenstromanteils sowie Reduzierung der zu entsorgenden Klärschlammmenge wird künftig das Verfahren zur elektrokinetischen Schlammdesintegration realisiert.

 

Der aus der biologischen Reinigungsstufe stammende Überschussschlamm ist für die Mikroorganismen nur schwer zugänglich. Der organische Anteil kann nur unzureichend in Gas umgewandelt werden, da die Zellsubstanz nicht vollständig aufgeschlossen ist. Der Überschussschlamm in der Faulung bedingt einen erhöhten Anteil an unverwertbarer organischer Substanz, eine schlechtere Entwässerbarkeit und eine höhere Menge an zu entsorgendem Schlamm.

 

Seit kurzem gibt es das Verfahren zur elektrokinetischen Schlammdesintegration. Im Unterschied zu den bisherigen Desintegrationsverfahren ist es wirtschaftlich, nahezu verschleißfrei und verbraucht sehr wenig Energie.

 

Bei der elektrokinetischen Schlammdesintegration durchfließt der Überschussschlamm ein Leitungssystem, in dem durch Elektroden ein elektrisches Hochspannungsfeld erzeugt wird. Durch die hohe Spannung in Verbindung mit dem elektrischen Feld wird die Zellmembran aufgebrochen und so für die Mikroorganismen im Faulturm verwertbar gemacht.

 

Ausgehend von einer vorsichtigen Prognose wird mit einer Erhöhung des Klärgasanfalls um 10 % (und damit einhergehend des Eigenstromanteils) sowie einer Verminderung des Klärschlammanfalls um ebenfalls 10 % ausgegangen. Die Investitionskosten wurden auf 200.000,- € brutto geschätzt. Die Amortisationszeit beträgt ca. 2 Jahre.

 

Der Planungsauftrag wurde im August 2011 vergeben, die Inbetriebnahme ist bis Mitte 2012 vorgesehen.

 


Anlagen:        ---