· Der beiliegende Sachbericht zur Schul-IT wird zur Kenntnis genommen.
· Aufgrund der Reduzierung der benötigten Haushaltsansätze in 2010 und 2011 ist es nicht möglich, das Projekt fristgerecht wie geplant bis Ende 2014 umzusetzen. Die Frist wird um ein Jahr verlängert.
·
Aus der Abrechnung der Abschlagszahlungen der
Stadt an KommunalBIT aus dem Jahr 2010 in Höhe von 245.742 Euro (siehe
HFPA-Beschluss vom 21.09.2011) werden 100.000 EURO auf das Budget von eGov zur
Umsetzung des Projekts Schul-IT übertragen.
Erhöhung der Aufwendungen um
Kostenstelle [175200 |
Produkt
11150017 |
100.000,--
€ für |
|
Sachkonto [529101 |
Die Deckung erfolgt durch Mehreinnahme
Kostenstelle [175100 |
in Höhe von |
100.000,--
€ bei |
|
Produkt [11150017 |
Sachkonto [492101 |
||
Die Mittel werden benötigt auf Dauer
einmalig 2011
Haushaltsmittel stehen nicht zur Verfügung.
Sachbericht:
1 Allgemeines
An den 33 Erlanger Schulen sind derzeit insgesamt
ca. 2.500 PCs (inkl. Notebooks), 2.300 Monitore, 150 Beamer, 350 Drucker und 60
Server im Einsatz. Diese Geräte werden an den Schulen über einen Zeitraum von 5
Jahren abgeschrieben.
Um die Geräte wie geplant nach 5 Jahren ersetzen
zu können, müssen jährlich ca. 500 PCs, 460 Monitore, 30 Beamer, 70 Drucker und
12 Server erneuert werden. Der Investitionsbedarf für diese jährlich zu
beschaffenden Geräte liegt bei ca. 410.000 €. Dabei
ist zu beachten, dass KommunalBIT Investitionen tätigt und der
Im Vergleich zu anderen Städten und Kreisen
vergleichbarer Größenordnung ist die IT an den Erlanger Schulen (nicht in der
Zahl der Geräte, aber im Alter und in der Qualität) noch vergleichsweise
unterfinanziert.
Die durchschnittlichen Kosten eines SchulPCs in
Erlangen auf der Basis von 675.000 € liegen bei ca. 270 €/PC. Im Vergleich dazu
betragen in anderen Städten wie Ingolstadt, Regensburg die durchschnittlich
kalkulierten Kosten für einen Schul-PC ca 500 €, bei der
Bedingt durch die späte Genehmigung des
Haushaltes in 2010 (Ende August) und das gegenüber dem beantragten Bedarf
reduzierte Budget in 2011 konnten die für 2010 und 2011 geplanten notwendigen
Soll-Zahlen nicht erreicht werden.
2 Erbrachte Leistungen
2.1 2010
Im Jahr 2010 wurden folgende IT-Geräte für die
Schulen in Erlangen eingekauft und zum Einsatz gebracht:
375 PCs (davon 50 gebrauchte Leasingrückläufer)
589 Monitore
40
s/w-Laserdrucker
10
Farb-Laserdrucker
10 Beamer
Die genannten Geräte kamen schwerpunktmäßig an
folgenden Schulen zum Einsatz: Max-und-Justine-Elsner-Schule, Friedrich-Rückert-Schule,
Hermann-Hedenus-Grundschule, Eichendorff-Schule, Werner-von-Siemens-Realschule,
Christian-Ernst-Gymnasium, Marie-Therese-Gymnasium, Ohm-Gymnasium, Staatliche
Berufsschule, Technikerschule, Wirtschaftsschule im Röthelheimpark.
Es handelte sich in fast allen Fällen (mit
wenigen Ausnahmen) um Ersatzbeschaffungen.
Das Investitionsvolumen für diese Geräte (inkl.
Betriebssystemlizenzen) belief sich in 2010 auf ca. 283.000 €.
2.1 2011
Im Jahr 2011 wurden von Anfang Januar bis Ende
April folgende IT-Geräte als Ersatzgeräte für die Schulen in Erlangen
eingekauft und wurden bereits bzw. werden noch zum Einsatz gebracht:
50 Notebooks
5
Monitore
10 s/w-Laserdrucker
10 Farb-Laserdrucker
50 Beamer
10 Server
Das Investitionsvolumen für diese Geräte (inkl.
Betriebssystemlizenzen) belief sich in 2011 auf 82.600 €. Des weiteren
wurden im angegebenen Zeitraum folgende IT-Geräte für die Schulen in Erlangen
bestellt und in der Zwischenzeit geliefert bzw. zur Lieferung angekündigt:
250 PCs
200 Monitore
Die genannten Geräte kamen bzw. kommen
schwerpunktmäßig an folgenden Schulen zum Einsatz:
Eichendorff-Schule, Ernst-Penzoldt-Schule,
Hermann-Hedenus-Mittelschule, Werner-von-Siemens-Realschule, Albert-Schweitzer-Gymnasium,
Gymnasium Fridericianum, Staatl. Berufsschule, Staatl. Schulamt.
Das dadurch bereits fest gebundene
Investitionsvolumen beträgt ca. 125.000 €.
Fest geplant ist bzw. war darüber hinaus die
Anschaffung folgender weiterer Geräte:
5 Server,
15 USV,
25 s/w-Laserdrucker
mit einem Investitionsvolumen von zusammen ca.
22.500 €.
Das oben erläuterte Investitionsvolumen für
Hardware in 2011 beträgt planmäßig ca. 230.000
€.
3 Budgetsituation 2010 und 2011
Der Jahresabschluss von KommunalBIT 2010 ergibt für die Stadt Erlangen aus der Abrechnung der Abschlagszahlungen der Stadt für die Verwaltung und die Schulen an KommunalBIT mit den erbrachten Leistungen eine Überzahlung in Höhe von 245.742 Euro (siehe HFPA-Beschluss vom 21.09.2011), die dem städtischen Haushalt wieder zugeführt wird. Darin enthalten sind auch nicht ausgegebene Haushaltsmittel aus dem Bereich der Schul-IT aus dem Jahr 2010.
Durch die späte Genehmigung des städtischen
Haushaltes Ende August 2010 und die erst danach mögliche Beauftragung von
KommunalBIT – die Zahlungen an KommunalBIT unterlagen 2010 den Einschränkungen
der vorläufigen Haushaltshaltsführung gem. Art. 69 GO, weil es sich um neue
Maßnahmen gehandelt hat – standen im letzten Jahr effektiv nur 4 Monate zur
Erledigung der geplanten Aufgaben zur Verfügung. Insbesondere auch die dringend
notwendige personelle Verstärkung konnte erst Mitte Oktober realisiert werden.
Die in 2010 zur Verfügung stehenden
Haushaltsmittel konnten dadurch nicht mehr sinnvoll in voller Höhe ausgegeben
werden. Als Ausgaberest wurde im Januar 2011 zunächst ein Betrag in Höhe von
73.000 € geschätzt und in die Jahresplanung für 2011 einbezogen. Da der
Erlanger Schul-IT höhere Gemeinkosten als noch im Januar erwartet zuzurechnen
waren, reduzierte sich dieser Ausgaberest auf 32.250 Euro.
Das vom Stadtrat beauftragte Projekt
„Schulen.Erlangen@IT“ sah vor, dass im Jahr 2011 Mittel in Höhe von 930.000 € zur
Verfügung stehen sollten. Vom Stadtrat wurde beim Beschluss des Haushaltes 2011
ein reduzierter Ansatz in der Höhe des Vorjahres (675.000 €)
genehmigt.
Die Kalkulation der benötigten Haushaltsansätze
war gestützt auf die Projektplanung von Amt 12 und der Fa. Primescale aus dem
Jahr 2009.
Durch die Gründung von KommunalBIT kam es zu
einem Systemwechsel mit Folgen, die in der ursprünglichen Kalkulation so nicht
berücksichtigt waren:
1. Abschreibungen
Durch die Übertragung der Aufgabe
„IT-Schulbetreuung“ an KommunalBIT werden die Investitionen nicht mehr in dem
Jahr für die
Für die Abschreibungen der Neuinvestitionen ab
2010 wurde dies in der Projektplanung entsprechend berücksichtigt. Die
Abschreibungen für die an KommunalBIT übergebenen Alt-Geräte, die ebenfalls von
KommunalBIT in Rechnung gestellt werden müssen, waren dagegen nicht Bestandteil
der Projektplanung und sind zusätzlich zu finanzieren. Gemäß unten stehender
Übersicht betragen sie für 2010 ca. 200.000 Euro und werden bis zum Jahr 2015
allmählich auf Null zurückgehen.
Damit ergibt sich folgende Entwicklung der an
KommunalBIT zu zahlenden Abschreibungen bis 2014:
Erläuterung:
Altabschreibungen sind
Abschreibungen für Hard- und Software, die die Stadt Erlangen vor 2010
finanziert hat und dann zum 01.10.2010 in das Unternehmen eingebracht hat.
Die Höhe der Altabschreibungen nimmt zwar
kontinuierlich ab bis diese ab 2015 nicht mehr anfallen, aber für das Jahr 2011
bedeutet das, dass 166.809 EURO an Altabschreibungen zusätzlich bei der
Umsetzung des Schulprojekts mit einzukalkulieren sind.
Neue Abschreibungen sind
Abschreibungen für Investitionen, die KommunalBIT für die Stadt Erlangen seit
2010 getätigt hat. Der Anschaffungswert der Investitionsgüter verteilt sich zu
gleichen Teilen auf den Abschreibungszeitraum (5 Jahre)und bindet immer auch
die Folgejahre.
Der Verlauf der Abschreibungen insgesamt stellt sich wie folgt dar:
2. Weiterverrechnete Gemeinkosten von KommunalBIT
In der ursprünglichen Projektplanung wurden pauschale Gemeinkostenaufschläge berücksichtigt, die sich in der Realität so nicht halten ließen. Die Nachkalkulation 2010 ergab um ca. 40.000 Euro höhere Belastungen im Bereich der sonstigen betrieblichen Aufwendungen als ursprünglich angenommen. Für die Zukunft wird vermutlich mit ähnlichen Änderungen zu rechnen sein.
Um das IT-Schulkonzept (auch im Hinblick auf die Folgejahre) einigermaßen realistisch umsetzen zu können, werden daher in 2011 noch zusätzliche Haushaltsmittel in Höhe von 100.000 € benötigt.
Diese Haushaltsmittel sollen aus der Rückzahlung der in 2010 nicht von KommunalBIT benötigten Abschlagszahlungen bereitgestellt werden. Die übrigen Haushaltsmittel sollen dem städtischen Gesamthaushalt zufließen.
4 Planung für das Jahr 2012 (und die Folgejahre)
4.1 Laufender Betrieb – Umsetzung des Schulkonzeptes
Das ursprüngliche Konzept des Projektes
„Schulen.Erlangen@IT“ vom Juni 2010 sah vor, dass das Projekt mit dem Ende der
sog. Bildungsoffensive zum Ende des Jahres 2014 abgeschlossen werden kann.
Dieses Ziel ist praktisch nicht mehr erreichbar und würde zum Ausgleich der
verlorenen Zeit in 2010 und insbesondere 2011 überproportionale Mehranstrengungen
in 2012 bis 2014 verlangen. Insbesondere im Personalbereich müssten kurzfristig
Stellen geschaffen werden, die deutlich über dem mittelfristig kalkulierten
Personalbedarf lägen.
Deshalb wird vorgeschlagen, das Erreichen des
Zielzustandes im Konzept um ein Jahr hinauszuschieben. Ein wirtschaftlich
vernünftiges Konzept kann in seinen Grundzügen aber nur noch umgesetzt werden,
wenn die benötigten Mittel gemäß einer angepassten Planung auch in den
Folgejahren zur Verfügung gestellt werden.
Die Gesamtkalkulation für 2012 stellt sich wie folgt
dar:
Für das Jahr 2012 bedeutet das, dass auch bei einer
um ein Jahr verlängerten Umsetzung des Konzepts mindestens die ursprünglich
bereits im Jahr 2011 benötigten Mittel in der Höhe von 930.000 €
der
Schulbetreuung zur Verfügung gestellt werden müssen.
36% dieses Aufwands ist für das derzeit eingesetzte
Personal gebunden. Neben der Teamleitung sind derzeit 2 Personen mit festen
Arbeitsverträgen, 2 Personen mit befristeten Arbeitsverträgen (bis Ende 2012)
und 1-2 Auszubildende eingesetzt. Die Personalausstattung für die Betreuung der
33 städtischen und staatlichen Schulen bewegt sich damit an der kritischen
Untergrenze des tatsächlichen Bedarfs. Die Verträge der Mitarbeiter mit
Zeitverträgen sollten durch KommunalBIT dringend auf feste Verträge umgestellt
werden, um den Mitarbeitern eine Perspektive geben zu können.
Auch dazu ist eine gewisse Planungssicherheit
hinsichtlich der bereitgestellten Haushaltsmittel in den nächsten Jahren
erforderlich.
Durch angemietete Leitungen, Instandhaltung,
Personalaufwand, Alt-Abschreibungen und sonstigen betrieblichen Aufwendungen liegt
eine Mittelbindung von 79 % (= 738 T€) vor. Bei einem
Budget von 675.000 € in 2012 läge auch ohne jegliche Neuinvestition die
Mittelbindung bereits über dem Budget.
Die Neuabschreibungen 2012 (21%) setzen sich wie
folgt zusammen:
Für die in 2010 und 2011 getätigten Investitionen
sind bereits 12% (= 112 T€) der Mittel für die korrespondierenden
Neu-Abschreibungen gebunden.
Lediglich 9% (= 80 T€) des Budgets stehen für
Abschreibungen für Neuanschaffungen in 2012 zur Verfügung.
Bei einem Budget von 930.000 € in 2012 wäre es
möglich den Investitionsrückstand aus 2011 teilweise aufzuholen und es würde
die Verbesserung der Leitungsanbindung der Schulen angegangen. Das wird ohnehin
nötig, da zukünftig mehr Schulen (Mittelschulen, Grundschulen) im Verbund
arbeiten sollen.
Für die Folgejahre bedeutet das im Detail:
2012 |
930.000 Euro |
2013 |
1.110.000
Euro |
2014 |
1.220.000
Euro |
2015 |
1.320.000
Euro |
2016 |
1.320.000
Euro |
In der aktuellen Finanzplanung zum Haushalt 2011 für
die Jahre 2012, 2013 und 2014 sind berücksichtigt: 2.045.317,50 €
Unterhalb dieser im Konzept veranschlagten Zahlen
ist eine den Anforderungen der Lehrpläne adäquate IT-Ausstattung der Schulen im
Verwaltungsbereich und im pädagogischen Bereich nicht möglich. Das wurde an zahlreichen
Schulen bereits dieses Jahr spürbar und dementsprechend vehement kritisiert.
4.2 Mehrungen, zusätzliche Maßnahmen, die nicht durch das Schulkonzept (Nr. 4.1) abgedeckt sind
Die Umsetzung des Schulkonzepts strebt eine
nachhaltige Erneuerung des bestehenden Bestandes aus dem Jahr 2009 an. Es
enthält keine Mehrungen, also wesentlich über den Bestand von 2009 hinaus
gehende Erweiterungen. Diese werden aber von verschiedenen Schulen gewünscht
(neue PC-Räume an der Staatl. Berufsschule, Beamer und Laptop für weitere Fach-
und Klassenräume an allen weiterführenden Schulen, weitere Software etc.).
Diese Mehrungen umfassen ein Investitionsvolumen
von ca. 340.000 €, was einer zusätzlichen jährlichen Abschreibung von 68.000 €
entspricht. Zusammen mit dem Schulverwaltungsamt wurden die Mehrungen für 2012
in 3 Kategorien priorisiert:
|
Kategorie |
Investitionsvolumen |
Abschreibung |
2012 A |
absolut notwendig |
105.000
€ |
21.000 € |
2012 B |
empfehlenswert |
30.000 € |
6.000 € |
2012 C |
verschiebbar |
185.000
€ |
37.000 € |
2013 - 16 |
zukünftig |
20.000 € |
4.000 € |
Das heißt, für das Jahr 2012 müssten für die als
absolut notwendig erachteten Mehrungen im Haushalt zusätzlich 21.000 €
vorgesehen werden und sollten weitere 6.000 € für empfehlenswerte Mehrungen
eingestellt werden. Maßnahmen wurden dann als absolut notwendig beurteilt, wenn
ohne sie andere geplante oder bereits in Umsetzung befindliche Maßnahmen
sinnlos bleiben (z. B. in 2012 fertige neue EDV-Räume ohne PCs).
Nach Aussage der Kämmerei sind unter
Berücksichtigung der Notwendigkeit der Wiederherstellung der dauernden
Leistungsfähigkeit der Stadt in den Haushaltsplanentwurf 2012 Mittel nur in
Höhe des Ansatzes 2011 (675.000 €) sowie 6.000 € für Mehrungen
eingestellt.
Wichtig ist darüber hinaus, dass es eine mittelfristige Verlässlichkeit der der Schulbetreuung zur Verfügung stehenden Mittel gibt. Unterhalb der im Konzept veranschlagten Endsumme von jährlich 1.320.000 € (zum Ende des Planungshorizontes im Konzept) wird es keine den Aufgaben der Schulen angemessene IT-Betreuung und nachhaltige Erneuerung des im Jahr 2009 existierenden Bestandes geben können. Die von externen Beratern begleitete Konzeption hatte aufgezeigt, dass andere Varianten in der Summe über mehrere Jahre teurer und / oder in der Leistung schlechter wären. Bestimmte im Konzept vorgesehene Schritte (z. B. Anmietung von Glasfaserstrecken) verlangen das Abschließen von mehrjährigen Verträgen, die mit einer nicht kontinuierlichen Mittelzuteilung nicht zu vereinbaren sind.