1. Die inhaltlichen Zielsetzungen
- Unterbringung bzw. Vermittlung von Familien mit Kindern in den regulären Sozialwohnungsbestand nach Möglichkeit bis Ende 2011
- Verringerung der Anzahl der Bewohner und
-
Reduzierung des Bestandes der
Obdachlosenunterkünfte
werden gebilligt.
2. Es wird zur Kenntnis genommen, dass die geplante Überarbeitung der Gebührensatzung auf Grund der akut notwendigen Präventionsarbeit erst dann erfolgen kann, wenn die personelle Ergänzung lt. dem aktuellen Stellenplan erfolgt ist.
3. Über den anstehenden Renovierungsbedarf im Bestand der verbleibenden Unterkünfte (Heizung, Sanitär, Fenster) wird die Verwaltung zu Gesprächen mit der GEWOBAU aufgefordert.
Seit
etwa Anfang 2009 ist die „Fachstelle Obdachlosigkeit“ im
Anmietung GEWOBAU Stadtteil Bruck 161
WE
Stadtteil
Büchenbach 78 WE
Wilhelmstr.
2 31 WE
stadteigene Unterkunft Bayreuther
Str. 66/68 12 WE
von Privateigentümern
angemietet Nägelsbachstr.
32 9 WE
Gerhart-Hauptmann-Str.
17 WE
insgesamt 308 WE
Zu diesem Zeitpunkt waren insgesamt 426 Personen in den Notunterkünften
untergebracht. Nachdem sich die GEWOBAU bereits 2004 in ihrer
Portfoliostrategie auf eine Neuverwertung der Grundstücke im Bereich Eggenreuther
Weg/Zeißstrasse festlegt hat – und damit eine Aufwertung dieses Wohnviertels
anstrebt - waren im Bereich des SG 503-2 neue Schwerpunkte hinsichtlich der
Unterbringung von Wohnungsnotfällen erforderlich. Die bisherige Praxis
beschränkte sich lediglich auf die Unterbringung bedürftiger Bürger sowie die
Verwaltung der Unterkünfte. Die künftigen Schwerpunkte wurden bestimmt auf:
a) Prävention (Hilfe zum Erhalt der
Wohnung)
b) Behebung (Hilfen zur Erlangung einer
Wohnung u. somit Auflösung
von Unterkünften)
c) Unterstützung (Koordination von
Hilfen für bedürftige Bewohner, deren
Vermittlung sich als schwierig erweist).
Da
diese Schwerpunkte nur mit einem erheblichen Mehraufwand und vor allem
fachkundigen Personal zu leisten sind, wurde zum 15.12.2008 eine neue
sozialpädagogische Fachkraft eingestellt. Bereits im März 2009 stand mit der
Räumung der als gesundheitsbeeinträchtigend einzustufenden Unterkunft
Wilhelmstr. 2 die erste große Herausforderung an das neu strukturierte SG 503-2 an. Sämtliche Bewohner
konnten bis zum 30.4.2010 in normale Mietverhältnisse oder in Ersatzunterkünfte
vermittelt bzw. umgesetzt werden. Die Unterkunft wurde am 1.5.2010 an die
GEWOBAU zurückgegeben. Im Juli 2009 erfolgten auch die ersten Umsetzungen aus
dem Bereich Eggenreuther Weg/Zeißstrasse in die Ersatzwohnungen aus dem Bestand
der GEWOBAU (Bewährungsverträge). Frei werdende Unterkünfte in diesem Bereich
werden nicht mehr belegt.
Durch Kündigung des Vermieters wurde zum 30.4.2011 eine weitere Unterkunft mit
9 Wohneinheiten in der Nägelsbachstr. 32
aufgelöst, sodass sich zum Stand 15.5.2011 folgende Unterkunftssituation
ergibt:
Anmietung GEWOBAU Stadtteil Bruck
. 139
WE
Stadtteil
Büchenbach 79 WE
Bestandswohnungen
GEWO Bau 25 WE
stadteigene Unterkunft Bayreuther
Str. 66/68 8 WE
(durch
Brandschaden derzeit
4 WE nicht bewohnbar).
von Privateigentümern
Gerhart-Hauptmann-Str. 12 WE
insgesamt 263 WE
Entsprechend der geringeren Anzahl an Unterkünften hatte sich auch die
Anzahl der untergebrachten Bewohner geändert. Am 10.5.2011 lebten nur noch 298
Bewohner in den städtischen Verfügungswohnungen. Dies ist ein Rückgang um 29,2
%. Ein großer Anteil dieses Abbaues ist bei den Familien zu bemerken. Teilweise
zähe, aber durchaus erfolgreiche Verhandlungen mit der Wohnungswirtschaft, den
Sozialträgern und auch karitativen Einrichtungen führten dazu, dass sich die
Anzahl der Familien, bzw. Alleinerziehenden mit Kindern auf derzeit 14 (mit
insgesamt noch 19 Kindern) verringerte. Diese Entwicklung führt dazu, dass den
größten Anteil der Bewohner noch immer die Gruppe der Alleinstehenden (197) ausmacht.
55 Personen sind hierbei im Bereich Büchenbach untergebracht. Die dort zur Verfügung
stehenden Unterkünfte befinden sich zwischenzeitlich in einem stark
renovierungs- und verbesserungsbedürftigen Zustand. Dies gilt vor allem
hinsichtlich der noch vorhandenen Ofenheizungen, aber auch der
Gemeinschaftsduschen und Gemeinschaftstoiletten – eine ständige Ursache für
Konflikte.
Stand
der Bearbeitung des Sparvorschlages Nr. 19 der Fa. Rödl & Partner
Im Bereich des SG 503-2 wird – hoffentlich noch im Laufe dieses Jahres - eine
weitere sozialpädagogische Fachkraft eingesetzt werden, um die aufwändige
Arbeit in Prävention, Behebung und Unterstützung noch erfolgreicher
fortzuführen.
Insbesondere die Hilfe in Zwangsräumungsfällen erfordert viel Zeit und den
sofortigen, vollen Einsatz unter Zurückstellung aller anderen Aufgaben, da die
präventive Hilfe wesentlich effizienter und kostengünstiger ist, als eine
nachträgliche Unterstützung und Behebung der verfestigten Notsituation. Die Fachstelle
betrachtet deshalb diese Arbeit als vorrangig.
Aus
diesem Grund konnte bisher die von der Fa. Rödl & Partner vorgeschlagene,
und vom Stadtrat beschlossene Sparmaßnahme Nr. 19 („Überarbeitung der
Gebührensatzung für die Benutzung der städtischen Verfügungswohnungen mit dem
Ziel einer Gebührenerhöhung, bzw. mit dem Ziel einer Einnahmeerhöhung“) noch
nicht in Angriff genommen werden. Dies wird – ohne die vorrangige, präventive
Hilfe in Zwangsräumungsfällen zu vernachlässigen – voraussichtlich erst möglich
sein, wenn die o.g. personelle Verstärkung realisiert ist.
Erfordernisse und Planung für die Zukunft
Darüber hinaus ist für den Teil der Bewohner, der in absehbarer Zeit nicht
in den Wohnungsmarkt vermittelt werden kann, entsprechend angemessener Wohnraum
nötig. Es besteht dringender Bedarf an kleinen Wohneinheiten mit eigener Dusche
und WC sowie zentraler Heizungsanlage. In den angemieteten Gebäuden in Bruck
und Büchenbach weisen praktisch sämtliche Unterkünfte auch Fensterschäden auf.
In Zahlen ausgedrückt handelt es sich hierbei um nicht weniger als 496
schadhafte Fenster, wobei bei den größten Schäden im Falle von Platzregen das
Wasser innerhalb der Wohnungen an den Wänden herab laufen kann.
Die Fachstelle hält es deshalb für geboten, mit der GEWOBAU in Kontakt zu
treten, um zu überprüfen, in welchem Kostenrahmen günstige Renovierungen mit
gleichzeitigen Umbauarbeiten hin zu Kleinwohnungen durchgeführt werden könnten.
Darüber hinaus sollten auch Verbesserungen in der Sanitär- und Heizungsausstattung
angestrebt werden. Dabei kann auch berücksichtigt werden, dass es bei der
künftig noch intensiveren Präventions- und Betreuungsarbeit durchaus
vorstellbar ist, dass in absehbarer Zeit noch weitere Unterkünfte aufgelöst
werden könnten. Das gilt insbesondere dann, wenn es gelingen sollte, alle noch
in Verfügungswohnungen lebenden Familien mit Kindern möglichst bis zum
Jahresende in reguläre Sozialwohnungen zu vermitteln.
Anlagen: ---