1. Die Variante Umlaufgraben entlang des Nordufers des Dechsendorfer Weihers ist planerisch weiter zu entwickeln. Entsprechende Pläne sind dem Wasserwirtschaftsamt Nürnberg (WWA N) bis Ende Juli 2011 vorzulegen.
2. Die Förderung der Restmaßnahme ist an der Zielrichtung Ökologie/Durchgängigkeit des neuen Gewässerabschnittes Röttenbach zwischen Zwischendamm-Einlaufbereich und Unterwasser Dechsendorfer Weiher neu auszurichten. Vom WWA N wird eine evtl. Änderung der Förderung nach Vorlage der Pläne mit dem Bayerischen Staatsministerium für Umwelt und Gesundheit (StMUG) zu prüfen.
4. Darüber hinausgehende Fördermöglichkeiten aus dem europäischen Umweltfonds sind zu prüfen. Die notwendigen Investitionsmittel sind für den Finanzplan 2012 anzumelden.
5. Der Fraktionsantrag Nr. 047/2011 – SPD ist damit abschießend bearbeitet.
1. Ergebnis/Wirkungen
(Welche Ergebnisse bzw. Wirkungen sollen erzielt
werden?)
Die Gewässergüte im
Dechsendorfer Weiher ist nachhaltig zu verbessern.
2. Programme / Produkte / Leistungen / Auflagen
(Was soll getan werden, um die Ergebnisse bzw.
Wirkungen zu erzielen?)
In Ergänzung zu den bereits umgesetzten Maßnahmen zur Verbesserung der Gewässergüte, sollen mit dem Bau eines Umlaufgrabens die direkten Nährstoffeinträge in den Dechsendorfer Weiher weiter reduziert werden und auch ein ungewollter Sedimenteintrag und Eintrag von nicht verwertbaren Fischen vom Weiher ferngehalten bzw. um den Weiher herum ins Unterwasser des Dechsendorfer Weihers abgeleitet werden.
Einmal eingestellte und in der Folge dann ausgeglichene Nährstoffverhältnisse im Dechsendorfer Weiher können nachhaltig abgesichert oder aber nachreguliert werden.
Die Herausnahme des Hauptabflusses des Röttenbachs wird von der Expertenrunde weiterhin als wesentlicher Baustein zur Verbesserung der Wasserqualität im Dechsendorfer Weiher eingeordnet. Ein Effekt im Hinblick auf die Blaualgenproblematik ist jedoch nicht sicher.
Mit der Variante Umlaufgraben entlang des Nordufers soll der Röttenbach vom Zwischendamm-Einlaufbereich bis ins Unterwasser des Dechsendorfer Weihers als durchgängiger Gewässerabschnitt wieder hergestellt werden. Ökologisch und auch hydraulisch ist die Variante deutlich anspruchsvoller als eine Rohrleitung entlang des Südufers oder aber durch den Weiher.
Mit einem dann möglichen Wechsel von einem einjährigen auf einen mehrjährigen Ablassrythmus des Dechsendorfer Weihers ist eine nachhaltige Initialpflanzung bzw. Ansiedlung von Makrophyten in den Uferbereichen und im Freiwasser des Weihers möglich. Erklärte ökologische Zielsetzung muss daher sein, die Makrophyten im Weiher (wie früher) zur Dominanz unter den autrophen (Photosynthese betreibende) Organismen zu bringen, wodurch auch das Blaualgenwachstum vermindert werden kann.
(Bei Makrophyten handelt es sich um makroskopische, also mit bloßem
Auge sichtbare Wasserpflanzen, die unter und an der Wasseroberfläche leben.)
Dies setzt aber auch eine dauerhafte Anpassung des Fischbesatzes voraus.
3. Prozesse und Strukturen
(Wie sollen die Programme / Leistungsangebote
erbracht werden?)
Die Variante Umlaufgraben entlang des Nordufers des Dechsendorfer Weihers ist planerisch weiter zu entwickeln. Entsprechende Pläne sind dem WWA Nürnberg bis Ende Juli 2011 vorzulegen.
Die Variante wurde bereits grundsätzlich mit dem WWA Nürnberg erörtert. Angesprochen wurde eine Förderung des Umlaufgrabens mit der Zielrichtung Ökologie / Durchgängigkeit des Gewässers. Vom WWA Nürnberg wird eine evtl. Änderung der Förderung nach Vorlage der Pläne mit dem Bayerischen Staatsministerium für Umwelt und Gesundheit (StMUG) geprüft.
Initialpflanzungen von Makrophyten sind wegen des einjährigen Ablassrythmus des Weihers gegenwärtig nicht zielführend.
Die Reduktion der planktonfressenden Fische (u.a. Karpfen) zur Verminderung der Wassertrübung, so dass Sonnenlicht bis zum Sediment bzw. dem Wurzelbereich der Makrophyten vordringen kann, wird bereits seit zwei Jahren praktiziert. Der Dechsendorfer Weiher wurde auch in diesem Jahr nicht gezielt mit Fischen besetzt.
4. Ressourcen
(Welche Ressourcen sind zur Realisierung des
Leistungsangebotes erforderlich?)
Für die notwendigen Planungsleistungen
stehen Haushaltsmittel begrenzt zur Verfügung. Die notwendigen
Investitionsmittel sind für den Finanzplan 2012 anzumelden.
Korrespondierende Einnahmen in Form von Zuwendungen des Freistaates Bayern sind zu erwarten. Die aktuelle Anteilsfinanzierung in Höhe von 30 % umfasst auch den Bau der Umlaufleitung.
Investitionskosten: |
€ |
bei
IPNr.: |
Sachkosten: |
€ |
bei
Sachkonto: |
Personalkosten
(brutto): |
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Sachkonto: |
Folgekosten |
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bei
Sachkonto: |
Korrespondierende
Einnahmen |
€ |
bei
Sachkonto: |
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Haushaltsmittel
werden nicht benötigt
X sind vorhanden auf IvP-Nr. 551.600
bzw. im Budget auf Kst/KTr/Sk
sind nicht vorhanden
Ergänzender
Sachbericht
Monitoring
Das Monitoring im und am Dechsendorfer Weiher wird auch im Jahr 2011 fortgesetzt. Es umfasst den Wasserchemismus, die Gewässerbiologie und mikroskopische Aspekte. Träger sind wiederum das Wasserwirtschaftsamt Nürnberg und die Stadt Erlangen. Die Beprobung erfolgt generell im 14-tägigen Rhythmus. Bei Bedarf wird dieser verkürzt. Die erste Beprobung hat am 04.04.2011 statt gefunden. Über die Ergebnisse der Untersuchungen wird im UVPA regelmäßig berichtet.
Die Überwachung der Vorgaben der Badegewässer-Richtlinie und die Beurteilung der Gewässergüte i.S. Badenutzung des Dechsendorfer Weihers erfolgt durch das zuständige Gesundheitsamt im Landratsamt Erlangen-Höchstadt.
Seit 16.05.2011 sind Blaualgen
wieder deutlich im Vormarsch. Sie dominieren das Bild und sind mit dem bloßen
Auge wieder gut sichtbar. Diese Tendenz spiegelt sich auch in den chemischen
Parametern wieder. Die Situation vor Ort hat sich zum 23.05.2011 wieder leicht
entspannt.
Die Ergebnisse der Untersuchung vom 30.05.2011 werden in der Sitzung am
07.06.2011 nachgereicht.
Bei der im Fraktionsantrag beschriebenen „Algenplage“ handelte es sich um eine jahreszeitlich frühe Grünalgenblüte ohne toxische Auswirkungen, die auch keinesfalls Indikator für ein Badeverbot gewesen wäre.
Förderung im Seenland
Bereits im Juni vergangenen Jahres
wurde im UVPA über die 2. Seenlandkonferenz zur Algenproblematik im Fränkischen
Seenland vom Mai 2010 berichtet. Als wesentliches Ergebnis war seinerzeit
festzuhalten, dass der Überwachungswert für Phosphor-gesamt für alle direkt und
indirekt einleitenden Kläranlagen im Einzugsgebiet der Seen von 2,0 mg/l auf
1,0 mg/l verschärft werden soll. Der Freistaat Bayern soll sich an diesen
Kosten mit 85 % beteiligen.
Übertragen auf das Einzugsgebiet des Dechsendorfer Weihers stellt dies insoweit
kein Novum dar, als eben dieser Wert, wenn auch auf freiwilliger Basis, schon
seit Jahren eingehalten wird.
Anlagen:
Fraktionsantrag Nr. 047/2011 vom 04.05.2011