Die Stadt Erlangen strebt langfristig die vollständige Energieversorgung auf Basis regenerativer Energien an.
Basis für diesen Umstieg sind verstärkte Energieeffizienzmaßnahmen, die zu einer weiteren drastischen Reduzierung des Gesamtenergieverbrauchs führen.
Für den Bereich der Stromversorgung soll bis zum Jahr 2030 eine 100%ige Versorgung auf Basis hocheffizienter KWK-Anlagen sowie Regenerativer Energien unter folgenden Rahmenbedingungen erreicht werden:
- Erzeugung von 50 % des Strombedarfes mittels hocheffizienter KWK-Anlagen im Stadtgebiet
- Erzeugung bzw. Bezug von 50 % des Strombedarfes auf Basis Regenerativer Energien (standortunabhängig)
Für den Bereich der Wärmeversorgung soll die Umstellung auf Regenerative Energien auf Basis regionaler und überregionaler Aktivitäten bis zum Jahr 2050 erreicht werden.
Die Vorlage lag dem UVPA am
17.05.2011 bereits zur Begutachtung vor und wurde dort einstimmig begutachtet.
1. Ergebnis/Wirkungen
Zur
Energiewende Erlangen lag dem Agenda 21 Beirat am 2. Mai 2011 eine von Wolfgang
Geus (EStW), Heinz Horbaschek (BN), Stefan Jessenberger (Energiewende
ER(H)langen), Dr. Helmut Pfister (AGENDA 21-Beirat) und Dr. Hans-Jürgen
Seeberger (Stadt Erlangen) eine modifizierte und präzisierte Fassung des
Antragstextes vom 7. Juni 2010 zur Beschlussfassung vor.
Der Beirat fasste den im Antrag wiedergegebenen Beschluss ohne
Gegenstimme.
2. Programme
/ Produkte / Leistungen / Auflagen
Für den notwendigen
Ausbau der KWK-Anlagen unterstützt und fordert die Stadt Erlangen den hierfür
notwendigen Anschluss der Großverbraucher wie Universität, Klinikum und Siemens
an das Fernwärmenetz der ESTW oder alternativ den Ausbau eigener BHKW's mit
Nahwärmenetzen. Darüber hinaus schafft die Stadt Erlangen auch für alle anderen
Verbraucher und neu zu erschließenden Versorgungsgebiete die Rahmenbedingungen
für den weiteren Ausbau des Fernwärmenetzes sowie von Nahwärmenetzen bzw. den
Umstieg auf private KWK-Anlagen in größeren Wohneinheiten und die energetische
Sanierung der Gebäude.
Für den notwendigen Ausbau des Anteils Erneuerbarer Energien für die Stromversorgung sowie die sukzessive Versorgung der KWK-Anlagen mittels Brennstoffen auf Basis Erneuerbarer Energien werden sowohl Erzeugungsanlagen im Stadtgebiet als auch Anlagen und Lieferanten außerhalb des Stadtgebietes gefördert bzw. genutzt (Windkraftanlagen/-parks, Solarkraftanlagen, Biorestmasse-, Klärgas-, EE-Wasserstoff, EE-Methan, Geothermie-Anlagen, u. w.). Dies schließt auch den Bau bzw. die Beteiligung an Anlagen im Landkreis und darüber hinaus durch die ESTW oder ortsansässige Unternehmen, Gesellschaften, Vereine und Genossenschaften, ggf. auf Basis von PPP-Modellen ein.
Im Verkehrssektor werden der Umweltverbund (ÖPNV, Radverkehr, Fußgänger) weiter ausgebaut, verkehrsvermeidende Arbeits- und Wohn-Strukturen geschaffen, effizientere Antriebskonzepte gefördert sowie eine Umstellung auf Fahrzeuge mit EE-Methan, EE-Wasserstoff oder EE-Elektroantrieb forciert.
Notwendige Voraussetzungen für die Zielerreichung sind die aktive Beteiligung aller Verbraucher, insbesondere der Großverbraucher im Stadtgebiet, die heute im Bereich der Stromversorgung ca. 75 % des Gesamtverbrauches ausmachen sowie die Einbeziehung des Verkehrssektors.
3. Prozesse
und Strukturen
Bei der Umsetzung kann die Stadt Erlangen aufbauen auf den Erfolgen und
funktionierenden Organisationsstrukturen der Stadtverwaltung, der EStW, der
GEWOBAU und anderer Tochtergesellschaften (u. a. EBE, EB 77) sowie auf den
vielfältigen Aktivitäten und Ideen aus der Bürgerschaft in entsprechenden
Organisationen, Vereinen, Verbänden und Initiativen.
Zur Erreichung der o.g. Ziele muss die Stadt jedoch den Einsatz organisatorischer, personeller und finanzieller Mittel verstärken, die Organisationsstrukturen ausbauen und optimieren sowie einen systematischen Managementprozess etablieren, insbesondere für folgende Aktivitäten:
- Integration der
Energiewende-Aktivitäten in bestehende Arbeits-, Organisations- und
Kommunikationsabläufe der Lenkungsgruppe EnergieeffizientER sowie ihrer
Arbeitsgruppen, die in diesem Zuge intensiviert, optimiert und mit der
notwendigen Verbindlichkeit ausgestattet werden müssen
- Öffentlichkeitsarbeit zur Vermittlung der Ziele und Aktivierung o. g. Akteure sowie der einzelnen Bürger
- Ermittlung von Potentialen für EE in Erlangen sowie der Verkehrsvermeidung und Umstellung auf ÖPNV
- Aufstellung verbindlicher (Zwischen-)Ziele und Zeitpläne (Energiewende-Masterplan), mit entsprechenden individuellen Zielvorgaben für alle städtischen Referate, Ämter und städtischen Tochtergesellschaften (EBE, GME etc)
- Interkommunale Kooperation zur Abstimmung von Maßnahmen mit dem Landkreis sowie der Metropolregion
- Vorbereitung der Ausweisung von Flächen für den Bau von EE-Anlagen (z. B. Wind, Wasser, Photovoltaik, Solarthermie, Geothermie, Speicher)
- Unterstützung der Umsetzung von Genossenschafts- und Bürgerbeteiligungsmodellen zur Realisierung von Anlagen
- Unterstützung der Finanzierung von Maßnahmen nach dem „Contracting“-Modell durch unterschiedlichste Kapitalgeber (einschl. Genossenschaften und Bürgerbeteiligungsgesellschaften)
- Monitoring der Maßnahmen
4. Ressourcen
(Welche Ressourcen sind zur Realisierung des
Leistungsangebotes erforderlich?)
Investitionskosten: |
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Sachkosten: |
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bei
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Personalkosten
(brutto): |
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Folgekosten |
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Korrespondierende
Einnahmen |
€ |
bei
Sachkonto: |
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Haushaltsmittel
werden nicht benötigt
sind vorhanden auf IvP-Nr.
bzw. im Budget auf Kst/KTr/Sk
sind nicht vorhanden
Anlagen:
Anlage 1_Vorlage der Initiative Energiewende ER(H)langen!
Anlage 2_“EN“ Energiewende als Ziel