Betreff
Angebotsverbesserung auf der Linie 30 zum Semesterbeginn 2011 ab 2. Mai 2011
Vorlage
613/062/2011
Aktenzeichen
VI/61 T. 1327
Art
Mitteilung zur Kenntnis

Der Bericht der Verwaltung dient zur Kenntnis.


1. Ausgangslage

Die Städteverbindungslinie 30/30E zwischen Erlangen Hugenottenplatz und dem Straßenbahnendpunkt Thon in Nürnberg gehört zu den am stärksten frequentierten Omnibuslinien. Rund 75 % der Fahrgäste nutzen diese Linie im grenzüberschrei­tenden Verkehr. Die restlichen Fahrgäste fahren im Binnenverkehr Nürnberg bzw. Erlangen. In Erlangen trägt die Linie 30 im Binnenverkehr zur Erschließung von Tennenlohe, ergänzt mit der Linie 295, bei.

 

Die Nachfrage ist ausgeprägt im Spitzenverkehr: Morgens lang andauernd zwischen 07:00 Uhr und 10:00 Uhr von Nürnberg nach Erlangen, nachmittags von ca. 15:30 Uhr bis 18:30 Uhr zurück nach Nürnberg. Dies ist der hohen Arbeitsplatzdichte bzw. der Studienplätze in Erlangen und der Universität geschuldet. Festzustellen ist dabei, dass die S-Bahn für die Fahrgäste der Linie 30/30E, die in Nürnberg nördlich der Pegnitz und in Erlangen südlich der Innenstadt wohnen und arbeiten, keine attraktivere Alternative ist.

 

Seit 2005 ist ein kontinuierlicher Anstieg der Fahrgastzahlen um rd. 10 % pro Jahr festzustellen. Durch den doppelten Abiturjahrgang und dem fortschreitenden Ausbau des Uni-Süd­geländes wird sich der Zulauf an Studenten sowie die Vorhaltung von Arbeitsplätzen weiter deutlich erhöhen. Trotz des Schienenverkehrsangebotes wird dies zu einer weiteren Nachfrage auf der Linie 30 führen.

 

2. Bisher eingeleitete Maßnahmen

Aufgrund der sehr hohen Auslastungen, im Besonderen in den Spitzenzeiten, haben die VAG und die ESTW im Januar 2009 begonnen, den Fahrzeugeinsatz auf der Linie 30/30E Montag bis Freitag bei unverändertem Fahrtenangebot schrittweise auf Gelenkbusse umzustellen. Diese Maßnahme wurde mit dem Fahrplanwechsel 2010/2011 am 12. Dezember 2010 abgeschlossen. Die Linien 30 und 30E fahren in der Verkehrsspitze jeweils im 20-Minuten-Takt, der sich allerdings aus betrieblichen Gründen nicht zu einem 10-Minuten-Takt zusammensetzen lässt.

 

Derzeit sind 7 Gelenkbusse eingesetzt, die das Platzangebot um rd. 50 % erhöhen. Trotz dieser Kapazitätserhöhung hat das Angebot im Besonderen in den Spitzenzeiten zeitweise (von Oktober-Dezember 2010) nicht ausgereicht, so dass Fahrgäste nicht mehr mitgenommen werden konnten. Nachteilig erwiesen sich dabei auch die nicht sauber getakteten Abfahrtszeiten (z. B. ab Erlangen alle 15-5-15-5 Minuten), die zu einer zeitweisen Fahrgastmassierung führten. Der zeitweise Einsatz von Verstärkerbussen konnte dabei diese punktuellen Nachfragespitzen in nicht allen Fällen auffangen.

 

Zu dieser außerordentlichen Kapazitätserhöhung haben sicherlich auch die Störungen im Schienenverkehr (Ausbau der Bahn- bzw. S-Bahnlinie) beigetragen. Erkennbar ist aber, dass durch die zu erwartenden Nachfragesteigerungen an der Universität bereits zum Wintersemester 2011/2012, das bestehende Platzangebot zumindest in den Semesterzeiten verbessert werden muss.

 

3. Maßnahmen zur weiteren Angebotsverbesserung

3.1.    Ab 2. Mai 2011 (beginnend mit dem Sommersemester), werktäglich auf Dauer

Durch den Einsatz eines weiteren (Gelenk-)Busses wird die Fahrplanstabilität im Berufsverkehr im 10-Minuten-Takt erhöht. Verspätungen können abgebaut werden. Durch zusätzliche Wendezeiten kann ein exakter 10-Minuten-Takt als Grundfahrplan auf den Linien 30/30E angeboten werden.

 

3.2.      Wintersemester 17. Oktober 2011 bis 10. Februar 2012 (30S)

Wegen der zu erwartenden Nachfragesteigerung werden in den Zeiten der höchsten Nachfrage von ca. 7:00 Uhr bis 10:00 Uhr und von ca. 15:30 Uhr bis 18:30 Uhr Montag bis Freitag versuchsweise zusätzliche Schnellbusfahrten im 20-Minuten-Takt im Streckenabschnitt zwischen Nürnberg/Thon und Erlangen/Arcaden auf dem bestehenden 10-Minuten-Takt (= Grundangebot) der Linie 30/30E aufgesetzt. Diese Busse halten nicht zwischen Thon und Erlangen/Süd. Mit dem Endpunkt Arcaden wird die südliche Goethestraße nicht befahren.

 

Die Entscheidung über die Fortführung dieses Angebotes erfolgt auf der Basis der dann ermittelten Fahrgastzahlen. Für dieses Zusatzangebot setzt die VAG weitere 3 Gelenkbusse ein.

 

3.3. Betriebskosten

Die Mehrkosten für den Zusatzbus ab 2. Mai 2011 sind von der VAG mit rd. 80 Tsd. € berechnet. Für die Schnellbuslinie, die am 17. Oktober 2011 (zunächst begrenzt auf das Wintersemester) den Probebetrieb aufnehmen soll, entstehen Betriebskosten von rd. 188 Tsd. €. Soweit dieser Betrieb nach den Erfahrungen im Wintersemester 2011/2012 auch im Sommersemester 2012 angeboten wird, entstehen weitere 89 Tsd. € Betriebskosten.

 

Die Kosten werden von der VAG an die Erlanger Stadtverkehr GmbH mit einem Anteil von 50 % weiterverrechnet, so dass folgende anteilige Betriebskosten zu tragen sind:

 

Ab 2. Mai 2011 (beginnend mit Sommersemester),

werktags auf Dauer:                                               40 Tsd. €

Wintersemester 2011/2012:                                   94 Tsd. €

Summe:                                                                134 Tsd. €

 

Soweit Fortführung im Sommersemester 2012    45 Tsd. €

Summe:                                                                179 Tsd. €