Betreff
Arbeitskreis Kulturelle Vielfalt leben - interkulturelle Kompetenz erlangen
Vorlage
43/020/2011
Aktenzeichen
IV/43/FCE T 2958
Art
Mitteilung zur Kenntnis

Der Bericht der Verwaltung dient zur Kenntnis.


 

Vier Ziele wurden im Arbeitskreis artikuliert

 

1. Pädagogisches Personal soll besonders geschult werden, um den neuen Anforderungen in Bezug auf „managing (cultural) Diversity“ gerecht zu werden.

 

Im Rahmen des vhs club INTERNATIONAL wurde ein Weiterbildungsprogramm für Pädagoginnen und Pädagogen entwickelt. Thema: Interkulturelle Kompetenz im pädagogischen Handeln. Ein besonderer Fokus liegt auf dem Umgang mit Muslimen bzw. dem Umgang mit muslimischen Familien. Es wurden schon einige Seminare (für das Jugendamt) durchgeführt. Das Feedback war sehr positiv. Es sind weitere Seminare angefragt.

 

Was ist wichtig für die Zukunft bzw. was wird benötigt:

Angebote sind bisher freiwillig. Um Nachhaltigkeit zu erzielen, sollten diese Weiterbildungen für Pädagoginnen und Pädagogen im kommunalen Bereich verpflichtend sein. Die Seminare sind mit Kosten verbunden. Einrichtungen haben dafür nicht immer die nötigen Mittel.

2. Öffnung der Kommune entsprechend des Erlanger Leitbildes „Offen aus Tradition“.

 

Der Arbeitskreis regt daher an:

 

- Den Anteil an Menschen mit Migrationshintergrund in der kommunalen Verwaltung zu er-
  höhen

- Die Mitarbeiter/innen der Stadt Erlangen adäquat auf die wachsende (kulturelle) Diversität
  am Arbeitsplatz vorzubereiten. Entsprechende Weiterbildungsprogramme wären hier ziel
  führend.

 

Was wurde erreicht und was ist wichtig für die Zukunft und was wird benötigt:

Den Anteil an Menschen mit Migrationshintergrund in der Stadtverwaltung erhöhen. Dies ist Aufgabe des Personalamts, in Zusammenarbeit mit der Integrationsbeauftragten der Stadt Erlangen und den Fachämtern, entsprechende Programme und Leitlinien zu entwickeln und umzusetzen.

 

Weiterbildung kommunaler Mitarbeiter/innen

In Sache managing (cultural) Diversity gibt es bei der Stadt Erlangen Bedarf.
Ein erster Schritt ist ein Seminar innerhalb des Weiterbildungsprogramms für Auszubildende mit dem Thema: „Vielfalt als Chance- managing (cultural) Diversity.“ Das Konzept zu diesem Ausbildungsmodul wurde im Rahmen des vhs club INTERNATIONAL von Frau Schnell in enger Absprache mit dem Personalamt entwickelt. Am 24. und 28. Februar 2011 fand das erste Seminar dazu statt. Das Feedback war durchwegs positiv, so dass das Seminar fest in das Ausbildungsprogramm der Auszubildenden aufgenommen wird.
Es erscheint sinnvoll, dass dieses Beispiel Schule macht und auf allen Ebenen der Verwaltung verpflichtend angeboten wird. Wie dies im Einzelnen finanziert werden soll, müsste noch entschieden werden.

 

3. Beratung in Konfliktfällen

 

Vielfalt ist nicht nur Chance, sondern birgt auch Risiken. Gerade im Bereich Bildung und in sozialen Bereichen wünschen sich viele Pädagoginnen und Pädagogen mehr Unterstützung in Konfliktfällen. Hier kann eine Konfliktberatungsstelle helfen. Diese kann bei der vhs Erlangen angesiedelt sein. Die vhs Erlangen erstellt im Rahmen des vhs club International dazu ein Kurzkonzept. Die vhs verfügt über eine freiberufliche Mitarbeiterin, die die entsprechende Qualifikation mitbringt (Mediatorin mit Schwerpunkt auf managing (cultural) Diversity, erfahrene Seminarleiterin in Bezug auf Interkulturelles Lernen).

 

Was wird benötigt:
Falls erwünscht, eine Klärung der Finanzierungsfrage.

4. Partizipation aller am Bildungsbetrieb, d. h. Menschen aus anderen Kulturkreisen aktiv in die Bildungsarbeit einbinden (z. B. in Elternbeiräte der Schulen).

 

Was ist wichtig für die Zukunft bzw. was wird benötigt:
Dieser Aspekt kann von den Stadteilzentren in Zusammenarbeit mit den Bildungseinrichtungen im Stadtteil weiterverfolgt werden. Es bieten sich entsprechende Qualifizierungsmaßnahmen für Migranten/ Migrantinnen an, wie sie auch in anderen Städten umgesetzt werden, z.B. die Ausbildung zum Sprach- und Kulturvermittler bzw. zur Kulturvermittlerin (= ein Projekt des Aschaffenburger Integrationsleitbildes). Hierfür muss ein Konzept und ein Finanzierungsplan erstellt werden.

 

Abschließend:
Die vhs Erlangen und der vhs club INTERNATIONAL sind zu Punkt 1 und 2 aktiv geworden und haben dementsprechende Angebote entwickelt und erfolgreich Seminare durchgeführt. Punkt 3 betreffend, könnte die vhs Erlangen eine Konfliktberatungsstelle einrichten. In Bezug auf Punkt 4 kann die vhs Erlangen und der vhs club INTERNATIONAL unterstützend tätig werden, z.B. bei der Erstellung eines Konzepts und der Entwicklung von Weiterbildungsseminaren.

Mitglieder der Arbeitsgruppe

Dr. Hans Horst

Elizabeth Rossiter

Höschele Dr. Cornelia

Silvia Klein

Klaus Probst

Muzaffer Yüzgec

Oehler Anne

Anita Schnell

Christine Flemming (Sprecherin)