Die Ausführungen zum baulichen Zustand des Parkhauses Innenstadt sowie die Wirtschaftlichkeitsuntersuchung von Sanierungsvarianten werden zur Kenntnis genommen.
Die Verwaltung wird beauftragt, die notwendigen weiteren Schritte einzuleiten.
1. Ergebnis/Wirkungen
(Welche Ergebnisse bzw. Wirkungen sollen erzielt
werden?)
Das Parkhaus Innenstadt
befindet sich in einem baulich derart schlechten Zustand, dass es für eine
weitere Nutzung umfangreich saniert werden muss, um so die Standsicherheit,
Verkehrssicherheit und Dauerhaftigkeit wieder herzustellen. Zusätzlich ist im
Zuge einer Sanierung die Attraktivität und Nutzerfreundlichkeit durch
entsprechende Umbaumaßnahmen insbesondere im Bereich der Treppenhäuser und der
Toilettenanlagen zu steigern.
2. Programme / Produkte / Leistungen / Auflagen
(Was soll getan werden, um die Ergebnisse bzw.
Wirkungen zu erzielen?)
Das Parkhaus Innenstadt am
Großparkplatz in Erlangen wurde 1981 im Rahmen eines städtischen
Erbbaurechtsvertrages errichtet.
Gemäß Stadtratsbeschluss vom
23.02.2006 wurde die Verwaltung beauftragt, den bestehenden Erbbaurechtsvertrag
samt dem damit verbundenen Anmietungs- und Kreditvertrag mit der Bauherrengemeinschaft
zu beenden und zusätzlich weitere Vorprüfungsmaßnahmen zur Entscheidungsfindung
für das weitere Vorgehen (Sanierung bzw. Neubau) zu ergreifen.
Im September 2006 wurde die
Landesgewerbeanstalt Bayern beauftragt, eine Überprüfung der baulichen Substanz
einschließlich einer Wirtschaftlichkeitsuntersuchung für das Parkhaus Innenstadt
durchzuführen. Im November 2007 wurden zusätzliche Untersuchungen der Bausubstanz
mit ergänzenden Chloriduntersuchungen beauftragt. (Bauwerkszustand siehe
Anlage)
Im Einzelnen wurden folgende Varianten bei der Wirtschaftlichkeitsuntersuchung
berücksichtigt (siehe Anlage Zusammenfassung Wirtschaftlichkeitsuntersuchung):
a)
Sanierung des gesamten vorhandenen Bauwerks
Bei der Sanierung ist vorgesehen, an
den Betonplatten eine Stahlbetonsanierung einschließlich Aufbringung neuer
Abdichtungen und Beläge durchzuführen. Zusätzlich zu den vorhandenen
Stahlhauptträgern werden weitere Zwischenstützen eingebaut. Eine „Öffnung“ der
3 Treppenhäuser wird durch verglaste Eingangsbereiche erzielt. Außerdem wird
die Haustechnik mit Lüftung, Beleuchtung und Brandmeldeanlage komplett
erneuert.
Für die Komplettsanierung ergeben sich Gesamtkosten von ca. 4,514 Mio. € bei
5.135 € / Stellplatz.
b)
Teilneubau unter Nutzung brauchbarer Bauwerksteile des
Bestands
Bei dieser Variante wird von
irreversiblen Schädigungen der Stahlbetondecken der beiden oberen Ebenen
ausgegangen. Daher ist vorgesehen, die Stahlbetondecken der oberen Parkdecks
komplett zu erneuern. Alle anderen Sanierungsmaßnahmen werden wie in der
Variante a) durchgeführt.
Für den Teilneubau ergeben sich Gesamtkosten von ca. 4,795 Mio. € bei 5.455 € /
Stellplatz.
c)
Kompletter Abbruch und Neubau
Es erfolgt der komplette Abbruch
einschließlich des Untergeschosses und Neubau des Parkhauses ohne
Untergeschoss.
Für die Erneuerung des Parkhauses ergeben sich einschließlich der
Abbruchkosten Gesamtkosten von ca. 7,270 Mio. € bei 8.271 € / Stellplatz.
d)
Komplettsanierung mit Gründach
Die eigentliche Sanierung des
Parkhauses erfolgt wie bei Variante a, nur die beiden oberen Parkdecks werden
als Gründach ausgebildet und nicht mehr zur weiteren Nutzung zur Verfügung
stehen. Dadurch ergibt sich eine Stellplatzreduzierung um ca. 268 auf 611
Stellplätze.
Für die Komplettsanierung mit Gründach ergeben sich Gesamtkosten von ca.
2,821 Mio. € bei 4.617 € / Stellplatz.
1.
2.
Bei den Varianten
a – c wird jeweils von einem Stellplatzangebot von 879 (Bestand) ausgegangen.
Bei der Variante d wäre aufgrund der Auflassung der beiden oberen Parkdecks ein
Stellplatz-angebot von 611 möglich.
Gespräche mit der ESTW AG
zwecks Übernahme des Parkhauses zur Aufnahme in ihr Geschäftsfeld verliefen
negativ.
3.
Derzeit werden mit
der DB sowie mit einem weiteren Betreiber Gespräche hinsichtlich einer
möglichen Übernahme bzw. Betriebsführung des Parkhauses geführt.
4.
Zudem sind
entsprechend der Vorgabe des Finanzreferates folgende drei grundsätzliche Alternativen
zu untersuchen:
A. Sanierung
entsprechend Gutachten (Variante a bzw. d)
B. Weiterbetrieb
bis zur Schließung, anschließend Abbruch und Nutzung als ebenerdiger Parkplatz
C. Ausschreibung
des Parkhauses zum Verkauf bzw. Verpachtung.
3. Prozesse und Strukturen
(Wie sollen die Programme / Leistungsangebote
erbracht werden?)
Das Parkhaus wird durch drei
unterschiedliche Benutzergruppen genutzt. Zum einen sind insgesamt 257
Stellplätze dauerhaft vermietet, zum anderen können bis zu 279 berechtigte
Nutzer mit Bewohnerausweis für das Parkgebiet 3 „Bahnhof“ das Parkhaus
unentgeltlich nutzen. Die verbleibenden Stellplätze sind für die Nutzung als
öffentliche Parkplätze entsprechend der Gebührenordnung vorgesehen.
Bedingt durch diese Nutzung
ergibt sich für das Parkhaus Innenstadt eine durchschnittliche Auslastungsquote
von ca. 60 %. Es ergeben sich dadurch Gesamteinnahmen aus Mieten und Parkgebühren
in Höhe von ca. 230.000 € netto (ohne MwSt.). Aufgrund des maroden und unattraktiven
Zustands schwindet die Akzeptanz bei den zahlenden Parkplatzsuchenden
zunehmend. Zudem müssen immer häufiger Stellplätze angesichts der
Schadhaftigkeit des Betons und der unzureichenden Entwässerungsverhältnisse
gesperrt werden.
Nach einer durchgeführten
Sanierung des Parkhauses Innenstadt könnten die Einnahmen sehr wahrscheinlich
wesentlich erhöht werden.
Um aktuell die
Verkehrssicherheit und den Betrieb des Parkhauses aufrecht zu erhalten, werden
zurzeit nur die dringendsten erforderlichen Unterhaltsmaßnahmen durchgeführt.
Zusätzlich wird derzeit
durch die Landesgewerbeanstalt Bayern eine Schadensbegutachtung der Bausubstanz
mit einer ergänzenden Entnahme von Chloridproben zur neuerlichen Beurteilung
der baulichen Substanz zur Wahrung der Verkehrssicherheitsbelange durchgeführt.
Über die Ergebnisse und deren Auswirkungen wird nach Vorlage erneut berichtet.
4. Ressourcen
(Welche Ressourcen sind zur Realisierung des
Leistungsangebotes erforderlich?)
Investitionskosten: |
4,514
Mio € |
bei
IPNr.: 546.400 |
Sachkosten: |
€ |
bei
Sachkonto: |
Personalkosten
(brutto): |
€ |
bei
Sachkonto: |
Folgekosten |
€ |
bei
Sachkonto: |
Korrespondierende
Einnahmen |
€ |
bei
Sachkonto: |
|
Haushaltsmittel
werden nicht benötigt
in Höhe von 4,29 Mio sind auf IvP-Nr. 546.400 für die Jahre 2011-2013 eingestellt.
bzw. im Budget auf Kst/KTr/Sk
sind nicht vorhanden
Anlagen: Bauzustandsbeschreibung, Untersuchung TÜV Rheinland 2007