Der Bericht der Verwaltung dient zur Kenntnis.
Die Stadt Nürnberg lässt derzeit den "Nahverkehrsentwicklungsplan Nürnberg 2025" (NVEP) von
einem externen Gutachter und mit Begleitung durch einen öffentlichen
Projektbeirat erstellen. Der NVEP soll
Lösungsansätze dafür liefern, welche Optimierungen des öffentlichen
Personennahverkehrsnetzes unter Berücksichtigung wirtschaftlicher Aspekte zu
den meisten Verlagerungen vom MIV auf den ÖPNV führen. Aus zahlreichen
Netzergänzungsvorschlägen wird in einem Reduktionsprozess seit 2006 von
ursprünglich 9 Planfällen (Projektstufe A) ein abschließend zur Realisierung
empfohlener Planfall (Projektstufe E) entwickelt. Dieser soll das langfristig
weiter zu verfolgende schienengebundene ÖPNV-Netz von Nürnberg definieren.
Dem
Verkehrsausschuss des Nürnberger Stadtrates wurden am 16.12.2010 die Ergebnisse
einer verkehrlichen Bewertung von 4 Planfallszenarien der Projektstufe C
vorgestellt. Im nächsten Arbeitsschritt werden 3 Planfallszenarien der
Projektstufe D weiter optimiert und anschließend einer Sensitivitätsanalyse
unterzogen. Die Stadt Nürnberg plant in den verbliebenen Planfällen eine
Verlängerung der Straßenbahn in Richtung Norden über den Endhaltepunkt Am
Wegfeld hinaus, der bekanntlich 2013 in Betrieb genommen werden soll.
Nach den bereits
vorliegenden Ergebnissen erzielt das Konzept einer StUB („T-Netz“) erwartungsgemäß
die größte Nachfragewirkung zwischen Nürnberg und Erlangen. Die verkehrliche
Wirkungen dieses T-Netzes außerhalb des Nürnberger Stadtgebietes werden im Rahmen
des NVEP nur überschläglich modelliert. Dessen umfassende volkswirtschaftliche
Bewertung erfolgt derzeit im Rahmen der laufenden Untersuchung
„Standardisierten Bewertung StUB“. Aufgrund der beim NVEP zusätzlich
unterstellten Netzergänzungen in Nürnberg sowie der unterschiedlichen
Rechenmodelle sind Abweichungen zwischen den beiden Gutachten unvermeidlich. In
den weiteren Planungsschritten des NVEP soll das T-Netz der StUB daher nicht
weiter modelliert werden, sondern es sollen stattdessen die verkehrlichen Wirkungen
aus der „Standardisierten Bewertung StUB“ übernommen werden.
Den jetzt zu
untersuchenden Planfällen (Projektstufe D) soll anstelle des T-Netzes eine Verlängerung
in das Erlanger Stadtgebiet bis auf Höhe der Südkreuzung (s. Anlage) zugrunde
gelegt werden. Diese vom Gutachter des NVEP bis nach Erlangen vorgeschlagene
Verlängerung begründet sich auf die zusätzliche direkte Erschließung der
Universität (Technischen Fakultät) sowie der zahlreichen Arbeitsplätze im
Umfeld der Südkreuzung mit dem Nürnberger Straßenbahnnetz. Alle Planfälle gehen
auf Nürnberger Stadtgebiet von einer Streckenführung über den Stadtteil
Großgründlach aus. In Erlangen entspricht die Streckenführung dem aktuellen
Konzept der StUB. Detailfragen wie die Trassierung der Wendeschleife und der
Anpassungsbedarf im Erlanger Busnetz sind nicht Gegenstand des NVEP.
Die aktuellen
Untersuchungen im Rahmen des NVEP stehen nicht im Widerspruch zur aktuellen
„Standardisierten Bewertung StUB“. Sie sollen aber für die Stadt Nürnberg eine
Entscheidungsgrundlage liefern, ob auch eine verkürzte Streckenführung (ggf.
auch als bauliche Zwischenstufe) sinnvoll wäre.
Mit den
Untersuchungen im NVEP auf Erlanger Stadtgebiet sind keine finanziellen Beteiligungen
bzw. Entscheidungen über Baumaßnahmen verbunden. Die Ergebnisse des NVEP sollen
ausschließlich als Grundlage für die Stadt Nürnberg dienen, welche Projekte
unter verkehrlichen und wirtschaftlichen Gesichtspunkten weiter untersucht
werden sollten.
Anlagen:
Anlage 1: Streckenführung einer Tram bis Südkreuzung (Skizze)