Betreff
Nahverkehrsentwicklungsplan Nürnberg - Planungen auf Erlanger Stadtgebiet
Vorlage
613/041/2010
Aktenzeichen
VI/61/613 T. 1327
Art
Mitteilung zur Kenntnis

Der Bericht der Verwaltung dient zur Kenntnis.


Die Stadt Nürnberg lässt derzeit den "Nahverkehrsentwicklungsplan Nürnberg 2025" (NVEP) von einem externen Gutachter und mit Begleitung durch einen öffentlichen Projektbeirat erstellen. Der NVEP soll Lösungsansätze dafür liefern, welche Optimierungen des öffentlichen Personennahverkehrsnetzes unter Berücksichtigung wirtschaftlicher Aspekte zu den meisten Verlagerungen vom MIV auf den ÖPNV führen. Aus zahlreichen Netzergänzungsvorschlägen wird in einem Reduktionsprozess seit 2006 von ursprünglich 9 Planfällen (Projektstufe A) ein abschließend zur Realisierung empfohlener Planfall (Projektstufe E) entwickelt. Dieser soll das langfristig weiter zu verfolgende schienengebundene ÖPNV-Netz von Nürnberg definieren.

 

Dem Verkehrsausschuss des Nürnberger Stadtrates wurden am 16.12.2010 die Ergebnisse einer verkehrlichen Bewertung von 4 Planfallszenarien der Projektstufe C vorgestellt. Im nächsten Arbeitsschritt werden 3 Planfallszenarien der Projektstufe D weiter optimiert und anschließend einer Sensitivitätsanalyse unterzogen. Die Stadt Nürnberg plant in den verbliebenen Planfällen eine Verlängerung der Straßenbahn in Richtung Norden über den Endhaltepunkt Am Wegfeld hinaus, der bekanntlich 2013 in Betrieb genommen werden soll.

 

Nach den bereits vorliegenden Ergebnissen erzielt das Konzept einer StUB („T-Netz“) erwartungsgemäß die größte Nachfragewirkung zwischen Nürnberg und Erlangen. Die verkehrliche Wirkungen dieses T-Netzes außerhalb des Nürnberger Stadtgebietes werden im Rahmen des NVEP nur überschläglich modelliert. Dessen umfassende volkswirtschaftliche Bewertung erfolgt derzeit im Rahmen der laufenden Untersuchung „Standardisierten Bewertung StUB“. Aufgrund der beim NVEP zusätzlich unterstellten Netzergänzungen in Nürnberg sowie der unterschiedlichen Rechenmodelle sind Abweichungen zwischen den beiden Gutachten unvermeidlich. In den weiteren Planungsschritten des NVEP soll das T-Netz der StUB daher nicht weiter modelliert werden, sondern es sollen stattdessen die verkehrlichen Wirkungen aus der „Standardisierten Bewertung StUB“ übernommen werden.

 

Den jetzt zu untersuchenden Planfällen (Projektstufe D) soll anstelle des T-Netzes eine Verlängerung in das Erlanger Stadtgebiet bis auf Höhe der Südkreuzung (s. Anlage) zugrunde gelegt werden. Diese vom Gutachter des NVEP bis nach Erlangen vorgeschlagene Verlängerung begründet sich auf die zusätzliche direkte Erschließung der Universität (Technischen Fakultät) sowie der zahlreichen Arbeitsplätze im Umfeld der Südkreuzung mit dem Nürnberger Straßenbahnnetz. Alle Planfälle gehen auf Nürnberger Stadtgebiet von einer Streckenführung über den Stadtteil Großgründlach aus. In Erlangen entspricht die Streckenführung dem aktuellen Konzept der StUB. Detailfragen wie die Trassierung der Wendeschleife und der Anpassungsbedarf im Erlanger Busnetz sind nicht Gegenstand des NVEP.

 

Die aktuellen Untersuchungen im Rahmen des NVEP stehen nicht im Widerspruch zur aktuellen „Standardisierten Bewertung StUB“. Sie sollen aber für die Stadt Nürnberg eine Entscheidungsgrundlage liefern, ob auch eine verkürzte Streckenführung (ggf. auch als bauliche Zwischenstufe) sinnvoll wäre.

 

Mit den Untersuchungen im NVEP auf Erlanger Stadtgebiet sind keine finanziellen Beteiligungen bzw. Entscheidungen über Baumaßnahmen verbunden. Die Ergebnisse des NVEP sollen ausschließlich als Grundlage für die Stadt Nürnberg dienen, welche Projekte unter verkehrlichen und wirtschaftlichen Gesichtspunkten weiter untersucht werden sollten.

 


Anlagen:

Anlage 1:  Streckenführung einer Tram bis Südkreuzung (Skizze)