1. Der Bericht der Verwaltung wird zur Kenntnis genommen.
2. Der Antrag Nr. 124/2010 vom 17.11.2010 ist bearbeitet.
Die Stadtratsfraktion der Grünen Liste beantragt auf der Ebene der
Städteachse ein „Gewerbeflächenmanagement“. Die Verwaltung interpretiert den
Antrag so, dass nicht ein gemeinsamer Gewerbepark gefordert wird, sondern die
Städte die Ausweisung von (Gewerbe-) Flächen – z. B. im Flächennutzungsplan –
miteinander abstimmen. Diese Ausweisung solle ausgewogen sein und nachteilige
Konkurrenz unter den Gebietskörperschaften vermeiden.
Der Grüne Liste-Antrag wurde auf der Wirtschaftsreferentenkonferenz der
Städteachse Nürnberg-Fürth-Erlangen-Schwabach (kurz: WKS) am 16.12.2010 als
eigenständiger TOP beraten. Ergebnis der Beratung war:
·
Die
Wirtschaftsreferenten sehen auf Ebene der Städteachse keinen Handlungsbedarf
für ein Gewerbeflächenmanagement, da es aus ihrer Sicht bei der Flächenausweisung
keine nachteilige Konkurrenz gibt. Es hat in den letzten Jahren – Einzelhandel
ausgenommen – keinen Wettbewerb unter den Städten durch extensiven Ausweis von
Gewerbeflächen zu Lasten eines Stadtnachbarn gegeben.
·
Der
Abstimmung von Gewerbeflächen unter den Gebietskörperschaften an sich wird als
Ziel zugestimmt; allerdings – angesichts gesammelter Erfahrungen – nicht auf
Ebene der Städteachse, sondern in Zusammenarbeit mit den benachbarten Landkreisen.
Dafür existiert mit dem regionalen Planungsverband („Planungsregion 7“) bereits
eine entsprechende Plattform, in der genau diese Ausweisungen von Flächen mit
ihren Auswirkungen unter den Nachbarn erörtert werden.
Wichtigste Aufgabe dieses regionalen Planungsverbandes ist
die Ausarbeitung und Fortschreibung des Regionalplans. Diese Regionalpläne
konkretisieren das Landesentwicklungsprogramm für den Bereich der
Planungsregion in fachlicher und örtlicher Hinsicht. Regionale Planungsverbände
wirken mit bei der Aufstellung staatlicher Planungsziele, bei der gemeindlichen
Bauleitplanung (Flächennutzungsplan, Bebauungsplan), Beteiligung an
Raumordnungsverfahren (z. B. Verkehrsplanung) und Beteiligung an Fachplanungen
(z. B. Kindergartenbedarfspläne).
Im Verband der Planungsregion 7 befinden sich die oben genannten vier
kreisfreien Städte sowie die unmittelbar angrenzenden vier Landkreise und deren
82 kreisangehörigen Gemeinden. Dieser Verband ist im übertragenen Wirkungskreis
tätig und unterliegt der Aufsicht der Regierung von Mittelfranken als höherer
Landesplanungsbehörde. Den derzeitigen Vorsitz hat der Oberbürgermeister der
Stadt Schwabach, Matthias Thürauf, einer seiner Stellvertreter ist der Landrat
von Erlangen-Höchstadt, Herr Eberhard Irlinger.
Fazit der WKS-Beratung und diese Position vertritt auch die Erlanger Verwaltung:
· Aufbau eines Gewerbeflächenmanagement auf Ebene der Städteachse ist nicht notwendig
· Stärkung der Arbeit und Position des regionalen Planungsverbandes
Anlagen: Fraktionsantrag der Grünen Liste Nr. 124/2010 vom 17.11.2010