Betreff
Brucker Seela Fraktionsantrag Nr. 081/2010 - Erlanger Linke, Fr. Bittner
Vorlage
31/063/2010
Aktenzeichen
III/31/BRA
Art
Beschlussvorlage

Der Bericht der Verwaltung dient zur Kenntnis.

 

Die beantragte baldmöglichste Entgrasung des Brucker Seela`s ist aus Sicherheitsgründen nicht möglich.

 

Der Fraktionsantrag Nr. 081/2010 – Erlanger Linke, Fr. Bittner, ist damit abschließend bearbeitet.

 


1.   Ergebnis/Wirkungen
(Welche Ergebnisse bzw. Wirkungen sollen erzielt werden?)

Die Umsetzung der europäischen Wasserrahmenrichtlinie (WRRL) fordert bis 31.12.2015 für die Oberflächengewässer den guten ökologischen Zustand.

 

2.   Programme / Produkte / Leistungen / Auflagen
(Was soll getan werden, um die Ergebnisse bzw. Wirkungen zu erzielen?)

Durch gezielte Gewässersanierungen und –renaturierungen soll eine ökologisch nachhaltige Entwicklung von Gewässern, Ufern und Überschwemmungsgebieten sicher gestellt werden. Die Belange des Hochwasserschutzes und die Stärkung des ökologischen Naturhaushalts sind dabei zu berücksichtigen.

Der im Sachbericht aufgezeigte dringend notwendige Sanierungsumfang für das Brucker Seela umfasst einen Finanzbedarf von insgesamt 75.000 €.

 

3.   Prozesse und Strukturen
(Wie sollen die Programme / Leistungsangebote erbracht werden?)

Umsetzung Gewässerentwicklungsplan (GEP) Erlangen, Gewässer III. Ordnung, gemäß Beschluss UVPA vom 13.12.2005. Die im GEP vorgeschlagenen Maßnahmen sind planerisch weiter zu entwickeln und sukzessive baulich umzusetzen.

Eine analoge Vorgehensweise trifft auf alle vom GEP nicht erfassten Maßnahmen zu.

Bis zur Sanierung bzw. Renaturierung ist die ökologische Funktionsfähigkeit des Gewässers durch sogen. Adhok- und Sofortmaßnahmen zu unterstützen. Möglichen Geruchsbelästigungen und sonstigen Beeinträchtigungen ist, soweit technisch möglich und mit wirtschaftlichem Aufwand vertretbar, aktiv entgegen zu wirken.

 

4.      Ressourcen

(Welche Ressourcen sind zur Realisierung des Leistungsangebotes erforderlich?)

Die Maßnahme Sanierung Brucker Seela ist im HH 2010 mit einem Investitionsansatz von 75.000 € für 2010 enthalten.

Eine Teilfinanzierung durch Sponsoring analog „Alterlanger See“ wird angestrebt. Von einer Firma wurde bereits unverbindlich finanzielle Unterstützung in Aussicht gestellt.

Aufgrund der Auflagen der Regierung von Mittelfranken zum Haushalt 2010 darf die Sanierungsmaßnahme gegenwärtig nicht durchgeführt werden.

 

Investitionskosten:

bei IPNr.:

Sachkosten:

bei Sachkonto:

Personalkosten (brutto):

bei Sachkonto:

Folgekosten

bei Sachkonto:

Korrespondierende Einnahmen

bei Sachkonto:

Weitere Ressourcen

 

 

Haushaltsmittel

                         werden nicht benötigt

X               sind vorhanden auf IvP-Nr. 552 513
                  bzw. im Budget auf Kst/KTr/Sk        

                         sind nicht vorhanden

 

 

 

Sachbericht:

 

Mit beiliegendem Antrag – eingebracht als Dringlichkeitsantrag zum UVPA am 17.08.2010 – wird die Vornahme der baldmöglichsten Entgrasung des Brucker Seela`s beantragt. Zur Begründung wird vorgetragen, dass sich Anwohnerbeschwerden wegen Geruchsbelästigung und des vermehrten Insektenbefalls (u.a. Stechmücken) häufen.

 

Das Brucker Seela ist ein kleiner Teich inmitten des dichtbesiedelten Stadtteils Erlangen-Bruck, der heute vor allem der Erholung und der Freizeit dient. Der starke Seerosen- und Schilfbewuchs weist auf einen zunehmenden Nährstoffgehalt (Eutrophierung) hin.

 

Zur Ermöglichung des Eislaufens wurden in den vergangenen Jahren im Herbst der Seerosen- und Schilfbestand im Weiher abgemäht. Seit Herbst 2008 muss aufgrund der ständig zunehmenden Verschlammung aus Sicherheitsgründen auf das Abmähen der Pflanzen verzichtet werden. Ein Eislaufen ist damit künftig nicht mehr oder aber nur noch eingeschränkt möglich.

 

Aufgrund der nur sehr geringen verbleibenden Wassertiefe kam es in der Vergangenheit bei einer langen Frostperiode zu Sauerstoffproblemen im Weiher und in der Folge zu einem größeren Fischsterben. Zur Vermeidung gleichgelagerter Problemfälle ist das Brucker Seela dringend zu entschlammen und die Wasserpflanzen dabei zum Großteil einschließlich Wurzeln zu entfernen.

 

Das Brucker Seela hat keinen natürlichen Zulauf. Der Weiher muss zum Ausgleich von Verdunstungsverlusten ca. 8 – 15-mal pro Jahr mit Trinkwasser aus dem öffentlichen Netz der EStW bespeist werden. In den vergangenen Jahren mussten hierfür 2.000 – 4.000 m³ Frischwasser pro Jahr zugeführt werden.

 

Eine alternative Zuführung von Niederschlagswasser von Dachflächen anliegender Wohngebäude oder aber von Dachflächen der Werner-von-Siemens-Realschule ist grundsätzlich möglich, ökologisch sinnvoll und nach überschlägiger Berechnung auch wirtschaftlich.

 

Um möglichen Geruchsbelästigungen aktiv entgegen zu wirken, wird seit Jahren in den Sommermonaten Sauerstoff über einen Belüfter in das Brucker Seela eingetragen.

 

Die dringend notwendige Gesamtsanierung umfasst

a) die Entschlammung und landwirtschaftliche Verwertung des Weiherschlammes,

b) eine Zuführung von Niederschlagswasser von Dachflächen anliegender Wohngebäude
    und/oder der Werner-von-Siemens Realschule und eine

c) ökologische Aufwertung der Uferbereiche

und einen Finanzbedarf von insgesamt 75.000 €.

 

 

 


Anlagen:       

 

Fraktionsantrag Nr. 081/2010 vom 02.08.2010