Betreff
Ozon-Immissionswerte in Erlangen im Jahr 2010
Vorlage
31/057/2010
Aktenzeichen
III/31/KJD
Art
Mitteilung zur Kenntnis

Der Bericht der Verwaltung dient zur Kenntnis.


In Erlangen wird die Ozonkonzentration an der Messstelle Kraepelinstraße gemessen. Die Messstation wird vom bayerischen Landesamt für Umwelt betrieben.

 

Der Umgang mit Ozon wird in der 33. Verordnung zum Bundes-Immissionsschutz-Gesetz – Verordnung zur Verminderung von Sommersmog, Versauerung und Nährstoffeinträgen - geregelt. Dort sind Grenzwerte festgelegt, ab denen die Bevölkerung zu informieren ist. Emissionsbeschränkungen werden empfohlen, aber nicht zwingend festgelegt.

 

Die tägliche Unterrichtung der Öffentlichkeit erfolgt über das Videotextprogramm „Bayerntext“ des bayerischen Rundfunks (Tafeln 630 – 636) und im Internet unter http://www.lfu.bayern.de/luft/daten. Im Winterhalbjahr werden die täglichen Messwerte von 06:00 Uhr, 09:00 Uhr, 12:00 Uhr, 15:00 Uhr, 18:00 Uhr und 21:00 Uhr veröffentlicht. Im Sommerhalbjahr werden die aktuellen Messwerte für den Zeitraum von 12:00 Uhr bis 21:00 Uhr stündlich bereitgestellt. Gegen 16:00 Uhr wird eine Ozonprognose für den Folgetag bekanntgegeben. Beide Informationssysteme geben Überschreitungen von Immissionsgrenzwerten an. Bei Stundenmittelwerten oberhalb von 180 µg/m3 (Informationsschwelle) wird in Presse, Rundfunk und Fernsehen darauf hingewiesen, dass Personen, die erfahrungsgemäß besonders empfindlich auf Ozon reagieren, von ungewohnten körperlichen Anstrengungen im Freien sowie von sportlichen Dauerleistungen Abstand nehmen sollten. Bei Ozonkonzentrationen über 240 µg/m3 (Alarmschwelle) wird diese Empfehlung für die gesamte Bevölkerung ausgesprochen. Ab dieser Konzentration kommen Symptome, wie Tränenreiz, Reizung der Atemwege, Kopfschmerz und Atembeschwerden vor. Einzelne Personen können bei länger andauernden hohen Ozonkonzentrationen auch im Bereich unterhalb des Informationswertes unter körperlicher Belastung Beeinträchtigungen erleiden. Kraftfahrzeugfahrten sollten bei Werten über 180 µg/m3 so weit wie möglich eingeschränkt werden.

Die Immissionssituation für Erlangen/Kraepelinstraße ist im Anhang 1 (Tagesverläufe) und im Anhang 2 (Tageshöchstwerte für 2010) dargestellt. Der Wert von 180 µg/m3 wurde im Jahr 2010 zweimal überschritten, der Wert 240 µg/m3 noch nicht. In Bayern ist bei langfristigen Messungen eine Stagnation (Beispiel Ansbach) bis deutliches Ansteigen (Nürnberg Bahnhof) der Immissionswerte zu beobachten. Die Station Kraepelinstraße ist für langfristige Angaben noch nicht lange genug in Betrieb.

Trend für Deutschland: Die hohen Ozonwerte haben seit 1990 in Deutschland deutlich abgenommen. Im Gegensatz zu der erfreulichen Entwicklung der Spitzenwerte nimmt die mittlere Ozonbelastung, z.B. im Jahresmittel betrachtet, im gleichen Zeitraum zu.

Das bis 2020 zu erreichende langfristige Ziel – 120 µg/m³ als 8-Stunden-Mittelwert – wird aktuell flächendeckend in Deutschland verfehlt.

 


Anlagen:        Anlage 1: Stundenmittelwerte vom 19. bis 21. Juli 2010

                       Anlage 2: Höchste Stundenmittelwerte jeden Tages von 2010