1.
Es wird
davon Kenntnis genommen, dass der Verwaltungsrat der Gesellschaft zur
Förderung der Arbeit (GGFA), Anstalt des öffentlichen Rechts beschlossen hat,
a) den geprüften Jahresabschluss mit Lagebericht festzustellen,
b) den Jahresgewinn in Höhe von 4.395,85 Euro in die allgemeine Rücklage
einzustellen,
c) den Vorstand zu entlasten.
2.
Der
Verwaltungsrat wird entlastet.
1. Ergebnis/Wirkungen
(Welche Ergebnisse bzw. Wirkungen sollen erzielt werden?)
Vorstand und Verwaltungsrat der Gesellschaft zur Förderung der Arbeit (GGFA), Anstalt des öffentlichen Rechts der Stadt Erlangen, berichten an den Gewährträger Stadt Erlangen über das Geschäftsjahr 2009.
2. Programme / Produkte /
Leistungen / Auflagen
(Was soll getan werden, um die Ergebnisse bzw. Wirkungen zu erzielen?)
3. Prozesse und Strukturen
(Wie sollen die Programme / Leistungsangebote erbracht werden?)
4. Ressourcen
(Welche Ressourcen sind zur Realisierung des Leistungsangebotes erforderlich?)
Jahresgewinn in 2009: + 4.395,85
Euro (Vorjahr + 21,7 T€; Vorvorjahr +
102,8 T€)
Betriebszuschuss aus städt. Haushalt 2009: 0 Euro (2008: 0 Euro)
Zweckgebundene Zuschüsse – Integrationsmittel (Sozialkaufhaus, Schulbetreuung
etc. ) in 2009: 116 T€ (2008: 99 T€)
1
Bilanz, Gewinn- und Verlustrechnung
sowie Lagebericht für 2009
Nach § 6 Abs. 3 Buchstabe g der
Unternehmenssatzung der „Gesellschaft zur Förderung der Arbeit (GGFA) – Anstalt
des öffentlichen Rechts der Stadt Erlangen“ hat der Verwaltungsrat den
geprüften Jahresabschluss festzustellen, über die Verwendung des Jahresgewinns
bzw. die Behandlung eines Jahresverlustes zu entscheiden sowie über die
Entlastung des Vorstandes abzustimmen.
Der Jahresabschluss der AöR schließt per 31.12.2009 (Vorjahr 31.12.2008) mit
folgenden Zahlen (in T€) ab:
|
Ist
12/2009 |
WiPlan |
Ist
12/2008 |
Bilanzsumme |
2.488 |
|
2.659 |
Eigenkapital |
1.502 |
|
1.498 |
Umsatzerlöse (inkl.
Erträge aus Kantinenverkauf) |
618 |
543 |
614 |
Aufwandszuschüsse |
5.678 |
5.778 |
5.555 |
Jahresergebnis |
+ 4 |
+ 1 |
+ 22 |
Betriebs-/Grundzuschuss der
Stadt |
0 |
0 |
0 |
Stammpersonal ges./ (incl.
EAZ bezuschussten Mitarb. und Azubis ) |
81 |
|
80 |
Die Eigenkapitalquote beträgt 60,4% (Vorjahr 56,3%)
sowie weitere 4,3% (Vj. 10,7%) Verbindlichkeiten gegenüber dem Anstaltsträger,
der Stadt Erlangen.
Der Cash-Flow aus der laufenden Geschäftstätigkeit beträgt 19 T€
(Vorjahr 438 T€); für Investitionen wurden in das Anlagevermögen 102 T€
(Vorjahr 184 T€) eingesetzt.
Umsatzerlöse und Aufwandszuschüsse bewegen sich etwa auf Vorjahresniveau, diese verteilen sich auf die beiden Unternehmensbereiche:
Erfolgsübersicht 2009 |
|
|
|
in T€ |
Betrieb gewerblicher Art |
Hoheitlicher Bereich |
gesamt Hoheit+BGA |
Umsatzerlöse |
618 |
0 |
618 |
Materialeinsatz |
-129 |
1 |
-128 |
Zuschüsse ohne Mittel an Dritte* |
2.236 |
2.076 |
4.312 |
Personalkosten |
-1.881 |
-1.668 |
-3.549 |
Sachkosten |
-739 |
-401 |
-1.140 |
Sonstiges (Abrechnungsrisiken) |
-43 |
-66 |
-109 |
Zwischensumme |
62 |
-58 |
4 |
* Mittel an Dritte |
1.366 |
|
|
Die Erlöse im Betrieb gewerblicher Art (BgA) zu 618 T€ setzen sich zusammen aus der Kulturwerkstatt 79 T€, der Umweltwerkstatt 262 T€, den Sozialkaufhäusern 264 T€ und der Kantine zu 13 T€.
Die Aufwandszuschüsse sind um 123 T€ auf 5.678 T€ gestiegen. Sie gliedern sich - unterteilt nach Zuwendungsgebern - folgendermaßen:
|
Anteil
in % |
Vj. |
Stadt Erlangen/BMAS |
96,3 |
93,3 |
Regierung von Mittelfranken |
1,4 |
3,4 |
Europäischer Sozialfonds |
2,0 |
2,7 |
Übrige |
0,3 |
0,6 |
Gesamtzuschüsse |
100,0 |
100,0 |
Die Zuschüsse von der Stadt Erlangen/BMAS erhöhten sich gegenüber dem
Vorjahr um 282 T€ (+ 5,4 %), während sich die Zuschüsse aus dem Europäischen
Sozialfonds um 36 T€ (- 23,8 %) verminderten
2
Feststellungen des Abschlussprüfers
Der Wirtschaftsprüfer Herr Dr. Storg von der Kanzlei Dünkel/Storg hat
den Jahresabschluss und den Lagebericht zum 31.12.2009 geprüft und mit Datum
vom 10.06.2010 einen uneingeschränkten Bestätigungsvermerk erteilt.
Die Jahresabschlussprüfung wurde nach § 317
HGB und Artikel 107 GO Bay unter Beachtung der vom Institut der
Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsgemäßer
Abschlussprüfung vorgenommen.
Nach Beurteilungen auf Grund der bei der
Prüfung gewonnenen Erkenntnissen entspricht der Jahresabschluss den deutschen
handelsrechtlichen und den ergänzenden landesrechtlichen Vorschriften und den
ergänzenden Bestimmungen der Satzung und vermittelt unter Beachtung der
Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen
entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Anstalt.
Zum Lagebericht führt der Abschlussprüfer
aus, dass nach dem Ergebnis seiner Prüfung dieser im Einklang mit dem
Jahresabschluss und den bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnissen steht und eine
zutreffende Vorstellung von der Lage der Anstalt vermittelt. Wesentliche
Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung sind zutreffend darstellt.
Zur Rentabilität und verlustbringenden
Geschäften erläutert der Abschlussprüfer, dass „die Tätigkeit der Anstalt nicht
darauf ausgerichtet ist, maximalen Gewinn zu erzielen. Vielmehr soll mit den
zur Verfügung gestellten Mitteln eine bestmögliche Arbeit im Rahmen des Optionsmodells
und weiterer Maßnahmen geleistet werden.
Die Tätigkeit der Anstalt finanziert sich aus Erlösen (9,6%) und
Zuschüssen der Öffentlichen Hand (90,4%). Die Mittel haben in 2009 ausgereicht,
um die erforderlichen Aufwendungen zu finanzieren.“
Im Rahmen der Tätigkeit wurden keine verlustbringenden Geschäfte festgestellt.
3
Bericht des Verwaltungsrates der GGFA
Der Verwaltungsrat hat in
seiner Sitzung am 02.07.2010 den Jahresabschluss 2009 und den Prüfungsbericht
beraten. An den Abschlussprüfer, Herrn Dr. Storg, wurden Fragen gerichtet,
diskutiert und beantwortet. Der Verwaltungsrat hat den Jahresabschluss mit dem
Lagebericht einstimmig zur Kenntnis genommen, festgestellt und dem Vorstand die
Entlastung für das Geschäftsjahr 2009 ausgesprochen.
Des Weiteren hat der Verwaltungsrat
beschlossen, den Jahresgewinn 2009 in Höhe von 4.395,85 Euro in die allgemeine
Rücklage einzustellen.
Vorstand bzw. Stellvertreter des Vorstands haben den Verwaltungsrat
während des Geschäftsjahres regelmäßig schriftlich und mündlich über die
Entwicklung und Lage der Gesellschaft und über alle wesentlichen
Geschäftsvorfälle unterrichtet. Der Verwaltungsrat hat die Tätigkeit des
Vorstands überwacht und in seinen Sitzungen am 26.06.2009 und 27.11.2009 die
grundsätzlichen Fragen der Geschäftspolitik ausführlich beraten. Zusätzlich gab
es eine Vielzahl von Abstimmungsgesprächen zwischen Vorstand bzw. dem
Stellvertreter des Vorstands und dem VR-Vorsitzenden.
4
Sozialbericht
a) Beschäftigungs-
und Qualifizierungsangebote der GGFA in 2009
In den GGFA-internen Projekten wurden im Jahr 2009 auf
insgesamt 429 Teilnehmerplätzen insgesamt 3.438 Teilnehmer (Vj. 2909)
qualifiziert und beschäftigt. Daraus gingen insgesamt 135 Vermittlungen in den
ersten Arbeitsmarkt hervor. Davon entfielen 73 (Vj.107) auf den Bereich Jugend
und Bildung und 62 ( Vj.99) auf die neu geschaffene Abteilung Beschäftigung und
Qualifizierung, die aus den bisher eigenständigen Abteilungen Umweltwerkstatt und Kulturwerkstatt
entstanden ist. Der Rückgang der Eingliederung resultiert
sowohl aus dem krisenbedingten Rückgang auf dem Arbeitsmarkt als auch aus der
veränderten Kundenstruktur mit einer stetig zunehmenden Anzahl an Kunden mit
multiplen Vermittlungshemmnissen.
Abteilung |
Platzangebot |
Teilnehmer 2009 |
bedarfsorientiert |
848 |
|
Bewerbungszentrum |
bedarfsorientiert |
1296 |
Transit |
33 |
126 |
AquA
(ESF)/Last Minute/aktiv u25 |
45 |
78 |
Anlaufstelle
(u25+ü25) |
25 |
70 |
Quick-Step |
20 |
83 |
Lt.
Basics |
18 |
82 |
eKontor/4service!
(ESF) |
10 |
51 |
HaWi
(TZ-Qualifizierung, ESF) |
20 |
45 |
Ausbildungsbetreuung
(BaE, abH, EQ) |
21 |
33 |
MAE-Beschäftigung
GGFA |
112 |
389 |
ALLEZ!
(Projekt Alleinerziehende) |
12 |
26 |
Job-Fabrik |
20 |
65 |
Aktivwoche
(50up) |
15 |
69 |
Coaches
(MAE, 50up) |
70 |
177 |
Gesamtangebot
und Teilnehmer |
421 |
3438 |
b) Hoheitliche
Aufgaben
Am 24.02.2010 wurde in einer gemeinsamen Sitzung von SGA und Sozialbeirat ein Sachstandsbericht über fünf Jahre SGB II-Vollzug durch die Optionskommune Erlangen vorgelegt.
Außerdem wurde ein detaillierter Jahresbericht 2009 der GGFA über die inhaltliche Ausgestaltung des Integrationsbereiches und die erzielten Fortschritte bei der Strukturbildung, einschließlich der Erfolge bei der Arbeitsvermittlung, bei der Entwicklung von Integrationsinstrumenten und der Aktivierung der Kunden vorgelegt.
Die wichtigsten Ergebnisse und das Mengengerüst daraus:
|
2009 |
2008 |
Alg2-Bezieher Dezember: |
3.458 |
3.198 |
davon arbeitslos (gem. BA
Definition): |
1.413 |
1.323 |
entspricht Al-Quote SGB II |
2,5 |
2,4% |
davon aktivierbar |
2.082 |
1.933 |
Eingliederungsleistungen gesamt: |
4.100 |
3.841 |
Vermittlungen in Arbeit oder
Ausbildung |
941 |
1.149 |
·
respektable
941 Eingliederungen trotz Wirtschaftskrise (2008: 1149)
·
Angebote
für alle zu versorgenden Jugendlichen, bei Bereitschaft zur Mitarbeit
·
weiterhin
geringe Anzahl arbeitsloser Jugendlicher mit 113 Personen (12/09) (12/08: 109)
·
112 Vermittlungen in Ausbildung (2008: 115)
·
Entfristung eines Großteils der befristeten GGFA
Mitarbeiter
·
Ingangsetzung
der Personalentwicklung u.a. mit der Entwicklung eines Leitbildes, der
Durchführung eines Leitungskreisworkshop, Verbesserung der Zusammenarbeit mit
dem
·
Umsetzung
der SGB II/III Instrumentenreform mit den beiden zentralen Paragraphen § 45 /
Vermittlungsbudget und § 46 / Maßnahmen zur Aktivierung und beruflichen
Eingliederung
·
Pakterweiterung des Bundesprogramms „Perspektive
50plus“ zusätzlich zur Stadt Ingolstadt um die Landkreise Pfaffenhofen,
Neustadt/Donau, Eichstädt und den Landkreis Sulzbach-Rosenberg mit der Stadt
Amberg (ca. 2,5 Mio. Gesamtmittelvolumen/Jahr).
·
Umstrukturierung und Zusammenlegung der beiden
Werkstätten Umwelt- und Kulturwerkstatt zu der Abteilung Beschäftigung und
Qualifizierung
·
Umstrukturierung von Teams im Fallmanagement
(Reha, Behinderte und Ü50 )
·
Neues Projekt im Bereich der Alleinerziehenden
und Abschluss der Genehmigungs- und Abstimmungsphase für H.A.N.S (haushaltsnahe
Service Leistungen) und dem Erlanger Energiesparhelfer
·
GGFA-weite
Einführung des QM Systems
c) Ausblick 2010
(Auszug aus dem Lagebericht für das Geschäftsjahr 2009 des Vorstands)
Es wird absehbar in 2010 kein schwallartiges Ansteigen der AlgII Zahlen erfolgen, sondern aufgrund des doch sehr guten Arbeitsmarktes in Erlangen, in Verbindung mit der Verlängerung der Kurzarbeiterregelung, nur ein langsames und mäßiges Ansteigen zu verzeichnen sein. Dies wird mit entsprechenden Personalvorhaltungen aufgefangen werden. Durch die Selektionsmechanismen des anziehenden Arbeitsmarktes wird das Geschäftsfeld mehr zur letzten Auffangstation von aus dem Arbeitsmarkt Ausgegrenzten.
Aufgrund der notwendigen gesetzlichen Fassung der SGBII Organisationsreform im Jahr 2010 muss großer Wert auf politische Einflussnahme zur Gestaltung dieses Prozesses im eigenen Sinne gelegt werden.
Anlagen: Bilanz und Gewinn- und Verlustrechnung zum 31.12.2009