Betreff
Übertragung und Verwendung des Budgetergebnisses 2009 des Amtes 44
Vorlage
44/008/2010
Aktenzeichen
IV/44/RBI
Art
Beschlussvorlage
Untergeordnete Vorlage(n)

Dem bereinigten Gesamtbudgetergebnis 2009 des Amtes 44 i.H.v. -202.895,19 € und dem anteiligen Verlustvortrag in Höhe von -101.100,- € (Zeitraum September bis Dezember 2009)  wird zugestimmt.

 

Darüber hinaus wird einer Niederschlagung des Verlustes in Höhe von insgesamt -101.800,- € zugestimmt.

Der Verlust setzt sich wie folgt zusammen: -80.300,- € (Zeitraum Januar bis August 2009; Defizit aus der Intendanz von Sabina Dhein), -9.100,- € (Abfindungszahlungen im Jahr 2009), -7.700,- € Kosten für eine 4. Brandwache im Markgrafentheater sowie -4.700,- € Defizit aus dem Vorbereitungsetat der Spielzeit 2009.2010).

 

 

Eine endgültige Beratung und Beschlussfassung über den Verlustvortrag/ die Niederschlagung erfolgt im Haupt-, Finanz- und Personalausschuss und im Stadtrat..


1.   Ergebnis/Wirkungen
(Welche Ergebnisse bzw. Wirkungen sollen erzielt werden?)

 

Der Übertrag des negativen Gesamtbudgetergebnisses zu 49,83 % als Verlust in das nächste Haushaltsjahr soll dem Fachamt einen Anreiz zu verstärkter Wirtschaftlichkeit bieten.

 

2.   Programme / Produkte / Leistungen / Auflagen
(Was soll getan werden, um die Ergebnisse bzw. Wirkungen zu erzielen?)

 

2.1 Das bereinigte Sachkostenbudgetergebnis 2009 des Amtes 44 beträgt -322.620,40 €

(2008: –258.039,68 EUR, 2007: -252.752,03 EUR)

 

 

Es ist zurückzuführen auf:

 

Ein Defizit aus der Intendanz von Sabina Dhein (Zeitraum 01.01.-31.08.2009) i.H.v.

-80.300,- €.

 

Der KFA wurde bereits am 13. Mai 2009 über das zu erwartende Defizit in diesem Zeitraum sowie die Ursachen (Mehrausgaben bei der Produktion „Der Wilhelmine-Code“, erhöhte Aushilfskosten, Kosten für eine zusätzliche Feuerwache im Markgrafentheater, Überziehung des Fortbildungsetats, Mindereinnahmen v.a. im Gastspielbereich) informiert.

Ein Verlustvortrag dieses Defizits würde zu Lasten der neuen Intendantin Katja Ott gehen, die dieses Defizit nicht zu verantworten hat. Im KFA wurde mit Frau Ott bereits eine Niederschlagung dieser Altlasten besprochen.

Daher beantragt das Theater die Niederschlagung dieses negativen Rechnungsergebnisses.

 

Aus den im Jahr 2009 zur Verfügung gestellten Sondermittel für den Intendantenwechsel in Höhe von 90.000,- € (40.000,- € von der Stadt Erlangen und 50.000,- € vom Freistaat Bayern) resultiert ein Defizit in Höhe von -4.700,- € (Gesamtausgaben aus dem Vorbereitungsetat: -94.700,- €).

Darüber hinaus waren aufgrund des Intendantenwechsels Abfindungen für nichtverlängerte künstlerische Mitarbeiter zu zahlen, die länger als 4 Spielzeiten beim Theater Erlangen beschäftigt waren. Diese Kosten waren im Vorfeld nicht kalkulierbar, da die Zahlung einer Abfindung an die Bedingung geknüpft ist, dass das Mitglied innerhalb einer Frist von 3 Monaten nach dem Ende der Beschäftigung beim Theater Erlangen keine neue, feste sozialversicherungspflichtige Beschäftigung gefunden hat. Tatsächlich waren 2 Abfindungen sowie ein Umzugskostenzuschuss zu zahlen. Die Kosten belaufen sich auf eine Höhe von -22.500,- €, wovon -9.100,- € bereits im Dezember 2009 ausgezahlt wurden, der Umzugskostenzuschuss sowie die zweite Abfindungszahlung (zusammen -13.400,- €) wurden erst im Kalenderjahr 2010 an die ehemaligen Mitarbeiter ausgezahlt.

 

Bei der Gewährung der Sondermittel für den Intendantenwechsel war im KFA und im HFPA bereits über die Zahlung der Abfindungen diskutiert worden und ein Ausgleich über die zur Verfügung gestellten Sondermittel hinaus in Aussicht gestellt worden.

Daher beantragt das Theater ebenfalls eine Niederschlagung dieser Kosten.

 

Weitere -101.100,- € Defizit im Jahr 2009 waren bereits im Arbeitsprogramm 2010 angekündigt. Aufgrund der Umstellung des Theaters auf den Repertoire-Spielbetrieb und der Hauptproduktionsphase in den Monaten September bis Dezember eines jeden Jahres entstehen in diesem Zeitraum in der Regel die höchsten Produktionskosten für die Inszenierungen des Hauses. Ein Großteil dieser Kosten kann im Laufe der restlichen Monate der Spielzeit kompensiert werden, da sich durch die längere Laufzeit der Stücke innerhalb des Repertoiresystems die Anschaffungskosten besser als bislang amortisieren.

 

Für das Kalenderjahr 2009 wurden im Rahmen der Mittelnachbewilligung sämtlich Anträge des Theaters nicht genehmigt. Diese Tatsache ist eine weitere Ursache für das Defizit 2009, da die beantragten aber nicht zur Verfügung gestellten Zusatzkosten, die dem Theater seit 01.01.2009 aufgrund der verschärften Brandschutzauflagen im Markgrafentheater entstehen, dem Theaterbudget negativ zu Buche schlagen. Bis zum Abschluss der geplanten Brandschutzsanierung des Markgrafentheaters muss ein zusätzlicher vierter Feuerwehrmann im Garderobenbereich des Markgrafentheaters eingesetzt werden, es entstanden im kompletten Haushaltsjahr 2009 überplanmäßige Zusatzkosten in einer Höhe von -7.700,- €.

 

Da die Mittelnachbewilligung für diese Kosten abgelehnt wurde und die Brandschutzkosten nicht aus dem ohnehin viel zu geringen Budget des Theaters finanziert werden können, beantragt das Theater auch diesen Posten der Budgetabrechnung 2009 niederzuschlagen.

 

In den Personalausgaben gab es eine Verschiebung vom den Mitteln, die vom Personalamt bewirtschaftet werden zu den Sachkosten, die vom Theater bewirtschaftet werden, in denen beim Theater jedoch ein hoher Anteil an Kosten für künstlerisches Personal und Aushilfen beinhaltet ist. Das Personalkostenbudget hat mit einem sehr hohen positiven Ergebnis (119.725,21 €) abgeschlossen. Jedoch sind die dort nicht ausgeschöpften Mittel vom Theater für Aushilfen (mit Gastverträgen nach NV Bühne, oder z.T. auf Werkvertragsbasis, bzw. auf Rechnung als selbständige Tätige) gegengerechnet worden (weitere Erläuterungen siehe 2.2).

 

2.2 Das bereinigte Personalkostenbudgetergebnis 2009 des Amtes 44 beträgt 119.725,21 €

(2008: 53.365,85 EUR, 2007: 37.681,95 EUR)

 

Es ist zurückzuführen auf:

 

Eine Vollzeitkraft war aufgrund einer länger andauernden Erkrankung das komplette Kalenderjahr vollständig ausgesteuert, des Weiteren gab es mehrere Erkrankungen der Tarifbeschäftigten, die sich ebenfalls über mehrere Monate hinzogen und in einen Krankengeldbezug mündeten. Die von Jahr zu Jahr höher werdenden positiven Budgetergebnisse im Personalkostenbudget spiegeln deutlich die personelle Struktur des Theaters wider. Am Theater Erlangen sind vor allem unter den Tarifbeschäftigten langjährige und daher meist ältere Mitarbeiter beschäftigt, ein Großteil dieser Mitarbeiter ist chronisch krank bzw. hat einige immer wiederkehrende Krankheitsbilder, was von Jahr zu Jahr in höheren Ausfallzeiten mündet. Mit dem Personalamt wurden diesbezüglich bereits Gespräche geführt, jedoch liegen bisher noch keine konkreten Lösungen zur Verbesserung dieser Problematik vor.

 

Mehrere Tarifbeschäftigte mussten im Kalenderjahr 2009 aus familiären Gründen ihr Stundenvolumen reduzieren, um erkrankte Angehörige zu pflegen, was des Weiteren zu einer Minderausgabe bei den Personalkosten im ehem. SN01 führte.

 

Darüber hinaus wurden die Ausgaben für die neu eingerichtete Stelle für einen Freiwilligen im FSJ Kultur nicht über das Personalkostenbudget abgewickelt, sondern der Träger stellte eine Rechnung an das Theater, die aus dem Sachkostenbudget beglichen wurde, geplant waren die anfallenden Kosten jedoch im Personalbudget. Da es sich um die erste Stelle für einen Freiwilligen im FSJ Kultur bei der Stadt Erlangen handelt, gab es in dieser Hinsicht keine Erfahrungswerte.

 

Wie bereits unter 2.1. geschildert, wurden die dadurch entstehenden personelle Unterbesetzung durch Ausgaben im Sachkostenbereich kompensiert (Aushilfen, Gäste auf der Basis des NV Bühne). Die Mittel im Personalkostenbereich können trotz positiver Ergebnisse jedes Jahr nicht reduziert werden, da sie zur Deckung der Mehrkosten für Personal in Sachkostenbudget dienen.

 

2.3 Das Arbeitsprogramm 2009 konnte wie geplant erfüllt werden, jedoch wurden drei ge

      plante Wiederaufnahmen („Hamlet“, „Petterson und Findus“ und „Die Verwandlung“)

      in der Spielzeit 2008/2009 aus Kostengründen gestrichen.

 

2.4 Der vorgesehene Verlustvortrag ist der beiliegenden Budgetabrechnung der Kämmerei

zu entnehmen.

Dieser ist jedoch von Seiten des Theaters nur zum Teil kompensierbar, da lediglich das Defizit auf dem Zeitraum 01.09.-31.12.2009 bewusst geplant war und daher vom Theater im Zeitraum 01.01.-31.08.2010 aufgefangen werden kann. Das Defizit entstand aufgrund einer anderen zeitlichen Abgrenzung (nicht im Rhythmus des jeweiligen Haushaltsjahres sondern im Spielzeitrhythmus; Zeitraum: Anfang September bis Ende August)

 

2.5 Zum Ausgleich des Verlustvortrages (in Höhe von -101.100,- €) sind folgende Maßnah

      men geplant:

 

2.5.1 Verrechnung mit Minderausgaben im Zeitraum (01.01.-31.08.2010, innerhalb der Spielzeitabrechnung 2010.2011)

 

 

 

 

2.6. Entwicklung der Budgetergebnisrücklage des Amtes 44 in 2009

 

            Stand 01.01.2009:                  0,- €

            Gegenwärtiger Stand:            0,- €

 

 

3.   Prozesse und Strukturen
(Wie sollen die Programme / Leistungsangebote erbracht werden?)

 

 

4.   Ressourcen
(Welche Ressourcen sind zur Realisierung des Leistungsangebotes erforderlich?)

 

Verlustvortrag nach 2010 i.H.v. –101.100,- € (der Verlustvortrag wird durch Mittelentzug aus dem laufenden Budget 2010 umgesetzt).

 


Anlagen:        Budgetabrechnung 2009 der Kämmerei für das Theater Erlangen (Amt 44)