Der Ausschuss stimmt dem vorgeschlagenen Betriebskonzept, der neuen Linienführung sowie den neuen Haltestellen im Bereich Sebaldussiedlung, Roncallistift, Felix-Klein-Str. und Bahnhof Bruck und den damit verbundenen Umbaukosten in Höhe von ca.18.500 Euro zu.


Sachbericht:

 

1. Anlass

Der derzeit gültige Nahverkehrsplan (NVP) der Stadt Erlangen sieht unter Maßnahmen, die in der Laufzeit des NVP umzusetzen sind, vor, eine Verlängerung der Linie 293 bis Bruck Bahnhof zur Anbindung an die S-Bahn zu realisieren.

Nach dem derzeitigen Planungsstand für die S-Bahn ist vorgesehen, dass diese im Rahmen eines Einstiegskonzeptes[1] auf der Strecke Nürnberg/Bamberg S1, mit dem Halt Bahnhof Bruck, mit Inkrafttreten des Verbundfahrplanes zum 12. Dezember 2010 in Betrieb geht. Es ist sinnvoll, zeitgleich eine Verknüpfung dieses innerstädtischen S-Bahnhaltes mit dem Binnenverkehr durch eine entsprechende Verlängerung der Linie 293 herbeizuführen und damit auch die Busverbindungen zum Uni-Südgelände weiter zu verbessern.

Dabei bietet sich an, durch eine Befahrung der Henri-Dunant-Straße, die in diesem Bereich entstandenen Arbeitsplätze bzw. neu angesiedelte Unternehmen mit anzubinden, und damit neue Fahrgastpotentiale zu erschließen[2].

2. Betriebskonzept der 293

 

2.1. Trassenführung

Die Linie 293 bedient heute im Südast, ergänzend zur Linie 287, die Universität im Südgelände[3] und erschließt, ergänzend mit der Linie 294, durch die Befahrung der Doris-Ruppenstein-Straße den Röthelheimpark3 (vgl. Anlage 1).

Diese Erschließung wird unverändert beibehalten. Es erfolgt nunmehr (vgl. Anlage 2) durch einen Verschwenk von der Hartmannstraße in die Sebaldusstraße, mit gleichzeitiger direkter Bedienung des Fridericianums, die Befahrung der für die Universität wichtigen Haltestellen ‚Sebaldussiedlung‘ und ‚Technische Fakultät‘.

In der Folge wird die Linie über die Egerlandstraße, Stettiner Straße, Breslauer Straße, Gebbertstraße, Hammerbacher Straße, Henri-Dunant-Straße zur Felix-Klein-Straße verlängert. Die Haltestellen ‚Stettiner Straße‘ und ‚Theodor-Heuss-Anlage‘ können dabei weiter bedient werden. Zusätzlich werden die Haltestellen ‚Görlitzer Straße‘ sowie in der Hammerbacher Straße der ‚Roncallistift‘ bedient.

Ein Abschnitt der Henri-Dunant-Straße befindet sich im Privatbesitz der Fa. Siemens, deren beidseitige Zufahrt durch eine Schranke gesichert ist (vgl. Anlage 4). Eine öffentliche Widmung dieses Abschnittes ist nicht vorgesehen. Die Befahrung mit dem Bus wird daher durch einen Gestattungsvertrag[4] gesichert; die Aktivierung der Schranke erfolgt durch den Bus kontaktlos mittels eines Bake/Funksystems.

Innerhalb dieser Privatstraße wird eine zusätzliche Haltestelle eingerichtet (vgl. Anlage 4). Eine weitere zusätzliche Haltestelle in der Henri-Dunant-Straße, ca. 300 m westlich der Schranke, kann voraussichtlich erst 2011 eingerichtet werden.[5]

Eine direkte Befahrung bis zum Bahnhof Bruck ist aus baulichen Gründen erst mit der Fertigstellung dieses S-Bahnhaltes möglich, wobei dann auch die Infrastruktur (Wendeschleife) für die Befahrung mit dem Bus vorgesehen ist[6]. Die Linie 293 erhält daher ihren Endpunkt zunächst an der Eichendorffschule und bedient eine zunächst ersatzweise eingerichtete Haltestelle ‚Bruck Bahnhof‘ auf der Felix-Klein-Straße. Mit dem vorläufigen Endpunkt Eichendorffschule ergibt sich ein zusätzlicher Verknüpfungspunkt mit der Linie 284, die diesen Endpunkt/Haltestelle bereits bedient.

2.2. Verkehrsangebot

 

2.2.1. Montag - Freitag

Die Linienverlängerung erfolgt im Rahmen der derzeitigen Taktfolge der Linie 293, nämlich im 15/20 Minuten-Takt Montag - Freitag. Damit ist allerdings aufgrund der unterschiedlichen Vertaktung der beiden Verkehrsmittel S-Bahn[7]/Bus kein durchgängiger Anschluss Bus/Schiene/Bus an der Haltestelle ‚Bruck Bahnhof‘ möglich.

 

2.2.2. Samstage, Sonn-und Feiertage

An Samstagen/Sonntagen erfolgt zunächst keine Trassenverlängerung der Linie 293. An diesen Tagen muss das derzeitige Betriebskonzept der Linie 293 mit dem Endpunkt Haltestelle ‚Sebaldussiedlung‘ aus betrieblichen Gründen (vgl. Anlage 1) weiterhin angeboten werden. Die Fahrgäste müssen sich darauf einstellen, dass die Haltestellen im Bereich Sebaldussiedlung an diesen Verkehrstagen abweichend zu Montag - Freitag angefahren werden.

 

3. Betriebskosten

 

 

Für die Streckenverlängerung im aufgezeigten Umfang wird der Einsatz eines zusätzlichen Busses morgens und mittags notwendig; in der abendlichen Hauptverkehrszeit ist ein weiterer zusätzlicher Bus einzusetzen. Der Einsatz kann aus der Reserve gefahren werden, so dass zunächst keine Busbeschaffung vorgenommen werden muss bzw. Kapitalkosten anzusetzen sind. Für die Fahrleistungsmehrung[8] entstehen zusätzliche Personal- und Betriebskosten von rund 200 Tsd. € pro Jahr. 


4. Neue Haltestellen

 

4.1. Haltestelle im Bereich Sebaldusstrase/Hartmannstraße

Dort ist keine bauliche Maßnahme notwendig. Die alte stadtauswärtige Bushaltestelle wird Richtung Norden auf die neue Haltestelle vor dem Eingang zum Röthelheimbad verlegt, die stadteinwärtige Haltestelle bleibt bestehen.

Der Name wird auf „Röthelheimbad Ost“ geändert.

4.2. Neue Haltestelle im Bereich Fridericianum

Bauliche Veränderungen sind sowohl im Bereich der stadteinwärtigen als auch stadtauswärtigen Haltestelle gem. Anlage 3 notwendig. Die Kosten dafür werden auf ca. 11.000 Euro geschätzt.

Die bestehende Schulbushaltestelle wird nur zweimal am Tag in der Schulzeit vom OVF angefahren, daher sind keine Probleme mit der Linie 293 zu erwarten.

Name „Fridericianum“

 

4.3. Haltestelle „Sebaldussiedlung“

Für die stadteinwärtige Haltestelle sind keine baulichen Maßnahmen notwendig. Für die stadtauswärtige Haltestelle wäre ein sehr großer Umbau in diesem Bereich notwendig. Da dieser aus personellen Gründen und Kostengründen in diesem Jahr nicht realisiert werden kann, wird die Haltestelle zunächst gem. Anlage 3 vor dem Anwesen Nr. 49 eingerichtet. Die Verwaltung behält sich vor, diese Umplanung im nächsten Jahr durch die städtischen Gremien beschließen zu lassen.

Der Name „Sebaldussiedlung“ bleibt bestehen.

 

4.4. Haltestelle im Bereich Roncallistift

Für die stadteinwärtige Haltestelle sind keine baulichen Maßnahmen notwendig. Für die stadtauswärtige Haltestelle ist es notwendig, 5 Parkplätze aufzulösen und diesen Bereich für ein Buskap gem. Anlage 4 neu zu pflastern bzw. asphaltieren;

Die Kosten dafür werden auf ca. 7.500 Euro geschätzt.

Der Name „Roncallistift“ bleibt bestehen.

 

4.5. Neue Haltestelle im Siemensgelände

Die Einrichtung der beiden Haltestelle übernimmt Siemens Real Estate gem. Anlage 4

Name: Henri-Dunant-Straße

 

4.6. Neue Haltestelle im Bereich „Henri-Dunant-Straße Nr. 8“

Für die stadteinwärtige Haltestelle würden zwei Parkplätze entfallen, da dieser Bereich als Buskap gepflastert werden müsste. Die stadtauswärtige Haltestelle sollte direkt gegenüber auch als Buskap eingerichtet werden. Dort befindet sich allerdings ein Grünstreifen, der sich im Privatbesitz der Fa. Siemens befindet. Aus personellen Gründen kann die Planung des Buskaps und die Abstimmung mit der Fa. Siemens durch die Abteilung Verkehrsplanung zum derzeitigen Zeitpunkt nicht gemacht werden. à Die Haltestelle „Am Bachgraben“ wird zunächst nur vorgesehen, evtl. kann diese im Jahr 2011 eingerichtet werden.

 

4.7. Haltestelle im Bereich Felix-Klein-Straße/Bunsenstraße

Die beiden Haltestellen werden gem. Anlage 5 eingerichtet. Baulich ist keine Änderung notwendig.

Name: Felix-Klein-Str.


4.8. Vorübergehende Haltestelle im Bereich „Bahnhof Bruck“

Die beiden Haltestellen werden gem. Anlage 5 eingerichtet. Baulich ist keine Änderung notwendig.

Name: Bahnhof Bruck

 

4.9. vorläufige Endhaltestelle „Eichendorffschule“

Baulich ist keine Änderung notwendig. Die Zone eingeschränktes Halteverbot soll gemäß Anlage 5 von bisher Hausnummer 22 zur Hausnummer 20 verlängert werden, um gewährleisten zu können, dass die Busse im Bereich der Endhaltestelle aneinander vorbeifahren können.

Die Mittel für die im Sachbericht genannten Kosten stehen nach gegenwärtigem Sachstand im Budget von Amt 66 zur Verfügung.

 

5. Zusammenfassung

 

Das aufgezeigte Betriebskonzept für die Linie 293, das zum neuen Fahrplan ab 12. Dezember 2010 in Kraft treten soll, entspricht den Vorgaben aus dem Nahverkehrsplan und führt zu der geplanten Verknüpfung dieser beiden Verkehrsmittel, zunächst allerdings bis zum endgültigen S-Bahnbetrieb bzw. Ausbau des Bahnhofes Bruck durch eine Haltestelle auf der Felix-Klein-Straße in Höhe des Abganges zum Bahnhof[9].

 

Dadurch verbessert sich die Erreichbarkeit des Uni-Südgeländes für die Fahrgäste der Schiene, aber auch mit der Linie 284 (Verknüpfung am gemeinsamen Endpunkt Eichendorffschule) und für den Ortsteil Bruck.

 

Mit der Befahrung der Henri-Dunant-Straße werden die Arbeitsplätze bzw. die dort angesiedelten Unternehmen mit dem ÖPNV sehr gut erschlossen. Gleichzeitig ergibt sich ein zusätzliches Verkehrsangebot für die Hammerbacher Straße (Roncallistift). Die zeitweise Bedienung mit der Linie 288 in diesem Trassenabschnitt soll beibehalten werden, um den Fahrgästen dieser Haltestelle auch weiterhin die direkte Bedienung der Innenstadt, der Altstadt und des Waldkrankenhauses anbieten zu können.

 

 

1.   Ergebnis/Wirkungen
(Welche Ergebnisse bzw. Wirkungen sollen erzielt werden?)

 

 

2.   Programme / Produkte / Leistungen / Auflagen
(Was soll getan werden, um die Ergebnisse bzw. Wirkungen zu erzielen?)

 

 

3.   Prozesse und Strukturen
(Wie sollen die Programme / Leistungsangebote erbracht werden?)

 

 

4.   Ressourcen
(Welche Ressourcen sind zur Realisierung des Leistungsangebotes erforderlich?)

Investitionskosten:

18.500€

bei IPNr.:

bzw. im Budget auf

Kostenstelle 660290

Kostenträger 54121066

Sachkonto 522102

 

Sachkosten:

bei Sachkonto:

Personalkosten (brutto):

bei Sachkonto:

Folgekosten

bei Sachkonto:

Korrespondierende Einnahmen

bei Sachkonto:

Weitere Ressourcen

Personal- und Betriebskosten bei der EStW in Höhe von ca. 200.000€/Jahr

 

Haushaltsmittel

             werden nicht benötigt

             sind vorhanden auf IvP-Nr.      
                  bzw. im Budget auf    Kostenstelle 660290

Kostenträger 54121066

Sachkonto 522102

             sind nicht vorhanden

 



[1]    zunächst als S-Bahn-Vorlaufbetrieb mit unregelmäßigen Zugfolgen von 25 und 35 Minuten

[2]    vgl. dazu auch einen Stadtratsantrag der Grünen Liste Nr. 043/2009 vom 3. Februar 2009

[3]    seit 29.September 1991 bis zur Haltestelle Sebaldussiedlung, seit 12. Dezember 2004 Erschließung Röthelheimpark

[4]    Vertragspartner: Stadt Erlangen – Erlanger Stadtwerke Stadtverkehr GmbH – Siemens AG

[5]    vgl. Anlage 2: Haltestelle: „Am Bachgraben“

[6]    verfügbar voraussichtlich Ende 2011

[7]    vgl. Ziff. 1 dieser Vorlage: Takt im Vorlaufbetrieb der S-Bahn zunächst 25/35 Minuten; später voraussichtlich 20/40 Minuten

[8]    zusätzliche Personalzeit ca. 4.600 Stunden/Jahr, Fahrleistungsmehrung rd. 74 Tsd. Kilometer/Jahr

[9]    Straße ‚Am Brucker Bahnhof‘


Anlagen:

Anlage 1 - Heutige Linienführung

Anlage 2 - geplante Linienführung ab Winterfahrplan 2010/2011

Anlage 3 - Neue Haltestellen im Bereich Fridericianum und Sebaldussiedlung

Anlage 4 - Neue Haltestellen im Bereich Roncallistift und Henri-Dunant-Str.

Anlage 5 - Neue Haltestellen im Bereich Felix-Klein-Straße, Bahnhof Bruck und Eichendorffschule