Der Änderung der Entwurfsplanung für die Sanierung des Christian-Ernst-Gymnasiums im Rahmen des Schulsanierungsprogramms wird zugestimmt. Als Konsequenz aus dem erhöhten Mittelbedarf wird zugestimmt, andere (Schul-)-Sanierungsmaßnahmen entgegen der derzeitigen Finanzplanung 2009 bis 2013 zeitlich zu verschieben.
1. Grundsätzliche
Bedarfsbegründung
Aufrechterhaltung des laufenden Schulbetriebs sowie Bewerkstelligung einer
uneingeschränkten Nutzbarkeit des Christian-Ernst-Gymnasiums unter
Gewährleistung der Standsicherheit und unter Umsetzung der denkmal- und
brandschutzrechtlichen Auflagen.
2. Projektbeschreibung
Der gemäß DABau 5.5.3 vom 11.11.2008 beschlossene Umfang der Sanierungsarbeiten
wird im Wesentlichen in folgenden Bereichen erweitert:
Ungenügende
Tragsicherheit von Stahlbetondecken: 198.500,-
€
o Anlass: ungenügende Tragsicherheit von Stahlbetondecken insbesondere in den Fluren – im Vorfeld keine Verdachtsmomente
o Folge: Kompensation durch Einbau von Stahlträgerrosten unter den StB-Decken
Wiederausbau
des gesamten Dachgeschosses: 736.565,-
€
o Anlass: ungenügende Tragsicherheit der Stahlbetondecke über 2.OG (Fußboden des Dachgeschosses) sowie keine zulassungskonforme Unterkonstruktion des bestehenden Raumabschlusses in F30 – im Vorfeld keine Verdachtsmomente
o Folge: Vollständige Entkernung ® Einbau von Stahlträgerrosten auf und unter der Decke sowie Ergänzung der Zangenlage als UK für neuen Raumabschluss ® Optimierung der Raumzuschnitte entsprechend den heutigen Erfordernissen (Schaffung von 20% mehr Hauptnutzfläche)
Anmietung /
Schaffung von weiteren Unterrichtsräumen im Stadtgebiet 81.500,- €
o Anlass: zusätzliche Eingangsklassen sowie bedingt durch ungenügende Tragsicherheit nicht erfolgte Fertigstellung des Dachgeschosses im Ostflügel
o Folge: Erweiterung des Containerdorfes
etappenweise
Räumung / Entrümpelung des Schulgebäudes 195.500,-
€
o Anlass: Komplexität (räumliche Enge, 3 Konzertflügel, 30 Klaviere, Auslagerung auf 5 Liegenschaften) sowie Unmengen an Entrümpelungsgut
o Folge: Beauftragung von externen Umzugsplanern zur Erstellung der Ausschreibung der Umzugsleistung sowie Koordination des Umzuges vor Ort
Schadstoffsanierung 39.500,-
€
o Anlass: u. a. asbesthaltige Fußbodenaufbauten, Fensterbänke, Brandschutzklappen – im Vorfeld keine Verdachtsmomente
o Folge: Beauftragung von Ingenieuren / Fachfirmen zur fachgerechten Entsorgung
Umsetzung
des Sicherheitskonzeptes 69.000,-
€
o Anlass: Amoklauf in Winnenden und Ansbach
o Folge: Erstgespräche mit Schulleitung, Amt 40 und Sicherheitsexperten der Polizei ® Umsetzung der technischen Komponenten des individuellen Sicherheitskonzeptes am CEG, wie z. B. Türverriegelung, Funktionserweiterung ELA-Anlage
Nachhaltige
Instandsetzung der historischen Kastenfenster 372.500,-
€
o Anlass: Auflagen des Bay. Landesamt für Denkmalpflege ® Inaussichtstellung einer Gesamtförderung aller Sanierungsmaßnahmen beim CEG in Höhe von 300.000,- €
o Folge: nachhaltige und umfassende Instandsetzung aller historischen Kastenfenster der Unterrichtsräume zur Fahr-, Henke- und Raumerstraße in Abhängigkeit der Gewährung des Zuschusses
Abdichtungsarbeiten
der Kellerwände 180.000,-
€
o Anlass: umfangreichere Abdichtungsarbeiten der Kellerwände – entgegen den im Vorfeld durch Gutachter festgestellten Bedarf
o Folge: aufwendige Injektageabdichtung sowie mit Außenabdichtung einhergehende Pflasterarbeiten (Lehrerparkplatz) und Neuanlage der Grünflächen
Planungsleistung 492.318,-
€
o Erhöhter Planungsaufwand von Statiker, Architekten, SiGeKo sowie höherer anrechenbare Baukosten bedingen höhere Honorarzahlungen; Beauftragung von weiteren Restauratoren, Gutachtern, Prüfinstituten
Sonstiges 85.000,-
€
o Austausch Vollverdunkelungsanlagen in den naturwissenschaftlichen Räumen
o Mehraufwand bei Fußbodenaufbau der Holzbalkendecke vor Neuverlegung Bodenbelag für Austausch der lastverteilenden Schalung
Diese aufgelisteten Mehrkosten des erweiterten Sanierungsumfanges beim CEG ergeben in Summe 2,45 Millionen €.
Die Zusammenstellung der Mehrkosten mit ergänzenden Erläuterungen ist diesem Beschluss als Anlage beigefügt. Abzüglich der zu erwartenden Förderungen (FAG, LfD) in Höhe von 832.000,- € betragen die Mehrkosten 1.618.000,- €.
Prozentuale Mehrkosten
laufender Maßnahmen im ssp:
Bei 4 sich in Planung bzw. Ausführung befindlichen Maßnahmen im Schulsanierungsprogramm werden gemäß Grafik 1 die Kostenansätze der jeweiligen DABau-Beschlüsse zum jetzigen Zeitpunkt um 1-2% überschritten.
Lediglich bei der Sanierung der Turnhalle des Marie-Therese-Gymnasiums ist voraussichtlich eine Erhöhung um 5% zu erwarten.
Grafik 1: prozentuale
Mehrkosten gegenüber Kostenansatz DABau-Beschluss (Entwurfsplanung)
Sanierungskosten je „m²NGF“
im Vergleich zu anderen Maßnahmen im ssp:
Die Sanierungskosten (KG 100-700) der Entwurfsplanung – mit einem Kostenansatz von 5.687.002,- € – beliefen sich bei Umrechnung je m²-Nettogeschossfläche des CEG auf 655 €/m²NGF.
Mit der Erweiterung des Sanierungsumfanges – gemäß DABau 9.1 mit einem Investitionsvolumen von 2.450.000,- € – erhöhen sie sich auf 937 €/m²NGF.
In nachfolgender Grafik 2 wurden neben dem CEG mit 937 €/m²NGF 11 vergleichbare Schulgebäude (ohne Turnhallen) des Schulsanierungsprogramms exemplarisch dargestellt. Der Mittelwert dieser 11 Schulen liegt bei 682 €/m²NGF.
Im Vergleich dazu: Generalsanierungen Rathaus mit 1.395 €/m²NGF sowie Palais Stutterheim mit 3.674 €/m²NGF.
Die Sanierung des CEG bewegt sich mit einem Gesamtinvestitionsvolumen von 8.122.000,- € trotz der ungenügenden Tragsicherheit der Geschossdecken, der denkmalschutzrechtlichen sowie brandschutztechnischen Auflagen im Rahmen der Sanierung anderer Schulgebäude des Schulsanierungsprogramms der Stadt Erlangen.
Grafik 2: Sanierungskosten
(KG100-700) in € pro m²NGF
Legende: dunkle
Säule = unter Denkmalschutz stehende
Liegenschaften
3. Zeitplan
Der Zeitplan sieht folgende Eckdaten vor:
bis Pfingsten 2010:
o planmäßige Fertigstellung des 2. BA trotz des erweiterten Sanierungsumfanges in diesem Bauabschnitt
bis Februar 2011:
o planmäßige Fertigstellung des 3. BA bis zum doppelten Abiturjahrgang sowie planmäßige Auflösung des Containerdorfes trotz des erweiterten Sanierungsumfanges in diesem Bauabschnitt
Sommerferien 2011:
o planmäßige Sanierung der beiden Treppenhäuser
außerplanmäßige Maßnahmen in 2012:
o Wiederausbau Ostflügel des Dachgeschosses mit 12 Musikkabinen – Nutzung der 3 Geschosse im Wohnturm des Frankenhofes als Ersatzräumlichkeiten für den Instrumentalunterricht bis Ende 2012 (d.h. 3 Jahre länger als zu Sanierungsbeginn konzipiert)
o Nachhaltige Instandsetzung der historischen Kastenfenster in Abstimmung mit dem Bay. Landesamt für Denkmalpflege
o Verschiebung der Sanierung der Gebäudehülle (Fassade, Dachrinnen, Kaminköpfe) mit einem Investitionsvolumen von 350.000,- € von 2010 auf 2012
4. Ressourcen
Investitionskosten: |
2.450.000,-
€ |
bei
IPNr.: 217B.401A |
Sachkosten: |
€ |
bei
Sachkonto: |
Personalkosten
(brutto): |
€ |
bei
Sachkonto: |
Folgekosten |
€ |
bei
Sachkonto: |
Korrespondierende
Einnahmen |
832.000,-
€ |
bei
Sachkonto: 217B.611ES |
|
Stellungnahme
Kämmerei:
Aufgrund der derzeitigen und auch künftigen
schwierigen Finanzlage der Stadt Erlangen wird es unumgänglich sein, dass im
Investitionsprogramm 2009 bis 2013 für 2011 ff vorgesehene Maßnahmen des
Schulsanierungsprogramms zeitlich gestreckt werden müssen, da für die
Maßnahmenerweiterung CEG erhebliche zusätzliche Mittel in den Jahren 2011 und
2012 erforderlich sind.
Dier Investitionskosten belaufen sich auf 2.450.000,- €.
In Verrechnung mit den korrespondierenden Einnahmen über:
o FAG in Höhe von ca. 532.000,- € sowie über
o die Bay. Landesstiftung für Denkmalschutz in Höhe von ca. 300.000,- €
reduziert sich der Eigenanteil der Stadt Erlangen auf 1.618.000,- € (vgl. Grafik 3).
Grafik 3: Eigenanteil
Stadt Erlangen + korrespondierende Einnahmen = Investitionskosten mit 2,45 Mio
Verteilung der bewilligten und geplanten
Investitionskosten für das CEG über die Haushaltsjahre 2008-2012 (vgl. Grafik 4):
® Gesamtinvestitionskosten: 8.137.000,- €
Grafik 4: Verteilung
der bewilligten und geplanten Investitionskosten über die Haushaltsjahre
2008-2012
Legende: graue
Säule = Mehrkosten in einer
Gesamthöhe von 2,45 Mio €
weiße
Säule = bereits für 2008-2009
bewilligte bzw.
2009 für 2010-2011 angemeldete
Haushaltsmittel
Deckungsvorschlag für HH-Jahr 2010:
Haushaltsmittel in Höhe von 497.000,- € sind auf IPNr.: 251A.403 (Umbau Stadtarchiv) und 252.402 (Siemens Med.Archiv) vorhanden. Die Mittelbereitstellung wird im BWA am 15.6.2010 sowie im HFPA am 23.6. 2010 begutachtet und soll im StR am 24.6.2010 beschlossen werden.
Die Haushaltsmittel in Höhe von 908.000,- € für 2011 und 1.047.000,- € für 2012 werden zum Haushalt 2011 angemeldet.
Der Antrag auf Nachförderung gemäß „FAG – Finanzausgleichgesetz“ wird basierend auf den bereits geführten Vorgesprächen bei der Regierung von Mittelfranken im Juni 2010 gestellt.
Wirtschaftlichkeitsbetrachtung
„Wiederausbau des Ostflügels
zu Musikkabinen im Dachgeschoss“:
Der Wiederausbau des gesamten Dachgeschosses beläuft sich auf 736.000,- € (Baukosten, KG 300-400), davon wird nahezu die Hälfte (355.550,- €) alleinig für den Wiederausbau des Ostflügels zu Musikkabinen benötigt.
Dieser Wiederausbau des Ostflügels wurde einer Wirtschaftlichkeitsbetrachtung gegenüber einem Neubau unterzogen. Die Kosten stellen sich wie folgt dar:
Wiederausbau Ostflügel zu Musikkabinen:
Hochbau (KG 300) 355.500,- €
Haustechnik (KG 400) 100.000,- €
Honorare
(KG 700) 92.000,-
€
gesamt 547.000,- €
abzüglich
FAG-Förderung -185.000,-
€
gesamt (Eigenanteil der Stadt) 362.000,-
€
Neubau (z.B. nördlich des IZZB-Neubaus):
Hochbau + Haustechnik (KG 300+400) 355.500,- €
Außenanlagen 30.000,- €
Honorare
(KG 700) 130.000,-
€
gesamt 772.000,- €
abzüglich FAG-Förderung -238.000,- €
zuzüglich
„ohnehin-Kosten im DG“ 182.000,-
€
gesamt (Eigenanteil der Stadt) 715.000,-
€
Die Gegenüberstellung zeigt, dass der Wiederausbau des Ostflügels lediglich mit 362.000,- € zu veranschlagen ist, ein Neubau jedoch mit 715.000,- €.
Die beim Neubau zusätzlich erforderliche Grundstücksfläche wurde hierbei nicht in Ansatz gebracht
Anlagen: Zusammenstellung der Mehrkosten mit ergänzenden Erläuterung