Betreff
Schulsanierungsprogramm - Sanierung Christian-Ernst-Gymnasium: Entwurfsänderung nach DABau 9.1
Vorlage
242/038/2010
Aktenzeichen
VI/24/242-3/GUD-1694
Art
Beschlussvorlage

Der Änderung der Entwurfsplanung für die Sanierung des Christian-Ernst-Gymnasiums im Rahmen des Schulsanierungsprogramms wird zugestimmt. Als Konsequenz aus dem erhöhten Mittelbedarf wird zugestimmt, andere (Schul-)-Sanierungsmaßnahmen entgegen der derzeitigen Finanzplanung 2009 bis 2013 zeitlich zu verschieben.


1.   Grundsätzliche Bedarfsbegründung
Aufrechterhaltung des laufenden Schulbetriebs sowie Bewerkstelligung einer uneingeschränkten Nutzbarkeit des Christian-Ernst-Gymnasiums unter Gewährleistung der Standsicherheit und unter Umsetzung der denkmal- und brandschutzrechtlichen Auflagen.

 

2.   Projektbeschreibung
Der gemäß DABau 5.5.3 vom 11.11.2008 beschlossene Umfang der Sanierungsarbeiten wird im Wesentlichen in folgenden Bereichen erweitert:

 

Ungenügende Tragsicherheit von Stahlbetondecken:                                          198.500,- €

o   Anlass: ungenügende Tragsicherheit von Stahlbetondecken insbesondere in den Fluren – im Vorfeld keine Verdachtsmomente

o   Folge: Kompensation durch Einbau von Stahlträgerrosten unter den StB-Decken

 

Wiederausbau des gesamten Dachgeschosses:                                                 736.565,- €

o   Anlass: ungenügende Tragsicherheit der Stahlbetondecke über 2.OG (Fußboden des Dachgeschosses) sowie keine zulassungskonforme Unterkonstruktion des bestehenden Raumabschlusses in F30 – im Vorfeld keine Verdachtsmomente

o   Folge: Vollständige Entkernung ® Einbau von Stahlträgerrosten auf und unter der Decke sowie Ergänzung der Zangenlage als UK für neuen Raumabschluss ® Optimierung der Raumzuschnitte entsprechend den heutigen Erfordernissen (Schaffung von 20% mehr Hauptnutzfläche)

 

Anmietung / Schaffung von weiteren Unterrichtsräumen im Stadtgebiet               81.500,- €

o   Anlass: zusätzliche Eingangsklassen sowie bedingt durch ungenügende Tragsicherheit nicht erfolgte Fertigstellung des Dachgeschosses im Ostflügel

o   Folge: Erweiterung des Containerdorfes

 

etappenweise Räumung / Entrümpelung des Schulgebäudes                             195.500,- €

o   Anlass: Komplexität (räumliche Enge, 3 Konzertflügel, 30 Klaviere, Auslagerung auf 5 Liegenschaften) sowie Unmengen an Entrümpelungsgut

o   Folge: Beauftragung von externen Umzugsplanern zur Erstellung der Ausschreibung der Umzugsleistung sowie Koordination des Umzuges vor Ort

 

Schadstoffsanierung                                                                                                39.500,- €

o   Anlass: u. a. asbesthaltige Fußbodenaufbauten, Fensterbänke, Brandschutzklappen – im Vorfeld keine Verdachtsmomente

o   Folge: Beauftragung von Ingenieuren / Fachfirmen zur fachgerechten Entsorgung

 

Umsetzung des Sicherheitskonzeptes                                                                    69.000,- €

o   Anlass: Amoklauf in Winnenden und Ansbach

o   Folge: Erstgespräche mit Schulleitung, Amt 40 und Sicherheitsexperten der Polizei ® Umsetzung der technischen Komponenten des individuellen Sicherheitskonzeptes am CEG, wie z. B. Türverriegelung, Funktionserweiterung ELA-Anlage

 

Nachhaltige Instandsetzung der historischen Kastenfenster                               372.500,- €

o   Anlass: Auflagen des Bay. Landesamt für Denkmalpflege ® Inaussichtstellung einer Gesamtförderung aller Sanierungsmaßnahmen beim CEG in Höhe von 300.000,- €

o   Folge: nachhaltige und umfassende Instandsetzung aller historischen Kastenfenster der Unterrichtsräume zur Fahr-, Henke- und Raumerstraße in Abhängigkeit der Gewährung des Zuschusses

 

Abdichtungsarbeiten der Kellerwände                                                                   180.000,- €

o   Anlass: umfangreichere Abdichtungsarbeiten der Kellerwände – entgegen den im Vorfeld durch Gutachter festgestellten Bedarf

o   Folge: aufwendige Injektageabdichtung sowie mit Außenabdichtung einhergehende Pflasterarbeiten (Lehrerparkplatz) und Neuanlage der Grünflächen

 

Planungsleistung                                                                                                   492.318,- €

o   Erhöhter Planungsaufwand von Statiker, Architekten, SiGeKo sowie höherer anrechenbare Baukosten bedingen höhere Honorarzahlungen; Beauftragung von weiteren Restauratoren, Gutachtern, Prüfinstituten

 

Sonstiges                                                                                                                 85.000,- €

o   Austausch Vollverdunkelungsanlagen in den naturwissenschaftlichen Räumen

o   Mehraufwand bei Fußbodenaufbau der Holzbalkendecke vor Neuverlegung Bodenbelag für Austausch der lastverteilenden Schalung

 

 

Diese aufgelisteten Mehrkosten des erweiterten Sanierungsumfanges beim CEG ergeben in Summe 2,45 Millionen €.

Die Zusammenstellung der Mehrkosten mit ergänzenden Erläuterungen ist diesem Beschluss als Anlage beigefügt. Abzüglich der zu erwartenden Förderungen (FAG, LfD) in Höhe von 832.000,- € betragen die Mehrkosten 1.618.000,- €.

 

 

Prozentuale Mehrkosten laufender Maßnahmen im ssp:

 

Bei 4 sich in Planung bzw. Ausführung befindlichen Maßnahmen im Schulsanierungsprogramm werden gemäß Grafik 1 die Kostenansätze der jeweiligen DABau-Beschlüsse zum jetzigen Zeitpunkt um 1-2% überschritten.

Lediglich bei der Sanierung der Turnhalle des Marie-Therese-Gymnasiums ist voraussichtlich eine Erhöhung um 5% zu erwarten.

 

 

Grafik 1:        prozentuale Mehrkosten gegenüber Kostenansatz DABau-Beschluss (Entwurfsplanung)

 

 

 

Sanierungskosten je „m²NGF“ im Vergleich zu anderen Maßnahmen im ssp:

 

Die Sanierungskosten (KG 100-700) der Entwurfsplanung – mit einem Kostenansatz von 5.687.002,-  € – beliefen sich bei Umrechnung je m²-Nettogeschossfläche des CEG auf 655 €/m²NGF.

Mit der Erweiterung des Sanierungsumfanges – gemäß DABau 9.1 mit einem Investitionsvolumen von 2.450.000,- € – erhöhen sie sich auf 937 €/m²NGF.

 

In nachfolgender Grafik 2 wurden neben dem CEG mit 937 €/m²NGF 11 vergleichbare Schulgebäude (ohne Turnhallen) des Schulsanierungsprogramms exemplarisch dargestellt. Der Mittelwert dieser 11 Schulen liegt bei 682 €/m²NGF.

Im Vergleich dazu: Generalsanierungen Rathaus mit 1.395 €/m²NGF sowie Palais Stutterheim mit 3.674 €/m²NGF.

 

Die Sanierung des CEG bewegt sich mit einem Gesamtinvestitionsvolumen von 8.122.000,- € trotz der ungenügenden Tragsicherheit der Geschossdecken, der denkmalschutzrechtlichen sowie brandschutztechnischen Auflagen im Rahmen der Sanierung anderer Schulgebäude des Schulsanierungsprogramms der Stadt Erlangen.

 

Grafik 2:        Sanierungskosten (KG100-700) in € pro m²NGF

 

Legende:      dunkle Säule       = unter Denkmalschutz stehende Liegenschaften


3.    Zeitplan

Der Zeitplan sieht folgende Eckdaten vor:

bis Pfingsten 2010:

o   planmäßige Fertigstellung des 2. BA trotz des erweiterten Sanierungsumfanges in diesem Bauabschnitt

bis Februar 2011:

o   planmäßige Fertigstellung des 3. BA bis zum doppelten Abiturjahrgang sowie planmäßige Auflösung des Containerdorfes trotz des erweiterten Sanierungsumfanges in diesem Bauabschnitt

Sommerferien 2011:

o   planmäßige Sanierung der beiden Treppenhäuser

 

außerplanmäßige Maßnahmen in 2012:

o   Wiederausbau Ostflügel des Dachgeschosses mit 12 Musikkabinen – Nutzung der 3 Geschosse im Wohnturm des Frankenhofes als Ersatzräumlichkeiten für den Instrumentalunterricht bis Ende 2012 (d.h. 3 Jahre länger als zu Sanierungsbeginn konzipiert)

o   Nachhaltige Instandsetzung der historischen Kastenfenster in Abstimmung mit dem Bay. Landesamt für Denkmalpflege

o   Verschiebung der Sanierung der Gebäudehülle (Fassade, Dachrinnen, Kaminköpfe) mit einem Investitionsvolumen von 350.000,- € von 2010 auf 2012

 

 

 

4.   Ressourcen

Investitionskosten:

2.450.000,- €

bei IPNr.: 217B.401A

Sachkosten:

bei Sachkonto:

Personalkosten (brutto):

bei Sachkonto:

Folgekosten

bei Sachkonto:

Korrespondierende Einnahmen

832.000,- €

bei Sachkonto: 217B.611ES

Weitere Ressourcen

 

 

Stellungnahme Kämmerei:
Aufgrund der derzeitigen und auch künftigen schwierigen Finanzlage der Stadt Erlangen wird es unumgänglich sein, dass im Investitionsprogramm 2009 bis 2013 für 2011 ff vorgesehene Maßnahmen des Schulsanierungsprogramms zeitlich gestreckt werden müssen, da für die Maßnahmenerweiterung CEG erhebliche zusätzliche Mittel in den Jahren 2011 und 2012 erforderlich sind.

 

Dier Investitionskosten belaufen sich auf 2.450.000,- €.

In Verrechnung mit den korrespondierenden Einnahmen über:

o   FAG in Höhe von ca. 532.000,- € sowie über

o   die Bay. Landesstiftung für Denkmalschutz in Höhe von ca. 300.000,- €

reduziert sich der Eigenanteil der Stadt Erlangen auf 1.618.000,- € (vgl. Grafik 3).

Grafik 3:        Eigenanteil Stadt Erlangen + korrespondierende Einnahmen = Investitionskosten mit 2,45 Mio

 

Verteilung der bewilligten und geplanten Investitionskosten für das CEG über die Haushaltsjahre 2008-2012 (vgl. Grafik 4):

                    ® Gesamtinvestitionskosten: 8.137.000,- €

 

Grafik 4:        Verteilung der bewilligten und geplanten Investitionskosten über die Haushaltsjahre 2008-2012

 

Legende:      graue Säule         = Mehrkosten in einer Gesamthöhe von 2,45 Mio €

                       weiße Säule         = bereits für 2008-2009 bewilligte bzw.

   2009 für 2010-2011 angemeldete Haushaltsmittel

 

Deckungsvorschlag für HH-Jahr 2010:

Haushaltsmittel in Höhe von 497.000,- € sind auf IPNr.: 251A.403 (Umbau Stadtarchiv) und 252.402 (Siemens Med.Archiv) vorhanden. Die Mittelbereitstellung wird im BWA am 15.6.2010 sowie im HFPA am 23.6. 2010 begutachtet und soll im StR am 24.6.2010 beschlossen werden.

 

Die Haushaltsmittel in Höhe von 908.000,- € für 2011 und 1.047.000,- € für 2012 werden zum Haushalt 2011 angemeldet.

 

Der Antrag auf Nachförderung gemäß „FAG – Finanzausgleichgesetz“ wird basierend auf den bereits geführten Vorgesprächen bei der Regierung von Mittelfranken im Juni 2010 gestellt.

 

 

 

Wirtschaftlichkeitsbetrachtung

„Wiederausbau des Ostflügels zu Musikkabinen im Dachgeschoss“:

 

Der Wiederausbau des gesamten Dachgeschosses beläuft sich auf 736.000,- € (Baukosten, KG 300-400), davon wird nahezu die Hälfte (355.550,- €) alleinig für den Wiederausbau des Ostflügels zu Musikkabinen benötigt.

 

Dieser Wiederausbau des Ostflügels wurde einer Wirtschaftlichkeitsbetrachtung gegenüber einem Neubau unterzogen. Die Kosten stellen sich wie folgt dar:

 

Wiederausbau Ostflügel zu Musikkabinen:

Hochbau (KG 300)                                           355.500,- €

Haustechnik (KG 400)                                      100.000,- €

Honorare (KG 700)                                             92.000,- €

gesamt                                                              547.000,- €

abzüglich FAG-Förderung                               -185.000,- €

gesamt (Eigenanteil der Stadt)                        362.000,- €

 

Neubau (z.B. nördlich des IZZB-Neubaus):

Hochbau + Haustechnik (KG 300+400)           355.500,- €

Außenanlagen                                                     30.000,- €

Honorare (KG 700)                                           130.000,- €

gesamt                                                              772.000,- €

abzüglich FAG-Förderung                               -238.000,- €

zuzüglich „ohnehin-Kosten im DG“                   182.000,- €

gesamt (Eigenanteil der Stadt)                        715.000,- €

 

Die Gegenüberstellung zeigt, dass der Wiederausbau des Ostflügels lediglich mit 362.000,- € zu veranschlagen ist, ein Neubau jedoch mit 715.000,- €.

Die beim Neubau zusätzlich erforderliche Grundstücksfläche wurde hierbei nicht in Ansatz gebracht

 

 


Anlagen:        Zusammenstellung der Mehrkosten mit ergänzenden Erläuterung