Betreff
Dechsendorfer Weiher Sachstand
Vorlage
31/032/2010
Aktenzeichen
III/31/BRA
Art
Mitteilung zur Kenntnis

Der Bericht der Verwaltung dient zur Kenntnis.


 

a) In der Sitzung des UVPA am 16.03.2010 wurde in Sachen Nährstoffreduktion für den Dechsendorfer Weiher seitens der Verwaltung berichtet, dass von der Überwachungsbehörde Wasserwirtschaftsamt Nürnberg und von der Genehmigungsbehörde Landratsamt Erlangen-Höchstadt eine Verschärfung d.h. Halbierung des Überwachungswertes für Phosphor aus der Kläranlage Röttenbach ab 2011 vorgesehen ist. Bis dahin soll an der in den vergangenen zwei Jahren schon praktizierten Vorgehensweise, diesen Wert bereits im Vorfeld auf freiwilliger Basis sicher einzuhalten bzw. deutlich zu unterschreiten, auch im Jahr 2010 festgehalten werden. Die Mehrkosten haben sich in den vergangenen Jahren die Stadt Erlangen und die Gemeinden Röttenbach und Hemhofen geteilt.

 

Mit Schreiben vom 07.04.2010 teilt nun das Wasserwirtschaftsamt Nürnberg mit, dass diese Halbierung des Überwachungswertes auf einen Wert für Phosphor-gesamt von 1,0 mg/l nicht die Zustimmung des Landesamtes für Umweltschutz (LfU) fand. In Übereinstimmung mit dem LfU wird für die Kläranlage Röttenbach zukünftig ab dem 01.01.2011 für Phosphor-gesamt als Überwachungswert 1,5 mg/l gelten.

 

Es zeigte sich, dass die bestehende Kläranlage insbesondere im Hinblick auf die Minimierung der Nährstoffbelastung (Stickstoff, Phosphor) eine außergewöhnlich gute Reinigungsleistung aufweist. Auffällig waren insbesondere die in der kalten Jahreszeit erzielten geringen Ablaufkonzentrationen des Parameters Stickstoff. In den Wintermonaten sind erfahrungsgemäß solch hohe Abbauraten eigentlich nicht zu erwarten.

 

Untersuchungen des Wasserwirtschaftsamtes Nürnberg ergaben, dass der Röttenbach bereits vor den Abwassereinleitungen aus der Kläranlage Röttenbach und den Mischwassereinträgen eine kritische Belastung aufweist. Die diffusen Stoffeinträge aus der Landwirtschaft seien jedoch gering.

 

 

b) Im Nachgang zum letzten Expertentreffen zum Dechsendorfer Weiher am 17.02.2010 wurden vom Wasserwirtschaftsamt Nürnberg weitere Lösungsansätze zur Umlaufleitung angerissen. Im Originalton des Wasserwirtschaftsamtes sind dies „noch nicht ausgereifte Gedanken, die zu überprüfen wären“. Über die noch laufende Überprüfung wird in einer der nächsten Sitzungen des UVPA berichtet.

 

Soweit hier bekannt, verweist das Bayerische Staatsministerium für Umwelt und Gesundheit in einem Schreiben an die Bürgerinitiative „Rettet den Dechsendorfer“ auf eben diese Lösungsansätze. Das Schreiben liegt der Verwaltung aktuell nicht vor.

 

 

c) Das Monitoring im und am Dechsendorfer Weiher wird seit Abtauen der Eisdecke in modifizierter Form fortgesetzt. Die Beprobung soll neu generell im 14-tägigen Rhythmus erfolgen. Die Messstellen im Röttenbach im Bereich der Einleitung der Kläranlage Röttenbach/Hemhofen werden nicht weiter beprobt.

 

Nach der zweiten Untersuchung lassen sich die ersten Ergebnisse im Frühjahr wie folgt zusammenfassen:

-          Die typische Frühjahrsalgenblüte (Kieselalgen) ist weitgehend abgeklungen.

-          Die Wassertemperatur ist innerhalb der letzten zwei Wochen um ca. 4 – 5 oC angestiegen. Am 08.04. betrug sie 15 oC bzw. 13 oC über Grund.

-          Der Gesamt-P-Gehalt ist mit aktuell 0,043 bzw. 0,037 mg/l niedrig.

-          Nitrate sind mit aktuell 0,5 mg/l noch deutlich nachweisbar.

-          Kiesel- und Grünalgen dominieren.

-          Der Blaualgenanteil ist mit aktuell 5 – 10 % gering.

 

Im Vergleich zum März 2009 ergeben sich bei den Nährstoffen keine wesentlichen Unterschiede.