Betreff
Bericht über den Jahresabschluss 2009 der Erlanger Schlachthof GmbH
Vorlage
II/041/2010
Aktenzeichen
II
Art
Beschlussvorlage

Die Stadt beschließt in ihrer Gesellschafterversammlung:

 

  1. Der Jahresabschluss und der Lagebericht der Erlanger Schlachthof GmbH für das Geschäftsjahr 2009 haben zusammen mit den Prüfungsbericht des Abschlussprüfers – der zu keinen Einwendungen führte – vorgelegen.
  2. Der Jahresabschluss mit Lagebericht wird genehmigt/festgestellt.
  3. Der Jahresüberschuss in Höhe von 42.937,06 EUR ist mit dem bestehenden Verlustvortrag zu verrechnen.
  4. Es wird Kenntnis genommen, dass der Aufsichtsrat die Geschäftsführung entlastet hat.
  5. Der Aufsichtsrat wird entlastet.

 


1.   Ergebnis/Wirkungen
(Welche Ergebnisse bzw. Wirkungen sollen erzielt werden?)

Aufsichtsrat und Geschäftsführung der Erlanger Schlachthof GmbH (ESG) berichten an den Gesellschafter Stadt Erlangen (an die Gesellschafterversammlung) über das Geschäftsjahr 2009.

 

 

 

2.   Programme / Produkte / Leistungen / Auflagen
(Was soll getan werden, um die Ergebnisse bzw. Wirkungen zu erzielen?)

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3.   Prozesse und Strukturen
(Wie sollen die Programme / Leistungsangebote erbracht werden?)

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4.   Ressourcen
(Welche Ressourcen sind zur Realisierung des Leistungsangebotes erforderlich?)

Jahresüberschuss in 2009 + 42.937,06 EUR (Vorjahr Jahresfehlbetrag – 71,5 T€)
Seit 2010 werden keine Investitionszuschüsse im städt. Haushalt für den Schlachthof mehr veranschlagt. Die seit 2006 in den Haushalten eingestellten (aber nicht abgerufenen) Investitionszuschüsse über ges. 390 T€ wurden 2009 eingezogen.

 

a)     Bilanz, Gewinn- und Verlustrechnung sowie Lagebericht der Geschäftsführung

Nach § 6 des Gesellschaftsvertrages/Satzung der Erlanger Schlachthof GmbH hat die Stadt als Gesellschafterin den Jahresabschluss, den Lagebericht und den Geschäftsbericht zu genehmigen/festzustellen sowie den Aufsichtsrat zu entlasten.

 

Das Bilanzvolumen der Gesellschaft zum 31.12.2009 betrug 7,230 Mio. EUR (Vorjahr 7,740 Mio. EUR), der Umsatz 3,717 Mio. EUR (Vorjahr 3,711 Mio. EUR) und das Jahresergebnis + 43,0 TEUR (Vorjahr – 71,5 TEUR). Die Schlachtzahl bei Schweinen hat sich um 5.064 auf 220.211 erhöht (+ 2,35%), bei Großvieh/Rind wurden 67.994 geschlachtet gegenüber 65.486 im Vorjahr (+ 2.508 bzw. + 3,8%). Kälber wurden 877 geschlachtet gegenüber 829 im Vorjahr. Die Umsatzerlöse sind nahezu gleichgeblieben, weil trotz des Anstiegs der Rinder- und Schweineschlachtzahlen vermehrt Schlachtungen zu einem niedrigeren Staffelpreis durchgeführt wurden. Die sonstigen betrieblichen Erträge haben sich von 155 TEUR auf 210 TEUR erhöht.

 

Auf der Kostenseite ist der Materialaufwand um 80 TEUR auf 1,89 Mio. EUR zurückgegangen. Die Aufwendungen für Strom, Kanal, Gas, Wasser, Heizöl waren per saldo um ca. 22 TEUR geringer; der Personalaufwand war mit 667 TEUR um ca. 42 TEUR höher als im Vorjahr. Die Zinsaufwendungen für den Kapitaldienst waren mit 48 TEUR um ca. 27,5 TEUR niedriger als im Vorjahr.

 

Der Cash-Flow des Betriebes war mit 747 TEUR um 102 TEUR höher als im Vorjahr und damit im Fünfjahresvergleich 2005 – 2009 auf dem höchsten Wert. Die Investitionen in das Anlagevermögen waren mit 324 TEUR um 243 TEUR höher als im Vorjahr und damit ebenfalls im Fünfjahresvergleich 2005 – 2009 auf dem höchsten Wert.

 

Der Cash-Flow mit 747 TEUR bzw. der Mittelzufluss aus der laufenden Geschäftstätigkeit mit 775 TEUR reichte nicht ganz aus, um die Tilgung von Krediten mit 549 TEUR und die Investitionen in das Anlagevermögen auszugleichen; die ESG musste folglich ihren Bestand an liquiden Mitteln um knapp 100 TEUR reduzieren. Für weiter anhaltend notwendige Erhaltungsinvestitionen steht dem Schlachthof ein Finanzmittelbestand von nunmehr 463 TEUR (Vj. 561 TEUR) zur Verfügung. Auf Liquiditätszuschüsse der Gesellschafterin Stadt Erlangen wäre der Schlachthof nur bei größeren Investitionsmaßnahmen angewiesen.

 

Im Unternehmen waren zum 31.12.2009 16 (Vorjahr 16) Mitarbeiter beschäftigt. Die wichtigsten wirtschaftlichen Zahlen im Überblick:

 

 

Ist
2009

Planung
2009

Ist
2008

Ist
2007

Umsatz

3717

3650

3711

3812

Ergebnis

+43

-138

-72

-53

Investitionszuschuss der Stadt

0

100*)

100*)

100*)

 

*) die Investitionszuschüsse für 2007, 2008 und 2009 konnten im vergangenen Jahr eingezogen werden und fließen in das Rechnungsergebnis 2009 der Stadt Erlangen ein.

 

Auszug aus dem Lagebericht: „weltweit wächst nach wie vor die Nachfrage nach Lebensmitteln. ….In Deutschland wurden 2009 bei Rindern um 0,3% weniger gewerblich geschlachtet und bei Schweinen war nochmals ein Anstieg der Schlachtungen um 2,8% zu verzeichnen. … Für 2010 wird mit leicht rückläufigen Rinder- und konstanten Schweineschlachtungen gerechnet. …Die Kosten in 2009 waren bei Öl und Gas deutlich geringer, dies wird sich 2010 nicht fortsetzen, auch steigen die Stromkosten leicht an. …Ende 2009 wurde ein Darlehen abgetilgt, sodass 2010 deutlich geringere Tilgungen an die Banken zu leisten sein werden, was der Liquidität des Unternehmens zugute kommen wird. In 2010 ist keine Hypothekenaufnahme vorgesehen. …Im Jahr 2010 sind Investitionen, inkl. verschobener aus dem Vorjahr, in Höhe von 550 TEUR vorgesehen, die aus liquiden Mitteln getätigt werden.“

 

b)     Feststellungen des Abschlussprüfers

Der Abschlussprüfer Herr Klask/auditpro hat den Jahresabschluss geprüft und in seinem Bestätigungsvermerk mitgeteilt, dass „seine Prüfung zu keinen Einwendungen geführt hat. Nach seiner Beurteilung entspricht aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse der Jahresabschluss den gesetzlichen Vorschriften und den ergänzenden Bestimmungen der Satzung und vermittelt unter Beachtung der Grundsätze ordnungsgemäßer Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft. Der Lagebericht steht im Einklang mit dem Jahresabschluss, vermittelt insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage von der Gesellschaft und stellt Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend dar“.

 

Der Prüfbericht enthält folgende Kennzahlen:

 

Eigenkapitalquote: 84,1%

Vj. 78,0 % - kontinuierlicher Anstieg in den vergangenen Jahren

Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten
733,6 TEUR

Vj. 1,283 Mio. EUR

Sachanlagevermögen 6,401 Mio. EUR

Vj. 6,802 Mio. EUR

 

c)     Aufsichtsratssitzung am 23.04.2010

Der Aufsichtsrat der ESG hat in seiner Sitzung am 23.04.2010 den Jahresabschluss 2009 und den Prüfbericht beraten. Er empfiehlt der Gesellschafterin den Jahresabschluss mit Lagebericht festzustellen und den Jahresüberschuss in Höhe von 42.937,06 Euro mit dem bestehenden Verlustvortrag zu verrechnen. Der Aufsichtsrat hat der Geschäftsführung die Entlastung erteilt.

 

„Bericht des Aufsichtsrates der Erlanger Schlachthof GmbH:

Der Aufsichtsrat wurde im Geschäftsjahr 2009 schriftlich und mündlich von der Geschäftsführung laufend über die Lage, die Geschäftsentwicklung und alle wesentlichen Geschäftsvorfälle unterrichtet.

Er hat den Geschäftsführer nach den gesetzlichen und satzungsgemäßen Vorschriften unterstützt, überwacht und die notwendigen Beschlüsse gefasst.

Insgesamt hat der Aufsichtsrat in zwei Sitzungen im Jahr 2009 (24. April und 04. Dezember) alle anstehenden Entscheidungen der Gesellschaft beraten und behandelt. Zudem kontrollierte der Aufsichtsrat die Umsetzung der im Aufsichtsrat gefassten Beschlüsse durch die Geschäftsführung.

Themen der AR-Sitzungen waren u. a. der Bericht des Abschlussprüfers für das Geschäftsjahr 2008, der Betätigungsbericht des städtischen Rechnungsprüfungsamtes zum Geschäftsjahr 2007, der Finanzplan 2009 – 2013, der Wirtschafts- und Investitionsplan für 2010 sowie die turnusgemäße Wahl des Aufsichtsratsvorsitzenden.

Darüber hinaus hat der Aufsichtsrat das Angebot der Firma Unifleisch zur Übernahme der Schlachthof GmbH beraten. Entscheidungen dazu wurden im laufenden Geschäftsjahr nicht getroffen.

Der von der auditpro GmbH, Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, Nürnberg, erstellte Bericht über die Prüfung des Jahresabschlusses und des Lageberichtes zum 31. Dezember 2009 hat der Aufsichtsrat geprüft und gebilligt. Die auditpro GmbH hat nach 2007 und 2008 zum dritten Mal den Jahresabschluss geprüft.

Der Jahresabschluss wird zur Feststellung unverzüglich dem Gesellschafter zugeleitet.

Für das abgelaufene Geschäftsjahr dankt der Aufsichtsrat dem Geschäftsführer und den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Erlanger Schlachthof GmbH für ihre Tätigkeit.“

 

 


Anlagen: Bilanz zum 31.12.2009 der ESG, Gewinn- und Verlustrechnung