Betreff
Auswertung der Verkehrsunfallstatistik 2009 im Stadtgebiet Erlangen
Vorlage
321/008/2010
Aktenzeichen
III/321-1
Art
Mitteilung zur Kenntnis

Die Polizei hat eine Analyse der Verkehrsunfallstatistik für das Jahr 2009 mit einer Auflistung der Unfallhäufungsstellen vorgenommen. Die Verwaltung gibt den Bericht - wie auch schon in den Vorjahren - zur Kenntnis (vgl. Anlage).

 

Unfallentwicklung allgemein

 

Der bereits im letzten Jahr festgestellte Trend der sinkenden Unfallzahlen setzte sich erfreulicher Weise auch im Jahr 2009 fort. Im vergangenen Jahr musste die Polizei für das Stadtgebiet Erlangen (ohne BAB) insgesamt

2961 Verkehrsunfälle

(2008: 3.068 Unfälle) registrieren. Im Vergleich zu 2008 bedeutet dies einen

Rückgang von 3,48 %.

Die Hauptunfallursachen im Jahr 2009 waren ähnlich wie auch schon in den Vorjahren ungenügender Sicherheitsabstand (1235), Fehler beim Abbiegen, Wenden, Rückwärtsfahren (820) sowie Missachtung der Vorfahrt oder des Vorrangs (240), falsche Straßenbenutzung (146) und nicht angepasste Geschwindigkeit (115).

 

Schulwegunfälle

 

Im vergangenen Jahr haben sich insgesamt 9 (2008 = 13) Schulwegunfälle ereignet. Dies bedeutet einen Rückgang um 30,70 %. Dabei wurden 9 Schüler (2008 = 14) verletzt. Bei der relativ hohen Anzahl an Schulwegunfällen kristallisierten sich keine örtlichen Schwerpunkte oder sonstige Auffälligkeiten heraus, die Ansatzpunkte für ein gezieltes Entgegensteuern erkennen lassen.

 

Unfälle mit Fahrradfahrern

 

Im Jahr 2009 ereigneten sich 314 (2008: 315) Unfälle, bei denen zumindest ein Fahrradfahrer beteiligt war. Somit ist die Zahl der Unfälle mit Radfahrerbeteiligung annähernd gleich geblieben.


Die Hauptunfallursachen bei Unfällen mit Fahrradfahrern waren falsche Straßenbenutzung / Verstoß gegen das Rechtsfahrgebot, ungenügender Sicherheitsabstand, Fehler beim Abbiegen, Wenden sowie Einfahren in den fließenden Verkehr, Alkoholeinfluss, Nichtbeachten der Vorfahrt bzw. des Vorrangs, nicht angepasste Geschwindigkeit sowie Rotlichtverstöße.

 

Unfallhäufungsstellen

 

Die örtliche Untersuchung der Straßenverkehrsunfälle wurde durch die Richtlinie zur Bekämpfung des Unfallgeschehens auf bayerischen Straßen den Unfallkommissionen übertragen. Diese setzen sich aus den Vertretern der Straßenverkehrsbehörde, der Straßenbaubehörde und der Polizei zusammen.

 

Die Unfallkommissionen wurden für das qualifizierte Straßennetz (Bundesautobahnen, Bundes-, Staatsstraßen und die durch die Straßenbauämter zu betreuenden Kreisstraßen) verpflichtend festgelegt. Für Gemeindestraßen ist die Einrichtung von Unfallkommissionen nicht zwingend vorgeschrieben. Die Einrichtung einer Unfallkommission für die Ortsstraßen wurde von der Stadt Erlangen befürwortet. Sie nimmt seit dem Jahr 2001 ihre Aufgaben wahr.

 

Eine Unfallhäufungsstelle liegt dann vor, wenn:

 

·       im Einjahresvergleich mindestens 5 Verkehrsunfälle des gleichen Unfalltyps (wenn Kleinunfälle statistisch erfasst werden),

·       im Einjahresvergleich mindestens 4 Verkehrsunfälle des gleichen Unfalltyps (wenn Kleinunfälle nicht statistisch erfasst werden) bzw.

·       im Dreijahresvergleich mindestens 3 Verkehrsunfälle mit schwerem Personenschaden registriert werden.

Im Jahr 2009 haben sich 9 Unfallhäufungsstellen (2008: 15 Unfallhäufungsstellen) gebildet. Bei den Unfallhäufungsstellen ist anzumerken, dass 4 dieser Stellen schon in 2008 Unfallhäufungsstellen waren.

 

Dabei handelt es sich um folgende Kreuzungs- bzw. Einmündungsbereiche:

 

·       Werner-von-Siemens-Straße / Münchener Straße mit insgesamt 8 Unfällen (2008: 8 Unfälle)

·       Marquardsenstraße / Östliche Stadtmauerstraße mit 5 Unfällen (2008: 5 Unfälle)

·       Universitätsstraße / Östliche Stadtmauerstraße mit insgesamt 5 Unfällen (2008: 7 Unfälle)

·       Allee am Röthelheimpark / Carl-Thiersch-Straße / Doris-Ruppenstein-Straße mit 4 Unfällen (2008: 5 Unfälle)

Die Verwaltung und Polizei werden auch weiterhin - im Rahmen der personellen und finanziellen Möglichkeiten - mit geeigneten Maßnahmen versuchen, das Unfallaufkommen zu reduzieren und bestehende Unfallhäufungsstellen zu entschärfen.