Betreff
Erlanger Bildungsoffensive, Anträge der Pestalozzischule und der Hermann-Hedenus-Grundschule auf Einrichtung einen gebundenen Ganztagszuges zum Schuljahr 2010/2011, Anträge weiterer Grundschulen zum Schuljahr 2011/2012, Antrag CSU Fraktion Nr. 019/2009 vom 19.1.2009, Antrag der SPD-Fraktion Nr. 054/2009 vom 5.2.2009, Antrag der ÖDP-Fraktion Nr. 119/2009 vom 1.4.2009
Vorlage
40/015/2010
Aktenzeichen
Ref. I/40 MCA T. 2605
Art
Beschlussvorlage

Den Anträgen der Pestalozzischule und der Hermann-Hedenus-Grundschule zur Einrichtung eines Ganztagszweigs zum Schuljahr 2010/2011 wird vorbehaltlich der Genehmigung durch das Bayerische Staatsministerium für Unterricht und Kultus zugestimmt.

 

Um den Sachaufwand der beiden Schulen in künftigen Jahren sicherzustellen, sind Neu- bzw. Umbaumaßnahmen notwendig, die Einrichtungen zur Mittagsversorgung mit einer Ausgabeküche und einem Speisesaal vorsehen.

 

Für eine detaillierte Planung mit Kostenberechnung sind für die Pestalozzischule Planungskosten in Höhe von 12.000 € zum Haushalt 2011 anzumelden.

 

Für die Hermann-Hedenus-Grundschule ist noch ein abschließendes Raumkonzept zu erarbeiten. Im Zusammenhang mit der Vergabe der Planung für eine zentrale Mensa sind für alle drei Schulen im Schulzentrum West Planungskonzepte zu entwickeln, die Einzellösungen und eine zentrale Lösung für alle Schulen gegenüberstellt. Auch die künftige Mittelschulkonzeption für die Hermann-Hedenus-Hauptschule ist in die Überlegungen einzubeziehen. Die wirtschaftlichste Lösung ist umzusetzen.

 

Die Anträge der CSU-Fraktion Nr. 019/2009 vom 19.1.2009, der  SPD-Fraktion Nr. 054/2009 vom 5.2.2009, der ÖDP-Fraktion Nr. 119/2009 vom 1.4.2009 sind damit erledigt.

 


1.      Ergebnis/Wirkungen
(Welche Ergebnisse bzw. Wirkungen sollen erzielt werden?)

 

Unter der Voraussetzung, dass das Bayerische Staatsministerium für Unterricht und Kultus weitere Ganztagsklassen für die Pestalozzischule und die Hermann-Hedenus-Grundschule genehmigt, übernimmt die Stadt Erlangen den Sachaufwand für diese beiden Schulen.

Für die Ganztagszüge der beiden Schulen werden für die Mittagsversorgung räumliche Voraussetzungen mit einer Ausgabeküche und einem Speisesaal geschaffen, um Schülerinnen und Schülern die Einnahme des Mittagessens zu ermöglichen und damit wichtige Rahmenbedingungen für die Umsetzung eines ganztägigen rhythmisierten Unterrichts an den Schulen zu schaffen.

 

 

2.      Programme / Produkte / Leistungen / Auflagen
(Was soll getan werden, um die Ergebnisse bzw. Wirkungen zu erzielen?)

Ausgangssituation

 

Am 18.6.2009 wurde dem Schulausschuss berichtet, dass die Bayerische Staatsregierung in den Schuljahren 2009/2010 und 2010/2011 für den Ausbau weiterer Ganztagsgrundschulen zusätzliche staatliche Mittel bereitstellt. Für jede Klasse des gebundenen Zweigs beteiligt sich die Kommune mit 5.000 € je Klasse. Im Gegenzug erhalten die Schulen dafür 12 Lehrerstunden und 6.000 € für die Beschäftigung externer Kräfte ihrer Kooperationspartner. Zusätzlich stellt der Staat mit seinem Förderprogramm FAG + 15 Finanzhilfen für Einrichtungen der Mittagsversorgung der Schüler mit einem Fördersatz von 50 % der zuweisungsfähigen Kosten zur Verfügung.

Von den 6 interessierten Schulen haben sich 4 Grundschulen herauskristallisiert, die Interesse an der Bildung von Ganztagsklassen signalisiert haben:

  • Adalbert-Stifter-Schule
  • Hermann-Hedenus-Grundschule
  • Pestalozzischule
  • Grundschule Frauenaurach

Mit diesen 4 Schulen wurden unter der Leitung von Referat I – Herrn Lohwasser – im letzten Jahr Kooperationsgespräche geführt. Ziel dieser Gespräche war es, gemeinsam mit den Schulleitungen, den Elternbeiräten und mit allen Kooperationspartnern und Trägern des öffentlichen Lebens im Stadtteil und in der Stadt die Schwerpunkte der Bildungs- und Betreuungsmaßnahmen abzustimmen.

 

Ergebnisse

 

Adalbert-Stifter-Schule

Das Kollegium und die Schulleitung sehen im Einzugsbereich der Schule noch keinen hinreichenden Bedarf an einer Ganztagsschule. Es sollte vielmehr noch abgewartet werden, ob sich die jetzigen Rahmenbedingungen noch verändern. Insbesondere der Zuschuss von 6.000 € für externe Kooperationspartner wird als zu gering bewertet.

 

Grundschule Frauenaurach

Schulleitung und Kollegium sind sich einig, dass für die Erstellung eines Konzepts noch ein weiteres Jahr benötigt wird, um alle Rahmenbedingungen, z.B. die Mittagessensversorgung, klären zu können. Es ist auch noch nicht hinreichend klar, ob das Elterninteresse so groß ist, dass ein Ganztagszug gebildet werden kann.

 

Hermann-Hedenus-Grundschule

Schulleitung, Kollegium und  Elternbeirat sind bereit, einen Ganztagszug einzurichten. Im Schulsprengel ist kein Hort vorhanden, so dass die Schule aktuell schon über vier Gruppen in der Mittagsbetreuung verfügt, 2 davon in der verlängerten Gruppe mit 45 Kindern. Ein Ganztagszweig kann hier entlastend wirken.

Für die Mittagspause wird der Förderverein, der auch die Mittagsbetreuung übernimmt, zusätzlich die Kinder der Ganztagsklasse betreuen. Die Kinder der Mittagsbetreuung und die Kinder der Ganztagsklasse werden zeitversetzt essen, so dass das Essen in den Räumen der Mittagsbetreuung abgewickelt werden kann.

Für die Betreuung nach 15:30 Uhr und eine Betreuung in den Ferien würde der Förderverein ein Angebot unterbreiten, wenn diese Betreuungsformen entsprechend nachgefragt werden.

Nähere Einzelheiten sind dem pädagogischen Konzept der Schulleitung zu entnehmen.

 

Pestalozzischule

Schulleitung, Kollegium und Elternbeirat stimmen dafür, an der Pestalozzischule einen Ganztagszug einzurichten. Es wird erwartet, dass die Übertrittsquote von derzeit 17 % mit diesem zusätzlichen Angebot auf Dauer gesteigert werden kann.

Eine Elternumfrage hat eine Zustimmung von rund 50 % ergeben. Bislang sind 17 Kinder verbindlich angemeldet. Damit wäre die Bildung einer ersten Ganztagsklasse schon gesichert, da mindestens 15 Kinder für eine Klassenbildung erforderlich sind.

Übergangsweise werden die Kinder der Ganztagsklasse in den Räumen der Mittagsbetreuung essen können. Die Mittags- und die Abendbetreuung wird von einem Kooperationsträger (St. Kunigund) übernommen.

Nähere Einzelheiten sind dem pädagogischen Konzept der Schulleitung zu entnehmen.

Baumaßnahmen, Folgekosten

 

Hermann-Hedenus-Grundschule

Die Hermann-Hedenus-Grundschule ist eine der vier Schulen im Schulzentrum West. Momentan fehlen der Schule noch ein Musikraum und ein Mehrzweckraum. Zwei Räume in der Grundschule werden von der Hauptschule als Fachräume für Informatik genutzt.

Mit den Planungen für eine Mittelschule West könnte eine Entlastung der beengten Raumsituation eintreten.  Ein Umbau von zwei Klassenräumen in der Schule könnte analog zu den Kosten in der Mönauschule mit  292.500 € zu beziffern sein. Eine genaue Kostenschätzung ist erst dann möglich, wenn die Raumsituation vor Ort in die Kostenermittlung einbezogen werden kann. Sobald feststeht, wie viele Klassenräume der Hermann-Hedenus-Hauptschule in der Schule Büchenbach-Nord im Mittelschulverbund bezogen werden können, können detaillierte Planungen und Kosten festgestellt werden.

Alternativ ist mit den im Haushaltsjahr 2010 zur Verfügung stehenden Planungsmitteln für eine zentrale Mensa im Schulzentrum West zu prüfen, wie eine für alle Schulen zufriedenstellende und kostengünstige Lösung gefunden werden kann. Entscheidend hierfür wird ein Kostenvergleich zwischen „Einzellösungen“ und einer „zentralen Lösung“ sein. Diese Alternativen sollte im Rahmen der Planung untersucht und dargestellt werden.

 

 

Pestalozzischule

 

Innerhalb des Schulgebäudes besteht die Möglichkeit, in den Räumen der jetzigen Stadtbildstelle eine Küche mit Speiseraum und Gruppenraum einzurichten. Nach Schätzung des Gebäudemanagements wären Umbaukosten von 311.500 € zu veranschlagen. In diesen Kosten ist ein eventueller Umzug der Stadtbildstelle mit 20.000 € berücksichtigt. Für diesen Fall müssten noch Ersatzräume (z.B. Friedrich-Rückert-Schule) gesucht werden.

Hier ist noch alternativ zu prüfen, ob evtl. mit einer Verlagerung eines Teil des Archivs in den Keller, die Stadtbildstelle in den Räumen der Pestalozzischule bleiben kann, so dass weitere Kostenreduzierungen möglich sind.

 

 

 

3.      Prozesse und Strukturen
(Wie sollen die Programme / Leistungsangebote erbracht werden?)

Um eine detaillierte Raumplanung mit Kostenberechnung zu erstellen, ist die Bereitstellung von Planungsmitteln zeitnah für 2011 notwendig. Eine Fertigstellung kann danach für das Jahr 2013, wenn die beiden Schulen zum Schuljahr 2013/2014 mit vier Ganztagszügen, d.h. mit jeweils rund 100 Schülerinnen und Schülern, aufgebaut sind.

Für jede Schule ist ein Raumkonzept zu erstellen, dass mindestens eine Versorgungsküche mit einem Speiseraum vorsieht. Das Schulverwaltungsamt stimmt mit den Schulleitungen, dem Gebäudemanagement, den Koordinatoren und den Stellen der Regierung von Mittelfranken (Schulaufsicht, Förderung, Bauabteilung) die Planungskonzepte ab. Das Gebäudemanagement meldet auf Grundlage einer Kostenberechnung die notwendigen Finanzmittel zum jeweiligen Haushaltsjahr an. Die Kosten für die Einrichtung werden vom Schulverwaltungsamt angemeldet. Jeweils zum 15.10.2011 sind der Förderantrag und der Antrag auf schulaufsichtliche Genehmigung bei der Regierung von Mittelfranken einzureichen, um die staatliche Förderung von 50 % der zuweisungsfähigen Kosten zu erhalten.

 

 

4.      Ressourcen
(Welche Ressourcen sind zur Realisierung des Leistungsangebotes erforderlich?)

 

Die nachfolgende Übersicht zeigt grobe Kostenannahmen, wenn im Gebäude beider Schulen eine Schulküche und ein Speisesaal geschaffen werden.

 

 

Wie ausgeführt, sind bei den künftigen Planungen noch die neuen Rahmenbedingungen für die Mittelschule zu beachten und es ist bei der Planung für eine zentrale Mensa im Schulzentrum West zu prüfen, ob mit diesem Mensagebäude Kostenvorteile gegenüber Einzellösungen entstehen.

Folgekosten für Reinigung der Küche und des Speisesaals, erhöhter Energieverbrauch, Wartungs- und Reparaturaufwand für die Küchengeräte sind in den Jahren nach der Fertigstellung zusätzlich zu berücksichtigen.

 

Personalkostenzuschüsse

 

Mit folgenden Finanzierungsbeiträgen ist in kommenden Jahren zu rechnen:

Die Mittel von 10.000 € sind im Haushalt 2010 noch nicht berücksichtigt und müssten mit einer Mittelbereitstellung dem Budget des Schulverwaltungsamtes zur Verfügung gestellt werden.

 

 

 

 

 


Anlagen:        Stellungnahme des Jugendamtes vom 01.03.2010

Pädagogische Konzepte der Schulen

                        CSU Antrag 019/2009 vom 19.1.2009

                        SPD Antrag 054/2009 vom 5.2.2009

                        ÖDP Antrag 119/2009 vom 1.4.2009