Der Bericht der Verwaltung dient zur Kenntnis.
Im Rahmen des letzten Teilberichts 2020 zu den Übergängen im Bildungssystem in Erlangen wurden verschiedene Handlungsempfehlungen erarbeitet. Die Corona-Pandemie hat viele Akteure im Bereich der frühkindlichen und schulischen Bildung vor besondere Herausforderungen gestellt. Erschwerend macht sich bei der Bearbeitung der Handlungsempfehlungen der anhaltende Fachkräftemangel sowie die gestrichenen Kooperationsstunden der Grundschullehrkräfte bemerkbar. Aufgrund dieser Entwicklungen konnte eine zielführende Bearbeitung der Handlungsempfehlungen nur mit zeitlicher Verzögerung und schrittweise erfolgen.
Im Folgenden werden die Handlungsempfehlungen aufgeführt und der aktuelle Bearbeitungstand beschrieben.
Handlungsempfehlungen für
den Übergang vom Kindergarten in die Grundschule
v
Definition und Erfassung von „Kindern
mit individuellen Bedürfnissen und Förderbedarfen“
Ziel der Handlungsempfehlung: Bessere Identifizierung der Kinder
mit individuellen Bedürfnissen und Förderbedarfen und so eine noch gezieltere
Förderung ermöglichen
Bisheriges Vorgehen:
In Planung für 2023: Austausch mit Stadtjugendamt und Frühförderstellen zur Vernetzung zu dieser Thematik. Ziel ist es, bei der Betrachtung der Kinder mit individuellen Bedürfnissen und Förderbedarfen jedes Kind für sich in den Fokus zu nehmen und lösungs- sowie kompetenzorientiert zu betrachten. Gemeinsam soll zunächst analysiert werden, wie das Thema derzeit von den verschiedenen Akteuren definiert, bearbeitet und erfasst wird, welche Herausforderungen dabei bestehen und wie eine weitere Sensibilisierung zu dem Thema gelingen kann.
v
Austausch mit Kindergärten und
Grundschulen zu den Themen „Austauschtreffen, gemeinsame Fortbildungen,
gemeinsame Kooperationsziele und Einbindung von Eltern“
Ziel der Handlungsempfehlung:
-
Mit
Fachkräften abklären, wie ein gemeinsamer Austausch intensiviert und gemeinsame
Fortbildungen ermöglicht werden können
-
Gemeinsam
mit Fachkräften Gründe identifizieren, warum nicht alle Einrichtungen
gemeinsame Kooperationsziele benennen konnten und abklären, welcher
Unterstützungsbedarf bei der Formulierung und Ausgestaltung gemeinsamer
Kooperationsziele und schriftlicher Kooperationsvereinbarungen besteht
-
Abklärung,
inwieweit Kindergärten und Grundschulen beim Einbeziehen von Eltern am Übergang
unterstützt werden können
Bisheriges Vorgehen:
-
Thematische
Einbringung und Diskussion mit der Abteilungsleitung Kindertagesbetreuung des
Stadtjugendamts sowie der Leitung des Arbeitskreises Kindergarten-Grundschule
des Staatlichen Schulamts
-
Erweiterung
des Arbeitskreises des Staatlichen Schulamts: Teilnahme des Stadtjugendamts an
künftigen Treffen zur Verbesserung des Austauschs
-
Zielsetzung,
dass künftig im Rahmen des Arbeitskreises Kindergarten-Grundschule jährlich
mindestens eine gemeinsame Fortbildung für Grundschullehrkräfte und Fachkräfte
der Kindertageseinrichtungen angeboten werden soll
-
Diskussion
der Handlungsempfehlungen und der bestehenden Unterstützungsbedarfe mit den
Lehrkräften der Grundschulen im Rahmen des Arbeitskreises Kindergarten-Grundschule
sowie den Kita-Leitungen im Rahmen einer Dienstbesprechung
-
In
Abstimmung mit der Abteilungsleitung Kindertagesbetreuung des Stadtjugendamts
sowie der Leitung des Arbeitskreises Kindergarten-Grundschule Entwurf und
Weitergabe unterstützender Arbeitsmaterialien, Informationen zur Durchführung
eines Workshops und Formaten zum Austausch der Lehr- und Fachkräfte über
Kooperationsvereinbarungen und zur Festlegung gemeinsamer Ziele
-
In
Planung: Analyse der Nutzung der Arbeitsmaterialien zur Verbesserung der Kooperation
mit der Abteilungsleitung Kindertagesbetreuung des Stadtjugendamts und der
Leitung des Arbeitskreises Kindergarten-Grundschulen
-
In
Planung: Festlegung weiterer Umsetzungsstrategien
Besondere Herausforderung: Erschwerend macht sich bei dieser
Handlungsempfehlung der Fachkräftemangel sowie die gestrichenen
Kooperationsstunden der Grundschullehrkräfte bemerkbar. Die Thematik der
Handlungsempfehlungen wird jedoch sowohl seitens der Abteilungsleitung
Kindertagesbetreuung des Stadtjugendamts sowie der Leitung des Arbeitskreises
Kindergarten-Grundschule als wichtig eingeschätzt und es besteht eine hohe
Bereitschaft zur weiteren langfristigen Bearbeitung der Thematik.
v
Evaluierung der Perspektive der Eltern
und deren Herausforderungen am Übergang
Ziel der Handlungsempfehlung: Evaluierung der Perspektive der
Eltern und den Herausforderungen, die sich am Übergang für sie ergeben und
Optimierung der Einbindung der Eltern am Übergang ausgehend von den Ergebnissen
der Evaluation
Bisheriges Vorgehen:
-
Einbringung
und Diskussion mit der Abteilungsleitung Kindertagesbetreuung und der
Jugendhilfe des Stadtjugendamts sowie der Leitung des Arbeitskreises
Kindergarten-Grundschule des Staatlichen Schulamts
-
In
Planung: Erarbeitung von Ideen zur Umsetzung einer Befragung von Eltern bis
Sommer 2023; anschließend Diskussion dieser mit der Abteilungsleitung
Kindertagesbetreuung und der Jugendhilfe des Stadtjugendamts, der Leitung des
Arbeitskreises Kindergarten-Grundschule des Staatlichen Schulamts und
Elternvertretungen und Erarbeitung eines Zeitplans zur Durchführung
Besondere Herausforderung: Eine Befragung der Eltern wurde bislang
als nicht zielführend angesehen, da durch die Corona-Pandemie viele
normalerweise stattfindende Veranstaltungen und Kooperationen am Übergang
Kindergarten-Grundschule nicht oder nur sehr eingeschränkt erfolgen
konnten.
Handlungsempfehlungen für
den Übergang von der Grundschule auf weiterführende Schulen sowie
Schulartwechsel
v
Beratungsangebot am Übergang anregen
Ziel der Handlungsempfehlung: Anregung eines Austauschtreffens von
Beratungslehrkräften verschiedener Schularten, in dessen Rahmen analysiert
werden kann, wo bereits ein optimales Beratungsangebot zum Übergang besteht und
wo weitere Verbesserungen erforderlich und möglich sind
Bisheriges Vorgehen:
-
Organisation
eines ersten Treffens der Beratungslehrkräfte der Erlanger Grundschulen und
weiterführenden Schulen in Kooperation mit der koordinierenden
Beratungslehrkraft für Grund- und Mittelschulen sowie des Staatlichen Schulamts
im Juli 2021. Das Treffen ist auf großen Zuspruch seitens der
Beratungslehrkräfte gestoßen und der Wunsch nach weiteren Treffen wurde
geäußert
-
Verstetigung
des Austauschtreffens; es findet zweimal jährlich statt
-
Seit
Schuljahr 2022/23: Erstmalige Erstellung einer einheitlichen Präsentation für
den Elterninformationsabend zum Übertritt von der Grundschule auf
weiterführende Schulen. Bislang wurde eine Grundlagenpräsentation der
Staatlichen Schulberatungsstelle Nürnberg verwendet, die jede
Beratungslehrkraft für ihre Schulart selbstständig ergänzt hat. Folglich wurden
an den Informationsabenden unterschiedliche Präsentationen gezeigt. Mit der
gemeinsamen Präsentation geben alle Schularten an jedem Informationsabend vereinheitlichte
Informationen an die Eltern weiter
-
In
Planung: Optimierung der einheitlichen Präsentation, da diese sowohl bei den
Beratungslehrkräften als auch den Eltern auf große Zustimmung gestoßen ist und
Verwendung dieser auch im kommenden Schuljahr
v
Prüfung von Möglichkeiten eines
intensiveren Austauschs zwischen den Lehr- und Fachkräften der Grundschulen und
weiterführenden Schulen
Ziel der Handlungsempfehlung: Prüfung von Möglichkeiten für einen intensiveren Austausch zwischen den
Lehr- und Fachkräften der Grundschulen und weiterführenden Schulen,
um mehr Übergabegespräche zu den Stärken und Förderbedarfen von
Schüler*innen zu ermöglichen
Bisheriges Vorgehen:
-
Einbringung
und Diskussion mit dem Staatlichen Schulamt und der koordinierenden Beratungslehrkraft
für Grund- und Mittelschulen
-
Diskussion
des Konzepts des Lehrersprechtags, das vor allem in norddeutschen Kommunen
angewandt wird. Dabei tauschen sich die Lehrkräfte der 4. Klassen der
Grundschule sowie die Lehrkräfte der 5. Klassen der weiterführenden Schulen zu
allgemeinen Themen des Übertritts, vereinzelt auch im Rahmen von
Übergabegesprächen zu einzelnen Schüler*innen aus
-
Derzeit
wird in Abstimmung mit dem Staatlichen Schulamt und der koordinierenden
Beratungslehrkraft für Grund- und Mittelschulen über die Beratungslehrkräfte
vor Ort der Bedarf der Lehrkräfte der 4. und 5. Klassen erfragt, um zu
erfahren, wie diese die bisherige Kooperation am Übergang einschätzen und ob
sie einen Bedarf an einem erweiterten Austauschformat sehen. Im nächsten
Schritt werden die genannten Wünsche und mögliche weitere Schritte mit dem
Staatlichen Schulamt besprochen
Besondere Herausforderung: Datenschutzrechtliche Bestimmungen.
Ohne Zustimmung der Eltern sind Gespräche zu Stärken und Förderbedarfen einzelner
Schüler*innen nicht möglich.
Handlungsempfehlungen für
den Übergang von der Schule in den Beruf bzw. das Studium sowie Erwachsene ohne
Berufsabschluss
v
Kontinuierliches Monitoring der Anzahl
an Abgänger*innen ohne Schulabschluss
Ziel der Handlungsempfehlung: Der Anteil der Abgänger*innen ohne
Schulabschluss und deren Verbleib sollte kontinuierlich beobachtet werden, um
entsprechend frühzeitig auf einen Anstieg der Fallzahlen reagieren zu können
und ggfs. Maßnahmen zu entwickeln.
Bisheriges Vorgehen:
Derzeit wird mit dem Staatlichen Schulamt abgestimmt, wie Daten für eine jährliche Verbleibsanalyse erhoben werden können.
v
Schülerbefragung zu den Angeboten der
beruflichen Orientierung an Erlanger weiterführenden Schulen
Ziel der Handlungsempfehlung: Evaluierung der Angebote der
beruflichen Orientierung. Die Ergebnisse sollen den Schulen helfen, zusammen
mit verschiedenen Akteuren am Übergang Schule - Beruf Verbesserungspotenziale
der Angebote zur beruflichen Orientierung zu identifizieren und ihre Konzepte
ggfs. weiterzuentwickeln
Bisheriges Vorgehen:
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Planung
und Erstellung der Befragung und Einholen der Genehmigung des Bayerischen
Staatsministerium für Unterricht und Kultus
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Aufgrund
der Corona-Pandemie musste die für 2020 geplante Befragung verschoben werden
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Die
Befragung wird im Zeitraum vom 27. Februar bis 28. April 2023 durchgeführt.
Befragt werden die 9. und 10. Jahrgangsstufen der Mittelschulen, Realschulen
und Wirtschaftsschule sowie die 11. Jahrgangsstufe der Gymnasien und Fachoberschule
v
Datenbasis zum Erlanger Übergangssystem
Ziel der Handlungsempfehlung: Diskussion einer einheitlichen
Datenbasis am Erlanger Übergangssystem mit den Akteuren im Erlanger
Übergangssystem. Die einheitliche Datenbasis soll es ermöglichen, die Zahl der
Teilnehmenden und ihre Zusammensetzung, die Anschlüsse nach den Maßnahmen sowie
die Entwicklung im Erlanger Übergangssystem in den nächsten Jahren
kontinuierlich zu beobachten.
Bisheriges Vorgehen:
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Diskussion
der Möglichkeiten für eine einheitliche Datenbasis mit den Akteuren im Erlanger
Übergangssystem
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Derzeit:
Erarbeitung möglicher Indikatoren durch das Bildungsbüro für eine regelmäßige
Datenerhebung und anschließend Abstimmung mit den Akteuren
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Seit
2021 Organisation eines regelmäßigen Austauschs der Erlanger Akteure im
Übergangssystem am Schuljahresbeginn zu aktuellen Zahlen und Entwicklungen der
Maßnahmen im Übergangssystem in Kooperation mit der Staatlichen Berufsschule
Erlangen. Ziel ist der informelle Austausch zu den Schülerzahlen in den
Maßnahmen im Übergangssystem sowie zu den vorhandenen Plätzen. Ein Fokus wird
hierbei auch auf mögliche Ausbildungsabbrecher*innen gelegt. Zudem werden
aufgetretene Herausforderungen am Übergang besprochen
Anlagen: