Betreff
Bearbeitungsstand der Handlungsempfehlungen zum Teilbericht „Übergänge im Bildungssystem, Erlangen 2020“
Vorlage
IV/BB/027/2023
Aktenzeichen
IV/BB
Art
Mitteilung zur Kenntnis

Der Bericht der Verwaltung dient zur Kenntnis.


Im Rahmen des letzten Teilberichts 2020 zu den Übergängen im Bildungssystem in Erlangen wurden verschiedene Handlungsempfehlungen erarbeitet. Die Corona-Pandemie hat viele Akteure im Bereich der frühkindlichen und schulischen Bildung vor besondere Herausforderungen gestellt. Erschwerend macht sich bei der Bearbeitung der Handlungsempfehlungen der anhaltende Fachkräftemangel sowie die gestrichenen Kooperationsstunden der Grundschullehrkräfte bemerkbar. Aufgrund dieser Entwicklungen konnte eine zielführende Bearbeitung der Handlungsempfehlungen nur mit zeitlicher Verzögerung und schrittweise erfolgen.

Im Folgenden werden die Handlungsempfehlungen aufgeführt und der aktuelle Bearbeitungstand beschrieben.

 

Handlungsempfehlungen für den Übergang vom Kindergarten in die Grundschule

 

v Definition und Erfassung von „Kindern mit individuellen Bedürfnissen und Förderbedarfen“

Ziel der Handlungsempfehlung: Bessere Identifizierung der Kinder mit individuellen Bedürfnissen und Förderbedarfen und so eine noch gezieltere Förderung ermöglichen

 

Bisheriges Vorgehen:

In Planung für 2023: Austausch mit Stadtjugendamt und Frühförderstellen zur Vernetzung zu dieser Thematik. Ziel ist es, bei der Betrachtung der Kinder mit individuellen Bedürfnissen und Förderbedarfen jedes Kind für sich in den Fokus zu nehmen und lösungs- sowie kompetenzorientiert zu betrachten. Gemeinsam soll zunächst analysiert werden, wie das Thema derzeit von den verschiedenen Akteuren definiert, bearbeitet und erfasst wird, welche Herausforderungen dabei bestehen und wie eine weitere Sensibilisierung zu dem Thema gelingen kann. 

 

v Austausch mit Kindergärten und Grundschulen zu den Themen „Austauschtreffen, gemeinsame Fortbildungen, gemeinsame Kooperationsziele und Einbindung von Eltern“

Ziel der Handlungsempfehlung:

-          Mit Fachkräften abklären, wie ein gemeinsamer Austausch intensiviert und gemeinsame Fortbildungen ermöglicht werden können

-          Gemeinsam mit Fachkräften Gründe identifizieren, warum nicht alle Einrichtungen gemeinsame Kooperationsziele benennen konnten und abklären, welcher Unterstützungsbedarf bei der Formulierung und Ausgestaltung gemeinsamer Kooperationsziele und schriftlicher Kooperationsvereinbarungen besteht

-          Abklärung, inwieweit Kindergärten und Grundschulen beim Einbeziehen von Eltern am Übergang unterstützt werden können

Bisheriges Vorgehen:

-          Thematische Einbringung und Diskussion mit der Abteilungsleitung Kindertagesbetreuung des Stadtjugendamts sowie der Leitung des Arbeitskreises Kindergarten-Grundschule des Staatlichen Schulamts

-          Erweiterung des Arbeitskreises des Staatlichen Schulamts: Teilnahme des Stadtjugendamts an künftigen Treffen zur Verbesserung des Austauschs

-          Zielsetzung, dass künftig im Rahmen des Arbeitskreises Kindergarten-Grundschule jährlich mindestens eine gemeinsame Fortbildung für Grundschullehrkräfte und Fachkräfte der Kindertageseinrichtungen angeboten werden soll

-          Diskussion der Handlungsempfehlungen und der bestehenden Unterstützungsbedarfe mit den Lehrkräften der Grundschulen im Rahmen des Arbeitskreises Kindergarten-Grundschule sowie den Kita-Leitungen im Rahmen einer Dienstbesprechung

-          In Abstimmung mit der Abteilungsleitung Kindertagesbetreuung des Stadtjugendamts sowie der Leitung des Arbeitskreises Kindergarten-Grundschule Entwurf und Weitergabe unterstützender Arbeitsmaterialien, Informationen zur Durchführung eines Workshops und Formaten zum Austausch der Lehr- und Fachkräfte über Kooperationsvereinbarungen und zur Festlegung gemeinsamer Ziele

-          In Planung: Analyse der Nutzung der Arbeitsmaterialien zur Verbesserung der Kooperation mit der Abteilungsleitung Kindertagesbetreuung des Stadtjugendamts und der Leitung des Arbeitskreises Kindergarten-Grundschulen

-          In Planung: Festlegung weiterer Umsetzungsstrategien

 

Besondere Herausforderung: Erschwerend macht sich bei dieser Handlungsempfehlung der Fachkräftemangel sowie die gestrichenen Kooperationsstunden der Grundschullehrkräfte bemerkbar. Die Thematik der Handlungsempfehlungen wird jedoch sowohl seitens der Abteilungsleitung Kindertagesbetreuung des Stadtjugendamts sowie der Leitung des Arbeitskreises Kindergarten-Grundschule als wichtig eingeschätzt und es besteht eine hohe Bereitschaft zur weiteren langfristigen Bearbeitung der Thematik.

 

 

v Evaluierung der Perspektive der Eltern und deren Herausforderungen am Übergang

Ziel der Handlungsempfehlung: Evaluierung der Perspektive der Eltern und den Herausforderungen, die sich am Übergang für sie ergeben und Optimierung der Einbindung der Eltern am Übergang ausgehend von den Ergebnissen der Evaluation

 

Bisheriges Vorgehen:

-          Einbringung und Diskussion mit der Abteilungsleitung Kindertagesbetreuung und der Jugendhilfe des Stadtjugendamts sowie der Leitung des Arbeitskreises Kindergarten-Grundschule des Staatlichen Schulamts

-          In Planung: Erarbeitung von Ideen zur Umsetzung einer Befragung von Eltern bis Sommer 2023; anschließend Diskussion dieser mit der Abteilungsleitung Kindertagesbetreuung und der Jugendhilfe des Stadtjugendamts, der Leitung des Arbeitskreises Kindergarten-Grundschule des Staatlichen Schulamts und Elternvertretungen und Erarbeitung eines Zeitplans zur Durchführung

Besondere Herausforderung: Eine Befragung der Eltern wurde bislang als nicht zielführend angesehen, da durch die Corona-Pandemie viele normalerweise stattfindende Veranstaltungen und Kooperationen am Übergang Kindergarten-Grundschule nicht oder nur sehr eingeschränkt erfolgen konnten. 

 

Handlungsempfehlungen für den Übergang von der Grundschule auf weiterführende Schulen sowie Schulartwechsel

 

v Beratungsangebot am Übergang anregen

Ziel der Handlungsempfehlung: Anregung eines Austauschtreffens von Beratungslehrkräften verschiedener Schularten, in dessen Rahmen analysiert werden kann, wo bereits ein optimales Beratungsangebot zum Übergang besteht und wo weitere Verbesserungen erforderlich und möglich sind

 

Bisheriges Vorgehen:

-          Organisation eines ersten Treffens der Beratungslehrkräfte der Erlanger Grundschulen und weiterführenden Schulen in Kooperation mit der koordinierenden Beratungslehrkraft für Grund- und Mittelschulen sowie des Staatlichen Schulamts im Juli 2021. Das Treffen ist auf großen Zuspruch seitens der Beratungslehrkräfte gestoßen und der Wunsch nach weiteren Treffen wurde geäußert

-          Verstetigung des Austauschtreffens; es findet zweimal jährlich statt

-          Seit Schuljahr 2022/23: Erstmalige Erstellung einer einheitlichen Präsentation für den Elterninformationsabend zum Übertritt von der Grundschule auf weiterführende Schulen. Bislang wurde eine Grundlagenpräsentation der Staatlichen Schulberatungsstelle Nürnberg verwendet, die jede Beratungslehrkraft für ihre Schulart selbstständig ergänzt hat. Folglich wurden an den Informationsabenden unterschiedliche Präsentationen gezeigt. Mit der gemeinsamen Präsentation geben alle Schularten an jedem Informationsabend vereinheitlichte Informationen an die Eltern weiter

-          In Planung: Optimierung der einheitlichen Präsentation, da diese sowohl bei den Beratungslehrkräften als auch den Eltern auf große Zustimmung gestoßen ist und Verwendung dieser auch im kommenden Schuljahr

 

v Prüfung von Möglichkeiten eines intensiveren Austauschs zwischen den Lehr- und Fachkräften der Grundschulen und weiterführenden Schulen

Ziel der Handlungsempfehlung: Prüfung von Möglichkeiten für einen intensiveren Austausch zwischen den Lehr- und Fachkräften der Grundschulen und weiterführenden Schulen,

um mehr Übergabegespräche zu den Stärken und Förderbedarfen von Schüler*innen zu ermöglichen

 

Bisheriges Vorgehen:

-          Einbringung und Diskussion mit dem Staatlichen Schulamt und der koordinierenden Beratungslehrkraft für Grund- und Mittelschulen

-          Diskussion des Konzepts des Lehrersprechtags, das vor allem in norddeutschen Kommunen angewandt wird. Dabei tauschen sich die Lehrkräfte der 4. Klassen der Grundschule sowie die Lehrkräfte der 5. Klassen der weiterführenden Schulen zu allgemeinen Themen des Übertritts, vereinzelt auch im Rahmen von Übergabegesprächen zu einzelnen Schüler*innen aus

-          Derzeit wird in Abstimmung mit dem Staatlichen Schulamt und der koordinierenden Beratungslehrkraft für Grund- und Mittelschulen über die Beratungslehrkräfte vor Ort der Bedarf der Lehrkräfte der 4. und 5. Klassen erfragt, um zu erfahren, wie diese die bisherige Kooperation am Übergang einschätzen und ob sie einen Bedarf an einem erweiterten Austauschformat sehen. Im nächsten Schritt werden die genannten Wünsche und mögliche weitere Schritte mit dem Staatlichen Schulamt besprochen

 

Besondere Herausforderung: Datenschutzrechtliche Bestimmungen. Ohne Zustimmung der Eltern sind Gespräche zu Stärken und Förderbedarfen einzelner Schüler*innen nicht möglich.

 

Handlungsempfehlungen für den Übergang von der Schule in den Beruf bzw. das Studium sowie Erwachsene ohne Berufsabschluss

 

v Kontinuierliches Monitoring der Anzahl an Abgänger*innen ohne Schulabschluss

Ziel der Handlungsempfehlung: Der Anteil der Abgänger*innen ohne Schulabschluss und deren Verbleib sollte kontinuierlich beobachtet werden, um entsprechend frühzeitig auf einen Anstieg der Fallzahlen reagieren zu können und ggfs. Maßnahmen zu entwickeln.

 

Bisheriges Vorgehen:

Derzeit wird mit dem Staatlichen Schulamt abgestimmt, wie Daten für eine jährliche Verbleibsanalyse erhoben werden können.

 

 

v Schülerbefragung zu den Angeboten der beruflichen Orientierung an Erlanger weiterführenden Schulen

Ziel der Handlungsempfehlung: Evaluierung der Angebote der beruflichen Orientierung. Die Ergebnisse sollen den Schulen helfen, zusammen mit verschiedenen Akteuren am Übergang Schule - Beruf Verbesserungspotenziale der Angebote zur beruflichen Orientierung zu identifizieren und ihre Konzepte ggfs. weiterzuentwickeln

 

Bisheriges Vorgehen:

-          Planung und Erstellung der Befragung und Einholen der Genehmigung des Bayerischen Staatsministerium für Unterricht und Kultus

-          Aufgrund der Corona-Pandemie musste die für 2020 geplante Befragung verschoben werden

-          Die Befragung wird im Zeitraum vom 27. Februar bis 28. April 2023 durchgeführt. Befragt werden die 9. und 10. Jahrgangsstufen der Mittelschulen, Realschulen und Wirtschaftsschule sowie die 11. Jahrgangsstufe der Gymnasien und Fachoberschule

 

v Datenbasis zum Erlanger Übergangssystem

Ziel der Handlungsempfehlung: Diskussion einer einheitlichen Datenbasis am Erlanger Übergangssystem mit den Akteuren im Erlanger Übergangssystem. Die einheitliche Datenbasis soll es ermöglichen, die Zahl der Teilnehmenden und ihre Zusammensetzung, die Anschlüsse nach den Maßnahmen sowie die Entwicklung im Erlanger Übergangssystem in den nächsten Jahren kontinuierlich zu beobachten.

 

Bisheriges Vorgehen:

-          Diskussion der Möglichkeiten für eine einheitliche Datenbasis mit den Akteuren im Erlanger Übergangssystem

-          Derzeit: Erarbeitung möglicher Indikatoren durch das Bildungsbüro für eine regelmäßige Datenerhebung und anschließend Abstimmung mit den Akteuren

-          Seit 2021 Organisation eines regelmäßigen Austauschs der Erlanger Akteure im Übergangssystem am Schuljahresbeginn zu aktuellen Zahlen und Entwicklungen der Maßnahmen im Übergangssystem in Kooperation mit der Staatlichen Berufsschule Erlangen. Ziel ist der informelle Austausch zu den Schülerzahlen in den Maßnahmen im Übergangssystem sowie zu den vorhandenen Plätzen. Ein Fokus wird hierbei auch auf mögliche Ausbildungsabbrecher*innen gelegt. Zudem werden aufgetretene Herausforderungen am Übergang besprochen

 

 


Anlagen: