1.
Der Empfehlung der Kunstkommission zur Umsetzung
des Entwurfs „Trilogy 56 nord“ der Künstlerin Anna Steward wird gefolgt.
2. Die Verwaltung wird beauftragt, die Maßnahme zur Artist Residency in Büchenbach Nord umzusetzen.
Ein künstlerisch überzeugendes
Beteiligungsprojekt zu Kunst im öffentlichen Raum wird im Rahmen einer
viermonatigen Artist Residency in Büchenbach-Nord umgesetzt.
2. Programme
/ Produkte / Leistungen / Auflagen
Am 30. Juli 2021 lobte die Stadt
Erlangen, vertreten durch Ref. IV/Kulturamt, einen Kunstwettbewerb für eine
Artist Residency in Büchenbach Nord aus. Das Besondere an dieser Auslobung war,
dass neben einer künstlerischen Idee ein Vorschlag für eine Beteiligung der
Bewohner*innen vor Ort an der Entstehung des Kunstwerks einzureichen war. Ziel
der Artist Residency ist es also, Kunst in Auseinandersetzung mit und unter
Beteiligung der Bevölkerung vor Ort zu schaffen, sie verfolgt einen explizit
partizipativen Ansatz. Die Jury und das Preisgericht beurteilten folglich neben
der Werkidee und deren künstlerischer Qualität auch den partizipativen Ansatz
der Entwürfe und deren Durchführbarkeit, Vermittelbarkeit und Nachhaltigkeit.
Weiterhin war in der Auslobung
gefordert, dass der*die Künstler*in für insgesamt vier Monate in Büchenbach
Nord leben und in einem offenen Atelier arbeiten wird, um den Bewohner*innen
einen Zugang zum künstlerischen Schaffensprozess zu ermöglichen.
3. Prozesse
und Strukturen
Das Kunstpalais hatte der Kunstkommission
am 6. Juli 2021 neun künstlerische Positionen vorgeschlagen. Die
Kunstkommission wählte aus den Vorschlägen sechs Positionen aus, die zum
Wettbewerb eingeladen wurden. Alle Künstler*innen waren zuvor bereits vom
Kunstpalais angefragt worden. Eine Künstlerin konnte aus privaten Gründen doch
nicht am Wettbewerb teilnehmen, sodass am Ende fünf Künstler*innen Entwürfe
einreichten. Die Wettbewerbsbeiträge wurden anonymisiert und der Jury
(Mitglieder der Kunstkommission) am 14.10.2021 vorgestellt. Den Juryvorsitz
hatte die Künstlerin Meide Büdel inne. Das Preisgericht beurteilte die fünf
Entwürfe anhand verschiedener Kriterien wie beispielsweise künstlerische
Qualität oder Vermittelbarkeit in die Bevölkerung. Am Ende wurde die Empfehlung
ausgesprochen, dem Stadtrat den Entwurf „Trilogy 56 nord – Das Büchenbacher
Filmprojekt“ zur Umsetzung vorzuschlagen.
Begründung des Preisgerichts
Der Entwurf „Trilogy 56 nord“ der
Künstlerin Anna Steward hat das Preisgericht sowohl thematisch-inhaltlich als
auch im künstlerischen Ansatz einstimmig überzeugt.
Das Konzept sieht vor, „Büchenbach Nord
im Rahmen eines gemeinschaftsstiftenden Videoprojekts neu zu erzählen“, so die
Worte der Künstlerin. Es sind Filme und Videos geplant, bei denen
Büchenbacher*innen unter künstlerischer Anleitung als Schauspieler*innen,
Drehbuchautor*innen, Sprecher*innen, Kostümbildner*innen etc. mitwirken: Ein
Kaleidoskop aus verschiedenen Erzählungen entsteht, führt Menschen zusammen.
Bezugsrahmen ist Büchenbach Nord, der Stadtteil fungiert als Klammer für die
einzelnen Beiträge.
Das Ergebnis wird ein cinematisches Werk
mit „überzeugender künstlerischer Qualität“ sein. Es wird als
Freiluft-Public-Screening mit einem Dorffest der Öffentlichkeit präsentiert
werden. Das über mehrere Monate bespielte Atelier in Büchenbach Nord wird
Treffpunkt und Kommunikations-Plattform; jede*r Büchenbacher*in kann sich an
der Entstehung dieses gemeinsamen Kunstwerks beteiligen.
Die Jury bewertet die
Wettbewerbseinreichung von Anna Steward als einen hervorragenden Vorschlag für
ein partizipatives Kunstprojekt mit Nachhaltigkeits-Charakter.
Neben der Attraktivität der Idee für
alle Alters- und Herkunftsgruppen bietet es die spannende Möglichkeit,
Büchenbach Nord neu zu definieren und unter dem häufig negativ festgesetzten
Imagebild neue, überraschende Geschichten und Gedanken zu Büchenbach Nord zu
entdecken. Aus der Gemeinschaft heraus sollen die anderen, lebendigen,
vielleicht nachdenklichen und brüchigen, aber auch selbstbewussten Seiten des
Stadtteils ans Licht gebracht werden.
Die gemeinsame Arbeit im temporären
Atelier von Anna Steward am Projekt „Trilogy 56 nord“ ermöglicht es, Menschen
zusammenzubringen, die sich im Alltag eher selten begegnen, und schafft damit
auch eine nachhaltige soziale Wirkung im Stadtteil.
Vita Anna Steward
A U S B I L D U N G
2018 Meisterschülerin
Seit 2015 Akademie der Bildenden Künste Nürnberg (Prof. Ottmar Hörl and Prof. Michael Sailstorfer)
1997 – 2000 National Diploma, School of Acting, Arts Educational Schools London
P E R F O R M A N C E K U N S T UND T H E A T E R (ausgewählt)
2020 Riverings, Alte Spinnerei Leipzig
2019 The Fifth Orbital, Open Studio Festung Hohensalzburg, Salzburg
2015 MONEYBRAIN, Lange Nacht der offenen Museen München
2014 GELD-Pilgerreise, durational performance from Zürich to Frankfurt
2013 – 2016 Displaced Women, play by Multicultural City, i.a. at Maxim Gorki Theater Berlin
2013 Batseba, Kulturforum Fürth
2012 Opfer für die Ausbeutung meiner Arbeitskraft, live streamed performance and ebay auction, Lichtspiel Bamberg
2011 The First Time I Pick a Persimmon, Neuenburger Kunstwoche
2009 – 2011 ¡Manos!, intimate theatre in the yurte, public spaces i.a. in Feldkirch, Austria
2008 – 2011 Die Kathrina, sitespecific mysteryplay for Cemetaries, i.a. at Ostfriedhof München
2007 – 2011 Kleiner Fuchs, physical theatre, i.a. at Art Depot Mainz
2006 – 2008 Company member, International Arts Resource, Grotowski Institute, Poland
2005/2006 Company member, E.T.A. Hoffmann-Theater Bamberg
2002 – 2004 Company member, Landestheater Schwaben Memmingen
E I N Z E L A U S S T E L L U N G E N (und D U O S) (ausgewählt)
2019 The Incarnation and the Becoming, BBK Nürnberg
2018 Guten Abend, gute Nacht, with Joanna Maxellon, Die Blaue Nacht, Kunstwettbewerb Nürnberg 2017 Brot und Spiele, House of Finance, Goethe Uni Frankfurt
2015/2016 GELDspuren, Münchner Bank Museum
2012 No Sentimental Suicde Note, Badstrasse 8 Fürth
2011/2012 Sleeping King, in a forest, Landkreis Herzogenaurach
G R U P P E N A U S S T E L L U N G E N (ausgewählt)
2020 Der River, Alte Spinnerei Leipzig 2019 Rroooaaarr!, Tiergarten Nürnberg
2018 Heavy Metal Erntedank, Kunstpalais Erlangen
2018 Ansbach Contemporary, Ansbach
4. Klimaschutz:
Entscheidungsrelevante
Auswirkungen auf den Klimaschutz:
ja,
positiv*
ja,
negativ*
nein
Wenn
ja, negativ:
Bestehen
alternative Handlungsoptionen?
ja*
nein*
*Erläuterungen
dazu sind in der Begründung aufzuführen.
Falls es sich um negative Auswirkungen auf
den Klimaschutz handelt und eine alternative Handlungsoption nicht vorhanden
ist bzw. dem Stadtrat nicht zur Entscheidung vorgeschlagen werden soll, ist
eine Begründung zu formulieren.
5. Ressourcen
(Welche
Ressourcen sind zur Realisierung des Leistungsangebotes erforderlich?)
Investitionskosten: |
€ |
bei IPNr.: |
Sachkosten: |
€ |
bei Sachkonto: |
Personalkosten (brutto): |
€ |
bei Sachkonto: |
Folgekosten |
€ |
bei Sachkonto: |
Korrespondierende Einnahmen |
€ |
bei Sachkonto: |
|
Haushaltsmittel
werden nicht benötigt
sind vorhanden auf IvP-Nr.
bzw. im Budget auf Kst/KTr/Sk 472090/25232010/529101 15.000 € in 2021 und 85.000 in 2022
sind nicht vorhanden
Anlagen: Sammelmappe 1974 Artist Residency (Anna Steward)