- Das Konzept „smartERschool 2021-24“ zur
IT-Ausstattung an den Schulen sowie der daraus resultierende Finanzbedarf
im städtischen Haushalt in den Jahren 2021-2024 werden zur Kenntnis
genommen.
- Der aufgezeigte Bedarf für das IT-Konzept „smartERschool 2021-24“ wird festgestellt.
- Die Verwaltung wird beauftragt, den Ausbau der IT an Schulen dem Konzept entsprechend weiterzuführen.
- Die notwendigen Finanzmittel für die Haushaltsjahre 2021-2024 sowie für die mittelfristige Finanzplanung sind bei Referat II zum Haushalt anzumelden.
1. Ergebnis/Wirkungen
(Welche Ergebnisse bzw. Wirkungen sollen erzielt
werden?)
Die
Digitalisierung hat heute nicht nur die individuellen Lebensbereiche der
Bürger*innen erfasst, sondern alle öffentlichen Bereiche unserer Gesellschaft.
Auch im Bildungsbereich hat der digitale Wandel tiefgreifende Veränderungen
hervorgerufen, der Bildungs- und Erziehungsauftrag der Schulen musste und muss
sich auch in Zukunft neuen Herausforderungen stellen.
Digitale
Bildung ist heute integraler Inhalt der Fachlehrpläne in allen Schularten und
für alle Unterrichtsfächer. Schüler*innen werden heute bereits in der
Grundschule an den Umgang mit digitalen Medien herangeführt und bauen in den
weiterführenden Schulen auf die bis dahin erlernten Fähigkeiten und Kompetenzen
auf, mit dem Ziel, sich selbstbestimmt, verantwortungsbewusst und kritisch in
digitalen Lebens-, Kommunikations- und Informationswelten bewegen zu können.
Dies erfordert zum einen die Einrichtung digitaler und flexibler Lernumgebungen
mit zeitgemäßer zukunftsorientierter technischer Infrastruktur und digitaler
Ausstattung, wie ausreichende Gebäudevernetzung, stabile Breitbandanbindung,
sicheres WLAN, bedarfsgerechte anwenderorientierte IT-Ausstattung,
Cloudlösungen etc.
Das
Konzept smartERschool 2021-24 soll hierfür die Grundlagen schaffen. Erklärtes
Ziel ist es, an Erlanger Schulen für Schüler*innen und Lehrkräfte digitale
Lehr- und Lernumgebungen so einzurichten, dass es allen Akteuren möglich ist,
Fähigkeiten und Kompetenzen im Bereich der digitalen Bildung als vierte
Kulturtechnik im heutigen Verständnis optimal zu vermitteln bzw. zu erwerben.
2. Programme / Produkte / Leistungen / Auflagen
(Was soll getan werden, um die Ergebnisse bzw.
Wirkungen zu erzielen?)
Das Konzept
smartErschool 2021-24 orientiert sich an vier Säulen der digitalen Schule,
deren Grundstein eine nachhaltige Finanzierung bildet.
a)
Breitbandige Internetanbindung
Der Ausbau der Internetbandbreite war bereits zentraler Bestandteil des
Konzepts Schule 2015+ sowie des Konzeptes smartERschool 2018-2020. Nachdem die
ersten Schulstandorte noch im Jahr 2019 mit einer gigabitfähigen
Glasfaserleitung erschlossen wurden, wird bis Ende 2021 die Anbindung aller
Schulen an das Glasfasernetz abgeschlossen sein. Die Bereitstellung der
Internetanschlüsse erfolgt durch KommunalBIT - Team Telekommunikation auf
Veranlassung des eGovernment-Centers der Stadt Erlangen.
b)
Strukturierte Grundverkabelung
Neben der Netzanbindung von außen spielt die interne Datenverkabelung in
den Schulgebäuden auch zukünftig eine wesentliche Rolle. Um die Internetnutzung
innerhalb des Gebäudes und den internen Datenaustausch mit dem Server zu
ermöglichen, wird eine strukturierte Gebäudeverkabelung mit einer ausreichenden
Anzahl an Netzwerkdosen in allen Räumen benötigt. Diese stellt die zweite
wesentliche Säule der digitalen Schule dar.
Die Durchführung der hierfür notwendigen Maßnahmen wird auch weiterhin
durch die Abteilung Betriebstechnik des technischen Gebäudemanagements
verantwortet. Bis Ende 2024 werden voraussichtlich 90 % aller Erlanger Schulen
über eine strukturierte Grundverkabelung
verfügen. Hiervon ausgenommen ist zum einen die Staatliche Berufsschule
Erlangen, da
dort die Arbeiten für die Herstellung des „Campus Berufliche Bildung
Erlangen“ bis 2026 andauern werden und zum anderen die Städtische
Wirtschaftsschule im Röthelheimpark, da hier zum jetzigen Zeitpunkt die
Planungen für die Verlegung des Standortes auf den zukünftigen Campus
Berufliche Bildung Erlangen noch offen sind.
c)
Geräteausstattung und IT-Betrieb
Nach umfangreichen Analysen der notwendigen Komponenten eines digitalen
Klassenzimmers
wurde in Zusammenarbeit mit dem GME und KommunalBIT ein
Ausstattungsstandard für die Erlanger Schulen entwickelt und 2019 fest
etabliert. Neben Aspekten wie der Arbeitsergonomie, der Sicherheit am
Arbeitsplatz und allgemeiner ergonomischer Betrachtungen wurden dabei auch die
Vorgaben des Bayerischen Staatsministeriums für Unterricht und Kultus
berücksichtigt.
Nachdem sich bereits mit dem Projekt Schule 2015+ das Prinzip der
Mehrungen entwickelt und
etabliert hatte, konnte dies durch das Konzept smartERschool 2018-2020
weiter ausgebaut werden. In Summe konnten die jährlichen Mehrungen von jeweils
150 PC-Einheiten pro Jahr auf über 300 PC-Einheiten pro Jahr verdoppelt werden.
Dabei wurde beobachtet, dass insb. der Bedarf an mobilen Endgeräten stark
gestiegen ist. Diese Entwicklung wird sich aller Voraussicht nach noch stärker
fortsetzen und wurde bei der Konzeption von smartERschool 2021-24 entsprechend
berücksichtigt. Insgesamt wird daher weiterhin mit einem Grundstock von 300
Mehrungen pro Jahr für alle Schulen gerechnet, um den festgestellten Bedarf an
den Schulen zu decken und die Soll-Ausstattung für jeden Klassenraum als
digitales Klassenzimmer – unabhängig von der Schulart – zu erzielen.
Voraussetzung für das Funktionieren eines digitalen Unterrichts ist die
uneingeschränkte Einsatzfähigkeit der zur Verfügung stehenden Geräte. So
gewinnen die von KommunalBIT zu erbringenden Service-Leistungen neben den
regelmäßigen Ersatzbeschaffungen und Ergänzungen (Mehrungen) von Hard- und
Software weiterhin an Bedeutung.
d)
Lehrerfortbildung
Die vierte Säule zum Gelingen digitaler Schule ist die
Lehrerfortbildung.
Lehrkräfte benötigen professionelles Wissen, das technologische,
pädagogische und fachbezogene Wissensfacetten umfasst. Hierfür stehen den
Lehrkräften unterschiedliche Möglichkeiten zur Verfügung (u.a.
Fortbildungsoffensive des Bayerischen Staatsministeriums für Unterricht und
Kultus im Rahmen des Masterplans Bayern Digital II, mebis – Landesmedienzentrum
Bayern, Angebote des Medienzentrums der Stadt Erlangen und der
Stadtbibliothek).
3. Prozesse und Strukturen
(Wie sollen die Programme / Leistungsangebote
erbracht werden?)
Die Beschaffung der
schulischen IT-Hardware (PC, Notebooks, Tablets, Beamer, Drucker etc.),
Standard- und
Fachsoftware (Office, Notenmanager etc.) sowie von IT-Zubehör (Router, Switche
etc.) erfolgt wie bereits in den vorangegangenen Jahren im Auftrag des
Schulverwaltungsamts über KommunalBIT- Team Schulbetreuung. Das GME sorgt für
den Ausbau der Infrastruktur (Netzwerkverkabelung im Gebäude) und das
eGovernment-Center ist zuständig für die Bereitstellung der Internetanbindungen
an den einzelnen Schulen. Der hohe Abstimmungsbedarf erfordert einen intensiven
Austausch zwischen allen Beteiligten, der nur möglich ist, wenn auch
entsprechende personelle Ressourcen zur Verfügung stehen.
Seit Übernahme der
Betreuung der gesamten städtischen IT sowie die der Schulen im Jahr 2010
durch KommunalBIT
werden Geräte und Dienstleistungen durch die Stadt Erlangen von dort
geleast/gemietet. Im Vergleich zu vielen anderen Kommunen bietet dies u. a. den
Vorteil einer vollständigen Kostentransparenz, da es sich um eine
Vollkostenrechnung handelt. Auch im Planungszeitraum von 2021 bis 2024 wird die
Zusammenarbeit mit dem verlässlichen Partner in gewohnter Weise fortgesetzt.
Das vorliegende
Konzept ist auf eine Laufzeit von vier Jahren angelegt. Trotzdem sich in den
Jahren 2018-2020 aufgrund der Schnelllebigkeit auf dem IT-Sektor und raschen,
teils unabsehbaren Veränderungen in den Schulen (z. B. Schulleiter*innenwechsel,
erweiterte Schulleitungen, Einrichtung von Beratungsstellen/Schulpsychologen,
Lehrplanänderungen, Schaffung von Klassen zur Beschulung von Asylbewerbern) die
Notwendigkeit flexibler Reaktionen auf kurzfristige Veränderung in aktuellen
Gegebenheiten gezeigt hat, soll nun der um ein Jahr verlängerte
Planungszeitraum diese Flexibilität nicht einschränken, sondern zusätzlich
Planungssicherheit für alle Beteiligten ermöglichen.
4. Klimaschutz:
Entscheidungsrelevante
Auswirkungen auf den Klimaschutz:
ja, positiv*
ja, negativ*
nein
Wenn ja,
negativ: erhöhter
Stromverbrauch
Bestehen
alternative Handlungsoptionen?
ja*
nein*
*Erläuterungen
dazu sind in der Begründung aufzuführen.
Falls es sich um negative Auswirkungen auf den
Klimaschutz handelt und eine alternative Handlungsoption nicht vorhanden ist
bzw. dem Stadtrat nicht zur Entscheidung vorgeschlagen werden soll, ist eine
Begründung zu formulieren.
Bei der Auswahl der
Geräte wird Wert auf Klimaneutralität und eine nachhaltige Beschaffung gelegt.
Es wird darauf geachtet, dass Produkte umwelt- und ressourcenschonend eingesetzt
werden. Sämtliche Hardware ist z. B. mit dem Blauen Engel, dem Umweltzeichen
der Bundesregierung, ausgezeichnet.
5. Ressourcen
(Welche Ressourcen sind zur Realisierung des
Leistungsangebotes erforderlich?)
Zur Zielerreichung
sind in den kommenden vier Jahren folgende finanzielle Mittel bereitzustellen:
Aufgabe |
2021 |
2022 |
2023 |
2024 |
Erhalt des IT-Bestandes (Stand 2020) |
2.880.000 € |
3.090.000 € |
3.300.000 € |
3.510.000 € |
Realisierung smartERschool 2021-24 |
210.000 € |
110.000 € |
190.000 € |
210.000€ |
CBBE |
|
100.000 € |
20.000 € |
|
Zwischensumme KBIT |
3.090.000 € |
3.300.000 € |
3.510.000 € |
3.720.000 € |
Erhöhung der Bandbreite |
90.000 € |
90.000 € |
90.000 € |
90.000 € |
Ergänzungsmobiliar EDV-Betrieb |
50.000 € |
50.000 € |
50.000 € |
50.000 € |
Strukturierte Grundverkabelung (GME) |
400.000 € |
400.000 € |
400.000 € |
350.000 € |
Gesamt |
3.630.000 € |
3.840.000 € |
4.050.000 € |
4.210.000 € |
Ausgangspunkt für die Kalkulation der kommenden 4 Jahre 2021-2024 sind die Gesamtkosten smartERschool des Jahres 2020 i.H.v. 3.286.000 €. Die Bereitstellung der o.g. Beträge bedeutet die Ausfinanzierung des Konzepts bis 2024 und gleichzeitige Sicherstellung einer bedarfsgerechten Schul-IT bei einem vertretbaren Anstieg der Gesamtbelastung für den städtischen Haushalt.
Dieser Anstieg erscheint insbesondere gerechtfertigt, wenn man die geschaffenen Einsatzmöglichkeiten zeitgemäßer Arbeitsmittel und die Eröffnung von neuen Bildungschancen für über 17.000 potentielle Anwenderinnen und Anwender - Lehrpersonal und Schüler – gegenüberstellt.
Gerade Erlangen als Universitätsstadt sowie als bedeutender High-Tech- und Medizinstandort sollte mit einem innovativen und modernen Bildungsangebot auf die zukünftigen Anforderungen der Industrie und Wirtschaft reagieren und den Bildungsstandort Erlangen zukunftsfähig machen. Mit dem Konzept smartERschool 2021 -2024 kann die sehr gute Ausgangsposition, die durch die bisherige Umsetzung der IT-Strategie an Schulen erreicht wurde, nachhaltig gesichert und weiter ausgebaut werden.
Das Konzept smartERschool 2021-2024 wurde im Rahmen einer Informationsveranstaltung am 04.02.2020 den bildungspolitischen Sprechern der Fraktionen vorgestellt und inhaltlich erläutert.
Haushaltsmittel
werden nicht benötigt
sind vorhanden auf IvP-Nr.
bzw. im Budget auf Kst/KTr/Sk
sind nicht vorhanden
Anlagen: Konzept smartERschool 2021-24