Betr.: Zustimmung zum Vorentwurf gem. Nr. 5.4 DA Bau
Im Vollzug der DA Bau wird
- dem aufgezeigten Vorentwurf für die „Sanierung
Hauptsammler“ gem. Nr. 5.4 DA Bau zugestimmt und
- der Entwässerungsbetrieb beauftragt, das Vorhaben mit der Entwurfsplanung fortzusetzen.
1. Ergebnis/Wirkungen
(Welche Ergebnisse bzw. Wirkungen sollen erzielt
werden?)
Sanierung des Hauptsammlers zum Klärwerk Erlangen.
2. Programme / Produkte / Leistungen / Auflagen
(Was soll getan werden, um die Ergebnisse bzw.
Wirkungen zu erzielen?)
Durch die Sanierungsmaßnahme sollen 2,5 km Abwassergroßprofil für mindestens weitere 60 Jahre gesichert werden.
3. Prozesse und Strukturen
(Wie sollen die Programme / Leistungsangebote
erbracht werden?)
Veranlassung:
In Fortsetzung des Beschlusses des Bau und Werkausschusses vom
08.03.2016 (EBE-1/031/2016) zur Sanierung des Hauptsammlers, hat der
Entwässerungsbetrieb der Stadt Erlangen die Planung für die Erstellung des
erforderlichen Sanierungskonzepts in der Qualität eines Vorentwurfes erarbeiten
lassen.
Der Hauptsammler befindet sich zwischen dem RÜB 14300 Äußere Brucker
Straße (Höhe städtische Feuerwehr) und dem Klärwerk Erlangen und verläuft in
weiten Teilen im Mittelstreifen der Bundesautobahn A 73.
Nach einer optischen Inspektion (Begehung und Kamerabefahrung) mit
nachgehender ingenieurtechnischer Auswertung, bei welcher gem. DWA-M 129-3 die
Objekt- und Zustandsklassen des Kanals hinsichtlich der Standsicherheit und
Dichtheit ermittelt wurde, wurden 41% des Kanals mit einem kurzfristigen
Sanierungsbedarf (ZK 1), 45 % mit einem mittelfristigen Sanierungsbedarf (ZK 2)
und 14 % mit einem langfristigen Sanierungsbedarf ermittelt.
Mit den Ergebnissen einer 3-D Laservermessung, mehreren
Bohrkernentnahmen aus den Kanalwandungen und Bodenuntersuchungen des umgebenden
Erdreichs wurde die statische Tragfähigkeit des Hauptsammlers durch den TÜV
Rheinland LGA ermittelt.
Bis auf einen sehr kurzen Kanalabschnitt im Bereich der Martinsbühler
Straße, der bereits 2015 kurzfristig saniert wurde, wurde für den gesamten
Hauptsammler der Altrohrzustand II gem. DWA- A 143-2 festgestellt. Aufgrund des
Schadensbildes besteht jedoch kein sofortiger, aber kurz- bis mittelfristiger
Handlungsbedarf.
Die hydraulische Nachberechnung hat gezeigt, dass trotz einer für die
Sanierung notwendigen Querschnittsreduzierung der Hauptsammler eine
ausreichende, hydraulische Leistungsfähigkeit besitzt. Der durch eine Sanierung
zwangsläufig entstehende Stauraumverlust führt allerdings zu einer geringen
Erhöhung des Entlastungsvolumens vor der Kläranlage. Die
Querschnittsreduzierung für die Sanierung soll daher so gering wie möglich
ausfallen.
Sanierungsüberlegungen:
Im Rahmen der Bearbeitung der Vorplanung zur Sanierung des
Hauptsammlers wurde dieser aus geometrischen und hydraulischen Gründen in
insgesamt 6 Abschnitte unterteilt. In der durchgeführten Untersuchung zur
Auswahl möglicher Sanierungsverfahren in den Bereichen A-F, wurden folgende
Ergebnisse und verschiedene Varianten erarbeitet:
·
Bereich A: Auslauf RÜB
14300 und Querung Röthelheimgraben Länge
ca. 20m
Die
Profilwahl für den Neubau im Bereich des Röthelheimgrabens ist noch offen und
wird im Rahmen der Entwurfsplanung geklärt.
·
Bereich B: Ei-Profil
1000/1500 Länge
ca.135m
Aufgrund
des angetroffenen Schadensbildes und des Ei-Profils kann hier die Sanierung
mittels GFK-Schlauchliner (Inlinertechnik) erfolgen.
·
Bereich C: Haubenprofil
1000/1600 Länge
ca.635m
Für diesen
Sanierungsbereich stehen 3 Sanierungsverfahren zur Auswahl:
-
GFK-Kurzrohrlining im Haubenprofil
-
GFK-Kurzrohrlining im Kreisprofil
-
Wickelrohrverfahren im Kreisprofil
·
Bereich D: Haubenprofil
1200/1600 Länge
ca.635m
Für diesen Sanierungsbereich
stehen 3 Sanierungsverfahren zur Auswahl:
-
GFK-Kurzrohrlining im Haubenprofil
-
GFK-Kurzrohrlining im Kreisprofil
-
Wickelrohrverfahren im Kreisprofil
·
Bereich E: Maulprofil
2000/1800 Länge
ca.455m
Für diesen
Sanierungsbereich stehen 4 Sanierungsverfahren zur Auswahl:
-
GFK-Kurzrohrlining im Drachenprofil
-
GFK-Kurzrohrlining im Kreisprofil
-
Wickelrohrverfahren im Kreisprofil
-
Statische Ertüchtigung mittels Spritzbetoninnenschale
·
Bereich F: Maulprofil
2000/1800 Länge
ca.640m
Für diesen Sanierungsbereich
stehen 2 Sanierungsverfahren zur Auswahl:
-
GFK-Kurzrohrlining im Drachenprofil
-
Statische Ertüchtigung mittels Spritzbetoninnenschale
Die in den Bereichen C bis E
betrachteten Sanierungsverfahren der GFK-Kurzrohrlining im Kreisprofil und
Wickelrohrverfahren im Kreisprofil wurden aufgrund der größeren
Querschnittsverluste (Hydraulik und Stauraumvolumen) ausgeschlossen.
Die für die Bereiche E und F
untersuchte Sanierungsvariante einer innenliegenden Spritzbetonschale, muss in
diesem speziellen Fall mehr als Reparaturverfahren betrachtet werden. Aufgrund
der geringeren Material- und Ausführungsqualität durch Randbedingungen, wie
fett- und ölhaltige Oberflächen, Inhomogenität des verwendeten Materials bei
der Herstellung und Verarbeitung vor Ort, sowie durch zwingend notwendige
Flutung des Hauptsammlers während auftretender Regenereignisse, kann hier nur
eine kürzere Lebensdauer der Sanierung gewährleistet werden.
Im Rahmen der Vorplanung wurde auch die
Sanierungsalternative „Neubau eines Hauptsammlers“ in paralleler Trasse
untersucht. Neben den Schwierigkeiten bei der Trassenfindung im Bereich der
Engstellen wie Schlachthof und Werker, der Unterdükerung der Schwabach und dem
Wasserschutzgebiet entlang der Thalermühlstraße, werden hierfür die Baukosten
inkl. der Nebenkosten auf ca. 31,4 Mio. Euro brutto geschätzt. Außerdem wird
für die Projektierung und Umsetzung des Komplettneubaus des Hauptsammlers in
der Paralleltrasse mit einem Zeitraum von ca. 10 Jahren gerechnet.
Ergebnis und Beschluss:
Aus Gründen der
Nachhaltigkeit, des geringsten hydraulischen Verlustes, des zeitlich kurz- bis
mittelfristigen Handlungsbedarfs und in Abwägung der geschätzten
Investitionskosten, sollen die aus jetziger Sicht emissionsärmste Sanierungsvarianten
gewählt werden.
Im Bereich A mit
Querung des Röthelheimgrabens soll ein Neubau erfolgen, bei dem in der
Entwurfsphase die Profilwahl erfolgen wird.
Im Bereich B soll
ein GFK-Schlauchliner eingebaut werden.
In den Bereichen C
bis F, soll ein GFK-Kurzrohrlining mit Sonderprofilen der weiteren Planung zu
Grunde gelegt werden.
Die Baukosten mit
Nebenkosten werden hierfür auf 13,1 Mio. Euro brutto geschätzt.
Die Sanierung des Hauptsammlers muss Großteils von der
Oberfläche der Autobahn A 73 aus erfolgen. Mit der Autobahndirektion Nordbayern
wurden daher bereits Abstimmungsgespräche mit Vorstellung der
Sanierungsvarianten und deren Durchführbarkeit hinsichtlich notwendiger
Baugruben und der Verkehrsführung im Bereich der Baustellen geführt. Seitens
der Autobahndirektion wurden für die Baumaßnahme zur Sanierung des
Hauptsammlers jeweils die Wintermonate,
Oktober bis März, in den Jahren 2018/19 und 2019/20 in Aussicht gestellt.
Die Entwurfsplanungsunterlagen werden in der Sitzung zur ergänzenden Information aufgehängt.
Der Umgriff der vorgenannten Maßnahmen zur Sanierung des Hauptsammlers,
sowie die technischen Zusammenhänge werden im Bau- und Werkausschuss für den
Entwässerungsbetrieb im Rahmen eines Sachvortrages als Präsentation durch das
Ingenieurbüro ISAS
(ca. 20 Minuten) vorgestellt!
4. Ressourcen
(Welche Ressourcen sind zur Realisierung des
Leistungsangebotes erforderlich?)
Die angenommenen Baukosten von 13,1 Mio. Euro brutto sind in den Wirtschaftsplänen 2018/2019 und 2020, je nach Baufortschritt, eingestellt.
Haushaltsmittel
werden nicht benötigt
sind vorhanden auf IvP-Nr.
bzw. im Budget auf Kst/KTr/Sk 07019
sind nicht vorhanden
Anlagen: