Der Bericht der Verwaltung dient zur Kenntnis.
Das
Medienzentrum, vormals Stadtbildstelle, folgt dem Bildungsauftrag durch die
Versorgung von Schulen, Universitäten und anderen Bildungseinrichtungen mit geeigneten
Medien (Art. 79 BayEUG). Neben dem Verleih pädagogischer Lehrmittel in
physikalischer und digitaler Form zählt auch die Beratung sowie die
Weiterbildung von Lehrkräften in den Bereichen Medienpädagogik und -technik zum
Aufgabengebiet. Des Weiteren befasst sich die Einrichtung mit der Förderung von
Medienkompetenz und der modellhaften Entwicklung interaktiver Unterrichtsformen
durch die Integration multimedialer Werkzeuge.
Aktuell verfügt das Medienzentrum Erlangen über
einen Bestand von rund 5370 Medien (davon 1000 auf DVD). Zusätzlich stehen
derzeit 630 Online-Medien zum Streaming oder Download bereit. Hinzu kommen
diverse Medienpakete samt Unterrichtsmaterial. Im Geräte-Verleih werden
außerdem z.B. Beamer, Leinwände und Fotokameras für Schulen bereitgestellt.
Das Medienzentrum verfügt über ein Budget in Höhe
von 20.000 Euro pro Jahr.
Mithilfe eines Online-Fragebogens wurde im Zeitraum
04.04. – 14.05.16 das Nutzungsverhalten und die Verwendung der Angebote des
Medienzentrums in 35 Fragen erfasst. Ziel ist es, Entwicklung und Zielsetzung
des Medienzentrums entsprechend den Bedürfnissen und bestehenden Rahmenbedingungen
der schulischen Einrichtungen anzupassen.
Die Umfrage erfolgte innerhalb aller staatlichen
Schulen in Erlangen. Aufgrund von Datenschutzbestimmungen wurden die Fragebögen
lediglich an die Sekretariate verschickt. An der Umfrage nahmen Lehrkräfte
aller Schularten teil.
Diese
Frage stellten wir den Teilnehmern der Umfrage als Erstes. Wie ersichtlich ist
das Medienzentrum exakt drei Vierteln der Befragten bekannt (75%).
Nachdem 25% der Befragten angaben das Medienzentrum
sei ihnen nicht bekannt, ist in erster Linie das Ziel den allgemeinen Bekanntheitsgrad zu steigern.
Die Umfrage hat weiter ergeben, dass besonders die junge Altersklasse zwischen 20 bis 30
Jahren das Medienzentrum nicht kennt bzw. nur sehr bedingt auf die Mediensammlung
des Medienzentrums zurückgreift. Der Anteil der 20-30-jährigen, denen das
Medienzentrum bekannt ist, liegt bei 20%, nicht bekannt folglich bei 80%. Weiterhin
gaben 66% der Befragten aus dieser Kategorie an, keine Online-Medien zu
bestellen. Die angebotenen digitalen Inhalte sind in dieser Altersgruppe
entweder nicht bekannt oder nicht interessant genug für die Nutzer.
Bezugnehmend auf den technischen Hintergrund dieser Generation ist davon
auszugehen, dass viele junge Lehrkräfte eigene Medien verwenden oder entsprechend
im Internet recherchieren.
Bei der Nutzung von Videoplattformen wie YouTube
entstehen hieraus oftmals Fragen zum Lizenz-
und Urheberrecht in Verbindung mit der Verwendung im Unterricht. Es ist
geplant, in diesem Bereich Schulungen/Vorträge für Lehrkräfte anzubieten, nach
Möglichkeit in Kooperation mit dem IPSN.
Alter | l
Medienzentrum bekannt | l Medienzentrum nicht bekannt
Eine aktive Ausleihe
von Medien aus dem Bestand des Medienzentrums bestätigten 51% der Befragten,
wobei ein deutlicher Teil der gegensätzlichen 49% auf die Grundschulen entfällt,
denen das Medienzentrum der Angabe nach zwar bekannt ist, aber offenbar keine
Lehrmittel entliehen werden (32%). Es folgen Realschule (21%), Berufsschule
(18%), Gymnasium (15%) und Förderschule (12%), die ebenfalls angeben keine
Medien zu entleihen.
Auf die Frage, ob Ihnen das Online-Portal des Medienzentrums bekannt ist antworteten 67% der
Teilnehmer mit Ja. Ob sie dieses Angebot auch entsprechend nutzen wurde
allerdings von 71% der Lehrkräfte verneint. Auffällig sind hier die Grundschulen
(10% nutzen, 33% nicht), die wenige Online-Medien nutzen, im Gegenzug dafür
aber den Ausleihzahlen nach deutlich mehr physikalische Datenträger bestellen.
Eine notwendige Änderung der IT-Ausstattung ist gegebenenfalls auch zu überdenken.
Die Werte zur Zufriedenheit mit den angebotenen physikalischen Medien allgemein (DVD, VHS, Medienpakete)
sind zu 92% positiv zuzuordnen. Nach Schulart sind vor allem Grundschulen und
Gymnasien zufrieden bis sehr zufrieden, Real- und Berufsschule eher
unzufrieden.
Mit der Auswahl der fachspezifischen Online-Medien ist knapp die Hälfte der Befragten
zufrieden (43%), wobei sich die andere Hälfte eher unsicher ist und sich für
„Weiß nicht“ entschieden hat (44%). Im Rahmen der Überarbeitung des Internetauftritts
sollten neue Medien und Empfehlungen folglich herausragender präsentiert sowie
die Suchoptionen optimiert werden.
Die Zufriedenheit mit den fachspezifischen Medien auf DVD verhält sich da ausdrücklicher (67%
Eher zufrieden, 13% Sehr zufrieden, 15% Eher unzufrieden, 4% Sehr unzufrieden);
Sie ist in Grundschulen sehr hoch, Gymnasium und Mittelschule im oberen
Bereich, Realschule und Berufsschule sind partiell eher unzufrieden.
Der
am meisten verwendete Medientyp ist
die DVD (57%), gefolgt von Online (27%) und VHS (3%). Physikalische Datenträger
werden also aktuell gegenüber den Online-Medien bevorzugt. 17 Prozent der
Befragten haben keine Präferenzen in der Medienwahl. Bezugnehmend auf die
zukünftige Nutzungsform ist der Einsatz von beiden Medien (DVD und Online)
parallel durch alle Schularten und Altersklassen am meisten vertreten.
Bevorzugter
Medientyp nach Schulart
Fragen nach
zukünftiger Ausstattung
Des Weiteren wurde der Bedarf nach neuen Geräteanschaffungen abgefragt. Zur
Erleichterung wurden durch das Medienzentrum verschiedene Optionen zur Auswahl
gestellt:
·
3D-Fernseher – 8% |
·
3D-Beamer – 14% |
·
3D-Drucker – 18% |
·
Virtual-Reality-Brille (VR) – 11% |
·
Augmented-Reality-Brille (AR) – 13% |
·
Tablets – 35% |
·
Spiele PC/Konsole – 2% |
|
Deutliches Interesse bekundeten die befragten
Lehrkräfte an Tablets, nachfolgend 3D-Drucker, 3D-Beamer sowie Augmented- bzw.
Virtual-Reality-Brillen. 63% der Befragten können sich den Einsatz von neuen Technologien im Unterricht generell und auch
projektbezogen vorstellen.
In einer
darauf aufbauenden Frage konnten auch eigene Eingaben zum Geräte-Verleih abgegeben werden. Auch hier fällt der
Wunsch nach Verleih-Tablets, darüber hinaus GPS-Geräte, VR-Brillen und Beamer.
Organisation
Ein Großteil (90%) der Befragten bewerteten sowohl
den Service (91% zufrieden, 9%
unzufrieden), die Erreichbarkeit (89%
zufrieden, 11% unzufrieden) des Medienzentrums als auch die Wartezeit auf bestellte Medien (95%
zufrieden, 5% unzufrieden) als sehr
positiv. Ebenso verhält es sich mit der Download-Geschwindigkeit, die zwei Drittel
aller Teilnehmer mit eher zufrieden quittierten.
Abschließend wurden noch Fragen zur Präsentation
des Medienzentrum-Programms (Zufriedenheit Online-Auftritt: 90% zufrieden, 10%
unzufrieden), Online-Darstellung neuer Medien z.B. auf Startseite (81% befürworten,
19% nicht interessiert), Wunsch-Film-Abstimmung (42% ja, 21% nein, 35% weiß
nicht) sowie Newsletter (61% interessiert, 39% nicht interessiert) gestellt.
Für weitere Informationen zur Verteilungsquote und
detaillierte Diagramme kann die komplette Auswertung des Fragebogens im
Medienzentrum angefordert werden.
Fazit
Die aus der Analyse gewonnenen Informationen (indem
z.B. Schulart mit der Zufriedenheit der Fächer in Abhängigkeit gesetzt wird)
wurden in der diesjährigen Sammelbestellung bereits mit der Anschaffung fachspezifischer Medien umgesetzt. In
der weiteren Vorgehensweise sollen eventuelle Lücken im Sortiment einzelner Fachbereiche
und öffentliche Abstimmungen in das Auswahlverfahren eingebunden werden.
Die Mitteilung erfolgt in dem seit Mai 2016 neu
eingeführten Newsletter, der ebenso
über Neuigkeiten und aktuelle Themenschwerpunkte des Medienzentrums informieren
soll. Zukünftig ist die Einbindung einer Abonnement-Funktion für interessierte
Leser geplant um die Reichweite entsprechend zu erweitern und damit auch die Verleihzahlen
zu steigern.
Das Auslegen von Flyern oder der Anschluss an Social-Media-Kanäle
steht hierfür ebenfalls auf dem Prüfstand.
Des Weiteren ist eine Wunsch-Film-Abstimmung in Bearbeitung, um Lehrkräften die
Möglichkeit zu bieten sich mehr an der Medienauswahl zu beteiligen.
Für das Kalenderjahr 2017 arbeitet das
Medienzentrum zusammen mit Kommunalbit an der Aufnahme von iPads in den Geräte-Verleih. Das Angebot soll auf den Unterricht
abgestimmt und konzeptionell geschlossen sein. Hiermit kommt man dem kommunizierten
Bedarf an neuen Technologien nach, der auch an kleineren (Grund-)Schulen
erfüllt werden soll. Ein weiterer Ausbau des Geräte-Verleihs in Abstimmung mit
dem vorherrschenden Bedarf an den Schulen ist vorstellbar.
Seit 2016 ist ein
direkter Zugriff der Schulen auf die Online-Medien über das Mebis-Portal vertraglich geregelt
worden. Somit können Lehrkräfte nun auch über diese Plattform schnell und komfortabel
auf Online-Medien zugreifen.
Der Online-Auftritt
des Medienzentrums wird mittelfristig überarbeitet. Die Website kann jetzt
bereits auf dem Smartphone aufgerufen und bedient werden. Somit können
theoretisch jederzeit auch mobil Medien bestellt oder heruntergeladen werden.
In der weiteren Planung ist es, Veranstaltungen und
Vorträge einzuräumen, um über Themen wie Bedienung des Online-Auftritts (des
Medienzentrums), Zugriff auf das Mebis-Portal, Urheber- und Lizenzrecht sowie
allgemeine Sicherheit und Jugendschutz im Internet zu informieren.
Das Medienzentrum ist seit Juni 2016 an einen neuen, zentralen Standort in der Michael-Vogel-Str. 1d umgezogen vgl. hierzu MzK im Bildungsausschuss am 14.07.2016.