Alternative A):
Der Probebetrieb der Fahrbibliothek wird eingestellt. Die Fahrbibliothek fährt wieder nach dem Haltestellenplan von 2010 (vgl. Anlage 1).
Oder
Alternative B):
Der Probebetrieb der Fahrbibliothek wird eingestellt. Die Fahrbibliothek ersetzt die Haltestelle Häusling durch die Haltestelle Hüttendorf.
Oder
Alternative C):
Der Probebetrieb der Fahrbibliothek wird eingestellt. Die Fahrbibliothek nimmt Veränderungen am Haltestellenplan vor, wodurch Hüttendorf und Häusling angefahren werden können (vgl. Anlage 2).
Nach dem Wegfall der zweiten Fahrbibliothek in den 90er-Jahren stellte der verbliebene Bücherbus seinen Fahrplan punktuell auf einen 14-tägigen Turnus um. Damit sollte ein Teil der Stadtteile aufgefangen werden; andere Stadtteile wie die Sebaldussiedlung, Alterlangen, Bruck oder Sieglitzhof fielen weg. Dieser 14-tägige Turnus erwies sich als fehleranfällig und intransparent. Er wurde im Zuge einer Revision des Haltestellenplanes 2010 abgeschafft (s. MzK 42/004/2010 vom 07.07.2010), um einen optimalen Ressourceneinsatz und für die Leser Verlässlichkeit zu gewährleisten. Die Fahrplanumstellung führte zwangsläufig noch einmal zu Haltestellenschließungen (beispielsweise Hüttendorf).
Einleitend ist zu sagen, dass eine Fahrbibliothek nicht die Route von zwei Fahrbibliotheken
abdecken kann.
Eine einzelne
Fahrbibliothek in einem großen Stadtgebiet muss Schwerpunkte setzen. Diese
könnten
a.
örtlich
sein, d.h. man fährt möglichst viele Orte an und setzt weniger auf den
effizienten Mitteleinsatz sowie wenig auf Beziehungs- und Beratungsarbeit,
b.
sozial
sein, d.h. man fährt die Stadtteile an, in denen ein hoher Bedarf an
Leseförderung besteht. Hier müsste die Fahrbibliothek wieder den Anger anfahren
und Bruck,
c.
auf
Nachfrage beruhen, d.h. man fährt dorthin, wo die größte Nachfrage besteht.
Dies sind trotz der bestehenden
katholischen Bücherei der Stadtteil Büchenbach sowie die Stadtteile Eltersdorf
und Tennenlohe.
Bei der Abschaffung
der 1. Fahrbibliothek wurde keine klare Schwerpunktsetzung vorgenommen. Man
versuchte, „es allen Recht zu machen“ – dies stößt jetzt an die Grenzen.
Fachlich und
pädagogisch geboten sind Haltestellen mit einer Haltezeit von mindestens einer
Dreiviertelstunde. Die Beratungs- und Beziehungsarbeit, die in der
Fahrbibliothek stattfindet und die ihren großen Erfolg ausmachen, erfordern ein
Minimum an Zeit für die Begegnung mit den Menschen.
Auf Anfrage des
Ortsbeirates wurde im Kultur- und Freizeitausschuss vom 09.01.2013 bzw. HFPA
vom 30.01.2013 (s. Vorlage 42/038/2012) ein einjähriger Probebetrieb in
Hüttendorf nach der offiziellen Dienstzeit beschlossen, um eine eventuelle
Wiederaufnahme der Haltestelle Hüttendorf in den Fahrplan zu prüfen. Der
Probebetrieb endete offiziell zum 31.07.2014, läuft aber auf Wunsch des Kultur-
und Freizeitausschusses noch immer, da eine Entscheidung vorab mit den
Ortsbeiräten diskutiert werden sollte. Grund war der Vorschlag, die Haltestelle
Hüttendorf wieder anzufahren und stattdessen die Haltestelle Häusling zu
schließen, da die Ausleihzahlen dort in den letzten zwei Jahren rückläufig
waren (Ausleihzahlen Häusling 2012: 2106,
2014: 1032).
Die Ergebnisse aus
den Ortsbeiräten lauten wie folgt:
a.
Aus
der Niederschrift der 1. Sitzung des Ortsbeirates Kosbach 2014 vom 14.10.2014
„Der Ortsbeirat
Kosbach lehnt eine Aufgabe der Haltestelle Häusling kategorisch ab. Frau
Ortsbeirätin Wein beantragt sogar, dass der Ortsteil Steudach künftig ebenfalls
vom Bücherbus angefahren werden soll.
Herr Stadtrat
Neidhardt schlägt schon seit vielen Jahren eine Kooperation mit der bereits
vorhandenen Bücherei im Pfarramt Büchenbach vor. Dort wird ehrenamtlich eine
Bücherei betrieben. Dies könnte die Fahrbücherei entlasten und Ressourcen für
weitere Standorte frei machen.
Der Ortsbeirat
Kosbach beantragt einstimmig die Beibehaltung der Haltestelle Häusling und
beantragt die Ausweitung der Fahrbücherei nach Steudach sobald wie möglich
umzusetzen. Die Verwaltung wird beauftragt zu überprüfen, ob eine Kooperation
mit dem Pfarramt Büchenbach, nach dem Vorschlag von Herrn StR Neidhardt,
möglich ist.“
b.
Aus
der Niederschrift der 1. Sitzung des Ortsbeirats Hüttendorf 2014 vom 06.11.2014
„Die Mitglieder des
Ortsbeirates und die anwesenden Bürger bitten die Verwaltung darum, die Route
zu optimieren und die Standzeiten zu berücksichtigen bzw. anzupassen. Dann
sollte es möglich sein, Häusling und Hüttendorf anzufahren. Es wird auch um
Prüfung gebeten, wann und in welcher Form das mögliche Stadtteilzentrum
Büchenbach Kapazitäten für andere Haltestellen des Bücherbusses freimachen
kann.
Der Ortsbeirat
Hüttendorf stellt einstimmig den Antrag, den Regelbetrieb des Bücherbusses in
Hüttendorf wieder aufzunehmen und Hüttendorf einmal wöchentlich anzufahren. Dem
Ortsbeirat ist bewusst, dass dies dann zu den regulären Zeiten erfolgen wird
und nicht mehr nach dem eigentlichen Feierabend des Busfahrers.“
Alternative A):
Der Probebetrieb
der Fahrbibliothek wird eingestellt. Die Fahrbibliothek fährt wieder nach dem
Haltestellenplan von 2010 (vgl. Anlage 1).
1. Ergebnis/Wirkungen
(Welche Ergebnisse bzw.
Wirkungen sollen erzielt werden?)
Die Fahrbibliothek fährt die Route,
die fachlich und aus Gründen des effizienten Einsatzes ihrer personellen
Ressourcen 2010 geboten war. Die Zahlen zeigen, dass die Ausleihen der
Haltestelle Kriegenbrunn während des Probebetriebs um ca. die gleiche Anzahl
gefallen wie die Ausleihen in Hüttendorf gestiegen sind. Die Hüttendorfer
Bürger fuhren vor dem Probebetrieb offensichtlich nach Kriegenbrunn.
Vorteil: Die Haltestelle Häusling
kann weiter bedient werden.
Nachteil: Die Haltestelle Hüttendorf
kann nicht angefahren werden. Die Hüttendorfer Bürger müssen nach Kriegenbrunn
fahren. Ein separater Radweg zwischen den Ortschaften ist vorhanden.
2. Ressourcen
(Welche Ressourcen sind zur
Realisierung des Leistungsangebotes erforderlich?)
Es sind keine Ressourcen erforderlich.
Die zusätzlichen Personalstunden von 1,75 bibliothekarischen Stunden und 1,75
Stunden für die Fachangestellte werden nicht mehr benötigt.
Alternative B):
Der Probebetrieb
der Fahrbibliothek wird eingestellt. Die Fahrbibliothek ersetzt die Haltestelle
Häusling durch die Haltestelle Hüttendorf.
1. Ergebnis/Wirkungen
(Welche Ergebnisse bzw.
Wirkungen sollen erzielt werden?)
Die Fahrbibliothek ersetzt die
Haltestelle Häusling durch die Haltestelle Hüttendorf, da die Ausleihzahlen der
letzten zwei Jahre in Häusling rückläufig sind und das Niveau der Haltestelle
Hüttendorf vor ihrer Schließung erreicht haben (Ausleihzahlen Häusling 2012: 2106, 2014: 1032).
Vorteil: Die Haltestelle Hüttendorf kann
wieder in den Fahrplan aufgenommen werden.
Nachteil: Die Haltestelle Häusling
wird nicht mehr angefahren. Die Häuslinger Bürger müssen nach Kosbach fahren.
Zwischen diesen Ortschaften gibt es keinen separaten Radweg. Ein separater
Radweg führt jedoch zur Fahrbibliothekshaltestelle in der Zambellistraße.
2. Ressourcen
(Welche Ressourcen sind zur
Realisierung des Leistungsangebotes erforderlich?)
Es muss ein neuer Haltestellenplan
gedruckt werden. Dies leistet die Stadtbibliothek aus ihrem Budget. Die
zusätzlichen Personalstunden von 1,75 bibliothekarischen Stunden und 1,75
Stunden für die Fachangestellte werden nicht mehr benötigt.
Alternative C):
Der Probebetrieb
der Fahrbibliothek wird eingestellt. Die Fahrbibliothek nimmt Veränderungen am
Haltestellenplan vor, wodurch Hüttendorf und Häusling angefahren werden können
(vgl. Anlage 2).
1. Ergebnis/Wirkungen
(Welche Ergebnisse bzw.
Wirkungen sollen erzielt werden?)
Die Fahrbibliothek strukturiert ihren
Haltestellenplan neu. Dies würde beide Haltestellen ermöglichen.
Vorteil: Hüttendorf und Häusling werden wieder
angefahren.
Nachteil: In Büchenbach (Zambellistraße) und
Kosbach sind die Haltezeiten verkürzt. Die Entscheidung für Alternative C) ist
eine Schwerpunktsetzung zugunsten der Örtlichkeit: Die Anzahl der Haltestellen
mit einer halben Stunde Haltezeit steigt. Haltezeiten unter 45 Minuten sind
jedoch unter dem Aspekt der Beratungs- und Beziehungsarbeit nicht
empfehlenswert.
Durch die Umstellung des Haltestellenplanes müssen sich (bis auf Eltersdorf und
Tennenlohe) alle Erlanger Fahrbibliotheksnutzer auf andere Wochentage und
Haltezeiten einstellen. Dies führt zu Leserverlusten.
2. Ressourcen
(Welche Ressourcen sind zur
Realisierung des Leistungsangebotes erforderlich?)
Es sind keine Ressourcen erforderlich.
Die zusätzlichen Personalstunden von 1,75 bibliothekarischen Stunden und 1,75
Stunden für die Fachangestellte werden nicht mehr benötigt.
Ergänzung: Die
Fahrbibliothek deckt trotz einer
Erweiterung des Haltestellenplans den Bedarf in Erlangen nicht ab. Das zeigen
die Anfragen aus anderen Stadtteilen wie Steudach (siehe Niederschrift zur 1. Sitzung
des Ortsbeirates Kosbach 2014-2020), der Hermann-Hedenus-Schule und dem
Kindergarten Kriegenbrunn, sowie Anfragen von Bürgerinnen und Bürgern aus den
Stadtteilen Bruck (großes Einzugsgebiet, Bedarf an Leseförderung) und
Alterlangen.
Ein Haltestellenplan, der diesen Stadtteilen gerechter wird, ist nur durch eine
Stadtteilbibliothek in Büchenbach zu realisieren (Haltestellen-Vorschläge vgl.
Anlage 3) oder durch eine zweite Fahrbibliothek (Fahrzeug ca. 380.000,-€ zzgl.
Personal).
In Büchenbach ist
die Nachfrage nach der Fahrbibliothek, ihrer Flexibilität und Kompetenz trotz
der katholischen Bücherei sehr hoch. Diese liegt im Übrigen räumlich nicht in
unmittelbarer Nähe zu den Haltestellen.
Haushaltsmittel
werden nicht benötigt
sind vorhanden auf IvP-Nr.
bzw. im Budget auf Kst/KTr/Sk
sind nicht vorhanden
Anlagen: Haltestellenplan Fahrbibliothek
aktuell
Haltestellenplanentwurf
mit Hüttendorf
Haltestellenplan
mit Stadtteilbibliothek-Vorschlag
Ausleihen Fahrbibliothek 2013-2014