Betreff
Bericht über den Jahresabschluss 2012 der Erlanger Schlachthof GmbH
Vorlage
II/221/2013
Aktenzeichen
II
Art
Beschlussvorlage

Die Stadt beschließt in ihrer Gesellschafterversammlung

  1. Der Jahresabschluss und der Lagebericht der Erlanger Schlachthof GmbH für das Geschäftsjahr 2012 haben zusammen mit den Prüfungsbericht des Abschlussprüfers – der zu keinen Einwendungen führte – vorgelegen.
  2. Der Jahresabschluss mit Lagebericht wird genehmigt/festgestellt.
  3. Der Jahresüberschuss in Höhe von 178.322,92 € ist mit dem bestehenden Verlustvortrag zu verrechnen.
  4. Es wird Kenntnis genommen, dass der Aufsichtsrat die Geschäftsführung entlastet hat.
  5. Der Aufsichtsrat wird entlastet (Mitglieder im Aufsichtsrat der ESG sollten an dieser Abstimmung nicht teilnehmen).

 


1.   Ergebnis/Wirkungen
(Welche Ergebnisse bzw. Wirkungen sollen erzielt werden?)

Aufsichtsrat und Geschäftsführung der Erlanger Schlachthof GmbH (ESG) berichten an den Gesellschafter Stadt Erlangen (an die Gesellschafterversammlung) über das Geschäftsjahr 2012.

 

2.   Programme / Produkte / Leistungen / Auflagen
(Was soll getan werden, um die Ergebnisse bzw. Wirkungen zu erzielen?)

--

 

3.   Prozesse und Strukturen
(Wie sollen die Programme / Leistungsangebote erbracht werden?)

--

 

4.   Ressourcen
(Welche Ressourcen sind zur Realisierung des Leistungsangebotes erforderlich?)

Jahresüberschuss in 2012 + 178.322,92 € (Vorjahr Jahresüberschuss + 171,3 T€).
Mit 2004, 2005, 2009, 2010 und 2011 gab es erst fünf Geschäftsjahre mit positiven Ergebnissen, das 2012-Ergebnis liegt leicht über dem Vorjahr und ist das historisch beste Jahresergebnis.
Seit 2006 gibt es defacto keine Zuschüsse aus dem städtischen Haushalt für den Schlachthof - weder für die Betriebs- noch für die Investitionstätigkeit.

a) Bilanz, Gewinn- und Verlustrechnung sowie Lagebericht der Geschäftsführung

Nach § 6 des Gesellschaftsvertrages/Satzung der Erlanger Schlachthof GmbH hat die Stadt als Gesellschafterin den Jahresabschluss, den Lagebericht und den Geschäftsbericht zu genehmigen/festzustellen sowie den Aufsichtsrat zu entlasten.

Das Bilanzvolumen der Gesellschaft zum 31.12.2012 betrug 6,957 Mio. EUR (Vorjahr 6,880 Mio. EUR), der Umsatz 3,539 Mio. EUR (Vorjahr 3,663 Mio. EUR) und das Jahresergebnis + 178 TEUR (Vorjahr + 171 TEUR). Die Schlachtzahl bei Schweinen hat sich um 12.783 auf 212.167 vermindert (- 5,7%), bei Großvieh/Rind wurden 63.024 geschlachtet gegenüber 62.830 im Vorjahr (+194 bzw. +0,3%). Kälber wurden 656 geschlachtet gegenüber 743 im Vorjahr. In Folge sind die Umsatzerlöse um 124 T€ bzw. 3,4% zurückgegangen.

Auf der Kostenseite ist der Materialaufwand um 28 TEUR auf 1,76 Mio. EUR zurückgegangen; die Aufwendungen für Strom, Kanal, Gas, Wasser, Heizöl waren per Saldo um 6 TEUR geringer. Der Personalaufwand war mit 669 TEUR um 3 TEUR höher als im Vorjahr. Die Abschreibungen sind um 77 TEUR auf 524 TEUR zurückgegangen. Die Zinsaufwendungen für Darlehen waren mit 6 TEUR um knapp 9 TEUR niedriger als im Vorjahr.

Die Investitionen in das Anlagevermögen waren mit 571 TEUR um 526 TEUR höher als im Vorjahr und damit im Fünfjahresvergleich 2008 – 2012 auf dem höchsten Wert.

Der Cash-Flow aus der laufenden Geschäftstätigkeit mit 630 TEUR (Vj. 825) reichte nicht ganz aus, um die Tilgung von Krediten mit 115 TEUR und die Investitionen in das Anlagevermögen mit 571 TEUR zu bezahlen; die ESG musste deshalb um 47 TEUR ihren Bestand an liquiden Mitteln vermindern. Für weiter anhaltend notwendige Erhaltungsinvestitionen steht dem Schlachthof ein Finanzmittelbestand von 982 TEUR (Vj. 1.029 TEUR) zur Verfügung. Weitergehende größere Investitionsmaßnahmen wären über Bankkredite zu finanzieren bzw. falls diese nicht darstellbar wären über einen Zuschuss des Gesellschafters Stadt.

Im Unternehmen waren zum 31.12.2012 16 (Vorjahr 15) Mitarbeiter beschäftigt. Die wichtigsten wirtschaftlichen Zahlen im Überblick:

 

Ist
2012

Planung
2012

Ist
2011

Ist
2010

Umsatz

3539

3600

3663

3738

Ergebnis

+178

+18

+171

+21

Investitionszuschuss der Stadt

0

0

0

0

 

Auszug aus dem Lagebericht: „Weltweit wächst nach wie vor die Nachfrage nach Lebensmitteln, die in Konkurrenz steht zum Bedarf an pflanzlichen Rohstoffen für die Energiegewinnung. Dies führt zu größeren Preisschwankungen und internationalen Spekulationen auf den Rohstoffmärkten für agrarische Produkte. … Laut Statistischem Bundesamt steigert die deutsche Fleischwirtschaft ihre Produktionsmengen bereits seit 1997. In dieser Zeit wurden aus einer Schweinefleischproduktion unter dem Gesichtspunkt der Selbstversorgung eine Überproduktion und eine Erhöhung des Exportanteils. 2012 verringerte sich die Produktionsmenge erstmals um 1,5% auf 8,0 Mio. Tonnen. Der Produktionsrückgang betrifft sowohl Schweine-  als auch Rindfleisch. Die Konzentration auf dem Schlachtsektor schreitet weiter fort. So haben die Top Ten der Schweineschlachtbetriebe ihren Marktanteil inzwischen auf 76% gesteigert.

…..Die Kosten waren bei Gas höher als im Vorjahr, da ab Oktober 2012 ein neuer Gasvertrag mit höheren Preisen anlief. Die verfeuerte Gasmenge blieb in etwa gleich. Erdöl wurde nur im notwendigsten Umfang eingesetzt, weil die alternative Verwendung von Erdgas deutliche Vorteile aufwies. Die Stromkosten waren 2012 deutlich niedriger, da ein neuer Abnahmevertrag zu deutlich günstigeren Konditionen zum Tragen kam. Auch erhöhten sich 2012 die Aufwendungen auf Abwasser, da im Vorjahr eine Gutschrift aus dem Verbrauchsjahr 2010 verbucht wurde.

…..Im Jahr 2013 sind Investitionen, inklusiv verschobener aus dem Vorjahr, in Höhe von 550.000 Euro vorgesehen, die aus liquiden Mitteln getätigt werden.
…..Eine Änderung der Personalstruktur ist vorgesehen, da immer mehr Aufgaben im Zusammenhang mit Tierschutz und Produktsicherheit bewältigt werden müssen. Hierzu wird ein zusätzlicher Mitarbeiter eingestellt.

…..Für 2013 wird mit konstanten Rinder- und Schweineschlachtungen gerechnet. Der Umsatz aus der Schlachtung sollte konstant bleiben. Das Ergebnis könnte leicht positiv ausfallen.“

b) Feststellungen des Abschlussprüfers
Der Abschlussprüfer Joachim Specht/S. Audit hat den Jahresabschluss geprüft und in seinem Bestätigungsvermerk mitgeteilt, dass „seine Prüfung zu keinen Einwendungen geführt hat. Nach seiner Beurteilung entspricht aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse der Jahresabschluss den gesetzlichen Vorschriften und den ergänzenden Bestimmungen des Gesellschaftsvertrages und vermittelt unter Beachtung der Grundsätze ordnungsgemäßer Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft. Der Lagebericht steht im Einklang mit dem Jahresabschluss, vermittelt insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage von der Gesellschaft und stellt die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend dar“.

Der Prüfbericht enthält folgende weitere Kennzahlen:

Eigenkapitalquote: 92,7%

Vj. 91,1 %

Verbl. ggü. Kreditinstituten: 81,3 TEUR

Vj. 198,2 TEUR

Sachanlagevermögen: 5,504 Mio. EUR

Vj. 5,458 Mio. EUR

 

c) Aufsichtsratssitzung am 19.04.2013
Der Aufsichtsrat der ESG hat in seiner Sitzung am 19.04.2013 den Jahresabschluss 2012 und den Prüfbericht beraten. Er empfiehlt der Gesellschafterin den Jahresabschluss mit Lagebericht festzustellen und den Jahresüberschuss in Höhe von 178.322,92 Euro mit dem bestehenden Verlustvortrag zu verrechnen. Der Aufsichtsrat hat der Geschäftsführung die Entlastung erteilt.

 

„Bericht des Aufsichtsrates der Erlanger Schlachthof GmbH
Der Aufsichtsrat hat sich durch schriftliche und mündliche Berichte der Geschäftsführung laufend mit der Lage und der Geschäftsentwicklung der Gesellschaft im Geschäftsjahr 2012 befasst.

Er hat den Geschäftsführer nach den gesetzlichen und satzungsgemäßen Vorschriften unterstützt, überwacht und die notwendigen Beschlüsse gefasst.

Insgesamt hat der Aufsichtsrat in zwei Sitzungen im Jahr 2012 (20. April und 19. Oktober) über den Geschäftsverlauf und aktuelle Entwicklungen beraten. Zudem kontrollierte der Aufsichtsrat die Umsetzung der im Aufsichtsrat gefassten Beschlüsse durch die Geschäftsführung.

Themen der AR-Sitzungen waren u. a. der Bericht des Abschlussprüfers für das Geschäftsjahr 2011, der Finanzplan 2012 – 2016, der Wirtschafts- und Investitionsplan für 2013, die Bestellung eines Geh- und Fahrtrechts sowie die Neufassung einer Ausgleichsabgabe. Umlaufbeschlüsse wurden nicht gefasst.

Der von der S. Audit GmbH, Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, Erlangen, erstellte Bericht über die Prüfung des Jahresabschlusses und des Lageberichtes zum 31. Dezember 2012 hat der Aufsichtsrat geprüft und gebilligt. Die S. Audit GmbH hat erstmals den Jahresabschluss geprüft.

Der Jahresabschluss wird zur Feststellung unverzüglich dem Gesellschafter zugeleitet.

Für das abgelaufene Geschäftsjahr dankt der Aufsichtsrat dem Geschäftsführer und den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Erlanger Schlachthof GmbH für ihre Tätigkeit.“

 

 


Anlagen:
Anlage 1 Bilanz zum 31.12.2012
Anlage 2 GuV für den Zeitraum vom 1.1.2012 – 31.12.2012