Betreff
Bildungsregionen in Bayern – eine Initiative des Bayerischen Staatsministeriums für Unterricht und Kultus Hier: Qualifizierung der Stadt Erlangen
Vorlage
13/036/2012
Aktenzeichen
OBM/13/HJ004
Art
Mitteilung zur Kenntnis

Der Bericht der Verwaltung dient zur Kenntnis.


Gemäß des Projektauftrags der Erlanger Bildungsoffensive hat die Stadt Erlangen in den vergangenen Jahren ihre Kontakte zum Bayerischen Staatsministerium für Unterricht und Kultus intensiviert. Erste Kooperationen sind daraus entstanden, insbesondere auch in Form einer festen Arbeitsgruppe, die sich aus Vertreterinnen und Vertretern bayerischer Kommunen und Landkreise, der Schulaufsicht und aus Vertreterinnen und Vertretern des Kultusministeriums zusammensetzt, und in regelmäßigen Treffen die Entwicklungen und Herausforderungen im Bildungsbereich sowie die Stärkung der Rolle der Gemeinden in dem Gesamtgefüge diskutiert.

 

Ein konkretes Projekt, welches daraus resultiert, ist die Initiative des Kultusministeriums „Bildungsregionen in Bayern“.

 

In einer Bildungsregion arbeiten Schulen, Jugendhilfe, Arbeitsverwaltung, Wirtschaft, außerschulische Organisationen und die Kommune zusammen, um die Bildungsqualität in ihrer Region zu verbessern. Ziel ist es, die Zukunft der Menschen in der Region mit einem passgenauen Bildungsangebot zu sichern und ihnen die Teilhabe daran zu ermöglichen. Auch die Gebietskörperschaften selbst erzielen durch diese Initiative einen echten Mehrwert: Gut ausgebildete Menschen bleiben in der Region und stützen als qualifizierte Fachkräfte die gesellschaftliche und wirtschaftliche Entwicklung in der Region – auch angesichts der Herausforderung des demografischen Wandels.

Da die Stadt Erlangen durch ihre bereits 2008 begonnene Bildungsoffensive zahlreiche Aktivitäten und Maßnahmen, die in genau diese Richtung zielen, angegangen ist, wurde sie vom Kultusministerium als Modellstadt der Initiative „Bildungsregion Bayern“ für Mittelfranken benannt und ist dabei, die Zertifizierung zu durchlaufen.

 

Der Prozess dieser Qualifizierung, an deren Ende das Qualitätssiegel „Bildungsregion in Bayern“ steht, setzt sich ganz grob aus folgenden Bausteinen zusammen:

 

  • Als Auftaktveranstaltung lädt die Gemeinde vor Ort zu einem Dialogforum ein. Vertreter des Kultusministeriums sowie der Konferenz der Schulaufsicht stellen das Konzept der Bildungsregionen vor und diskutieren es mit den anwesenden Bildungsträgern und -akteuren.
    Ausgehend vom Ist-Zustand der jeweiligen Kommune bzw. des jeweiligen Landkreises definieren die Akteure vor Ort, wo aus ihrer Sicht Handlungsbedarf besteht und in welche Richtung sich die eigene Bildungsregion weiterentwickeln sollte.
    Daraus bilden sich Arbeitsgruppen, die sich in mit den benannten Themen beschäftigen.
  • In den auf das erste Dialogforum folgenden Monaten nehmen die Arbeitskreise ihre Arbeit auf – unterstützt von der Konferenz der Schulaufsicht, die insgesamt den Auftrag hat, den Prozess zu begleiten.
  • Parallel zu den Arbeitsgruppen beginnt die Kommune, die Arbeit der Projektgruppen in einer Dokumentation festzuhalten.
  • In einem zweiten Dialogforum, welches nach vier bis fünf Monaten stattfindet, präsentieren die Arbeitsgruppen ihre (Zwischen-)Ergebnisse. Auch an diesem Dialogforum sind Vertreter des Kultusministeriums sowie der Konferenz der Schulaufsicht beteiligt.
  • Im Anschluss an das zweite Dialogforum erstellt die Kommune ihre Bewerbung für die Verleihung des Qualitätssiegels „Bildungsregion in Bayern“ und reicht sie beim Kultusministerium ein. Herzstück dieser Bewerbung ist die vorgenannte Dokumentation.
  • Die Konferenz der Schulaufsicht prüft und bewertet die Bewerbung unter Berücksichtigung der Stellungnahme des Bayerischen Landesjugendamts (ZBFS) sowie des Bayerischen Jugendrings. Danach legt sie die Bewerbung mit einem Entscheidungsvorschlag dem Staatsministerium für Unterricht und Kultus vor. Dieses entscheidet schlussendlich über die Bewerbung.
  • Die Einrichtung einer Bildungsregion soll einen nachhaltigen Mehrwert für die jeweilige Region bedeuten. Daher werden die erreichten Qualitätsstandards regelmäßig von der Konferenz der Schulaufsicht im Einvernehmen mit dem Bayerischen Landesjugendamt (ZBFS) bzw. dem Bayerischen Jugendring überprüft.

 

Im Rahmen eines Vorgespräches beim Kultusministerium, an dem auch ein Vertreter der Konferenz der Schulaufsicht anwesend war, stand die Erlanger Bildungslandschaft im Mittelpunkt, wobei der bereits erreichte Status Quo Anerkennung fand.

 

Es bestand Einvernehmen, dass Erlangen im Rahmen des Zertifizierungsprozesses auf diese gute Ausgangslage aufbauen wird und bereits erfolgreich umgesetzte bzw. sich in der Umsetzung befindliche Projekte auf jeden Fall mit einbezieht.

 

Inzwischen konnte mit dem Kultusministerium und der Konferenz der Schulaufsicht der Termin für die offizielle Auftaktveranstaltung vereinbart werden, zu der auch Herr Kultusminister Dr. Ludwig Spaenle sein Kommen zugesagt hat.

 

Das erste Dialogforum findet am

 

Freitag, 14. Dezember 2012,

ab 15:30 Uhr,

im Ratssaal des Erlanger Rathauses

 

statt.

 

Eine schriftliche Einladung an die Mitglieder des Schulausschusses folgt dieser Tage.

 

Über die weitere Umsetzung und die Fortschritte bei der Qualifizierung wird die Erlanger Bildungsoffensive sowohl den Schulausschuss als auch den Bildungsrat regelmäßig informieren.

 


Anlagen: