Protokollvermerk:

 

Erklärung von Oberbürgermeister Dr. Siegfried Balleis in der Stadtratssitzung vom 28.7.2011 zu den Terroranschlägen von Oslo und Utöya

 

Der blutrünstige Terror hat uns Europäer wieder einmal eingeholt.

Wir alle haben in den vergangenen Tagen mit Entsetzen erleben müssen, welch schreckliche Wunden blindwütiger Fanatismus, der sich aus Rassismus, aus ideologischer oder religiöser Verblendung speist, einzelnen Menschen, ja einem ganzen Volk, zufügen kann.

Es ist viel Leid in unserer Welt. Erinnern wir uns nur an den Inbegriff des modernen Terrors, den 11. September 2001, oder denken wir an die zahllosen Opfer der jüngsten Katastrophen, wie beispielsweise im japanischen Fukushima oder am Horn von Afrika: drei Beispiele für unfassbaren menschlichen Schmerz.

Aber natürlich berührt uns das Horrorszenario in unserer unmittelbaren europäischen Nachbarschaft besonders tief, zeigen die Ereignisse dort doch drastisch auf, wie verletzlich und oft hilflos wir alle sind.

Angesichts der besonderen Umstände der Anschläge in Norwegen ist es den Mitgliedern des Erlanger Stadtrates ein Herzensanliegen, den Menschen in diesem Land, insbesondere den Familien der fast 80 Mordopfer, ihr tief empfundenes Beileid auszusprechen.

Auch wenn Schreckenstaten, wie die nun geschehenen, wohl niemals ganz verhindert werden können, ist es umso wichtiger uns nicht einschüchtern zu lassen, sondern im Gegenteil politisch und gesellschaftlich alles Erdenkliche dafür zu tun, dass der Geringschätzung von Menschen, egal aus welchem Grund, jeglicher Nährboden entzogen wird.
Das Massaker von Oslo und Utöya nimmt uns alle in die Pflicht!

Ich darf Sie nun bitten, sich für einen Moment des gemeinsamen Gedenkens an die Todesopfer von Ihren Plätzen zu erheben.