Betreff
Antrag EU-Projekt SPIRIT
Vorlage
52/199/2025
Aktenzeichen
I/52
Art
Beschlussvorlage

Die Stadt Erlangen beschließt die Aufnahme eines neuen Projektes im Amt für Sport und Gesundheitsförderung unter dem Titel SPIRIT - Sports for Participation, Inclusion, Respect, Interculturality and Tolerance“. Die Umsetzung des Projektes erfolgt mittels zwei gesetzter Schwerpunkte:

·         Integration von Menschen mit Migrationshintergrund/Geflüchtete durch Sport

·         Inklusion von Menschen mit Beeinträchtigungen/Behinderungen durch Sport


1.    Ergebnis/Wirkungen
(Welche Ergebnisse bzw. Wirkungen sollen erzielt werden?)

Seit 2015 verfolgt das Amt für Sport und Gesundheitsförderung mit den beiden Bereichen „Sport und Geflüchtete“ und „Inklusion im und durch Sport“ das Ziel, selbstbestimmte und gleichwertige Teilnahme und Teilhabe von Menschen mit und ohne Migrationshintergrund sowie von Menschen mit und ohne Behinderungen im und durch Sport in Erlangen zu ermöglichen. Die Aktivitäten zielen darauf ab, niedrigschwellige Zugänge zu Bewegung für vulnerable Gruppen zu fördern.

Dafür steht auch das EU-Förderprojekt SPIRIT. Teilnahme, Inklusion, Integration Respekt, Interkulturalität und Toleranz stehen hier im Mittelpunkt. Dabei sollen durch Sport der soziale Zusammenhalt und das Zugehörigkeitsgefühl gestärkt sowie das Zusammenleben in Städten verbessert und dadurch gegen Rassismus, Ausgrenzungen und Anfeindungen vorgegangen werden. Daneben wird insbesondere der Frage nach besseren Zugängen zu Bewegungsangeboten von Menschen mit Migrationshintergrund und Menschen mit Behinderungen nachgegangen.

Die Idee von SPIRIT ist es, in Städten einen passenden Rahmen für Sport als Mittel von interkultureller Integration zu schaffen. Sport ist ein Spiegel der Gesellschaft und mit ihm kann ein Netzwerk der Toleranz und Akzeptanz geschaffen werden.

Ziel des Projektes ist es, nachhaltige Strukturen im Sport zu schaffen, die die Teilhabe von Menschen mit Migrationshintergrund sowie Menschen mit Beeinträchtigungen an Bewegung stärken. Dies umfasst:

·         Verbesserung der Zugangsmöglichkeiten

·         Weiterentwicklung von bewegungsfördernden Strukturen

·         bedarfsorientierter Aus- und Aufbau von Bewegungsangeboten

·         Verbesserung der demokratischen Teilhabe bei politischen Entscheidungen im Sport und die Befähigung von Beteiligten, aktiv am Prozess der Strategiedefinition mitzuarbeiten sowie Wissen und Erfahrungen aus einer interkulturellen Perspektive einzubringen

·         Stärken der Teilhabe sowie Förderung von Integration und Inklusion im lokalen Sport unabhängig von unterschiedlicher Herkunft und sozikulturellen Hintergründen

·         Erhöhen des Austauschs und Kooperation zwischen europäischen Städten im Bereich Interkulturalität im Sport; Erweiterung und Ausbau des Netzwerkes

·         Unterstützung anderer europäischer Städte im Entwurf neuer Strategien, die das Zusammenleben und den sozialen Zusammenhalt durch Sport fördern

2.    Programme / Produkte / Leistungen / Auflagen
(Was soll getan werden, um die Ergebnisse bzw. Wirkungen zu erzielen?)

Zur Erreichung der Ziele wird ab dem 01.01.2026 für zwei Jahre eine Stelle für die Projektumsetzung mit 5 Arbeitsstunden pro Woche (E 10) vollumfänglich durch EU-Mittel finanziert. Diese Stelle baut eine Projektgruppe mit relevanten Akteuren und Multiplikatoren sowie ein Netzwerk auf, erarbeitet konkrete Maßnahmen inklusive deren Umsetzung und informiert im Rahmen der Öffentlichkeitarbeit über Bewegung und Integration/Inklusion. Dabei sind folgende Prioritäten vorgegeben:

·         Bekämpfung von Diskrimination und Rassismus durch Sport

·         Schaffen einer interkulturellen Integration durch Sport

·         Zusammenbringen von Bürgern durch Sport

·         Erhöhung der Bürgerbeteiligung in der Gesellschaft und aktive Teilhabe am demokratischen Leben in der EU

·         Förderung von Bewusstsein, Bildung und Wissen über die EU-Bürgerrechte, Europäische Werte und gemeinsame demokratische Standards

·         Bewusstseinserweiterung hinsichtlich der Vorteile von Diversität

Daneben wird nach folgenden Prinzipien vorgegangen:

·         interkultureller Ansatz

·         Gleichberechtigung der Geschlechter

·         Ansatz basierend auf den Menschenrechten

·         multistakeholder und participatory Ansatz (Teilnehmende/Betroffene erarbeiten Lösungen/Programme)

·         zugeschnittene, individuelle Strategie

·         Austausch unter Städten (peer-to-peer) à by cities for cities

·         Transfer von Wissen und Erfahrungen zwischen europäischen Städten à Vergleichbarkeit

·         dekolonialisierender Ansatz (Einbringen nicht-typisch-europäischer Sportarten)

3.    Prozesse und Strukturen
(Wie sollen die Programme / Leistungsangebote erbracht werden?)

Das Projekt SPIRIT stärkt die Zusammenarbeit von relevanten Akteuren in den Bereichen Integration und Inklusion. In die Projektgruppe einbezogen werden sowohl lokale Partner wie Sportvereine/Sportverband, Ausländer- und Integrationsbeirat (AIB), Lebenshilfe Erlangen e.V., Zentrum für selbstbestimmtes Leben Behinderter e.V. (ZSL), Flüchtlingsunterkünfte als auch weitere Verbände wie Special Olympics Bayern, Bayerischer Landes-Sportverband (BLSV), Behinderten- und Rehabilitations-Sportverband Bayern (BVS), Bundesprogramm „Integration durch Sport“ sowie direkt Betroffene.

Bewegungsfördernde Strukturen für Menschen mit Migrationshintergrund sowie für Menschen mit Behinderungen werden durch das Projekt insbesondere in den Lebenswelten Stadtteile/Kommune, Schule und in den Sportvereinen weiterentwickelt. Hier werden niedrigschwellige/barrierefreie Zugänge zu Sport und Bewegung geschaffen, Multiplikatoren für die Belange von Menschen mit Migrationshintergrund bzw. mit Behinderungen sensibilisiert und geschult sowie neue Bewegungsformate erprobt. Der Netzwerk- und Kompetenzaufbau führt zu einer langfristigen Verankerung von integrativer und inklusiver Bewegungsförderung in Erlangen. Durch die Etablierung neuer, inklusiver, barrierefreier und teils öffentlicher Sportangebote können die Teilnehmenden aus den gewünschten Zielgruppen regelmäßig in Gruppen aktiv sein und an der Stadtgesellschaft teilnehmen.

Als einzige deutsche Stadt steht Erlangen während der Projektlaufzeit im Austausch mit anderen Kommunen aus den Ländern Italien, Spanien, Portugal, Schweden und Polen. Mit dem Teilen von Wissen und Erfahrungen können in einer Art „best practice“ die effektivsten Methoden zur Sport- und Bewegungsförderung im Bereich Integration und Inklusion durch Sport herausgearbeitet werden. Durch die Kommunikation und den Austausch mit den anderen europäischen Projektpartnern, reiht sich die Stadt Erlangen in ein EU-weites Netzwerk der Sport- und Bewegungsförderung ein und profitiert von der Zusammenarbeit.

4.    Klimaschutz:

Entscheidungsrelevante Auswirkungen auf den Klimaschutz:

                ja, positiv*

                ja, negativ*

x                    nein

Wenn ja, negativ:

Bestehen alternative Handlungsoptionen?

                 ja*

                 nein*

*Erläuterungen dazu sind in der Begründung aufzuführen.

Falls es sich um negative Auswirkungen auf den Klimaschutz handelt und eine alternative Handlungsoption nicht vorhanden ist bzw. dem Stadtrat nicht zur Entscheidung vorgeschlagen werden soll, ist eine Begründung zu formulieren.

5.    Ressourcen
(Welche Ressourcen sind zur Realisierung des Leistungsangebotes erforderlich?)

Investitionskosten:

bei IPNr.:

Sachkosten:

14.100 €

bei Sachkonto:

Personalkosten (brutto):

14.260 €

bei Sachkonto:

Folgekosten:

bei Sachkonto:

Korrespondierende Einnahmen:

28.360 €

bei Sachkonto:

Weitere Ressourcen:

Eigenmittel/Eigenleistung durch strategische Leitung (E 13 mit 3 Wochenstunden) in einer Höhe von ca.  11.000 €, die aber aus vorhandenen Personalstellen eingebracht werden

Haushaltsmittel

x                     werden nicht benötigt

                 sind vorhanden auf IvP-Nr.      

                               bzw. im Budget auf Kst/KTr/Sk        

                                        sind nicht vorhanden