Die Stadt Erlangen
beschließt die Aufnahme eines neuen Projektes im Amt
für Sport und Gesundheitsförderung unter
dem Titel „SPIRIT - Sports for Participation, Inclusion, Respect, Interculturality and Tolerance“. Die Umsetzung des
Projektes erfolgt mittels zwei gesetzter Schwerpunkte:
·
Integration von
Menschen mit Migrationshintergrund/Geflüchtete durch Sport
·
Inklusion von
Menschen mit Beeinträchtigungen/Behinderungen durch Sport
1. Ergebnis/Wirkungen
(Welche Ergebnisse bzw.
Wirkungen sollen erzielt werden?)
Seit 2015 verfolgt das Amt für Sport und Gesundheitsförderung mit den beiden Bereichen „Sport und Geflüchtete“ und „Inklusion im und durch Sport“ das Ziel, selbstbestimmte und gleichwertige Teilnahme und Teilhabe von Menschen mit und ohne Migrationshintergrund sowie von Menschen mit und ohne Behinderungen im und durch Sport in Erlangen zu ermöglichen. Die Aktivitäten zielen darauf ab, niedrigschwellige Zugänge zu Bewegung für vulnerable Gruppen zu fördern.
Dafür steht auch das EU-Förderprojekt SPIRIT. Teilnahme, Inklusion, Integration Respekt, Interkulturalität und Toleranz stehen hier im Mittelpunkt. Dabei sollen durch Sport der soziale Zusammenhalt und das Zugehörigkeitsgefühl gestärkt sowie das Zusammenleben in Städten verbessert und dadurch gegen Rassismus, Ausgrenzungen und Anfeindungen vorgegangen werden. Daneben wird insbesondere der Frage nach besseren Zugängen zu Bewegungsangeboten von Menschen mit Migrationshintergrund und Menschen mit Behinderungen nachgegangen.
Die Idee von SPIRIT ist es, in Städten einen passenden Rahmen für Sport als Mittel von interkultureller Integration zu schaffen. Sport ist ein Spiegel der Gesellschaft und mit ihm kann ein Netzwerk der Toleranz und Akzeptanz geschaffen werden.
Ziel des Projektes ist es, nachhaltige Strukturen im Sport zu schaffen, die die Teilhabe von Menschen mit Migrationshintergrund sowie Menschen mit Beeinträchtigungen an Bewegung stärken. Dies umfasst:
·
Verbesserung
der Zugangsmöglichkeiten
·
Weiterentwicklung
von bewegungsfördernden Strukturen
·
bedarfsorientierter
Aus- und Aufbau von Bewegungsangeboten
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Verbesserung
der demokratischen Teilhabe bei politischen Entscheidungen im Sport und die
Befähigung von Beteiligten, aktiv am Prozess der Strategiedefinition
mitzuarbeiten sowie Wissen und Erfahrungen aus einer interkulturellen
Perspektive einzubringen
·
Stärken
der Teilhabe sowie Förderung von Integration und Inklusion im lokalen Sport
unabhängig von unterschiedlicher Herkunft und sozikulturellen Hintergründen
·
Erhöhen
des Austauschs und Kooperation zwischen europäischen Städten im Bereich
Interkulturalität im Sport; Erweiterung und Ausbau des Netzwerkes
·
Unterstützung
anderer europäischer Städte im Entwurf neuer Strategien, die das Zusammenleben
und den sozialen Zusammenhalt durch Sport fördern
2. Programme / Produkte / Leistungen / Auflagen
(Was soll getan werden, um die
Ergebnisse bzw. Wirkungen zu erzielen?)
Zur Erreichung der Ziele wird ab dem 01.01.2026 für zwei Jahre eine Stelle für die Projektumsetzung mit 5 Arbeitsstunden pro Woche (E 10) vollumfänglich durch EU-Mittel finanziert. Diese Stelle baut eine Projektgruppe mit relevanten Akteuren und Multiplikatoren sowie ein Netzwerk auf, erarbeitet konkrete Maßnahmen inklusive deren Umsetzung und informiert im Rahmen der Öffentlichkeitarbeit über Bewegung und Integration/Inklusion. Dabei sind folgende Prioritäten vorgegeben:
·
Bekämpfung
von Diskrimination und Rassismus durch Sport
·
Schaffen
einer interkulturellen Integration durch Sport
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Zusammenbringen
von Bürgern durch Sport
·
Erhöhung
der Bürgerbeteiligung in der Gesellschaft und aktive Teilhabe am demokratischen
Leben in der EU
·
Förderung
von Bewusstsein, Bildung und Wissen über die EU-Bürgerrechte, Europäische Werte
und gemeinsame demokratische Standards
·
Bewusstseinserweiterung
hinsichtlich der Vorteile von Diversität
Daneben wird nach folgenden Prinzipien
vorgegangen:
·
interkultureller
Ansatz
·
Gleichberechtigung
der Geschlechter
·
Ansatz
basierend auf den Menschenrechten
·
multistakeholder
und participatory Ansatz (Teilnehmende/Betroffene erarbeiten
Lösungen/Programme)
·
zugeschnittene,
individuelle Strategie
·
Austausch unter Städten (peer-to-peer) à by
cities for cities
·
Transfer
von Wissen und Erfahrungen zwischen europäischen Städten à Vergleichbarkeit
·
dekolonialisierender
Ansatz (Einbringen nicht-typisch-europäischer Sportarten)
3. Prozesse und Strukturen
(Wie sollen die Programme /
Leistungsangebote erbracht werden?)
Das Projekt
SPIRIT stärkt die Zusammenarbeit von relevanten Akteuren in den Bereichen
Integration und Inklusion. In die
Projektgruppe einbezogen werden sowohl lokale Partner wie
Sportvereine/Sportverband, Ausländer- und Integrationsbeirat (AIB), Lebenshilfe
Erlangen e.V., Zentrum für selbstbestimmtes Leben Behinderter e.V. (ZSL),
Flüchtlingsunterkünfte als auch weitere Verbände wie Special Olympics Bayern, Bayerischer Landes-Sportverband (BLSV), Behinderten- und
Rehabilitations-Sportverband Bayern (BVS), Bundesprogramm
„Integration durch Sport“ sowie direkt Betroffene.
Bewegungsfördernde Strukturen für Menschen mit Migrationshintergrund sowie für Menschen mit Behinderungen werden durch das Projekt insbesondere in den Lebenswelten Stadtteile/Kommune, Schule und in den Sportvereinen weiterentwickelt. Hier werden niedrigschwellige/barrierefreie Zugänge zu Sport und Bewegung geschaffen, Multiplikatoren für die Belange von Menschen mit Migrationshintergrund bzw. mit Behinderungen sensibilisiert und geschult sowie neue Bewegungsformate erprobt. Der Netzwerk- und Kompetenzaufbau führt zu einer langfristigen Verankerung von integrativer und inklusiver Bewegungsförderung in Erlangen. Durch die Etablierung neuer, inklusiver, barrierefreier und teils öffentlicher Sportangebote können die Teilnehmenden aus den gewünschten Zielgruppen regelmäßig in Gruppen aktiv sein und an der Stadtgesellschaft teilnehmen.
Als einzige deutsche Stadt steht Erlangen während der Projektlaufzeit im Austausch mit anderen Kommunen aus den Ländern Italien, Spanien, Portugal, Schweden und Polen. Mit dem Teilen von Wissen und Erfahrungen können in einer Art „best practice“ die effektivsten Methoden zur Sport- und Bewegungsförderung im Bereich Integration und Inklusion durch Sport herausgearbeitet werden. Durch die Kommunikation und den Austausch mit den anderen europäischen Projektpartnern, reiht sich die Stadt Erlangen in ein EU-weites Netzwerk der Sport- und Bewegungsförderung ein und profitiert von der Zusammenarbeit.
4. Klimaschutz:
Entscheidungsrelevante
Auswirkungen auf den Klimaschutz:
ja,
positiv*
ja,
negativ*
x nein
Wenn ja, negativ:
Bestehen alternative
Handlungsoptionen?
ja*
nein*
*Erläuterungen dazu sind in
der Begründung aufzuführen.
Falls es sich um negative Auswirkungen auf den Klimaschutz handelt und
eine alternative Handlungsoption nicht vorhanden ist bzw. dem Stadtrat nicht
zur Entscheidung vorgeschlagen werden soll, ist eine Begründung zu formulieren.
5. Ressourcen
(Welche Ressourcen sind zur
Realisierung des Leistungsangebotes erforderlich?)
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Investitionskosten: |
€ |
bei IPNr.: |
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Sachkosten: |
14.100 € |
bei Sachkonto: |
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Personalkosten (brutto): |
14.260 € |
bei Sachkonto: |
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Folgekosten: |
€ |
bei Sachkonto: |
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Korrespondierende Einnahmen: |
28.360 € |
bei Sachkonto: |
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Eigenmittel/Eigenleistung
durch strategische Leitung (E 13 mit 3 Wochenstunden) in einer Höhe von
ca. 11.000 €, die aber aus vorhandenen
Personalstellen eingebracht werden |
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Haushaltsmittel
x werden nicht benötigt
sind vorhanden auf IvP-Nr.
bzw. im Budget auf Kst/KTr/Sk
sind nicht vorhanden
