Betreff
Beteiligungsprojekt zu Kunst im öffentlichen Raum in Büchenbach Nord - Ergebnisbericht
Vorlage
472/002/2022
Aktenzeichen
IV/47/GA020
Art
Mitteilung zur Kenntnis

Der Bericht der Verwaltung dient zur Kenntnis.


Auf den SPD-Fraktionsantrag 249/2020 hin entwickelte die Abteilung Bildende Kunst, Kunstpalais und Städtische Sammlung ein Konzept zu einem Beteiligungsprojekt zu Kunst im öffentlichen Raum in Büchenbach Nord, dessen Kern eine viermonatige Künstler*innenresidenz direkt vor Ort war. Die Kunstkommission wählte aus mehreren Wettbewerbseinreichungen das Projekt „Trilogy 56 Nord“ der Künstlerin Anna Steward aus. Deren Idee bestand in der Umsetzung einer Filmtrilogie, bei der die Bürger*innen aus Büchenbach Nord sowohl vor als auch hinter der Kamera sowie als Drehbuchautor*innen agieren und so gemeinsam einen Film über ihren Stadtteil produzieren sollten. Die Künstlerin wollte dabei als Ideengeberin, Koordinatorin und nicht zuletzt als Cutterin fungieren.

Die künstlerische Idee biete, so die Jury, besonders vielen Bürger*innen unterschiedlichen Alters und unterschiedlicher Interessensbereiche und Fähigkeiten die Möglichkeit zur Teilnahme. Die abschließende Premierenfeier des Films habe zudem das Potenzial eines großen Stadtteilereignisses.

Das Budget des gesamten Projektes betrug 100.000 Euro inkl. Wettbewerbskosten, Räumlichkeiten, Technik, Projektsteuerung von Seiten des Kulturamtes und Budget für die Künstlerin zur Realisierung des Projekts einschließlich Künstler*innen-Honorar.

 

Wie in der Auslobung gefordert, lebte und arbeitete die Künstlerin ab 1.Mai 2022 vier Monate lang in Büchenbach Nord und gab in einem offenen Atelier den Bewohner*innen Einblick in ihr künstlerisches Schaffen. Im Atelier in der Büchenbacher Anlage trafen so die unterschiedlichen Projektteilnehmer*innen zusammen, um die Ideen und Konzepte für ihre jeweiligen Filme auszuarbeiten. Die Künstlerin suchte zudem viele Initiativen und Vereine aktiv und vor Ort auf. Zu Beginn des vorhandenen Zeitraums gab es wöchentliche Workshops und Vorträge zu unterschiedlichen filmbezogenen Themen, in den letzten Wochen wurde in erster Linie an unterschiedlichen Orten im Stadtteil gedreht. In einem letzten Workshop Anfang August wurden in gemeinschaftlicher Arbeit Plakate für den Open-Air-Kinoabend im Siebdruckverfahren hergestellt.

Im Laufe der vier Monate entstanden schließlich 16 Kurzfilme in Zusammenarbeit mit unterschiedlichen Gruppen, Vereinen und Einzelpersonen überwiegend aus Büchenbach Nord. Am Sonntag, den 11. September 2022 wurde der Film auf der Wiese neben dem Kulturzentrum „Die Scheune“ der Öffentlichkeit erstmals vorgeführt (vgl. dazu auch den Artikel aus den Erlanger Nachrichten vom 14.9.22). Über dreihundert Zuschauer*innen versammelten sich, um gemeinsam „ihren“ Film zu betrachten. Mit diesem Abend wurde das Projekt zu einem erfolgreichen Abschluss geführt, der Filmabend war ein wirklich schönes und beglückendes Ereignis für die Büchenbacher*innen und die Beteiligten.

 

Die Künstlerin wird sich gegen Ende des Jahres mit der Abteilung 472 und der Kulturamtsleitung zusammensetzen, um detailliert über Gelingensbedingungen des Projekts zu sprechen. Es hatte sich nämlich schnell herausgestellt, dass das Knüpfen der Kontakte und die Akquise interessierter Personenkreise bzw. Einzelpersonen, die Zeit und Bereitschaft für eine längere Mitarbeit am Projekt hatten, sehr zeit- und rechercheaufwändig war, obwohl auf vorhandene Strukturen bis zu einem gewissen Grad zurückgegriffen werden konnte. Zudem stellte auch die Einrichtung der gesamten Infrastruktur für die Residenz (inkl. Suche und Ausstattung der beiden Immobilien) einen erheblichen Aufwand dar. All dies hatte zu Folge, dass die Abteilung weit über das geplante Maß hinaus personell in das Projekt hineingezogen wurde.

 

 

 


Anlagen: Artikel aus den EN