Betreff
Stadt-Umland-Bahn (StUB): Trassenführung im Bereich Baugebiet 413
Vorlage
611/120/2022
Aktenzeichen
VI/61
Art
Beschlussvorlage

Die Verwaltung wird weiterhin beauftragt, den Wettbewerbsentwurf mit der beinhalteten Trassenführung in der Bauleitplanung für das Baugebiet 413 zugrunde zu legen.


1.   Ergebnis/Wirkungen
(Welche Ergebnisse bzw. Wirkungen sollen erzielt werden?)

Für den letzten Bauabschnitt innerhalb der städtebaulichen Entwicklungsmaßnahme „Erlangen West II“ bietet das Baugebiet 413 ein großes Potenzial für die Stadterweiterung und sieht eine verdichtete Bebauung vor, die durch die StUB ein hochwertiges ÖPNV-Angebot erhalten soll.

 

Planungsverlauf

Der Zweckverband Stadt-Umland-Bahn (ZV StUB) hat in der Planungsabstimmung am 21. Juni 2022 um einen entsprechenden weiteren Beschluss gebeten.

 

Im Flächennutzungsplan 2003 der Stadt Erlangen und in der Rahmenplanung für den Stadtteil Büchenbach wird die Führung der StUB-Trasse entlang des Adenauerrings dargestellt. Seinerzeit war jedoch noch nicht absehbar, wann und mit welcher künftigen Dichte es zu einer Aufsiedlung des Gebiets südlich des Adenauerrings kommen wird. Beides hat sich mit der Auslobung des städtebaulichen Wettbewerbs für das Baugebiet 413 konkretisiert.

 

Mit Beschluss vom 24.11.2020 (VI/033/2020) hat der Stadtrat die Voruntersuchung der StUB-Trasse am Adenauerring bestätigt. Die Führung am Adenauerring wurde auch in das Raumordnungsverfahren (ROV) eingebracht und in der Landesplanerischen Beurteilung (siehe Anlage 1) als raumverträglich angesehen. In den Unterlagen zum ROV wurde jedoch ein Passus vorgebracht, wonach die Führung entlang des Adenauerrings in Abhängigkeit von der weiteren Wohnbauentwicklung angepasst werden kann. Änderungen an der Linienführung der StUB sollen in Folge der Ergebnisse des Wettbewerbs geprüft werden. Dabei ist auf eine zügige Streckenführung zu achten (Bogenbereiche).

 

Mit Beschluss zur Auslobung des städtebaulichen Ideen- und Realisierungswettbewerbes für das Baugebiet 413 (611/265/2018) wurde das Ziel formuliert, eine mögliche Trasse für die StUB freizuhalten. Die Wettbewerbsjury hat empfohlen, mit dem ersten Preis inclusive einer Führung der StUB im Gebiet weiter zu arbeiten.

 

Weiterhin wurde im Aufstellungsbeschluss zum Bebauungsplan Nr. 413 - Breite Äcker - der Stadt Erlangen (611/059/2021) eine mögliche Führung der StUB durch das Baugebiet 413 als städtebauliches Ziel beschlossen.

 

Der ZV StUB war in den bisherigen Prozess eingebunden, hat die Zielstellungen mit begleitet und sich konstruktiv damit auseinandergesetzt und für die Führung durch das Baugebiet formuliert, die es so weit es geht Berücksichtigung finden sollen.

 

Empfehlung

Die Verwaltung empfiehlt, die Trasse der StUB durch das künftige Baugebiet 413 zu führen (siehe Anlage 2).

 

Die Führung entlang der geplanten Haupterschließung im Quartier/Baugebiet ermöglicht eine bessere Erreichbarkeit und Erschließungswirkung, als dies bei einer randlichen Führung am Adenauerring der Fall wäre. Weiterhin kann durch die Wahrnehmung von Trasse, Haltestelle und Fahrzeugen ein psychologischer Effekt erzielt werden. Das Bewusstsein, dass ein hochwertiger ÖPNV verfügbar ist, führt i.d.R. bereits dazu, dass dieser von den Bewohner*innen stärker genutzt wird, als es derzeit in vergleichbaren Quartieren ohne entsprechendes Angebot üblich ist.

 

Das Baugebiet 413 soll klimaneutral werden, hierbei wird der „Betrieb“, also die Nutzung des Wohngebietes, mit zu betrachten sein. Ein nachhaltiges Mobilitätsangebot im Quartier spielt daher eine wesentliche Rolle. Auf diese Weise soll und muss ein wichtiger Beitrag zum Klimaaufbruch in Erlangen geleistet werden.

 

Mit einer alternativen Führung entlang des Adenauerrings könnten angenommene Reisezeitvorteile für durchfahrende Fahrgäste gegenüber einer Führung durch das Baugebiet 413 realisiert werden. Im neuen Baugebiet würde durch die bisher geplanten StUB-Haltestellen „Büchenbach West“ und „Häusling“ der Schwerpunkt der Bebauung im B 413 jedoch dann nur am Rand tangiert.

 

Eine feinere Erschließung durch Busse wird es nicht geben, da diese vom Rudeltplatz aus Stichfahren in das Baugebiet machen müssten und einen Parallelverkehr zur StUB darstellen würden. Dies ist aus wirtschaftlicher Sicht nicht zu verfolgen. Eine optimale Erschließung des neuen Baugebietes kann durch eine Führung der StUB durch das Baugebiet gewährleistet werden.

 

Um die möglichen Fahrzeitverluste der StUB bei einer Führung durch das Baugebiet auszugleichen, soll derzeit auf die Haltestelle „Häusling“ verzichtet werden. Eine Realisierung kann dann erfolgen, wenn sich die siedlungsstrukturellen Rahmenbedingungen dahingehend ändern sollten, dass eine entsprechende Kundendichte (Siedlungsdichte) erreicht werden kann. Die Haltestelle Häuling liegt derzeit eh in nur geringer Entfernung zur Haltestelle Büchenbach.

 

In Bezug auf die Haltestelle „Büchenbach West“ sind auch Aspekte der sozialen Sicherheit anzuführen. Eine zentrale Haltestelle am frequentierten Quartiersplatz des Gebiets 413 hat hier deutliche Vorteile gegenüber einer Lage außerhalb der Bebauung. Zudem profitieren Dienstleistung und Gewerbe von einem hochfrequentierten Anlaufpunkt durch Lagegunst und Mitnahmeeffekte. Damit wird die Nutzungsmischung als eines der städtebaulichen Ziele für das Baugebiet gestärkt.

 

Die unmittelbare Erreichbarkeit der StUB für die künftigen Bewohner*innen des Baugebiets 413 führt zu einer höheren Akzeptanz und liegt im überwiegenden Erlanger Interesse.

 

 

 

2.   Programme / Produkte / Leistungen / Auflagen
(Was soll getan werden, um die Ergebnisse bzw. Wirkungen zu erzielen?)

Die bestehenden Ansätze sind im Hinblick auf verkehrliche und städtebauliche Belange und die konkrete Trassenführung (Radien, Haltestellen etc.) im weiteren Planungsverlauf vertiefend zu untersuchen und weiter zu optimieren.

 

3.   Prozesse und Strukturen
(Wie sollen die Programme / Leistungsangebote erbracht werden?)

Die Öffentlichkeit sowie die berührten Orts- und Stadtteilbeiräte werden im weiteren Verfahren der Bauleitplanung über die Planung informiert und beteiligt. Ebenso erfolgt eine Einbindung im Rahmen der Beteiligungsformate der Stadt-Umland-Bahn.

 

 

4.   Klimaschutz:

 

Entscheidungsrelevante Auswirkungen auf den Klimaschutz:

 

             ja, positiv*

             ja, negativ*

             nein

 

Wenn ja, negativ:

Bestehen alternative Handlungsoptionen?

 

              ja*

              nein*

 

*Erläuterungen dazu sind in der Begründung aufzuführen.

 

 

Falls es sich um negative Auswirkungen auf den Klimaschutz handelt und eine alternative Handlungsoption nicht vorhanden ist bzw. dem Stadtrat nicht zur Entscheidung vorgeschlagen werden soll, ist eine Begründung zu formulieren.

 

 

5.   Ressourcen
(Welche Ressourcen sind zur Realisierung des Leistungsangebotes erforderlich?)

Investitionskosten:

bei IPNr.:

Sachkosten:

bei Sachkonto:

Personalkosten (brutto):

bei Sachkonto:

Folgekosten

bei Sachkonto:

Korrespondierende Einnahmen

bei Sachkonto:

Weitere Ressourcen

 

 

Haushaltsmittel

              werden nicht benötigt

              sind vorhanden auf IvP-Nr.      

                        bzw. im Budget auf Kst/KTr/Sk        

                    sind nicht vorhanden


Anlagen:       

 

Anlage 1: Übersichtsplan StUB-Trasse im Raumordnungsverfahren

Anlage 2: Arbeitsstand Führung der StUB durch das Baugebiet 413