Der Vorentwurfs- und Entwurfsplanung für die Sanierung der Außenhülle an der Turnhalle der Grundschule Brucker Lache wird zugestimmt. Sie soll der weiteren Planung zugrunde gelegt werden. Die weiteren Planungsschritte sind zu veranlassen.
1. Ergebnis/Wirkungen
(Welche Ergebnisse bzw.
Wirkungen sollen erzielt werden?)
Sicherstellung der Standsicherheit der Turnhalle und energetische Sanierung der Außenhülle. Wert- und Substanzerhalt des Gebäudes.
2. Programme / Produkte / Leistungen / Auflagen
(Was soll getan werden, um die
Ergebnisse bzw. Wirkungen zu erzielen?)
Erläuterungsbericht
Im Rahmen einer
regelmäßigen Überprüfung von Hallentragwerken über 12 m Spannweite durch die
LGA-Nürnberg wurde festgestellt, dass an den tragenden Stahlbetonstützen der
Turnhalle an der Grundschule Brucker Lache, größere Risse an den Außen- und
Innenseiten aufgetreten sind und die Bewährung teils bereits starke Korrosion
aufweist. Die Wände aus Glasbausteinen zwischen den Stahlbetonstützen weisen
bereits Wölbungen und teilweise beschädigte Glasbausteine auf.
Prüfergebnis und Handlungsempfehlungen der
LGA-Nürnberg:
Die aufgeführten
Auffälligkeiten/Mängel/Schäden müssen zeitnah behoben werden, um auch zukünftig
die Standsicherheit des Gebäudes zu gewährleisten.
Nachfolgend eine
Zusammenfassung der häufig vorkommenden Schäden:
-
Die
Stahlbetonstützen, an denen zwei Fertigteilbinder mit Dehnfuge aufliegen sind
stark beschädigt und weisen Risse auf, die sowohl von außen als auch vom
Gebäudeinneren zu sehen sind. Vermutlich sind die beiden Binder jeweils mit
einem Dorn auf der Stütze gehalten. Durch Temperaturdehnung und gleichzeitigem
Zwang entstehen vor allem vertikale Risse in der Stütze. Da durch die darüber
liegende geschädigte Dehnfuge immer wieder Wasser in die Risse dringt und im
Winter durch Frost die Risse weiter stark beschädigt werden bzw. die Bewehrung
korrodiert, wird nach und nach das gesamte Auflager für die Binder beschädigt.
-
Die
Betonabplatzungen an den Stahlbetonriegeln sind zur Sicherung der Dauerhaftigkeit
fachgerecht zu sanieren. Hierbei ist vermutlich die Karbonatisierungstiefe
bereits bis zur Bewehrung vorgedrungen, so dass ansonsten in nächster Zeit mit
weiteren Betonabplatzungen zu rechnen ist.
-
Die leicht nach
innen geneigte Wand aus Glasbausteinen ist zu beobachten, bzw. sind beschädigte
Glasbausteine oder gerissene Fugen zwischen den Glasbausteinen fachgerecht zu
sanieren.
Nach Vorliegen des
LGA-Prüfberichts wurde durch einen Sachverständigen für Betoninstandsetzung und
Bauwerkserhaltung ein detailliertes Schadensgutachten erstellt, auf welchem die
aktuelle Sanierungsplanung basiert. Erweitert wurde der Sanierungsumfang um die
energetische Sanierung Außenhülle der Turnhalle und der Nebenräume (Umkleiden,
Duschen, Flure).
Maßnahmenbeschreibung
Turnhallendach:
Das vorhandene
Holztragwerk des belüfteten Turnhallen-Flachdaches wurde nach einer Überprüfung
durch die LGA-Nürnberg im Jahr 2009 saniert und bleibt weitestgehend
unangetastet und wird lediglich um Folgendes ergänzt:
-
Einbau von
Gefälle-Dämmkeilen auf der vorhandenen Abdichtung für eine gerichtete Ableitung
von Regenwasser zu den Abläufen in den Gebäudeecken (wegen Pfützenbildung).
-
Nachrüstung von 4
Notüberläufen.
Die auf der
Deckenstrahlheizung vorhandene Mineralwolle-Wärmedämmung ist für das Bauteil
Dach auch nach heutigen Erfordernissen ausreichend bemessen. Die Decke bleibt
daher unverändert.
Turnhallen-Attika:
Die vorhandenen
Lüftungsöffnungen in der Betonattika dürfen im Zuge der Fassadendämmung nicht
geschlossen werden um Kondensatbildung zu vermeiden. Die Fassadendämmung endet
daher unterhalb der Lüftungsöffnungen: Die Attika wird mit einer mit
Insektenschutzgitter hinterlegten Lärchen-Rhombus-Leistenschalung bis zur
Attikaoberkante verkleidet um eine gute Anströmung der Lüftungsöffnungen zu
ermöglichen.
Die Betonattika und
der Betonbalken über den Fenstern weisen in den Achsen C und E Dehnungsfugen
auf, die jedoch nicht in die Betonstützen weitergeführt wurden. Dies sowie die
ungenügende Armierung der Stützen führte zu starker Rissbildung in den betreffenden
vier Stützenköpfen, weswegen diese aufgestemmt und die Armierung ergänzt werden
muss.
Es besteht aufgrund
der Hinterlüftung des Kaltdaches (oberhalb der Deckendämmung) auch nach
erfolgter Fassadendämmung eine umlaufende Wärmebrücke im Bereich der Betonattika/des
Fenstersturzes. Die Wärmebrücke wurde bauphysikalisch berechnet und soll mit
einer Innendämmung bis 50 cm unterhalb der vorhandenen Deckenverkleidung
abgedämmt werden um Tauwasserbildung zu vermeiden.
Dachflächen der Nebenräume und des Flures
Im Zuge der Öffnung
und Untersuchung des vorh. Dachaufbaus der Nebenräume wurde festgestellt, dass
die Polystyrol-Dämmplatten geschwunden sind (Fugenbildung) und starke
Blasenbildung an der Abdichtung auftritt. Daher wurde entschieden, die
Dachfläche der Nebenräume zu sanieren und mit einer druckfesten
Polyurethan-Gefälle-Dämmung und Notabläufen auszustatten. Die statische
Auslegung des Bestandes eröffnet bei Entfernung des bestehenden
Gefälle-Betonestrichs die Möglichkeit, die Dächer der TH-Nebenräume mit einer
Dachbegrünung und einer Photovoltaik-Anlage auszustatten.
Turnhallen-Fenster, Sonnenschutz und Turnhallentüren
Die vorhandenen
Glasbausteine werden ausgebrochen und durch dreifach verglaste ballwurfsichere
Aluminiumfenster ersetzt, welche mit Lüftungsflügeln ausgestattet werden. Die
Öffnungsgrößen wurden nach den empfohlenen erhöhten Luftwechselraten für den
Pandemiefall ausgelegt. Die Fensterflügel werden als motorbetriebene
Lamellenfenster ausgeführt, die auch bei Regen eine Fensterlüftung ermöglichen.
An der Südseite
werden Sonnenschutzanlagen als motorbetriebene Raffstors errichtet.
Die
Turnhallen-Ausgangstüren in Richtung Sportplatz müssen erneuert werden, damit
in den Leibungen Wärmedämmung angebracht werden kann.
Fenster und Türen der Nebenräume und des Flurs
Die bestehenden
Holzfenster der Nebenräume und die einfach verglasten Flur-Türelemente werden
erneuert.
Fassaden der Turnhalle und Nebenräume:
Die Fassaden werden
nach erfolgter Betonsanierung mit einem mineralischen Wärmedämmverbundsystem
versehen.
Außenanlagen:
Die unmittelbaren
Außenanlagen an der Turnhalle werden für die Maßnahme vorbereitet und
anschließend wiederhergestellt.
Innenbereiche der Turnhalle:
Die Innenbereiche
wurden bereits abschnittsweise umfänglich saniert und sind daher nicht
Bestandteil der jetzigen Sanierung
- 2001 Sanierung des Sportbodens
- 2003 Sanierung der Umkleiden und
Duschbereiche
- 2009 Erneuerung der Hallendecke mit
Deckenstrahlheizung im Zuge der statischen Tragwerksertüchtigung
Weiterer Planungs- und Bauablauf
-
Ausführungsplanung:
bis Ende Mai 2022
-
Ausschreibungs-
und Vergabephase: bis Anfang Juli 2022
-
Baubeginn: August
2022
-
Bauablauf: die
lärmintensiven Arbeiten (Abbruch der Glasbausteine und Betonsanierung) sollen
in den Sommerferien stattfinden.
Anschließend Einbau
der neuen Fensterelemente, so dass die Außenhülle der Halle wieder geschlossen
und der Innenbereich nutzbar ist. (geplant bis Ende September)
Anschließend:
Sanierung der Fassaden und des Daches der Nebenräume.
-
Baufertigstellung
bis Ende 2022
-
Nutzungsausfall
der Halle voraussichtlich von Anfang August bis Ende September 2022. Der genaue
Zeitraum ist jedoch von Lieferzeiten für Baumaterialien (z.B. Fensterelementen)
abhängig, welche derzeit nur schwer prognostizierbar sind.
Kosten:
Die Kostenberechnung des Entwurfs setzt sich wie folgt
zusammen
Kostengruppe |
Bezeichnung |
Gesamtbetrag
brutto |
200 |
Herrichten
und Erschließen |
0,00 € |
300 |
Bauwerk
- Baukonstruktionen |
726.514,64 € |
400 |
Bauwerk
– Technische Anlagen |
86.275,00 € |
500 |
Außenanlagen |
31.443,75 € |
600 |
Ausstattung |
0,00 € |
700 |
Baunebenkosten |
145.821,53 € |
|
Gesamtkosten |
995.489,23 € |
|
Zur
Aufrundung |
4.510,77 € |
|
Gesamtkosten gerundet: |
1.000.000,00 € |
Das Ergebnis der Kostenberechnung kann zum derzeitigen Planungszeitpunkt nur mit einer Genauigkeit von -5%/+15% ermittelt werden.
Bei geschätzten Gesamtkosten i. H. v. 1.000.000 € wird die Endabrechnungssumme voraussichtlich zwischen 950.000 € und 1.150.000 € liegen.
3. Prozesse und Strukturen
(Wie sollen die Programme /
Leistungsangebote erbracht werden?)
Bauliche Umsetzung der Ausführungsplanung durch Ausschreibung und Vergabe der Leistungen nach VOB/A und VOB/B; Ausführung der Bauleistungen nach VOB/C.
Projektsteuerung durch Amt 24/GME
Projektleitung durch Sachgebiet Bauunterhalt 242-1 in Zusammenarbeit mit dem Sachgebieten Elektrotechnik 242-2 und Versorgungstechnik 242-3. Die Planungsleistungen werden aus Kapazitätsgründen extern vergeben.
4. Klimaschutz:
Entscheidungsrelevante
Auswirkungen auf den Klimaschutz:
ja,
positiv*
ja,
negativ*
nein
5. Ressourcen
(Welche Ressourcen sind zur
Realisierung des Leistungsangebotes erforderlich?)
Investitionskosten: |
€ |
bei IPNr.: |
Sachkosten: |
1.000.000 € |
bei Sachkonto: 521112 |
Personalkosten (brutto): |
€ |
bei Sachkonto: |
Folgekosten |
€ |
bei Sachkonto: |
Korrespondierende Einnahmen |
€ |
bei Sachkonto: |
|
Ergebnis der
Zuschussprüfung:
Bis zum Aussetzen des
Förderprogramms Anfang 2022 war es möglich, eine Förderung über die
Bundesförderung für effiziente Gebäude – Einzelmaßnahmen (BEG EM) zu beantragt;
theoretisch mögliche Förderhöhe: ca. 90.000 Euro.
Aktuell zeichnet sich eine
Wiederaufnahme des Programms ab. Ob und in welcher Höhe das neue Programm für
diese Maßnahme greift, wird derzeit geprüft.
Haushaltsmittel
werden nicht benötigt
sind vorhanden bei Sachkonto 521112, Kostenstelle 922831, Kostenträger 21110010 für 2022: 610.000 €
sind nicht vorhanden
Die fehlenden Haushaltsmittel i. H. v. 390.000 EUR sind im Ergebnishaushalt 2023 des GME zu berücksichtigen.
Einsichtnahme durch
das Revisionsamt
Das Revisionsamt hat die
Unterlagen zur Entwurfsplanung gemäß
Ziffer 5.5.3 DA Bau zur Einsichtnahme erhalten.
Anlagen:
Anlage 1 Luftbild
Anlage 2 Grundriss
Anlage 3 Nordansicht
Anlage 4 Ostansicht
Anlage 5 Südansicht
Anlage 6 Westansicht
Anlage 7 Schnitt A
Anlage 8 Schnitt B