Für das Lufthygienekonzept wird eine zentrale mechanische
Lüftung festgelegt.
Die weiteren Planungsschritte sind zu veranlassen.
1. Ergebnis/Wirkungen
(Welche Ergebnisse bzw.
Wirkungen sollen erzielt werden?)
Gewährleistung der Lufthygiene im Kinderhaus am Brucker Bahnhof und Reduktion des Lüftungswärmeverlusts mittels Wärmerückgewinnung
2. Programme / Produkte / Leistungen / Auflagen
(Was soll getan werden, um die
Ergebnisse bzw. Wirkungen zu erzielen?)
Einbau einer mechanischen Lüftungsanlage
3. Prozesse und Strukturen
(Wie sollen die Programme /
Leistungsangebote erbracht werden?)
Auf den Beschluss der Vorplanung nach DA-Bau 5.4 (Vorlagennummer 510/050/2021/1) in der Sitzung des Stadtrats am 28.10.2021 wird verwiesen.
Im Beschlusstext Nr. 2 und 3 erging folgender Auftrag an die Verwaltung:
2. Für das Lufthygienekonzept wird eine weitere Variante einer mechanischen Lüftung mittels dezentraler Lüftungsgeräte untersucht.
3. Unter Beachtung der Ergebnisse der Variantenuntersuchung unter 2. (dezentrale Lüftungsgeräte) wird die Verwaltung beauftragt, anschließend die weiteren Planungsschritte zu veranlassen und den Gremien zur Beschlussfassung im Zuge des Entwurfsplanungsbeschlusses vorzulegen.
Antragsgemäß wurde als weitere Variante eine mechanische Lüftung mittels dezentraler Lüftungsgeräte untersucht. Diese wird vergleichend der Variante mit zentraler mechanischer Lüftung gegenüber gestellt.
Variante 1
zentrale mechanische Lüftung
Zur Belüftung wird ein zentral auf dem Dach aufgestelltes Lüftungsgerät
eingesetzt. Durch die zentrale Lage des Lüftungsgerätes kann die Nachheizung
über die Fernwärme erfolgen. Über ein Kanalnetz mit Brandschutzklappen wird die
Luft im Gebäude verteilt. Die Leitungsverlegung erfolgt in Steigschächten und
als Sichtinstallation an der Decke. Die Zuluft wird in den Gruppenräumen
eingebracht und in den Toiletten abgesaugt. Die Luft strömt durch die Flurbereiche
über, wodurch dieser Bereich zusätzlich belüftet wird. Eine zentrale Regelung
sorgt für automatische Alarmmeldung und den Fernzugriff über die
Gebäudeleittechnik des GME.
Variante 2
dezentrale mechanische Lüftung
Zur Belüftung werden insgesamt 13 Lüftungsgeräte dezentral eingesetzt. Aus
statischen Gründen werden 11 Lüftungsgeräte als Brüstungsgeräte unterhalb der
Fensteröffnung angeordnet, um das Holztragwerk nicht mit Durchbrüchen zu
schwächen. Um die schallakustischen Anforderungen zur erfüllen, werden pro
Gruppenraum teilweise zwei Brüstungsgeräte eingesetzt. Die Nachheizung erfolgt
bei allen Geräten elektrisch über ein Nachheizregister. Die Ableitung von
Kondensat wird über ein Leitungsnetz ermöglicht. Der Laubengang vor den
Lüftungsgeräten dient als zweiter Rettungsweg, deswegen werden alle Ansaug- und
Ausblasöffnungen mit Brandschutzklappen ausgestattet. Die Regelung erfolgt an
jedem Gerät dezentral, die keine Alarmmeldung oder einen Fernzugriff
ermöglicht.
Vergleich der Kennzahlen
Einheit |
dezentrale |
zentrale |
Differenz |
Bemerkung |
|
Strom
Luftförderung |
kWh/a |
5.929 |
8.608 |
+ 2.679 |
Mehrverbrauch
zentr. Lüftung wg. Druckverluste Rohrnetz |
Strom
Heizregister |
kWh/a |
5.049 |
nicht vorhanden |
- 5.049 |
Nachheizung
dezentral über elektr. Heizregister |
Fernwärme
Heizregister Lüftung |
kWh/a |
nicht vorh. |
1.357 |
+ 1.357 |
Nachheizung
zentral über Fernwärme |
PV-Stromertrag |
kWh/a |
48.859 |
44.202 |
- 4.657 |
Kleinere
PV-Anlage wg. Lüftungszentrale am Dach |
Kosten Bau |
€ |
266.540 |
268.150 |
+ 1.610 |
Investitionskosten |
Kosten Betrieb
Strom (30 ct/kWh) |
€/a |
3.293 |
2.582 |
- 711 |
Jährliche
Stromkosten (Lüftung) |
Kosten Betrieb
Fernwärme (12 ct/kWh) |
€/a |
0 |
163 |
+ 163 |
Jährliche
Fernwärmekosten (Lüftung) |
Kosten Betrieb |
€/a |
2.800 |
1.400 |
- 1.400 |
Jährliche Wartungskosten |
Aufgrund der nahezu identischen technischen und wirtschaftlichen Kennzahlen werden sog. „weiche“ Faktoren in die Betrachtung einbezogen:
- Platzbedarf der dezentralen Geräte und damit Reduktion wertvoller Nutzflächen im attraktiven Raumbereich vor den Fenstern
- Bei der zentralen Variante kann der Spielflur durch eine energetisch günstige Überströmung aus dem Gruppenräumen belüftet werden
- Freihaltezone für den effektiven Betrieb der dezentralen Geräte im Krippen- und Kindergartenalltag problematisch (Kinderspielflächen vor Luftansaug- und Ausblasöffnungen
- Für Kinder erreichbare dezentrale Anlagen erfordern zusätzliche Sicherheitsvorkehrungen bzw. intensivere Aufsicht
- Organisatorischer Mehraufwand im Betrieb bei Wartungen und Störungen der einzelnen dezentralen Anlagen (Störung in den Öffnungszeiten)
Die Verwaltung empfiehlt die Ausführung der Variante 1 mit zentraler mechanischer Belüftung. Die Umsetzung wird in der laufenden Entwurfsplanung berücksichtigt.
4. Klimaschutz:
Entscheidungsrelevante
Auswirkungen auf den Klimaschutz:
ja,
positiv*
ja,
negativ*
nein
Wenn ja, negativ:
Bestehen alternative
Handlungsoptionen?
ja*
nein*
*Erläuterungen dazu sind in
der Begründung aufzuführen.
Falls es sich um negative Auswirkungen auf den Klimaschutz handelt und
eine alternative Handlungsoption nicht vorhanden ist bzw. dem Stadtrat nicht
zur Entscheidung vorgeschlagen werden soll, ist eine Begründung zu formulieren.
5. Ressourcen
(Welche Ressourcen sind zur
Realisierung des Leistungsangebotes erforderlich?)
Investitionskosten: |
268.150 € |
bei IPNr.: 365B.414 |
Sachkosten: |
€ |
bei Sachkonto: |
Personalkosten (brutto): |
€ |
bei Sachkonto: |
Folgekosten |
€ |
bei Sachkonto: |
Korrespondierende Einnahmen |
€ |
bei Sachkonto: |
|
Die Baumaßnahme wird nach FAG gefördert.
Zusätzlich wird ein Zuschuss für Nichtwohngebäude
nach dem Bundesförderprogramm für effiziente Gebäude (BEG) angestrebt.
Haushaltsmittel
werden nicht benötigt
sind vorhanden auf IvP-Nr.
bzw. im Budget auf Kst/KTr/Sk
sind nicht vorhanden:
Die
bereits genannten höheren Investitionskosten in Höhe von 268.150 € werden in
die Haushaltsberatungen eingebracht.
Anlagen: ---