1. Der Empfehlung der
Kunstkommission, die Skulptur „Allzeit des Vielen“ von Alicja Kwade zu
erwerben, wird gefolgt.
2. Der Kaufpreis der Skulptur beträgt voraussichtlich 215.000 €. Die Verwaltung wird beauftragt, nach Genehmigung des Haushalts 2022 den für den Erwerb erforderlichen Antrag auf Mittelbereitstellung einzubringen.
3. Die Verwaltung wird beauftragt, die Erwerbsabsicht zu bekunden, nach erfolgter Mittelbereitstellung zu realisieren und die Skulptur an einem publikumswirksamen Ort aufzustellen.
1.
Ergebnis/Wirkungen
Mit der für Erlangen maßgeschneiderten Skulptur „Allzeit des Vielen“ erwirbt
die Stadt Erlangen für ihre Kunst im öffentlichen Raum einen Höhepunkt mit
großer, internationaler Strahlkraft. Für die Bürger*innen wird ein neuer und
sinnlicher Ort des Verweilens geschaffen, der die Werte Erlangens greifbar und
geradezu körperlich verständlich macht. Die Stadt setzt durch den Ankauf dieses
großen und bedeutenden Werks einer zeitgenössischen Künstlerin ein Statement
für die Positionierung Erlangens als kunstsinnige und kunstfördernde Großstadt.
- Programme / Produkte / Leistungen /
Auflagen
Die Arbeit „Allzeit des Vielen“, die
Alicja Kwade im Jahr 2017 für Erlangen im Rahmen des KuBiC-Wettbewerbs „Kunst
am Bau“ entwickelte, ist ein kubisches Stahlgebilde, das an die Systematik
eines Spielwürfels erinnert. In eine rund 5 x 5 x 5 Meter große Rasterstruktur sind acht geschliffene Steinkugeln
unterschiedlicher Größe (ø 40 bis 150 cm) und unterschiedlichen Ursprungs
eingefasst. Die Kugeln bilden durch ihre Form und die zufällig anmutende
Anordnung einen Gegensatz zur streng linearen Geometrie der kubischen Struktur.
Die
minimalistische Geometrie des Stahlrasters erzeugt Leichtigkeit und
Transparenz, die der Präsenz und Masse der Steinkugeln auf einer Höhe von bis
zu 5 m trotzt. Durch das
Verschieben der einzelnen Streben bilden sich Durchgänge, die den Zutritt in
das Innere der Skulptur ermöglichen. Öffnung und Vielfalt (unter anderem durch
die Herkunft der Kugeln aus unterschiedlichen Ländern) – damit visualisiert die Skulptur die
pluralistischen Lebensformen der Bewohner*innen der Stadt Erlangen auf
minimalistische Art und Weise. Zudem bezieht sie sich spielerisch auf das
gerasterte Tafelmeier-Logo und das Motto Erlangens „Offen aus Tradition". „Allzeit des Vielen“ lädt zur Besinnung und zum Verweilen
ein.
Obwohl sich die Preise für vergleichbare
Arbeiten Alicja Kwades mittlerweile in Millionenhöhe bewegen, hätte die Stadt
Erlangen die einzigartige Möglichkeit, die Skulptur dennoch für die im
Wettbewerb festgeschriebenen Kosten zuzüglich einer angenommenen
Preissteigerung der einzelnen handwerklichen Gewerke von 15 % (seit 2017) in
Gesamthöhe von 215.000 Euro zu realisieren.
Zur Künstlerin: Alicja Kwade (*1979 in
Katowice, Polen), studierte von 1999 bis 2005 an der Universität der Künste
Berlin und gehört heute international zu den gefragtesten Künstler*innen.
Zuletzt stellte sie unter anderem in New York, Tours, Helsinki, Kopenhagen,
Zürich, Barcelona, Shanghai, Reykjavik und London aus. Eine große Installation
war Teil der Kunst-Biennale in Venedig im Jahr 2019, im selben Jahr wurde ihre
Arbeit „Para Pivot“ auf dem Dach des Museum of Modern Art in New York gezeigt.
Aktuell hat sie eine große Einzelausstellung in der Berlinischen Galerie,
anlässlich derer sie erneut sehr präsent in den Medien war (SZ-Magazin, Aspekte
im ZDF).
3. Prozesse
und Strukturen
Die Ideenskizze zu der Skulptur „Allzeit des Vielen“ war ein Wettbewerbsbeitrag
für den Kunst-am-Bau-Wettbewerb KuBiC Frankenhof. Der spielerische Bezug zum
Erlanger Motto „Offen aus Tradition“ sowie zum Stadtlogo lassen jedoch andere
Orte in Erlangen ebenfalls in Betracht kommen. Die Kunstkommission spricht sich
klar dafür aus, den ursprünglichen Standort im Garten des KuBiC nicht mehr in
Erwägung zu ziehen, da dieser durch das Kunstwerk „Squares“ von Johannes Vogel
künstlerisch begleitet wird.
Das Kulturamt hat den Prozess der Standortsuche für „Allzeit des Vielen“ gemeinsam mit dem Amt für Stadtplanung und Mobilität bereits begonnen, um dem Ausschuss eine grundsätzliche Realisierbarkeit des Projekts signalisieren zu können. Für wichtig erachten es alle Beteiligten, die Künstlerin selbst in die Standortentscheidung mit einzubeziehen, da der Standort der künstlerischen Idee Rechnung tragen muss. Zum jetzigen Zeitpunkt hat Alicja Kwade Offenheit einem anderen Standort für ihr Kunstwerk gegenüber signalisiert.
Amt 47 und Amt 61 werden mögliche Orte herausarbeiten, die dann der Kunstkommission in Absprache mit der Künstlerin unterbreitet werden.
Die Skulptur würde – wie ein Großteil der städtischen Kunst im öffentlichen Raum – als Ankauf der Städtischen Sammlung inventarisiert werden.
4. Klimaschutz:
Entscheidungsrelevante
Auswirkungen auf den Klimaschutz:
ja,
positiv*
ja,
negativ*
nein
Wenn ja, negativ:
Bestehen alternative
Handlungsoptionen?
ja*
nein*
*Erläuterungen dazu sind in
der Begründung aufzuführen.
Falls es sich um negative Auswirkungen auf den Klimaschutz handelt und
eine alternative Handlungsoption nicht vorhanden ist bzw. dem Stadtrat nicht
zur Entscheidung vorgeschlagen werden soll, ist eine Begründung zu formulieren.
5. Ressourcen
Investitionskosten: |
€ 215.000 € |
bei IPNr.:252K458 |
Sachkosten: |
€ |
bei Sachkonto: |
Personalkosten (brutto): |
€ |
bei Sachkonto: |
Folgekosten |
€ |
bei Sachkonto: |
Korrespondierende Einnahmen |
€ |
bei Sachkonto: |
|
Haushaltsmittel
werden nicht benötigt
sind vorhanden auf IvP-Nr.
bzw. im Budget auf Kst/KTr/Sk
sind nicht vorhanden
Anlagen: Fotos der Ideenskizze „Allzeit des Vielen“ von Alicja Kwade