Antrag der FDP und Freie Wähler Stadtratsgruppe Nr. 136/2021
1.
Der Bericht zu
den bisherigen Aktivitäten bei Gesundheit – Sport - Kulinarik sowie zu WerkRaum
Erlangen wird zur Kenntnis genommen.
2.
Der Antrag der
FDP und Freie Wähler Stadtratsgruppe Nr. 136/2021 ist damit bearbeitet.
1. Ergebnis/Wirkungen
(Welche Ergebnisse bzw. Wirkungen sollen erzielt werden?)
Innenstädte
in Deutschland stehen bereits seit längerer Zeit vor erheblichen, strukturellen
Herausforderungen. Sie haben heutzutage keine dominante Einzelhandels- und
Einkaufs-Funktion mehr. Sie vereinigen vielmehr vielerlei Funktionen wie
Wohnen, Gastronomie, Event- und Kulturraum bis hin zu einem Aufenthalts- und
Interaktionsraum, der Menschen einlädt, in die Stadt zu kommen und dort zu
verweilen, ohne zwangsläufig zu konsumieren. Einkaufen ist in den letzten
Jahren somit mehr denn je eine von vielen innerstädtischen Funktionen geworden.
Es zeigt sich ein deutlicher Paradigmenwechsel: Insbesondere dann, wenn die
Aufenthaltsqualität hoch ist, steigen in der Folge auch Verweildauer, Frequenz
und die Attraktivität der Innenstadt insgesamt. Dies gelingt aber heute nur
teilweise, Leerstände, uniforme und teilweise qualitativ niederwertige Angebote
sind Teil der Innenstädte geworden - so auch in
Erlangen.
Die Zielsetzung des Antrags der FDP bzw. FWG
Stadträte ist ein Konzept zu entwickeln, dass u.a. zum Inhalt bzw. Ziel hat
-
viele
Akteure einzubinden
-
die
Innenstadt zu einem sich selbst tragenden Organismus hin zu entwickeln
-
einen
Dreiklang von Gesundheit – Sport – Kulinarik als Motto für einen individuellen
Markenkern der Erlanger Innenstadt zu überlegen
-
Fördermittel
einzuwerben.
Als
erstes wird kurz dargestellt, welche Maßnahmen hinsichtlich dieses Dreiklangs
bisher initiiert wurden und auf welche Grundlagen für die
(Innen)Stadtentwicklung aufgesetzt werden kann.
1. Sport
und Gesundheit
Insbesondere
der Erlanger Tourismus und Marketingverein (ETM) und das City-Management
Erlangen (CM) arbeiten seit längerem an der Verknüpfung von Sport und
Gesundheitsthemen. Dies wird bei verschiedenen Projekten und Veranstaltungen
(z.B. verkaufsoffene Sonntage, Sternennacht) in der Angebots- und
Partnerauswahl berücksichtigt.
Konkrete Beispiele hierfür sind:
- die Erstellung und Projektierung von Rad-
und Wandertouren in und rund um Erlangen begonnen seit 2020. Dieses Angebot
richtet sowohl an alle Erlanger*innen wie auch
Tourist*innen
- in diesem Jahr war Erlangen erstmals ein
offizieller Etappenort bei der Deutschland Tour; in diesem Kontext initiierten
Sportamt und City-Management zusätzlich diverse Breitensportaktivitäten wie
„Erlangen fährt Rad“ oder den „FunTrack“, der temporär in Erlangen Station
machte.
- das jährliche „Erlangen on Ice“ auf dem
Marktplatz
2. Kulinarik
Schon
seit längerem ist eine Trendwende in den Innenstädten Deutschlands
festzustellen: „Food ist das Neue Fashion“ – so wird es häufig beschrieben. Frühere
Handelsflächen werden zunehmend zu gastronomischen Zwecken umgenutzt. Ebenso
befindet sich das Angebot an zeitgemäßer, gesünderer Kost weiter auf dem
Vormarsch. In Erlangen sind bereits vier neue derartige Konzepte in der
Umsetzung bzw. Planung. Vor Weihnachten wollen weitere Anbieter starten, unter
anderem wurde ein Leerstand in der Altstadt bereits von einer Bio-Bäckerei
angemietet. Weitere Anbieter werden bei der Entwicklung neuer Ideen aktiv
unterstützt, hervorzuheben ist hier die Entwicklung einer sog. „Genussschule“
im Bereich Käse-Tasting.
Vom
City-Management erfolgreich veranstaltete Events wie die Erlanger SternenNacht
mit einer Reihe Food Trucks auf der eigens dafür abgesperrten Hauptstraße oder
das Genuss-Festival (kombinierte Gastronomie- + Einzelhandelsangebote) tragen
bereits seit Jahren dieser sich verändernden Essenskultur Rechnung.
Exkurs zum Aktiven Gewebeflächenmanagement im
CM
Seit März 2009 besteht der Geschäftsbereich
„Aktives Gewerbeflächenmanagement“ beim
City-Management Erlangen, um
Eigentümer*innen von Ladengeschäften in der Innenstadt bei der Neuvermietung
freier Flächen aktiv zu unterstützen (https://www.erlangen.info/gewerbeflaechenmanagement/).
Es konnten
seither knapp 100 innerstädtische Gewerbeeinheiten vermittelt und neu vermietet
werden. Sogar während der Pandemiephase konnten in der Innenstadt aufgegebene
Ladenlokale neu besetzt und genutzt worden (darunter z.B. ein Fachbetrieb zur
Vor- und Nachversorgung bei Augenlasertechnik und Laserkorrekturen – wie im
Antrag erwähnt).
Weitere Beispiele für Nachnutzungen In der
Innenstadt in der Pandemiephase:
·
der
erste Erlanger „Unverpacktladen“ in der Altstadt (‚ZeroHero‘; Stichwort:
Müllvermeidung)
·
Schuh-Tretter
aus München als Nachnutzer der beiden Schuh-Mengin Flächen
·
das
Besold‘sche Palais wird zum neuen Standort für Optik Amberg und soll zu einem
„Vorzeigeobjekt“ werden
·
die
Erweiterung und Neunutzung des ehemaligen Modehauses Eisert, in dem erfolgreich
die Fa. Freilauf als neuer Ankermieter für den Bereich Outdoor—und
Wanderbekleidung gewonnen werden konnte
·
die
Ausgliederung der Laufsportschuh-, Berg- und Wanderschuhabteilung des
ehemaligen Sport-Eisert und deren Ansiedlung in den Erlanger Arcaden
Projekt „WerkRaum Erlangen“
Ausgehend
vom vorstehend beschriebenen Projektumfeld wurde mit dem Projekt „WerkRaum
Erlangen“ zusätzlich ein Moderations- und Dialogprozess zur Belebung der
Innenstadt auf den Weg gebracht. Zielstellung ist es, innerhalb von neun
Monaten zusammen mit relevanten innerstädtischen Stakeholdern sowie
Bürger*innen konkrete Ideen für (prototypische) Projekte zu erarbeiten und
umzusetzen, um die Aufenthaltsqualität in der Innenstadt zu erhöhen. Dazu
können z.B. Ideen wie (z.B. Popup-Fußgängerzonen, temporär ausgewiesene Zonen
zum Verweilen, die entsprechend (grün/künstlerisch) gestaltet werden
(„Klima-/Kunstinseln“) o.ä. zählen. Neben der Begleitung des o.g. Prozesses
durch die städtische Wirtschaftsförderung und dem Büro Stadt + Handel sowie in
enger Koordination mit der Stadtentwicklung und weiteren Ämtern ist es dabei
Aufgabe der Stadtverwaltung, die administrative, logistische und finanzielle
Umsetzung der geplanten Projekte zu unterstützen. Der Fokus wird somit zunächst
und vor allem auf die Umsetzung und konkret sichtbarer Ergebnisse gelegt. Der
‚WerkRaum Erlangen‘ soll dabei bewusst Raum zum Ausprobieren und Korrigieren
bieten.
Durch
diese vielfältigen, teils prototypischen Projekte und Maßnahmen soll die
Attraktivität des innerstädtischen Angebots als Erlebnis- und Aktivitätsraum
dauerhaft gestärkt werden. Dabei sollen Frequenz und Verweildauer, gerade auch
in heute weniger frequentierten Bereichen der Innenstadt, erhöht werden.
Im
Rahmen der bayerischen Städtebauförderung (Sonderfonds „Innenstädte beleben“)
hat sich die Stadt erfolgreich um Fördermittel für diesen innovativen Ansatz
beworben. Das Projekt, das in drei Phasen bis 2023 laufen soll, erhält einen
Zuschuss in Höhe von maximal 224.000 Euro (80 % der förderfähigen Kosten).
2. Klimaschutz:
Entscheidungsrelevante
Auswirkungen auf den Klimaschutz:
ja, positiv*
ja, negativ*
nein
Wenn ja, negativ:
Bestehen alternative
Handlungsoptionen?
ja*
nein*
*Erläuterungen dazu sind in
der Begründung aufzuführen.
Falls es sich um negative Auswirkungen auf den Klimaschutz handelt und
eine alternative Handlungsoption nicht vorhanden ist bzw. dem Stadtrat nicht
zur Entscheidung vorgeschlagen werden soll, ist eine Begründung zu formulieren.
3. Ressourcen
(Welche Ressourcen sind zur Realisierung des
Leistungsangebotes erforderlich?)
Investitionskosten: |
€ |
bei IPNr.: |
Sachkosten: |
€ |
bei Sachkonto: |
Personalkosten (brutto): |
€ |
bei Sachkonto: |
Folgekosten |
€ |
bei Sachkonto: |
Korrespondierende Einnahmen |
€ |
bei Sachkonto: |
|
Haushaltsmittel
werden nicht benötigt
sind vorhanden auf IvP-Nr.
bzw. im Budget auf Kst/KTr/Sk
sind nicht vorhanden