Der Vorentwurfsplanung für den
Umbau und die Erweiterung des Feuerwehrgerätehauses der Freiwilligen Feuerwehr
Dechsendorf wird zugestimmt. Sie soll der Entwurfsplanung zugrunde gelegt
werden. Die weiteren Planungsschritte sind zu veranlassen.
Die Verwaltung wird beauftragt, den Bedarf an zusätzlichen Finanzmitteln in die Haushaltsberatungen einzubringen.
1. Ergebnis/Wirkungen
(Welche Ergebnisse bzw. Wirkungen sollen erzielt
werden?)
Durch den Umbau und die Erweiterung des Feuerwehrgerätehauses soll die Einsatzbereitschaft und die Leistungsfähigkeit der Freiwilligen Feuerwehr Dechsendorf für die Sicherheit der Bürgerinnen und Bürger erhalten bleiben.
2. Programme / Produkte / Leistungen / Auflagen
(Was soll getan werden, um die Ergebnisse bzw.
Wirkungen zu erzielen?)
Erläuterungsbericht
Im
Arbeitsprogramm 2019 des Amtes 37 wurde die bestehende Notwendigkeit der
Erweiterung des Gerätehauses der Freiwilligen Feuerwehr Dechsendorf angeführt.
Aufgrund des Antrags 137/2018 vom 17.10.2018 der SPD-Fraktion wurden mit einer
entsprechenden Vorlage die Mitglieder des HFPA am 14.11.2018 über die
Notwendigkeit der Erweiterung informiert. Der Bedarfsnachweis nach DA-Bau wurde
durch den HFPA am 22.05.2019 (Vorlagennummer: 37/056/2019) beschlossen.
Der im Zuge der
Planungen festgestellte erweiterte Bedarf an einem dritten Stellplatz für ein
Einsatzfahrzeug, sowie einer Übungswand mit Plattform (in Anlehnung an DIN14092
Teil 2) wurde als Erweiterung des Bedarfsbeschlusses nach DA-Bau durch den HFPA
am 10.03.2021 (Vorlagennummer: 37/009/2020) beschlossen.
Maßnahmenbeschreibung
Das
Feuerwehrgerätehaus am Standort Teplitzer Straße 17 in Erlangen-Dechsendorf
soll nachhaltig modernisiert und erweitert werden. Der Gebäudebestand
(Feuerwehrgerätehaus und ehemaliges Schulhaus, welches jetzt als Bürgerhaus für
Vereine und Jugendtreff genutzt wird) liegt auf dem Grundstück, das auch als
örtliche Festplatzfläche und Spielplatz genutzt wird.
Der vorliegende
Vorentwurf basiert auf dem durch die Feuerwehr Erlangen aufgestellten
Raumbedarfsprogramm. Der Raumbedarf wird durch die Nutzung von Gebäudebestand
(Fahrzeughalle) und durch Gebäudeerweiterungen (teilweise Ersatzbauten nach
Rückbau von Bestandsbauteilen) erfüllt. Die Erweiterungs- bzw. Ersatzbauten
zwischen ehemaligem Schulhaus und Fahrzeughalle und westlich der Fahrzeughalle
sind in Holzbaumodulbauweise geplant. In der Bestandshalle wird durch
Teilentkernung ein dritter Fahrzeugstand geschaffen.
Die
Erweiterungsbauten dienen der Unterbringung von Umkleiden mit Spinden für die
aktiven Einsatzkräfte, Duschen für Damen und Herren sowie der sanitären
Einrichtungen. Zudem werden ein moderner Schulungsraum, Technik-, Lager- und
ein Büroraum geschaffen. Die technische Gebäudeausstattung, incl. der Einrichtung eines Notstromaggregats für ein
Bürgerversorgungszentrum im Katastrophenfall („Katastrophenschutz-Leuchtturm“)
sind im Vorentwurfskonzept ebenfalls enthalten.
Das
Feuerwehrgerätehaus ist seit der Errichtung der Fahrzeughalle im Jahr 1975
durch mehrere funktionale An- und Umbauten erweitert worden. Im Vergleich zum
angrenzenden ehemaligen Schulhaus wirkt der bestehende Feuerwehrbau durch seine
inhomogene Struktur als Fremdkörper. Durch die Ersatzneubauten und Sanierung
der Fahrzeughalle entsteht, durch die einheitliche Außenwandmaterialität
(Lerchenholzschalung) und Dachform (Flachdächer auf den Neubauten / das
geneigte Dach der bestehende Fahrzeughalle wirkt durch die Attikaerhöhung wie
ein Flachdach), ein nach außen einheitlicher homogener Baukörper, welcher sich
vom ehemaligen Schulhaus mit Satteldach und Putzfassade aus der ersten Hälfte
des 20. Jahrhunderts als eigenständiges Gebäude absetzt.
Die
haustechnischen Versorgungsleitungen mit Wasser, Strom, Heizung und Daten
werden neu verlegt. Die bestehende Versorgung über das alte Schulhaus wird
stillgelegt.
Die Erfüllung
des Stellplatzbedarfs nach Satzung ist geplant und auf dem Grundstück möglich.
Über die
gesetzlichen energetischen Anforderungen hinausgehend, hat das
Vorentwurfskonzept die Klimaneutralität als Ziel. Bei der Realisierung der
Baumaßnahme sind unter anderem nachwachsende Rohstoffe (Wand- und
Deckenkonstruktionen in Holzbauweise), mikroklimafördernde Dach- und
Fassadenbegrünungen, Photovoltaikanlagen, energieeffiziente Heizungssysteme,
ökologische Dämmmaterialien und versickerungsfähige Bodenbeläge im Außenbereich
vorgesehen. Für Gebäudebrüter werden Nistmöglichkeiten berücksichtigt.
Zum Heizsystem
wurde eine Systemanalyse zwischen vier verschiedenen Heizsystemen durchgeführt.
Als energieeffizientestes System erweist sich dabei die Luft-Wasser-Wärmepumpe.
Unter Berücksichtigung des vorgeschlagenen Heizsystems wurde eine CO2-Bilanz
zur vorliegenden Planung erstellt.
In der Bilanz
werden folgende CO2-Emissionen berücksichtigt:
CO2-Emissionen während
der Betriebsphase des Gebäudes
Bilanziert
werden die CO2-Emissionen während der Betriebsphase des Gebäudes für einen
Zeitraum von 40 Jahren (entspricht i.d.R. dem durchschnittlichen Zeitraum bis
zur Generalsanierung). In die Bilanz fließen die mit dem Energieverbrauch
verbundenen CO2-Emissionen für das Heizen, die Belüftung, der Beleuchtung, der
Warmwasserbereitung und dem sonstigen Stromverbrauch durch elektrische Geräte
ein.
CO2-Emissionen durch
die Baumaßnahme
Zur
rechnerischen Berücksichtigung der Emissionen zum erstmaligen Erstellen
("graue Energie") des Gebäudes (Erweiterung) wird ein 10%-tiger
Anteil der Emissionen während der 40 -jährigen Betriebsphase aufgeschlagen.
CO2-Einsparung durch
erzeugten PV-Strom während der Betriebsphase
Die auf dem
Gebäude installierte PV-Anlage erzeugt eine CO2-neutrale Strommenge, die im
Gebäude selbst genutzt bzw. ins Stromnetz eingespeist wird. Gegenüber dem
Strombezug aus dem Netz (deutscher Strommix) werden durch den erzeugten
PV-Strom CO2-Emissionen eingespart, die in der Bilanz des Gebäudes als
Gutschrift berücksichtigt werden.
Ergebnis der
CO2-Bilanz:
CO2-Emissionen während
der Betriebsphase
jährlich
6.550 kg/a
über Zeitraum 40 Jahre 262.000 kg
CO2-Emissionen durch
die Baumaßnahme
10%-Aufschlag für Erstellung Gebäude 26.200 kg
Summe über Zeitraum 40
Jahre 288.200 kg
CO2-Einsparung durch
erzeugten PV-Strom (22,44 kWp-Anlage)
jährlich
10.744 kg/a
über Zeitraum 40
Jahre
429.760 kg
Bilanz über 40
Jahre
CO2-Emission
288.200 kg
CO2-Einsparung
429.760 kg
Differenz Emission zu Einsparung -141.560 kg
Fazit:
Während der
Betriebsphase des Gebäudes wird mehr CO2 eingespart als durch den
Energieverbrauch im Gebäude verursacht wird. Nach gut sechs Jahren Betriebszeit
sind auch die mit der Baumaßnahme verbundenen CO2-Emissionen ausgeglichen. Über
einen Zeitraum von 40 Jahren betrachtet werden rund 141,5 Tonnen CO2
eingespart.
Vorgesehener
Maßnahmenablauf:
-
Entwurfsplanung ab
Juni 2021
-
Genehmigungs-,
Ausführungsplanung und Ausschreibung vorbehaltlich des
Entwurfsplanungsbeschlusses bis Ende 2021
-
Bauausführung ab
Frühjahr 2022
3. Prozesse und Strukturen
(Wie sollen die Programme / Leistungsangebote
erbracht werden?)
Nach Beschlussfassung der hier vorgelegten Vorplanung sollen die Entwurfsplanung für den Umbau und die Erweiterung des Feuerwehrgerätehauses Dechsendorf erarbeitet werden.
Die erarbeitete Entwurfsplanung wird dem BWA zur Beschlussfassung vorgelegt.
Projektsteuerung durch Amt 24/GME
Projektleitung durch Sachgebiet 242-1
Die Planungsleistungen werden aus Kapazitätsgründen extern vergeben.
4. Klimaschutz:
Entscheidungsrelevante
Auswirkungen auf den Klimaschutz:
ja, positiv*
ja, negativ*
nein
Wenn ja,
negativ:
Bestehen
alternative Handlungsoptionen?
ja*
nein*
*Erläuterungen
dazu sind in der Begründung aufzuführen.
Falls es sich um negative Auswirkungen auf den
Klimaschutz handelt und eine alternative Handlungsoption nicht vorhanden ist
bzw. dem Stadtrat nicht zur Entscheidung vorgeschlagen werden soll, ist eine
Begründung zu formulieren.
5. Ressourcen
(Welche Ressourcen sind zur Realisierung des
Leistungsangebotes erforderlich?)
Kosten:
Kostenschätzung Umbau und Erweiterung: 2.690.000 €
In den Gesamtkosten sind folgende Einzelkosten enthalten:
- Für den Klimaschutz (Photovoltaik-Anlage mit Batteriespeicher, Gründach, Fassadenbegrünung, Wärmepumpe, Wärmedämmung Halle): ca. 185.000 €
- Für zusätzliche Holzfassade an der bestehenden Fahrzeughalle: ca. 36.000 € zzgl. Attikaerhöhung ca. 38.000 €
- Für den „Katastrophenschutz-Leuchtturm“ (Notstromaggregat, Raum, Installation): ca. 125.000 €
- Für die Übungswand mit Treppenanlage (diese soll auch von anderen Freiwilligen Feuerwehren zur Ausbildung und zu Übungen genutzt werden): ca. 35.000 €
- Rückstau Bauunterhalt (Abgasabsauganlage und Rinne Fahrzeughalle, Sicherheitsbeleuchtung, Trennung Haustechnische Anlagen vom ehem. Schulhaus, Hallentore,…) ca. 355.000 €
- ca. 20 % anteilige Nebenkosten zu den aufgeführten Einzelkosten: ca. 155.000 €
Das Ergebnis der Kostenschätzung kann zum derzeitigen Planungszeitpunkt nur mit einer Genauigkeit von +/- 20 % ermittelt werden.
Finanzierung:
Investitionskosten: |
2.690.000
€ |
bei IPNr.: 126.408 |
Sachkosten: |
€ |
bei Sachkonto: |
Personalkosten (brutto): |
€ |
bei Sachkonto: |
Folgekosten |
€ |
bei Sachkonto: |
Korrespondierende Einnahmen |
€ |
bei IPNr.: |
|
Haushaltsmittel
werden nicht benötigt
sind vorhanden bei IPNr: 126.408: 250.000 €
sind nicht vorhanden: 2.440.000 €,
davon sind im Entwurf des Haushaltsplanes 2022 enthalten:
für 2022: 1.100.000 € und
für 2023: 110.000 €.
Die restlichen Haushaltsmittel werden zum Investitionshaushalt 2022 angemeldet: für 2022: weitere 400.000 € und für 2023: weitere 830.000 €
Vom Freistaat Bayern wird für den Neubau des dritten Stellplatzes ein Zuschuss in Höhe von 27.500 Euro erwartet.
Anlagen:
Anlage 1 Lageplan
Anlage 2 Grundriss Erdgeschoss Bestand
Anlage 3 Grundriss Erdgeschoss
Anlage 4 Dachaufsicht
Anlage 5 Ostansicht
Anlage 6 Nordansicht
Anlage 7 Westansichten
Anlage 8 Südansichten