Betreff
Winterdienstbericht 2020/2021
Vorlage
772/008/2021
Aktenzeichen
I/EB77
Art
Mitteilung zur Kenntnis

Der Bericht der Verwaltung dient zur Kenntnis.


Die Verkehrssicherungspflicht ist ganzjährige Pflichtaufgabe der Stadt Erlangen und schließt die Wintersicherung öffentlicher Flächen ein. Zur Erfüllung des kommunalen Winterdienstes stellen die Verantwortlichen des EB 77 eine aufgabengerechte Organisation, die sich aus Gesetz und Rechtsprechung ergibt, bereit.
Die Mitarbeiter*innen des Winterdienstes tragen persönlich strafrechtliche Verantwortung.
Der Winterdienst wird nach den Richtlinien des differenzierten Winterdienstes durchgeführt und unter den Gesichtspunkten Rechtssicherheit, Wirtschaftlichkeit, Umweltschutz und Bürgerfreundlichkeit fortlaufend optimiert.
Der EB 77 entscheidet über den Einsatz des geeignetsten Streumittels nach pflichtgemäßer Abwägung der Verkehrssicherheit und der Umweltbelange. Auf besonders sparsame Verwendung von Auftausalz auf den Fahrbahnen wird geachtet und nach dem Motto „so viel wie nötig, so wenig wie möglich“ gehandelt.

Zur besseren Übersicht hat EB 77 die Zahlen und Fakten zum Winterdienst in Tabellenform zusammengestellt.

1. Organisation

Aufgabe

Winterdienst als Teilaufgabe der Verkehrssicherungspflicht gemäß Bayer. Straßen- und Wegegesetz und geltender Rechtsprechung

Verantwortung

Stadt Erlangen

Organisation / Leitung

EB77

Planung

EB77 unter Einbeziehung von:
Polizei, Rettungsdiensten, Verkehrsbetrieben, ADFC, AG Radverkehr

Durchführung

EB77 unter Einbeziehung von:
Amt 66, EBE, Amt 34
Bereitstellung von Personal und Fahrzeugen und
Geräten

2. Kommunikation

 Homepage der
 Stadt Erlangen

Winterdienstpläne der gesicherten Radwegeachsen und Fahrbahnen, winterliche Sicherungspflichten, Standorte Streugutbehälter

 Presse

Berichterstattung zur Vorbereitung des Winterdienstes, zu den winterlichen Sicherungspflichten und aktuellen Situationen

 Informationsbriefe

Information an 129 Hausverwaltungen und 62 private
Winterdienste zur Verwendung von abstumpfenden
Streumitteln 

3. Leistungsumfang

Wintersicherung nach Prioritäten 1 – 3

 Priorität 1

Sicherungsflächen mit hoher Verkehrsbedeutung:
266 laufende Fahrbahnkilometer, 8 Streustrecken,
(entsprechen 173 einfache Fahrbahnkilometer)

121 km Radwege

425 Bushaltestellen

146 Ampelanlagen

189 Fußgängerüberwege und Querungshilfen

55 Kreuzungen

36 Treppenanlagen

25 Park- und öffentliche Plätze

Gehwege an städtischen Grundstücken

 Priorität 2

Sicherungsflächen mit geringerer Verkehrsbedeutung:
Steigungen, Gefällestrecken, Straßen zu Schulen,
Kindertagesstätten, Altenheimen, Industriegebiete

 Priorität 3

Neben- und Anliegerstraßen im Stadtgebiet


Angaben: 2020/2021 (2019/2020)

Winterdiensteinsätze

 

an 57 (55) Tagen, 
erster Einsatz am  21.11.2020;

  Fahrbahnen

41 (18) Voll- und 25 (46) Teileinsätze

  Geh-/Radwege,
  Bushaltestellen...

21  (7) Voll- und 29 (16) Teileinsätze

4. Personal- und
  Materialaufwand

  Rufbereitschaft

20.11.2020 – 31.03.2021 Mitarbeiter*innen der Dauerrufbereitschaft (ohne Fahrbahnen), bis 22.3.2021 der Fahrer*innen zur Fahrbahnräumung).
Witterungsbedingte Verlängerung der Rufbereitschaft für Fahrer*innen Fahrbahnen von 06.04.2021 - 09.04.2021

  Personaleinsatz

163 Mitarbeiter/innen (inkl. aller zeitweise im
Winterdienst tätigen Personen)

  Einsatzstunden

18.290 Stunden (6214 Stunden)

 

  Fahrzeuge

14 große Räum- und Streufahrzeuge
(13 für Feuchtsalz davon 2 Kombinationstreuer zum Sole sprühen;1 für reines Trockensalz)

56 Transporter und Kleintraktoren
(15 mit Schleuderbesen ausrüstbar)

  Streumittelverbrauch

Angaben: 2020/2021 (2019/2020)

   Steinsalz

1.849 (555) to            10 Jahres Durchschnitt: 796 to     

   Granulat

   658 (272) m³           10 Jahres Durchschnitt: 454 m³

 

 

5. Kosten

Gesamtkosten

2.876 T€; davon 1.459 T€ Fixkosten

davon Personalkosten

1.685 T€

davon Sach-/Gemeinkosten

1.191 T€                           

6. Witterung
Witterungsverhältnisse


häufig wiederkehrend überfrierende Nässe, punktuelle Glätte, Glättebildung in den Morgenstunden.
Schneehöhen bis 10 cm am 08.02.2021;
Mitte Februar starker Frost bis -13 ° C;
immer wieder Nachtfrost bis Mitte April tagsüber
deutliches Plus,

schauerartiger Niederschlag in Form von Schnee;


Anspruch des Winters


extremer Winter, hoher Kontrollaufwand, ungleicher Verteilung winterlicher Belagszustände, rechtzeitiges Feststellen bzw. Auffinden der Gefahrenstellen, Schwierigkeit der richtigen Einsatzentscheidung;
unterschiedlichste Niederschläge in verschiedenen Stadtteilen; nach Schneefall sofort frostige Tage.
Eisplatten auf Anlieger- und Nebenstraßen der
3. Priorität.
Positive Auswirkung durch Einsatz des Gemisches aus Granulat und Streusalz auf die sicherere Befahrbarkeit der Radwege, mit deutlich besserem Zustand der Wege und Einsparung von Einsätzen.

Die neue Dienstvereinbarung über die Durchführung des Winterdienstes bei der Stadt Erlangen wurde am 20.09.2020 entsprechend des Bayerischen Personalvertretungsgesetzes zwischen dem Oberbürgermeister der Stadt Erlangen und dem Vorsitzenden des Gesamtpersonalrates der Stadt Erlangen geschlossen.

Die beschlussmäßig umgesetzte Sofortmaßnahme der Umstellung des bislang verwendeten Streumaterials Granulat auf ein Gemisch aus abstumpfenden Granulat und auftauendem Streusalz hat erheblich zur winterlichen Verkehrssicherheit auf Radwegen und zu einer Verringerung von erforderlichen Nacharbeiten beigetragen.

Im Jahr 2020 erfolgte die Umstellung der Ruftechnik auf Patcher für das gesamte Winterdienst-
personal. Das System verfügt über eine höhere Reichweite und ist nicht an das Stadtgebiet gebunden. Somit können auch weiter entfernt wohnende oder sich außerhalb Erlangens aufhaltende Mitarbeiter*innen flexibel erreicht werden. Es können flexible Einsatzschleifen ausgelöst und allen Nutzer*innen erforderliche winterdienstlichen Nachrichten mitgeteilt werden. Durch Bestätigung der gerufenen Mitarbeiter*innen sind die Einsätze personell sicherer planbar.


Anlagen: