Betreff
Inanspruchnahme der ermäßigten Bustickets durch ErlangenPassInhaber*innen in 2020
Vorlage
50/025/2021
Aktenzeichen
V/50/WM021
Art
Mitteilung zur Kenntnis

Der Bericht der Verwaltung dient zur Kenntnis.


Aufgrund der Corona-Pandemie sind die Fahrgastzahlen im öffentlichen Nahverkehr im Jahresdurchschnitt massiv eingebrochen; im ÖPNV habe es lt. Verband Deutscher Verkehrsunternehmen nur noch 40 Prozent der üblichen Nachfrage gegeben. (Quelle: https://www.heise.de/news/OePNV-Fahrgastzahlen-massiv-eingebrochen-4998450.html)

 

Diese allgemeine Entwicklung war der Anlass, die Inanspruchnahme des ÖPNV durch die ErlangenPass-Inhaber*innen im Kalenderjahr 2020 (im Vergleich zum Kalenderjahr 2019 ) zu beleuchten und zu analysieren.

 

12-Monats-Abo

 

Zum 01.01.2020 wurde im VGN das 9-Uhr-Abo eingeführt, das eine sehr attraktive Erweiterung der Produktpalette ist und sicherlich auch längerfristig die Nachfrage nach dem Jahresabo reduzieren wird. Dennoch wurde bei den ErlangenPass Inhaber*innen das 12-Monats-Abo in den ersten Monaten noch stärker nachgefragt als im Jahr 2019. Ab Mai 2020 sanken die Zahlen der abgerechneten Karten des 12-Monats-Abos kontinuierlich. Mögliche Gründe hierfür sind, dass ErlangenPassInhaber*innen dieses neue Angebot erst durch verstärkte Beratungen im Rahmen von Verlängerungen der Jahresabos bekannt wurde und einige ErlangenPass-Inhaber*innen aufgrund der Corona-Pandemie ihr Abo nicht mehr verlängerten. Im Jahr 2020 wurden im Vergleich zu 2019 ca. 10 % weniger Jahrestickets abgerechnet.

 

Solo 31

 

Noch deutlicher ging die Nutzung der Solo 31 zurück: konnten im Jahr 2019 durchschnittlich 280 ermäßigte Solo 31 Karten an ErlangenPass-Inhaber*innen verkauft werden, waren es im Jahr 2020 durchschnittlich lediglich 138. Allerdings zeigen sich auch innerhalb des Jahres deutliche Schwankungen. Der Rückgang in den Monaten Januar und Februar auf 263 bzw. 252 verkaufte Karten ist auf die Einführung des 9-Uhr-Abos mit dem günstigen Monatspreis von 25,50 € zurückzuführen. Der weitere massive Rückgang auf 132 (März 2020) bzw. 19 (April 2020) verkaufte Karten ist in erster Linie auf den ab 18.03. bekanntgegebenen und bis 27.04.2020 geltenden Lockdown zurückzuführen; verstärkt wurde diese Entwicklung dadurch, dass durch die Schließung des Kundenbüros in diesem Zeitraum kein Erwerb von ermäßigten Solo 31 oder 4er-Tickets mehr möglich war. Von Mai bis November stieg die Anzahl der verkauften Solo 31 wieder an, im Dezember gingen die Verkaufszahlen aufgrund des erneuten Lockdowns wieder massiv zurück.

 

 

Abo 3 und Abo 6

 

Diese beiden Angebote werden insgesamt in geringem Umfang in Anspruch genommen, so dass auch im Vergleich der Kalenderjahre 2019 und 2020 keine interessanten Veränderungen erkennbar sind.

 

 

4-er Tickets

 

Bei den 4-er Tickets für Erwachsene war der Rückgang der abgerechneten Karten mit durchschnittlich 26 % noch deutlicher. Gründe hierfür sind die Einschränkungen im gesellschaftlichen und kulturellen Leben im Jahr 2020, der Umstieg auf andere Verkehrsmittel und vor allem im April die Schließung des Kundenbüros. Im Dezember 2020 konnten in etwa die gleichen Verkaufszahlen wie im Januar 2020 erzielt werden: dies lässt mit der gezielten Beratung im Kundenbüro erklären: Mitarbeiter*innen des Kundenbüros haben die ErlangenPass-Inhaber*innen dahingehend beraten, sich für einen bevorstehenden Lockdown mit 4-er-Tickets zu bevorraten.

 

Beim Verkauf der 4er-Tickets für Kinder war der Rückgang der Verkaufszahlen mit 25 % ähnlich hoch. Sehr starke Einbrüche bei den Zahlen sind im April, Mai und Oktober zu erkennen.

 

Fazit

 

  1. ErlangenPass-Inhaber*innen haben den ÖPNV auch im Kalenderjahr 2020 stark genutzt; der Rückgang fällt deutlich geringer aus als bei der Gesamtheit der Nutzer*innen des ÖPNV.

  2. ErlangenPass-Inhaber*innen sind auf einen günstigen und funktionierenden ÖPNV angewiesen.

  3. Das Angebot der rabattierten Tickets im Rahmen des ErlangenPasses ist ein geeignetes Instrument um Teilhabechancen zu ermöglichen. 

 

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Anlagen: 20-ESTW-Busnutzung-Übersicht