Betreff
Antrag Nr. 97/2019 der ÖDP-Stadtratsgruppe: Schaffung von innovativen Plätzen, die niederschwellig die generationenübergreifende Zusammenkunft und Kommunikation fördern
Vorlage
610.3/076/2019
Aktenzeichen
VI/61
Art
Beschlussvorlage

Der Bericht der Verwaltung wird zur Kenntnis genommen.

Der Antrag 097/2019 der ÖDP-Stadtratsgruppe ist hiermit abschließend bearbeitet.


Anlass:

Die ÖDP-Fraktion hat in ihrem Antrag (Nr. 97/2019) vom 09.06.2019 vorgeschlagen, im Stadtgebiet vermehrt kleine und mittelgroße „innovative Plätze“ zur sozialen Zusammenkunft zu schaffen. Gewünscht sind Plätze, welche zum Austausch, Zusammenspiel und kreativen Miteinander verschiedener Generationen einladen. Der Vorschlag ist, das Thema zunächst in den entsprechenden Ausschüssen und Ortsbeiräten anzusprechen.

 

Sachlage:

Das soziale und kreative Miteinander ist in einer wachsenden und zunehmend vielfältigen Stadtgesellschaft enorm wichtig. Aus diesem Grund werden Themen wie „Begegnung“ und „Kommunikation“ in den Planungen des öffentlichen Raumes immer mitgedacht.

 

Dass die soziale Komponente in der Planung und Umsetzung öffentlicher Plätze im Stadtgebiet bereits einen hohen Stellenwert genießt, lässt sich durch einige ausgewählte Beispiele belegen:

 

Bereits vorhanden:

- Sitzgruppen am Bohlenplatz

- kreisrunde Sitzgruppe am Altstädter Kirchenplatz

- mehrere Spielplätze im Stadtgebiet mit Bank-Tisch-Kombinationen

- Obere Karlstraße mit Schachspiel, Sitzstufen, Sitzbänke „über Eck“

- Ohmbrunnen

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Aktuelle Projekte:

Im Umwelt- Verkehrs- und Planungsausschusses wurde am 19.02.2019 beschlossen, mobile Sitzmöbel auf verschiedenen Stadtplätzen aufzustellen. Auf dem Rathausplatz sollen moderne, farbige Sitzhocker platziert werden. Diese können je nach Situation und Bedürfnis von den Nutzern einzeln oder in Gruppen aufgestellt werden. Für die Belebung des Martin-Luther-Platzes wurde die Aufstellung von vier großen „Wolkenliegen“ beschlossen, welche durch ihre amorphen Formen zum kommunikativen Zusammensein einladen.

 

Weiterhin besteht das allgemeine Ziel, das Angebot an Sitzmöglichkeiten in der Erlanger Innenstadt weiter auszubauen. Dabei wird der Einsatz moderner, alternativer Sitzmöglichkeiten weiterhin verstärkt in die Überlegungen einbezogen.

 

Aktuelle Planungen:

Im Rahmen der geplanten Neugestaltung des Zollhausplatzes sind für den öffentlichen Raum Sitzbereiche rund um großzügige, inselartige Pflanzbereiche geplant. Teilweise kombiniert mit Wasser und mit unterschiedlichen Sitztiefen entsteht eine moderne und attraktive Möglichkeit zum gemeinsamen Verweilen. Ein geplantes Wasserspiel und öffentlich nutzbare Nebelduschen fördern den Austausch und das soziale Miteinander auf dem Platz zusätzlich. 

 

Auch die Planung zur Aufwertung des Spielplatzes an der Komotauer Straße im Südosten der Stadt sieht eine Erweiterung der Sitzgelegenheiten vor. Unter anderem sind Bank-Tisch-Kombinationen vorgesehen, welche die Möglichkeit bieten, sich auszutauschen, gemeinsam zu spielen, etwas zu essen, oder einfach gemeinsam zusammenzusitzen. Die Planung macht es sich zusätzlich zur Aufgabe, die schlecht erhaltenen Sitzplätze entlang der Nürnberger Straße auf Höhe des Spielplatzes neu zu gestalten. Auch hier sollen Tisch-Bank-Kombinationen und ein Spieltisch (Schach) aufgestellt werden.

 

Bei der Planung des Bürger-, Begegnungs- und Gesundheitszentrums (BBGZ) wurde ein besonderes Augenmerk auf Kommunikation und Austausch im sportlichen Kontext gelegt. Schon der Name des Projekts verrät, dass ein Schwerpunkt der Planung auf die Bedürfnisse der Bürger und dem Wunsch nach Kommunikation und Begegnung gelegt wurde. Die Freiflächen mit zahlreichen, verschiedenen Sitzmöglichkeiten (Sitzstufen, Sitzschlangen etc.) und einem umfangreichen, freizugänglichen Sportangebot schaffen zukünftig einen modernen öffentlichen Bereich der „sozialen Zusammenkunft“.

 

Es handelt sich hierbei nur um eine Auswahl einiger Projekte und Planungen, welche aufzeigen, dass der Wunsch nach kommunikativen Plätzen bereits stark in den Planungsprozessen berücksichtigt wird.

 

Fazit:

Grundsätzlich sollen im Stadtgebiet Plätze entstehen, welche den unterschiedlichen Bedürfnissen möglichst vieler Nutzergruppen gerecht werden. Von daher wird auch weiterhin darauf geachtet, sowohl die Bürger/innen, als auch die Orts- und Stadtteilbeiräte und die zuständigen Ausschüsse bei der Gestaltung von Plätzen einzubeziehen und die unterschiedlichen Interessen in den Planungsprozess einfließen zu lassen. In diesem Zusammenhang hat auch das wachsende Bedürfnis nach innovativen, kommunikativen Plätzen einen hohen Stellenwert und wird verstärkt in den Planungen und bei der Auswahl der Möblierung Berücksichtigung finden, sodass zukünftig vermehrt Orte der „sozialen Zusammenkunft“ im Stadtgebiet entstehen werden.

 


Anlagen:  Anlage 1: Antrag ÖDP (Nr. 97/2019) vom 09.06.2019