Dem vorliegenden Bedarfsnachweis für die Erweiterung der Hauptfeuerwache an der Äußeren Brucker Straße um einen Neubau für das Verwaltungsgebäude u.a. mit Fahrzeughallen, Büros, Werkstätten und Schulungsräumen sowie der Aufstockung der westlichen Fahrzeughalle u.a. für Stabsräume des Katastrophenschutzes wird gemäß DABau 5.3 zugestimmt. Die weiteren Planungsschritte sind zu veranlassen.
1. Ergebnis/Wirkungen
(Welche Ergebnisse bzw.
Wirkungen sollen erzielt werden?)
Durch den Neubau für das Verwaltungsgebäude (Umsetzung der Masterplanvariante 1a aus dem Jahr 2017) an der Äußeren Brucker Straße und die Aufstockung der westlichen Fahrzeughalle soll die Einsatzbereitschaft und Leistungsfähigkeit der Feuerwehr Erlangen für die Sicherheit der Bürgerinnen und Bürger in der Stadt erhalten bleiben.
2. Programme / Produkte / Leistungen / Auflagen
(Was soll getan werden, um die
Ergebnisse bzw. Wirkungen zu erzielen?)
2.1 Grundsätzliches
Der zentrale Standort der Hauptfeuerwache
ist für das Stadtgebiet Erlangen und damit die Erreichbarkeit der verschiedenen
Stadtteile innerhalb der gesetzlichen Hilfsfrist, der Lage zur Innen-/Altstadt,
dem Bereich der Universitätskliniken und der unmittelbaren Autobahnanbindung
bereits in den 1950er Jahren sehr gut gewählt worden. Durch den Schluss des
Adenauerrings hat sich u.a. die Erreichbarkeit der Neubaugebiete im
Büchenbacher Westen verbessert. Die angestrebte Querung des Regnitzgrundes im
Zusammenhang mit dem Neubau der Strecke für die Stadt-Umland-Bahn verbessert
darüber hinaus nochmals die grundsätzliche Erreichbarkeit des Erlanger Westens.
Wie im Rahmen des Erweiterungsbaus bereits
ausgeführt, soll auch zukünftig versucht werden, im Stadtgebiet Erlangen neben
den Gerätehäusern der Freiwilligen Feuerwehren mit einer Feuerwache mit
hauptamtlichen Einsatzkräften,
der Hauptfeuerwache auszukommen; dies würde logistischen Aufwand und immense
Finanzmittel für zusätzliche Technik und Personal für eine zweite Feuerwache
sparen.
Ein kompletter – mit sehr hohen Kosten verbundener - Neubau der Hauptfeuerwache an einem neuen
Standort ist aufgrund des derzeit optimalen Standorts, fehlender ausreichend
großer Fläche mit ähnlich guter Anbindung und durch die schrittweise
Entwicklung der Hauptfeuerwache nicht sinnvoll. Mit dem 1956 erbauten
Verwaltungsgebäude, dem Bau des Sozialtraktes im Jahr 1983, dem Neubau des
Schlauch-/Übungsturms und einer Fahrzeughalle mit sechs Stellplätzen im Jahr
2006, dem Neubau im Jahr 2008 mit weiteren drei Stellplätzen, dem
Werkstättenbereich sowie dem „Gerätehaus“ der Freiwilligen Feuerwehr
Erlangen-Stadt sowie dem aktuell entstehenden Erweiterungsbau mit den vier
Stellplätzen und der neuen Atemschutzübungsanlage wurde die Hauptfeuerwache
schrittweise erbaut und modernisiert (wie derzeit der Sozialtrakt mit den
Ruheräumen) und so den jeweiligen Notwendigkeiten angepasst.
Die Stadt Erlangen wächst mit
Neubauten, wie den verschiedenen Gebäuden der Universitätsklinik mit großen
Bettenkapazitäten, den Forschungseinrichtungen, neuen Lehrstühlen der FAU, dem
Siemens Campus mit den verschiedenen Bauabschnitten im Erlanger Süden, neuen
Wohngebieten etc. mit daraus resultierenden neuen Gefahrenschwerpunkten stetig
weiter. Für alle diese Bereiche hat die Feuerwehr Erlangen den Brandschutz und die
technische Hilfeleistung zu gewährleisten. So wurde in den letzten Jahren die
Zuständigkeit für die Sicherstellung des Brandschutzes für die Firma Siemens im
Bereich Erlangen-Mitte, Siemens-Healthineers (neue Unternehmenszentrale;
Med.-Fabrik; etc.) und den neu entstehenden Siemens Campus übernommen. Bei
zwischenzeitlich über 113.000 Einwohnern, über 100.000 Arbeitsplätzen, über
60.000 Einpendlern bei nur 15.000 Auspendlern und ca. 40.000 Studierenden
befinden sich an Werktagen über 180.000 Menschen im Stadtgebiet. Mit diesen
Entwicklungen und auf Basis dieser zeitgleich über 180.000 Menschen in der
Stadt muss das größte Sicherheitsunternehmen der Stadt Erlangen, die Feuerwehr,
Schritt halten.
Auf der Hauptfeuerwache versehen die
hauptamtlichen Kräfte der Ständigen Wache und die ehrenamtlich Aktiven der
Freiwilligen Feuerwehr Erlangen-Stadt in hervorragender Zusammenarbeit ihren
gemeinsamen Dienst für die Sicherheit der Bürgerinnen und Bürger unserer Stadt.
Die Freiwillige Feuerwehr Erlangen-Stadt wird über 100 Mal im Jahr alarmiert, um gemeinsam mit der Ständigen Wache zu
einer Schadenslage auszurücken, Sonderfahrzeuge nachzuführen oder die -
aufgrund eines Einsatzes - verwaiste Hauptfeuerwache für eventuelle
Paralleleinsätze zu besetzen.
2.2 Umsetzung des Masterplans
Als nächsten Schritt gilt es den auf
Grundlage der im Jahr 2016 durchgeführten Bedarfsanalyse erarbeiteten
Masterplan (Masterplanvariante 1a) umzusetzen, um die Hauptfeuerwache für die
nächsten Jahrzehnte zu ertüchtigen. Der vom Amt für Gebäudemanagement in den
Jahren 2016/2017 aufgrund der dringenden Notwendigkeit von weiteren
Fahrzeugstellplätzen, für Einsatzfahrzeuge zur Sicherstellung des Brandschutzes
und der technischen Hilfeleistung und Komponenten des Katastrophenschutzes
(u.a. für einen eventuellen flächendeckenden Stromausfall) und notwendigen
Räumlichkeiten u.a für Schulung, Katastrophenschutz, Verwaltung und Sport
erarbeitete Masterplan sieht vor, für das im Jahr 1956 erbaute
Verwaltungsgebäude unter Einbindung des derzeitigen Erweiterungsbaus einen
Neubau entlang der Äußeren Brucker Straße entstehen zu lassen (siehe Anlage).
Der Masterplan berücksichtigt den notwendigen zusätzlichen Bedarf an Flächen
und weist darauf hin, wie diese Flächen städtebaulich am bestehenden Standort
der Hauptfeuerwache unterzubringen sind. Desgleichen wurde nachgewiesen, dass
die bereits durchgeführten Maßnahmen und die derzeit noch laufenden Maßnahmen in
die geplante Entwicklung integrierbar sind und keine verlorene Investition
darstellen.
Im Rahmen des Neubaus an der Äußeren Brucker
Straße wird aus der im aktuellen Erweiterungsbau vorgesehenen Fahrzeughalle mit
den vier Stellplätzen eine Sporthalle, was den Einsatzbeamten/-in der Ständigen
Wache die Möglichkeit eröffnet, für den Dienstsport nicht jedes Mal zu einer
Sporthalle im Stadtgebiet fahren zu müssen, sondern die dienstlich vorgegebenen
Sporteinheiten direkt auf dem Wachareal durchführen zu können. Dies stellt für
den Einsatzfall den großen Vorteil dar, mit den entsprechenden
Einsatzfahrzeugen unmittelbar von der Hauptfeuerwache ausrücken zu können. Im
Rahmen des Neubaus sollen neun
Stellplätze, vier als Ersatz für die dann umfunktionierte Sporthalle und
weitere fünf mehr als dringend benötigte Stellplätze (hierzu bestehen derzeit
an keiner Stelle mehr Ausdehnungsmöglichkeiten), erstmalig eine Waschhalle zum
Reinigen der Großfahrzeuge, die ebenfalls noch als Stellplatz genutzt werden
soll und ein Gerätelager geschaffen werden. Darüber hinaus gilt es für die
zahlreichen Werkstätten, notwendigen Funktionsräumen und die Bekleidungskammer
adäquate Räumlichkeiten zur Verfügung zu stellen. Für die verschiedenen
Sachgebiete und Sachbereiche gilt es, die entsprechenden Büros zu schaffen; im
Zufahrtsbereich von der Äußeren Brucker Straße muss im Neubau eine neue
moderne, den Anforderungen entsprechende Wachzentrale eingerichtet werden. Im
Rahmen der Umsetzung des Masterplans sollen neben einem entsprechend großen
Unterrichtsraum für die Ausbildung der haupt- und aller ehrenamtlicher Aktiven
im Stadtgebiet ein Veranstaltungsraum für die Freiwillige Feuerwehr (als Ersatz
für die Florianstube, die sich im Keller des derzeitigen Verwaltungsgebäudes
befindet) geschaffen werden.
Durch die Umsetzung des Masterplans (neue
Räumlichkeit für die derzeitige Funkwerkstatt und Stellplätze für
Kommandowagen) sollen darüber hinaus im angrenzenden Bereich zum Gerätehaus der
Freiwilligen Feuerwehr Erlangen-Stadt Räumlichkeiten zur Erweiterung des
Gerätehauses gewonnen werden, da das Gerätehaus der Freiwilligen Feuerwehr
Erlangen-Stadt aufgrund der Anzahl der Aktiven „erweitert“ werden muss. So
werden u.a. dringend Räumlichkeiten für weitere Einsatzspinde benötigt. Ziel
ist es, auch für die Freiwillige Feuerwehr die entsprechenden Rahmenbedingungen
erhalten zu können, um das bereits beschriebene hervorragende Miteinander von
Ständiger Wache und Freiwilliger Feuerwehr auf der Hauptfeuerwache so
fortführen zu können.
Im Rahmen der Umsetzung des Masterplans soll
die gesamte Hauptfeuerwache mit seinen für den Krisenfall vorgesehenen
Einrichtungen des Katastrophenschutzes und seiner kritischen Infrastruktur für
einen flächendeckenden, eventuell auch länger andauernden Stromausfall auf den aktuellen Stand gebracht
werden.
2.3 Aufstockung der westlichen Fahrzeughalle
Für den Neubau an der Äußeren Brucker Straße
muss das Verwaltungsgebäude aus dem Jahr 1956 abgerissen werden. In diesem
Gebäude befinden sich derzeit alle Büros der Verwaltung, des
Katastrophenschutzes, der Sachgebietsleiter/-innen und der verschiedenen
Sachbereiche. Darüber hinaus befinden sich die Wachzentrale und die
Bekleidungskammer in diesem Gebäude. Da der Neubau zwischen dem Sozialtrakt und
dem derzeit entstehenden Erweiterungsbau „eingeschoben“ werden soll, fällt
während der Baumaßnahme auch noch die Atemschutzwerkstatt und der
Unterrichtsraum und somit auch der Stabsraum der Führungsgruppe
Katastrophenschutz weg (siehe Anlage).
Während des
Abrisses des Verwaltungsgebäudes und der kompletten Bauzeit des Neubaus an
gleicher Stelle werden zahlreiche Container benötigt, um die für den Betrieb
notwendigen Räume zur Verfügung stellen zu können. Da die Kosten für die voll
ausgestattete Containeranlage zum einen sehr hoch sind und zum anderen während
der Baumaßnahme auf dem Gelände der Hauptfeuerwache nicht ausreichend Platz zur
Verfügung steht, um alle Ausweichflächen in einem Containerbau unterzubringen,
bietet es sich an, in einem ersten Bauabschnitt die westliche Fahrzeughalle mit
den Stellplätzen 13 bis 20 um ein Geschoss aufzustocken (siehe Anlage). Eine
Aufstockung stellt eine sehr zielführende und nachhaltige Maßnahme dar, da
bereits beim Erstellen der Statik der Fahrzeughalle zusätzliche Lasten berücksichtigt
wurden und die so neu entstehenden Flächen als Bestandteil der
Flächenermittlung auch nach Umsetzung des Masterplans benötigt werden.
In diesem aufgestockten Bereich können in
der Phase des Abrisses des alten Verwaltungsgebäudes und des Zeitraums bis zur
Fertigstellung des Neubaus an der Äußeren Brucker Straße Teilbereiche des
jetzigen Verwaltungsgebäudes wie u.a. die Büros für die
Sachgebietsleiter/-innen und Sachbearbeiter in Form von Großraumbüros
untergebracht werden. Da alle Mitarbeiter/-innen im Einsatzdienst eingebunden
sind, muss es jederzeit gewährleistet sein, dass alle Einsatzbeamten/-in
unmittelbar von der Hauptfeuerwache aus mit den Einsatzfahrzeugen ausrücken
können. Darüber hinaus sollte in dem Bereich der Aufstockung der westlichen Fahrzeughalle für den Zeitraum der
Baumaßnahme des Neubaus an der Äußeren Brucker Straße auch ein
Übergangs-Unterrichtsraum geschaffen werden, um den haupt- und ehrenamtlichen
Einsatzkräften die entsprechenden Ausbildungsmöglichkeiten zur Verfügung zu
stellen. Nach Abschluss des Neubaus an der Äußeren Brucker Straße können diese
Räumlichkeiten hervorragend für die in der Bedarfsaufstellung vorgesehenen
Räumlichkeiten wie zum Beispiel die dringend benötigten Stabsräume des
Katastrophenschutzes (Führungsgruppe Katastrophenschutz und Örtliche
Einsatzleitung) genutzt werden.
2.4 Parkplätze
Durch den Neubau an der Äußeren Brucker
Straße fallen nochmals vorhandene Parkplätze weg. Für deren Kompensation und
für die notwendigen Parkplätze vor allem für die Aktiven der Freiwilligen
Feuerwehr u.a. im Falle einer Alarmierung sollen auf dem unmittelbar südlich an
die Hauptfeuerwache angrenzenden städtischen Grundstück hinter den
Gewobau-Wohngebäuden ca. 25 neue Parkplätze (siehe Anlage) geschaffen werden.
3. Prozesse und Strukturen
(Wie sollen die Programme /
Leistungsangebote erbracht werden?)
Die angestrebte Zeitschiene nach derzeitiger
Kapazitätseinschätzung des
Amtes für Gebäudemanagement sieht folgendermaßen aus:
2021: europaweites
Vergabeverfahren zur Planerauswahl.
2022/2023: Gesamtplanung der Erweiterung der Hauptfeuerwache und Umsetzungsplanung
des Bauabschnitts 1 mit Aufstockung der westlichen Fahrzeughalle
2024: Baubeginn
Aufstockung
anschließend: Abriss des Verwaltungsgebäudes; Neubau an der Äußeren
Brucker Straße
4. Ressourcen
(Welche Ressourcen sind zur
Realisierung des Leistungsangebotes erforderlich?)
Die
Grobkosten für den Neubau an der Äußeren Brucker Straße, die Aufstockung der
westlichen Fahrzeughalle, Abrissarbeiten, Container, Außenanlagen inklusive der
notwendigen Ertüchtigung für Parkflächen auf dem Nachbargrundstück und weiteren Kosten belaufen sich nach der
Kostenschätzung des Amtes für Gebäudemanagement auf ca. 12.600.000 Euro.
Vom Freistaat Bayern wird für die zehn
Stellplätze und die Räumlichkeiten für die neue Atemschutzwerkstatt ein
Zuschuss in Höhe von 490.000 Euro erwartet. Die neue Einrichtung der
Atemschutzwerkstatt wird darüber hinaus vom Freistaat Bayern mit 31.000 Euro
bezuschusst. Für die vier Stellplätze, die zur Sporthalle umfunktioniert werden sollen, muss anteilig ein Teil des im
Rahmen des Erweiterungsbaus erhaltenen Zuschusses an den Freistaat Bayern
zurückgezahlt werden.
Haushaltsmittel
werden nicht benötigt
sind vorhanden auf IvP-Nr.
bzw. im Budget auf Kst/KTr/Sk
sind nicht vorhanden
Anlagen: Konzeptentwurf Erweiterung Hauptfeuerwache