Der Bericht der Verwaltung dient zur Kenntnis.
Seit 2016 befasst sich eine Arbeitsgemeinschaft, bestehend aus Vertreter*innen der Erlanger Mittelschulen, Bildungsbüro/Strategisches Übergangsmanagement, Staatl. Schulamt, Agentur für Arbeit, JAZ e.V., GGFA, Jugendamt und IHK mit dem Thema Berufsorientierung in Erlangen. Es wurde erarbeitet an welchen Stellen in Erlangen Berufsorientierung bereits heute erfolgreich stattfindet und wo noch strukturelle und qualitative Entwicklungsarbeit zu leisten ist. Von allen, in diesem Feld tätigen Akteuren wird konstatiert, dass den Praktika, die seitens der Schülerinnen und Schüler geleistet werden hier eine zentrale Rolle zukommt.
Anfang des Jahres 2018 wurden in zwei Beteiligungsveranstaltungen, die Erfahrungen und Wünsche von Schüler*innen Eltern und Firmen erfragt und diskutiert. Die Veranstaltungen waren mit jeweils über 100 Personen sehr gut besucht. Gemeinsam mit engagierten Vertretern der genannten drei Gruppen wurden die Ergebnisse dieser Treffen im Konzept zum Gütesiegel „QP-Qualitatives Praktikum“ zusammengefasst und in einer dritten Veranstaltung bestätigt.
Schulen und Betriebe, die dem Gütesiegel beitreten, verpflichten sich zur Einhaltung qualitativer Standards in Bezug auf die Vorbereitung, Durchführung und Nachbereitung der Praktika.
Auszugsweise sind dies:
Für Schulen:
Vor dem Praktikum
- Die
Schule sorgt dafür, dass jeder Schüler und jede Schülerin einen klaren
Ansprechpartner für sein Praktikum hat
- Die
Schule informiert Schülerinnen, Schüler und Eltern über die Möglichkeiten
und Pflichten des Qualifizierten Praktikums
- Die
Schule nimmt bei Bedarf Kontakt zu Praktikumsbetrieben auf
Während des Praktikums
- Die
Kontaktlehrkraft besucht die Schülerin/den Schüler mindestens einmal im
Betrieb und führt Gespräche mit den Beteiligten, um sich ein Bild über den
Erfolg des Praktikums zu machen
Nach dem Praktikum
- Die
Kontaktlehrkraft reflektiert mit den Schülerinnen und Schülern über den
Erfolg des Praktikums und die gemachten Eindrücke
- Die
Kontaktlehrkraft kümmert sich darum, dass der Betrieb spätestens eine
Woche nach dem Praktikum das Feedback der Schülerin/des Schülers erhält
- Die
Kontaktlehrkraft überprüft die Dokumentation des Praktikums der
Schülerin/des Schülers
- Die
Kontaktlehrkraft ist weiterhin Ansprechpartner für den QP- Betrieb, um
ggf. Verbesserungsvorschläge zu machen/zu bekommen
Für
Betriebe:
- QP Betriebe stellen die Inhalte und
Herausforderungen des jeweiligen Berufsfelds transparent und didaktisch
durchdacht dar. In den Betrieben besteht bereits vor Beginn des Praktikums
eine Vorstellung davon welche Inhalte vermittelt werden sollen und in
welcher Weise dies geschieht.
- In den QP-Betrieben gibt es namentlich
benannte Personen sowohl für die organisatorische als auch die inhaltliche
Betreuung der Praktikant*innen (Praktikumscoach) – je nach Organisationsstruktur
kann dies auch in Personalunion geschehen.
Der Betrieb benennt eine*n Paten*in als niederschwellige*n Ansprechpartner*in (z.B. Auszubildende aus höheren Lehrjahren). - Mit allen Praktikant*innen wird ein
ausführliches Einstiegsgespräch geführt. Im Rahmen dieses Gespräches
lernen sie die für sie verantwortlichen Personen (Praktikumscoach,
Pate/Patin) kennen. Sie erhalten einen Überblick über die einzelnen
Aufgabenfelder, Zeitstruktur, Zuständigkeiten und Abläufe. Die
gegenseitigen Erwartungen werden angesprochen und abgestimmt.
- Die Betriebe unterstützen die Reflexion
des Praktikums
- Die Praktikant*innen erhalten sowohl
eine standardisierte inhaltliche Bewertung als auch eine formale
(bewertungsfreie) Teilnahmebestätigung
- QP-Betriebe halten in der Vor- und
Nachbereitung des Praktikums Kontakt zu den Lehrkräften
- Die QP-Betriebe beteiligen sich am
fachlichen Austausch und der Weiterentwicklung des QP-Gütesiegels.
Schulen und Firmen, die sich zur Einhaltung der Qualitätskriterien verpflichten werden zunächst für einen Zeitraum von zwei Jahren Mitglied im Qualitätsverbund QP. Sie können das Qualitätssiegel QP-führen und erhalten die Möglichkeit die Praktikumsbörse der www.qualifiziertes-praktikum.de aktiv zu nutzen. Die Einrichtung einer solchen Plattform war als wichtiger Wunsch der Teilnehmer*innen der Beteiligungsveranstaltungen benannt worden und wurde durch die Arbeitsgemeinschaft in Kooperation mit dem Rechenzentrum der Erlanger Universität umgesetzt.
Die Umsetzung der Internetplattform wird im Ausschuss in Form einer kurzen Einführung dargestellt.
Anlagen: