Betreff
Antrag der Friedrich-Rückert-Grundschule Erlangen auf Einrichtung eines gebundenen Ganztagszweigs zum Schuljahr 2018/2019
Vorlage
40/151/2018
Aktenzeichen
IV/40
Art
Beschlussvorlage
  1. Dem Antrag der Friedrich-Rückert-Grundschule zur Einrichtung eines gebundenen Ganztagszweigs zum Schuljahr 2018/2019 wird zugestimmt.
  2. Zur vorläufigen Sicherstellung des Ganztagsbetriebes soll der Container interimsweise weiter genutzt werden. Die dafür nötigen Mittel sollen zum Haushalt 2019 angemeldet werden.
  3. Die Verwaltung wird beauftragt zu prüfen, ob die VHS ab Schuljahresbeginn2018/19 die Trägerschaft übernehmen kann (Personalressourcen).

 


1.    Ergebnis/Wirkungen
(Welche Ergebnisse bzw. Wirkungen sollen erzielt werden?)

Ausgangssituation:

Die Schulleitung der Friedrich-Rückert-Schule (FRS)/ Frau Gerhardt bekundet seit längerem ein starkes Interesse an der Einführung einer Ganztagsschule.

Bereits im Jahr 2015 und 2016 fanden Gespräche zwischen der Schulleitung und dem Schulverwaltungsamt unter Einbindung des Staatlichen Schulamtes sowie des Jugendamtes zur Betreuungssituation in der Schule und im Schulsprengel statt. Im Rahmen dieser Gespräche wurde auch die Einrichtung einer Ganztagsschule im Kombimodell erwogen, allerdings aufgrund der schwierigen rechtlichen Rahmenbedingungen sowie aufgrund der fehlenden räumlichen Anbindungsmöglichkeiten des Hortes an die Schule verworfen.

Die Versorgungsquote im Bereich der Ganztagsbetreuungsangebote liegt mit rd. 65 % deutlich unter dem städtischen Durchschnitt von rd. 87 %. Im Hinblick auf den prognostizierten Schüleranstieg im Sprengel bis zum Jahr 2024/2025 wird sich dieser Rückstand weiter vergrößern und die Betreuungssituation im Sprengel weiter verschärfen. Aufgrund der ungedeckten Betreuungsbedarfe ist ein akuter Handlungsbedarf gegeben.

 

Die Schulleitung der Friedrich-Rückert-Schule hat daher mit seinem Kollegium ein pädagogisches Ganztagskonzept entwickelt, um an der FRS bei Zustimmung des Sachaufwandsträgers zum Schuljahr 2018/2019 einen gebundenen Ganztagszweig einzurichten. Das Staatliche Schulamt war in den Prozess eingebunden und befürwortet das Konzept. Der Elternbeirat hat dem Konzept ebenso zugestimmt. Im Rahmen der Schulanmeldung und eines gesonderten Elternabends am 20.03.2018 hat sich der Bedarf durch eine ausreichende Anzahl von Anmeldungen bestätigt. Die schulische Mittagsbetreuung wird weiterhin benötigt und bleibt an der Schule in gleichem Umfang wie bisher erhalten. Der Träger der Mibe hat der Einrichtung der gebundenen Ganztagsschule ebenfalls zugestimmt.

 

Das Raumkonzept der gebundenen Ganztagsschule könnte mittelfristig durch die Nutzung des sich auf dem Schulhof der FRS befindlichen Ausweichcontainers (für die Sanierung des Hortes Sonnenblume bis 31.08.2018) sichergestellt werden.

 

Trägerschaft:

 

Die FRS wünscht sich die VHS als Träger der gebundenen Ganztagsschule

Zur Übernahme der Trägerschaft ist für die VHS grundsätzlich vorstellbar. Damit könnte neben dem vielfältigen Bildungsangebot der VHS eine pädagogische Verknüpfung mit dem schon installierten und gut funktionierenden Fördersystems der optimierten Lernförderung erreicht werden, das personell ebenfalls durch die VHS getragen wird.

 

Ob sich die Übernahme der Trägerschaft der gebundenen Ganztagsschule mit den vorhandenen Personalressourcen bei Amt 43 umsetzen lässt ist noch zu prüfen.

 

Alternativ wurden die Johanniter als Träger angefragt, welche aber aus Kapazitätsgründen nicht zur Verfügung stehen.

 

 

Einschätzung der Jugendhilfeplanung:

Die Schulsprengelkonferenz Friedrich-Rückert konnte mit allen Beteiligten aus Schule und Jugendhilfe am 10.04.2018 stattfinden. Die Ergebnisse werden aktuell zusammengefasst und ausgewertet. In der Konferenz wurde u.a. deutlich, dass seit einigen Jahren und aktuell ein Bedarf an zusätzlichen Ganztagesbetreuungsplätzen im Schulsprengel besteht. Zur Bedarfsdeckung können sowohl die geplante gebundene Ganztagsschule (ab dem Schuljahr 2018/19), als auch die schon beschlossenen Lernstubenplätzen (32 Plätze) im Bereich Hans-Geiger-Str. (Realisierung evtl. ab dem Schuljahr 2021/22) einen Beitrag leisten. Bei Eintreffen der Schülerprognose (Stand Frühjahr 2017) wären darüber hinaus weitere Ganztagesbetreuungsplätze notwendig.

 

 

2.    Programme / Produkte / Leistungen / Auflagen
(Was soll getan werden, um die Ergebnisse bzw. Wirkungen zu erzielen?)

Unter der Voraussetzung, dass das Bayerische Staatsministerium für Unterricht und Kultus der Einrichtung eines Ganztagszugs an der Friedrich-Rückert-Grundschule zustimmt, übernimmt die Stadt Erlangen den anfallenden kommunalen Eigenanteil von 5.500 € pro Jahr und Klasse für diese Schule.

 

 

3.    Prozesse und Strukturen
(Wie sollen die Programme / Leistungsangebote erbracht werden?)

Gemäß KMS vom 05.02.2018 war der Antrag zur Einführung einer gebundenen Ganztagsschule bereits zum 16.03.2018 bei der Regierung von Mittelfranken einzureichen.

Zur Fristwahrung wurde nach Absprache mit der Ganztagskoordinatorin Frau Mikyna-Häberlein ein entsprechender Antrag vorbehaltlich der Zustimmung des Bildungsausschusses über das Staatliche Schulamt eingereicht.

 

Das Staatliche Schulamt hat im Rahmen des Antragsverfahrens eine positive fachliche Stellungnahme abgeben. Die Strukturierung des Tagesablaufs und die sonstigen Rahmenbedingungen der Ganztagsschule sind dem anliegenden pädagogischen Konzept zu entnehmen.

 

Das Raumprogramm für einen Ganztagszweig kann erbracht werden, wenn der zweistöckige Ausweichcontainer ab 01.09.2018 weiterhin zur Verfügung steht. Die Räume wären voraussichtlich mit nur einem sehr geringen Umbauaufwand für die Schule nutzbar.
Eine Anfrage beim Aufsteller ergab, dass eine weitere Anmietung zu etwas günstigeren Konditionen als bisher möglich wäre. Für ein Jahr wäre mit Kosten von rd. 65.000 € zu rechnen. Für September bis Dezember 2018 können die Kosten aus dem Budget des Amtes 40 bestritten werden, ab 2019 wären die Kosten im Budget einzustellen.  Aktuell wird geprüft, ob aufgrund der geänderten Nutzung eine neue Baugenehmigung beantragt werden muss oder ob die vorhandene Baugenehmigung bis 2021 ausreichend ist.

 

Eine interimsweise Nutzung der Container böte außerdem ein ausreichendes Zeitfenster, um mit den Planungen für die langfristig nötigen Räumlichkeiten einer Ganztagsschule (Mensa mit Speisesaal, Differenzierungsräume) und ggf. für zusätzlich erforderliche Klassenräume aufgrund des erwarteten Schüleranstiegs im Sprengel, zu beginnen.

 

Das Schulverwaltungsamt wird bei entsprechender Beschlussfassung durch den Bildungsausschuss gemeinsam mit der Schulleitung und dem Gebäudemanagement untersuchen, wie die räumlichen Voraussetzungen für die Mittagsbetreuung an der Schule geschaffen werden können. Dabei soll mit diesen Beteiligten und dem Jugendamt auch geprüft werden, ob bei baulichen Veränderungen weitere Ganztagesbetreuungsplätze realisiert werden könnten. Eine detaillierte Raumplanung mit Kostenberechnung wird zu gegebener Zeit erstellt.

 

 

4.    Ressourcen
(Welche Ressourcen sind zur Realisierung des Leistungsangebotes erforderlich?)

Investitionskosten:

 

Sachkosten:

65.000 €

5.500 €

Containermiete p.a.

Je Ganztagsklasse p.a.

Personalkosten (brutto):

bei Sachkonto:

Folgekosten

bei Sachkonto:

Korrespondierende Einnahmen

bei Sachkonto:

Weitere Ressourcen

 

 

Haushaltsmittel

                 werden nicht benötigt

                 für 2018 sind im Budget vorhanden

                         sind nicht vorhanden


Anlagen:

1. Antrag der FRS

2. Pädagogisches Kurzkonzept

3. Flyer

4. Stundenplanmodell