Betreff
Innenstadtentwicklung Erlangen, Profilierung der Innenstadt - Vernetzung von Klinikviertel und historischer Innenstadt
Vorlage
610.3/046/2017
Aktenzeichen
VI/61
Art
Beschlussvorlage

Der Prozess der Profilierung der Erlanger Innenstadt durch Maßnahmen zur engeren Vernetzung des Klinikviertels und der historischen Innenstadt sollen wie dargestellt weiterverfolgt werden.

 


1.    Ergebnis/Wirkungen
(Welche Ergebnisse bzw. Wirkungen sollen erzielt werden?)

Seit 2004 sind große Bereiche der Erlanger Innenstadt Sanierungsgebiete. Mit Hilfe der Städtebauförderungen werden seitdem gezielt Maßnahmen zur Aufwertung und Stärkung der Nördlichen Altstadt und der Neustadt unternommen. Seit 2011 ist die CIMA, Forchheim im Auftrag der Stadt Erlangen mit dem Innenstadtmanagement beauftragt (gefördert mit Mitteln aus dem Bund-Länder-Programm „ Aktive Zentren“ und „Soziale Stadt“), um hier vor allem unterstützend für die Belebung der historischen Innenstadt und die Stärkung und Aktivierung des Einzelhandels und der Gewerbetreibenden aktiv zu sein.

In diesem Rahmen wurde das Projekt „Profilierung der Erlanger Innenstadt“ definiert. Ausgangspunkt hierbei ist die Tatsache, dass im Bewusstsein vieler Besucherinnen und Besucher kein konkretes Bild der Innenstadt vorherrscht und diese nicht als Einheit wahrgenommen wird. Das Hauptaugenmerk  liegt häufig auf der „Konsummeile“ südliche Hauptstraße und Nürnberger Straße, wodurch ein Großteil der nördlichen Innenstadt im mentalen Stadtplan nur verschwommen oder gar nicht vorkommt. Deshalb ist es nötig die einzelnen Bereiche der Innenstadt klar zu profilieren, in Relation zueinander zu setzen und letztendlich als Ganzes zu positionieren. Im Meinungsträgerkreis Innenstadt wurden diese einzelnen Bereiche ausgearbeitet (Anhang 1) und benannt (Anhang 2), die nun als Grundlage für eine systematische Profilierung der Innenstadt dienen. Als priorisierte Maßnahmen konnten mehrere Bausteine festgehalten werden: Der Ausbau gestalterischer Hinweise (z.B. Flyer, Wegweiser etc.) und – eingebunden in das existierende Leitsystem – die aktive Darstellung von Routen in die Quartiere. Zudem zukünftig die verstärkte Betonung der Kreativ-Wirtschaft (Kunst, Kultur im öffentlichen Raum, bildende Künste, Handwerk, Design) mithilfe von Veranstaltungen.

 

2.    Programme / Produkte / Leistungen / Auflagen
(Was soll getan werden, um die Ergebnisse bzw. Wirkungen zu erzielen?)

Als wichtigstes Projekt wurde vom Meinungsträgerkreis Innenstadt die Profilierung und Vernetzung der historischen Innenstadt und dem Klinikviertel bewertet. Hierbei bieten sich zwei Ansatzpunkte an: Einerseits die Besucher und Beschäftigte der Kliniken gezielt ansprechen und als neue Zielgruppen erschließen, andererseits die historische Innenstadt durch einen Bewusstseinswandel der Besucher mit klaren Qualitäten als Wettbewerber zur südlichen „Konsummeile“ positionieren. Oberstes Ziel ist die Erhöhung der Besucherfrequenz in der Altstadt / historische Innenstadt. Dieses soll durch mehrere Unterziele, wie die Verbesserung der Wegebeziehungen zwischen Klinik und Altstadt/ hist. Innenstadt, sowie die direkte Ansprache von Besuchern und Beschäftigten des Klinikviertels, erreicht werden. Abstimmungsgespräche der Stadt und des ETM mit dem Bereich Öffentlichkeitsarbeit der Unikliniken haben stattgefunden. Die zuständigen Stellen bei der Klinikverwaltung konnten für die Idee gewonnen werden und haben ihre Unterstützung zugesagt.

 

Die Hauptbestandteile des Projekts Anbindung Klinikviertel - hist. Innenstadt/Altstadt sind:

 

-       Einrichtung von drei Themenrouten, die aus dem Klinikviertel in die Altstadt führen

-       Ein eigens konzipierter Flyer, um Patienten und Besucher auf die Routen zu führen

-       Schulungen für das Pfortenpersonal der Kliniken

-       Optimierung des städtischen Beschilderungssystems (neue Standorte und Beschriftung).

-       eine Informationsstele am Maximiliansplatz (Abschluss Realisierungsschritt 2. der Stadtplantafeln, siehe auch Beschlussvorlage hierzu 610.3/045/2017)  installiert werden, welche die Passanten des Klinikviertels auf die Themenrouten aufmerksam macht.

 

Um auch das eingangs angesprochene Thema der Kreativ-Szene mit aufzugreifen, und gleichzeitig die Wegeführung in die Altstadt ansprechender zu gestalten, sind zukünftig z.B. temporäre Kunst-Installationen für die Loschgestraße angedacht.

 

3.    Prozesse und Strukturen
(Wie sollen die Programme / Leistungsangebote erbracht werden?)

Die Wegführungen und Themen der Routen wurden im Zuge einer externen Expertise des Instituts für Geographie der Friedrich-Alexander Universität Erlangen-Nürnberg von einer Gruppe Masterstudenten unter Anleitung von Roland Wölfel (CIMA) erarbeitet. Zusätzlich sind die Wünsche der Patienten und Einzelhändler der Altstadt, sowie Steckbriefe der Kliniken erhoben und ausgewertet und in das Wegführungskonzept eingearbeitet worden.

Die Routen finden sich in einem Flyer der thematisch, in Abstimmung mit dem Sachgebiet Stadterneuerung, den Einzelhändlern von Leben findet Altstadt und dem City-Management auf die Rubriken „Schlendern & Shoppen“, „Kulinarik & Kultur“, sowie „Entdecken & Erholen“ festgelegt wurde. Auch der Slogan für den Flyer „Die Altstadt lädt ein … zum Flanieren, Genießen und Erholen“ wurde von allen beteiligten Parteien befürwortet. Die sonstigen Inhalte des Flyers, wie Textbausteine, Bilder, Öffnungszeiten, Stadtplan mit Highlights, Symbolen und farblicher Kennzeichnung des Einzelhandels, sind geklärt und vorhanden.

Außerdem liegen Angebote von lokalen Werbeagenturen für das Design und den Druck des Flyers vor (Erstauflage 100.000 Stk). Das Uniklinikum hat sich bereit erklärt den Flyer in jede Patientenmappe einzulegen (pro Jahr 400.000 Stk.).

Die geplanten Personalschulungen sind mit der Klinikverwaltung abgestimmt und werden in Form von  Stadtrundgängen durchgeführt (Personal der Infopoints, Patientenhilfsdienst etc.) Diese Personen werden im Vorfeld informiert, um sie auf die Wichtigkeit des Themas zu sensibilisieren. Das Schulungsprotokoll erstellt die CIMA, die Durchführung erfolgt durch Stadtführer des City-Managements.

Neue Standorte des Beschilderungssystems wurden analysiert und die Beschriftung abgestimmt und angepasst. Die Montage wird Bestandteil des Arbeitsprogrammes des Tiefbauamtes und in diesem Rahmen vollzogen.

 

Als Ausgangspunkt für die Themenrouten vom Krankenhaus- zum Altstadtviertel soll der Maximiliansplatz dienen. Dort soll eine Informationsstele im aktuellen Design der Stadt Erlangen als Meetingpoint dienen und auf die Themenrouten in die Altstadt hinweisen. Der genaue Standort wird aktuell geprüft.

 

Die Eröffnung der Themenrouten soll mit dem Enthüllen der Informationstele am Maximiliansplatz und der Präsentation des Flyers durch einen gemeinsamen Pressetermin mit Vertretern der Stadt Erlangen sowie des Universitätsklinikums Anfang Dezember (geplant 1. Dezember 2017) erfolgen.

 

Zur Planung temporärer Kunstinstallationen (z.B. Überspannungen der Straße mit Regenschirmen, Wimpeln o.Ä.) haben sich sowohl Herr Egelseer, Rektor der Loschgeschule, als auch der Chef des Kinderklinikums, Herr Prof. Rascher, interessiert gezeigt und wären einer künftigen Zusammenarbeit nicht abgeneigt. Mit beiden ist der Kontakt von Seiten der CIMA  im Auftrag von Amt 61 hergestellt und erste Projektideen sind angestoßen.

 

 

4.            Ressourcen

 

 

Die Kosten für den Flyer sowie die Personalschulungen werden aus Bordmitteln des

Quartiermanagements bestritten und werden somit zu 60 % aus dem Programm

 „Soziale Stadt“ gefördert.

Schätzung

Kosten (brutto)

Gestaltung Flyer durch Agentur

2.272,90 €

Druck Flyer

Erstauflage 2017:    100.000 Stück

 

2.020,82 €

Kommunikations- und Servicetraining

(3 Veranstaltungstermine à 600 €)

1.800,00 €

Stadtführung „Genuss-Tour“ (30 Stk. à 36,00 )

1.080,00 €

Summe

7.173,72 €

 

(Welche Ressourcen sind zur Realisierung des Leistungsangebotes erforderlich?)

Investitionskosten:

bei IPNr.:

Sachkosten:

€ ca. 7.200

bei Sachkonto: SK 414001 KSt. 610390 KT 51100061

Personalkosten (brutto):

bei Sachkonto:

Folgekosten

bei Sachkonto:

Korrespondierende Einnahmen

  60% StbFö.

bei Sachkonto:

Weitere Ressourcen

 

 

Haushaltsmittel

                 werden nicht benötigt

                 sind vorhanden auf IvP-Nr.      

                               bzw. im Budget auf Kst/KTr/Sk   SK 414001 KSt. 610390 KT 51100061

                         sind nicht vorhanden

 

Für die  Informationsstele und für die Verbesserung der Beschilderung stehen auf der HHST. Stadtmöblierung 18.500,-€ zur Verfügung (siehe Beschlussvorlage 610.3/045/2017). Die Investitionskosten der Stele werden voraussichtlich zu 60% aus dem Städtebauförderungsprogramm „Soziale Stadt“ gefördert.


Anlagen: Anlage 1:  Geographische Profilierung der Quartiere der Erlanger Innenstadt

                     Anlage 2:  Thematische Profilierung der Quartiere der Erlanger Innenstadt