Der Bericht der Verwaltung dient zur Kenntnis.
JUGEND STÄRKEN im Quartier
– Kompetenzagentur
Förderzeitraum
01.10.2015 – 31.12.2018
Das
Programm Jugend Stärken im Quartier (JuStiQ) ist ein bundesweit kommunal
ausgerichtetes individualisiertes Unterstützungsangebot für Personen zwischen
12 und 26 Jahren. Zielgruppe sind junge Menschen „denen eine Perspektive für
die Zukunft fehlt und die durch andere Angebote nicht erreicht werden“. Der
Fokus liegt auf der beruflichen Integration. Schwerpunktmäßig werden die
Zielgruppen in den sogenannten Fördergebieten (Bruck, Anger/Rathenau,
Büchenbach, Röthelheim/Houseingarea) angesprochen.
Antragsteller
in Erlangen ist das Jugendamt und hat die GGFA mit der Durchführung beauftragt.
Dies schaffte die Möglichkeit das bereits in der Vergangenheit erfolgreich
durchgeführte Projekt „Kompetenzagentur Erlangen“ (KA) im Rahmen von JuStiQ
weiterzuführen. Das Projekt wird anteilig durch Mittel des Jugendamtes und des
Europäischen Sozialfonds finanziert.
Das Projekt
Kompetenzagentur beinhaltet für die Zielgruppe bis 26 Jahren die
Projektbausteine:
·
Aufsuchende soziale Arbeit:
Jugendliche die nicht mehr in die Beratung kommen, oder zur Klärung weiteren
Bedarfs.
·
Clearing:
kurzfristige Beratung, ggf. mit dem Ziel in das Casemanagement überzuführen.
·
Casemanagement:
Längerfristig angelegte Beratung und Begleitung.
Personelle Ressourcen
·
Im Projekt Kompetenzagentur sind drei Sozialpädagoginnen
und ein Sozialpädagoge beschäftigt.
·
Das Projekt sieht eine Funktionsstelle zur
Koordination vor. Aufgabe der Koordination ist neben der Identifikation von
Bedarfen die Einbettung der Kompetenzagentur in die bestehenden Strukturen in
Erlangen. Die Koordination wird in Erlangen vom Jugendhilfeplaner Stefan Käs
und der GGFA BgA-Leitung Martin Maisch ausgeführt.
Projektumsetzung in 2016,
strukturelle Aspekte
·
Grundsätzlich wurden alle Jugendlichen und
jungen Erwachsenen, die die Unterstützung beanspruchen wollten, aufgenommen.
·
Das vorhandene Netzwerk, bzw. die
Netzwerkkontakte wurden in 2016 weiter gepflegt.
·
Die Quartiersarbeit wurde weiter
intensiviert.
·
Die bestehende Zusammenarbeit (Verhinderung
von Ausbildungsabbruch) mit der BS über JaS wurde weiterentwickelt.
Projektumsetzung in 2016,
die soziale Arbeit in der Kompetenzagentur
·
Wie in den vergangen Jahren der Durchführung
der Kompetenzagentur liegen bei den Teilnehmern multiple Hemmnislagen vor.
·
Erfreulich ist die hohe Zahl der freiwillig
in die KA kommenden Teilnehmer. Auch ehemalige Teilnehmer kommen bei
beruflichen Anliegen häufig wieder.
·
Die Arbeit in der KA ist keine reine
Beratungsarbeit, sondern begleitet die Teilnehmer aktiv bis in die Behörden und
sonstigen zuständigen Stellen, so wie auch Betriebe. Der aufsuchende Aspekt ist
wichtiger Bestandteil der KA.
·
Der konzeptionelle Ansatz bewährt sich. Die
Niedrigschwelligkeit führte zu einer hohen Akzeptanz bei der Zielgruppe und zu
wenigen Abbrechern. Die Arbeit mit den Teilnehmern erfolgt ganzheitlich und ist
gekennzeichnet von der Begleitung und Bewältigung umfassender Problemlagen
seitens der Teilnehmer.
·
Die Form der unbestimmten Teilnahmedauer
bewährt sich. Es gibt genügend Raum für Entwicklung.
·
Trotz Niedrigschwelligkeit verweisen die
Ergebnisse der Vermittlung in den Arbeitsmarkt auf einen aus unserer Sicht
vergleichsweise hohen Output und verweisen damit auf die Wirksamkeit und
Passgenauigkeit des Angebots der Maßnahme Kompetenzagentur.
Daten zur Kompetenzagentur
2016
Teilnehmende gesamt: 196
(gezählt
werden Personen, die im Zeitraum 01.01.16 – 31.12.16 entweder eingetreten,
ausgetreten oder ein –und ausgetreten sind).
40%
= 78 weiblich
60%
= 118 männlich
Altersspanne: Von 14 bis 28 Jahren
Durchschnittsalter: 20,7 Jahre
Die durchschnittliche
Maßnahmedauer der Teilnehmenden betrug im Berichtszeitraum 8,4 Monate
Herkunftsgebiete der
Teilnehmenden KA (einschließlich Landkreis):
Das
Programm gibt vor, dass 50% der Teilnehmer aus den Fördergebieten kommen
sollen. Diese Quote wurde erfüllt.
- Fördergebiet
1 (Bruck): 21
- Fördergebiet
2 (Anger): 38
- Fördergebiet
3 (Büchenbach): 37
- Fördergebiet
4 (Röthelheim): 15
- Restliches
Stadtgebiet Erlangen: 73
- Landkreis: 12
Zugangswege der
Teilnehmenden zur Kompetenzagentur:
- Fallmanagement
JC ohne Zuweisung: 28
- Fallmanagement
JC mit Zuweisung: 27
- Eigeninitiative: 25
- Familie
/ Bekannte: 17
- JMD: 13
- Herman-Hedenus-Schule: 13
- JGH
mit richterlicher Weisung: 11
- Ausbildungscoaching
BS ER: 12
- Maßnahme
GGFA: 11
- Bewährungshilfe: 08
- Jugendamt: 06
- Ernst-Penzoldt-Mittelschule: 07
- Berufsberatung: 03
- Eichendorff-Schule: 06
- Säumige
JoA-Schüler: 03
- Sonstige: 06
Anteil der Teilnehmenden
mit Migrationshintergrund = 54,6 %
Schulabschlüsse der
Teilnehmenden bei Eintritt in die Kompetenzagentur:
Ohne
Schulabschluss: 33,16%
(65 TN)
Mittelschulabschluss: 31,63%
(62 TN)
Quali: 13,27%
(26 TN)
Mittlere
Reife / Realschule : 10,71%
(21 TN)
Abitur: 6,63% (13
TN)
Förderschule : 1,73 % ( 3 TN)
Fachhochschulreife: 0,51% ( 1 TN)
Schulbesuch
im Herkunftsland: 0,51% ( 1 TN)
Sonstige: 2,04% ( 4 TN)
Darunter
waren 12 Teilnehmende, bei denen bei Eintritt ein Ausbildungsabbruch stattfand,
oder bei denen es darum ging den Ausbildungsabbruch zu verhindern.
Teilnehmende im SGB II und
nicht im SGB II:
·
ALG II: 68
·
Kein ALG II: 128
Alleinerziehende:
·
In 2016 befanden sich 12 Alleinerziehende
unter den Teilnehmerinnen.
Zusammenarbeit mit
folgenden Institutionen, oder Fachdiensten:
- ASD
- Bewährungshilfe
(BHW)
- Jugendgerichtshilfe
- Suchtberatung
- JaS
- JMD
(Jugendmigrationsdienst)
- KoKi-Frühe
Hilfen
- Erlanger
Mittelschulen
- Ambulante
erzieherische Hilfen
- Betreuer
- Berufsberatung
Agentur für Arbeit
- Jobcenter
Erlangen (Fallmanagement + Leistungssachbearbeitung)
- Schuldnerberatung
- Streetwork
(punktuell)
- Jugendhäuser
- JAZ
- Obdachlosenhilfe
der Diakonie
- Institutsambulanz
der Bezirksklinik Erlangen
Typische
Problemlagen der Teilnehmenden:
- Fehlende
Qualifikation / fehlender Schulabschluss
- Gesundheitliche
Probleme
- Delinquenz
- Sucht
- Schulden
- Prekäre
Wohnverhältnisse / Obdachlosigkeit
- Sprachliche
Defizite
- Familiäre
Probleme
- Soziales
Umfeld
- Soziale
Exklusion
- Alleinerziehend
- Sonstige
Hemmnisse
Vermittlungen in den
Arbeitsmarkt bis zum Stichtag 31.12.2016:
Im
Betrachtungszeitraum erfolgten über die Förderung im Rahmen der Kompetenzagentur
insgesamt 75 Vermittlungen oder Anschlussförderungen. In 27 Fällen erfolgte
trotz erfolgreichem Übertritt eine Weiterbetreuung in der KA, damit der
Übertritt nachhaltig gesichert blieb.
·
Weiterförderung in einer berufsfördernden
Maßnahme: 23
·
Aufnahme einer dualen Berufsausbildung: 11
·
Aufnahme einer schulischen Ausbildung: 08
·
Aufnahme einer Vollzeitbeschäftigung: 07
·
Aufnahme einer Teilzeitbeschäftigung: 07
·
Weiterer Schulbesuch: 06
·
Beginn eines Minijob: 06
·
Beginn eines Freiwilligen Sozialen Jahres: 02
·
Aufnahme einer Einstiegsqualifizierung (EQ): 02
·
Sonstige: 03
davon Deutschkurs (1), Studium (1), BAE
(1)
Bis zum Stichtag des
Betrachtungszeitraums gab es auch Teilnehmende bei denen die Zusammenarbeit
abbrach.
·
Kein weiteres Interesse der Zusammenarbeit: 18
·
Wegzug aus Erlangen: 03
·
Abbruch aus gesundheitlichen Gründen 01
·
Abbruch wegen Schwangerschaft 01
Sonstiges 05
(davon 4 kein Bedarf mehr, 1 ohne nähere Nennung)
Anlagen: