- Der Bericht der Verwaltung wird zur Kenntnis genommen.
- Der Empfehlung der Kunstkommission zur Umsetzung des Entwurfs von Reiner Hofmann „hautfarbe“ im Schulhof der Grundschule Tennenlohe wird befürwortet.
3. Die Verwaltung wird beauftragt, die Maßnahme umzusetzen.
1.
Ergebnis/Wirkungen
Qualitätsvolle „Kunst am Bau“ und zugleich
ein für Schüler*innen nutzbares künstlerisches Gestaltungselement im Pausenhof
der Grundschule Tennenlohe
Empfehlung der Kunstkommission:
Die Kunstkommission
hat drei eingereichte Entwürfe zur Kunst am Bau für die Grundschule Tennenlohe
begutachtet. Nach ausführlicher Diskussion wurde die Empfehlung ausgesprochen,
den Entwurf „hautfarbe“ von Reiner
Hofmann zur Umsetzung vorzuschlagen. Die Grundschule Tennenlohe als Nutzer
befürwortet ebenfalls die Umsetzung dieses Entwurfs.
2. Programme / Produkte / Leistungen / Auflagen
(Was soll getan werden, um die
Ergebnisse bzw. Wirkungen zu erzielen?)
Im Rahmen eines dialogischen Prozesses mit der Schulleitung, Vertreter*innen des Elternbeirats, Verwaltung/GME und Kunstkommission wurde vereinbart, den/die Künstler/in Reiner Hofmann, Dagmar Buhr, und Sebastian Kuhn um die Einreichung eines Entwurfs für eine künstlerische Gestaltung zu bitten.
An der Diskussion und Entscheidungsfindung der Kunstkommission in ihrer Sitzung am 25.10.2016 darüber, welcher Entwurf zur Umsetzung empfohlen wird, war die Schulleitung beteiligt. Die Schulfamilie, die vorab von der Schulleitung in den Entscheidungsprozess einbezogen war, hatte sich für keinen der drei Entwürfe als eindeutigen Favoriten ausgesprochen. Mit allen drei Entwürfen könnten sie sich gut anfreunden, so der Tenor.
Beschreibung des zur Realisierung
empfohlenen Entwurfs
Reiner Hoffmann, „hautfarbe“ - Installation
auf dem Schulhof
In der Nähe eines
großen Baumes auf dem Schulhof sollen fünf unterschiedlich farbige Glasstelen
in einem Viertelkreisbogen aufgestellt werden. In Format und Farbe ähneln die
Stelen den farbigen Elementen der Außenfassade des Hauptgebäudes der
Grundschule. Die Scheiben sind durchsichtig und vergleichbar mit
verschiedenfarbigen Sonnenbrillen. Eingebettet sind die Scheiben in eine
Bodenfläche aus elastischem Gummimaterial, wie es auch im Sportbereich der
Schule zu finden ist. Der Gummibelag ist bündig im umgebenden Asphalt des
Schulhofs eingelassen, hebt sich allerding heller ab.
Der Filter
(landläufig: die rosarote Brille) beeinflusst die Wahrnehmung, Wirklichkeit
wird transformiert. Interessant ist dabei die direkte Vergleichsmöglichkeit
dieser verschiedenen Wirklichkeiten. Natürlich laden die Gläser der
Installation auch zu vielerlei Gruppenspielen der SchülerInnen auf beiden Seiten
der Scheiben ein.
Begründung der Entscheidung der
Kunstkommission:
Der künstlerische
Entwurf von Reiner Hofmann nimmt sowohl Bezug auf die architektonischen
Gegebenheiten des Gebäudes als auch auf dessen Nutzer. Die Farben der
Außenfassade des Schulgebäudes finden sich in den Farben der Glasstelen wieder
und bieten eine Möglichkeit zum spielerischen Umgang damit.
Überzeugend wirkt
die Platzierung der fünf Stelen an zentraler Stelle auf dem Schulhof. Ohne
aufdringlich oder zu kindlich zu wirken, eröffnet der Entwurf eine neue
Möglichkeit zum Umgang mit Farben und vermittelt zugleich einen positiven
Umgang mit Unterschieden, ebenso bezogen auf die unterschiedlichen Menschen,
ihre Charaktere und Einstellungen, die auf dem Schulhof aufeinander treffen.
Dementsprechend ist auch der Titel des Kunstwerks „hautfarbe“ gewählt.
Nicht zuletzt
wirken die farbigen Stelen poetisch und bringen als ästhetisches
Gestaltungselement Ruhe in die Gestaltung des Schulhofes. Dies ist auch
hinsichtlich der Nutzung des Schulhofes durch die Öffentlichkeit an Abenden und
Wochenenden von Bedeutung.
Auf Nachfrage der
Kunstkommission wurden die Sicherheitsaspekte dieser Installation nochmal
diskutiert. Folgende Maßnahmen werden daher zusätzlich vom Künstler ergriffen:
- Anfasen aller Kanten der Stelen mit 2-3 mm
im 45 Grad-Winkel (ab Glaswerk)
- Aufsatz eines Kantenschutzprofils aus
Edelstahl an den Oberseiten der Glaskanten aus
Wetterschutzgründen, 6 mm hoch
- Farbliche Absetzung des umgebenden Bodens,
so dass das Grau deutlich heller ist als der
umgebende Asphalt
Biografie Reiner Hofmann:
-
1958
geboren in Erlangen
-
Schreinerlehre
-
11-monatiger
USA-Aufenthalt
-
Wanderjahre
-
Arbeit
als Zimmerer
-
Bühnenbilder
und –objekte
-
1993-1998
Studium Akademie der Bildenden Künste Nürnberg,
-
Klasse
Kunst und öffentlicher Raum, Prof. J. P. Hölzinger
-
1997
Meisterschüler bei Prof. J. P. Hölzinger
-
1998
Diplom Akademie der Bildenden Künste Nürnberg
-
1998
Künstlerischer Assistent bei Prof. J. P. Hölzinger
-
2003
Künstlerischer Assistent bei Prof. G. Winter
-
seit
2005 freischaffend tätig
Ausstellungen Reiner Hofmann (Auswahl):
-
2016
geladener Kunstwettbewerb Universität Bayreuth NW III 2005 Blaue Nacht,
Nürnberg, Teilnahme Kunstprogramm
-
2016
geladener Kunstwettbewerb Grundschule Erlangen-Tennenlohe (Juryempfehlung zur
Realisation)2005 geladener Kunstwettbewerb Infosystem ehem.
Reichsparteitagsgelände, Nürnberg
-
2014
offener Kunstwettbewerb Donaumarkt Regensburg, engere Auswahl 2. Stufe
-
2013
Kunststoff – 5. Treuchtlinger Kulturtage, Ausstellungsbeteiligung
-
2012
geladener Kunstwettbewerb Neues Gymnasium, Wendelstein 2005 geladener
Kunstwettbewerb Grüne Brücke, Neu Ulm
-
2011
Foyergestaltung "tauschmich", Stadtbibliothek Schwabach 2005
geladener Kunstwettbewerb FAU-Sportzentrum, Erlangen
-
2010
Frei Luft, Pappenheim, Ausstellungsbeteiligung 2007 Realisation „zwischen den
stühlen“, Stadtpark Nürnberg
-
2010
geladener Kunstwettbewerb Kunst Nordost 2011, Nürnberg
-
2009
Ortung VI, Schwabach, Gastkünstler
Kurzbeschreibung der weiteren eingereichten
Entwürfe
Dagmar Buhr, WOLKEN STUPSEN, ZUSAMMEN
ZAUBERN, SCHÄTZE KNABBERN
mehrteilige
Textarbeit auf drei Außenwänden
Die drei titelgebenden
Begriffspaare WOLKEN STUPSEN; ZUSAMMEN ZAUBERN und SCHÄTZE KNABBERN werden in
unterschiedlichen kräftigen Farben, die auf den Farben des in der Schule
verwendeten Deckfarbkastens basieren, an unterschiedlichen Gebäudeteile
angebracht. Die Arbeit entfaltet sich so über drei Standorte, verbindet alte
und neue Gebäudeteile. Je nach Position des Betrachters können Teile der Arbeit
an verschiedenen Orten aus verschiedenen Perspektiven wahrgenommen werden und
sind zugleich autonom.
In der vorgeschlagenen Arbeit
wird Sprache zum bildnerischen Material, Texte werden zu Bildern. Ein
semantisches Spiel mit Worten und ihren Bedeutungsebenen, das Kindern, Lehrern,
Eltern und Nachbarn Raum für eigene Assoziationen und Interpretationen öffnet.
Der ungewöhnliche Umgang mit
Wortkombinationen regt die Phantasie aller Betrachter und neue Wege der
Kommunikation an, verleiht dem Ort ein poetisches Moment und Leichtigkeit. Die
vielschichtigen Interpretationsmöglichkeiten der Texte können Anlass zur
Beschäftigung damit in den Klassen sein. Die Kunst geht so auch in die
Klassenräume, die Worte spielen in der Pause.
Benutzbares Spielgerät
(Kletterwand, ...) steht im Pausenhof ausreichend bereit. Die vorgeschlagene
Arbeit spricht bewusst eine zusätzliche Wahrnehmungsebene an und erweitert so
die Möglichkeiten an sinnlicher Rezeption. Die zurückhaltende Materialität der
Arbeit überlässt den Worten an sich den Raum. Sprache kann zaubern und Spaß
machen.
Sebastian Kuhn, Erkenne Dich selbst
Dreiteilige Skulptur auf dem Schulhof
Für das Projekt arbeitet der Künstler mit Spiegelungen und verteilt
diese auf drei Objekte: eine Weltkugel mit der Aufschrift „Erkenne Dich selbst
– note ipsum“, einen Spiegelbaum aus runden Rückspiegeln, die in
unterschiedliche Richtungen geneigt sind, sowie einen großen Zerrspiegel.
Formal fügen sich die drei Objekte in die Architektur der Schule und das
bestehende Farbkonzept ein und bewahren sich als Gruppe ebenfalls eine klare
Zuordnung.
Der Spiegel spielt in unserem Alltag, in unterschiedlichsten Situationen
eine äußerst wichtige Rolle, die wir, ohne die Existenz dieses Phänomens erst
wirklich begreifen würden. Eine Welt ohne Spiegelung ist schlichtweg nicht
vorstellbar.
Auch in der Kunst hat der Spiegel eine Sonderstellung. Ist er zum einen
eine Möglichkeit mit unserer Wahrnehmung zu spielen und Räume im
zweidimensionalen wie im Dreidimensionalen völlig anders und verändert
darzustellen, als ohne seine Wirkung. Zum anderen ist das Objekt Spiegel
symbolisch stark aufgeladen.
.
Im Allgemeinen spielen alle drei Objekte in Bezug auf die Wahrnehmung
der Kinder und durch die Spiegelungen im Speziellen in punkto
“Selbstbewusstsein” verschiedene Rollen, die im Zusammenspiel ein gemeinsames
Ganzes ergeben. Wie verorte ich mich in der Welt? Was macht die Welt mit mir
und wie wirkt sich meine Aktion auf das was mich umgibt und meine Mitmenschen
aus? Der spielerische Umgang und das Hinterfragen dessen, was die Kinder hier
wahrnehmen, stehen im Vordergrund.
4. Ressourcen
(Welche Ressourcen sind zur
Realisierung des Leistungsangebotes erforderlich?)
Im Zuge der Neubaumaßnahme wurde 1 % der entsprechenden Kostengruppen von GME für Kunst am Bau bereitgestellt.
Investitionskosten: |
€
22.000 |
bei
IPNr.: |
Sachkosten: |
€ |
bei
Sachkonto: |
Personalkosten
(brutto): |
€ |
bei
Sachkonto: |
Folgekosten |
€ |
bei
Sachkonto: |
Korrespondierende
Einnahmen |
€ |
bei
Sachkonto: |
|
Haushaltsmittel
werden nicht benötigt
X sind vorhanden auf IvP-Nr.
bzw. im Budget auf Kst/KTr/Sk
sind nicht vorhanden
Anlagen: