Der Bericht der Verwaltung dient zur Kenntnis.


Die amtlichen Schülerzahlen an den Erlanger Volksschulen, an den weiterführenden Schulen, den beruflichen Schulen sowie an den Förderschulen werden dem Bildungsausschuss regelmäßig nach den jeweiligen Stichtagen im Oktober des Jahres vorgelegt (vgl. Anlagen 1 – 4).

 

1.       Schülerentwicklung an den allgemeinbildenden Schulen von 2009 - 2016

 

An den staatlichen allgemeinbildenden Schulen entwickelten sich die Schülerzahlen in den Schul-jahren von 2009/2010 bis 2016/2017 wie folgt:

 

Schülerzahlen an allgemeinbildenden Schulen

 

Von 2009 bis heute ist an den allgemeinbildenden Schulen in der Stadt Erlangen ein Schülerrückgang  um 11,65 % bzw. um 1.455 Schülerinnen und Schüler zu verzeichnen.

 

An den Grundschulen (plus 2,2 %) und an den Mittelschulen (plus 4,9 %) ist ein leichter Anstieg gegenüber dem Vorjahr zu verzeichnen, während sich an den Gymnasien der Trend der Vorjahre fortsetzt (minus 1,7 %). An den Realschulen gab es nach mehrjährigem Anstieg erstmals wieder einen Schülerrückgang (minus 4,8 %).

 

Insbesondere gab es an folgenden Schulen einen deutlichen Zuwachs bzw. Rückgang im Vergleich  zum Vorjahr:

Grundschule Büchenbach                 :           + 16

Grundschule Tennenlohe      :                       + 23

Friedrich-Rückert-Grundschule:                   + 18

Eichendorff-Mittelschule:                              + 45

Werner-von-Siemens-Realschule:                - 65

Realschule am Europakanal:                                    - 19

Albert-Schweitzer-Gymnasium:                    - 62

Emmy-Noether-Gymnasium:                                   - 36

Marie-Therese-Gymnasium:                         - 18

 

 

2.       Demographische Entwicklung

 

Die demographische Entwicklung ist für die Schulentwicklungsplanung aller Schulen, insbesondere aber für die Entwicklungsplanung der Grundschulen von großer Bedeutung. Die Geburten- und Hauptwohnbevölkerungszahlen geben dabei einen möglichen  Anhaltspunkt für die zu erwartenden Einschulungszahlen an den Grundschulen in den folgenden Jahren.

 

In Bayern hat die Geburtenzahl im Jahr 2016 einen neuen Höchststand erreicht. Auch in Erlangen ist nach wie vor ein starker Anstieg der Geburten zu verzeichnen. Das wird Auswirkungen auf die Schülerzahlen haben.

 

Hauptwohnbevölkerung Stand 30.06.16

 

 

 

 

3.       Schülerzahlen und -prognosen

 

Im Rahmen der Schulentwicklungsplanung werden durch die Abteilung Statistik und Stadtfor-schung in enger Zusammenarbeit mit dem Schulverwaltungsamt für einen Teil der Erlanger Schu-len Prognosen über die künftige Schülerentwicklung erstellt, um möglichen Handlungsbedarf rechtzeitig zu erkennen und zukünftig entsprechend gestaltend auf die Schullandschaft einwirken zu können.

 

Schülerprognosen sind Fortschreibungen der aktuellen Geburtenjahrgänge verbunden mit Progno-sen über die weitere Entwicklung der Geburtenziffern und Annahmen über zukünftige Zu- und Wegzüge. Darüber hinaus werden die Gastschüleranteile sowie Übertrittsquoten der Vergangenheit berücksichtigt.

 

 

3.1  Schülerentwicklung an den Grundschulen

 

Während bis zum aktuellen Schuljahr die Schülerzahlen anstiegen, werden sie die nächsten Jahre wieder rückläufig sein. Die erhöhten Geburtenzahlen ab dem Jahr 2012 wirken sich voraussichtlich punktuell in den Schuljahren 2018 - 2021 in Form steigender Schülerzahlen aus.

 

 

Schülerentwicklung Grundschulen

 

An der Grundschule Büchenbach (+ 16 Schülerinnen und Schüler, 1 Klasse zusätzlich), an der Friedrich-Rückert-Grundschule (+ 18 Schülerinnen und Schüler, 1 Klasse zusätzlich), an der Grundschule Tennenlohe ((+ 23 Schülerinnen und Schüler) und an der Grundschule Dechsendorf (+ 6 Schülerinnen und Schüler, 2 Klassen zusätzlich) sind steigende Schülerzahlen zu verzeichnen, während es an der Mönauschule einen Schülerrückgang gab (- 13 Schülerinnen und Schüler, 1 Klasse weniger).

 

An den von steigenden Schülerzahlen betroffenen Grundschulen (z.B. der Friedrich-Rückert-Grundschule, Grundschule Büchenbach) können mittelfristig möglicherweise räumliche Probleme entstehen, denen rechtzeitig durch entsprechende (Um-)Baumaßnahmen entgegengewirkt werden muss. Das Schulverwaltungsamt wird diese Entwicklung im Blick behalten.

3.2   Schülerentwicklung an den Realschulen und Gymnasien

 

Seit dem deutlichen Einbruch nach dem Wegfall des G9 sinken die Schülerzahlen an den Gymnasien jährlich moderat ab. Nach derzeitigem Stand ist zu erwarten, dass sich die Zahlen mittelfristig um 5.000 Schüler stabilisieren.

Laut Plänen des Kultusministeriums sollen die Gymnasien ab dem Schuljahr 2018/2019 selbst entscheiden, ob und wenn ja, zu welchem Zeitpunkt, sie beim G8 bleiben, zum G9 zurückkehren oder beide Alternativen anbieten wollen. Die jeweilige Entscheidung wird Auswirkungen auf die Raumsituation und die Schülerzahlen haben. Angesichts der gesunkenen Schülerzahlen bleibt abzuwarten, ob und ggf. welche Maßnahmen seitens des Sachaufwandsträgers zu ergreifen sind. 

 

Bei den Realschulen ist nach Jahren konstanten, gemäßigten Anstiegs im aktuellen Schuljahr erstmals ein Rückgang der Schülerzahlen zu registrieren (wobei gleichzeitig ein Anstieg der Schülerzahlen an den Mittelschulen erfolgte). Es wird allerdings erwartet, dass die Zahlen anschließend wieder leicht steigen werden.

Die Raumsituation an der Realschule am Europakanal ist nach wie vor angespannt, ein weiterer Schülerzustrom würde bauliche Erweiterungsmaßnahmen erforderlich machen.

 

Schülerentwicklung Realschulen und Gymnasien

 

 

 

3.3  Schülerentwicklung an den Mittelschulen

           

Die stark rückläufigen Schülerzahlen an der Mittelschule hatten ihren Tiefstwert im Schuljahr 2014/2015 und steigen seither wieder an. Dies entspricht dem bayernweiten Trend.

In den unten dargestellten Zahlen sind die Übergangsklassen nicht enthalten (hierzu siehe Ziff. 4).

 

Durch spezifische pädagogische Konzepte und neue Modelle und Schulprofile wirken die Mittelschulen dem bisher negativen Image entgegen. Gut ausgebildete Mittelschüler sind insbesondere für Handwerksbetriebe unentbehrlich. Der Fachkräftemangel macht sich darüber hinaus in allen Bereichen bemerkbar. Somit haben Mittelschulabsolventen auch langfristig gute Berufschancen.

 

Schülerentwicklung Mittelschulen

 

 

 

 

3.4  Schülerentwicklung an der Fachoberschule (FOS)

 

Auf Grund der gestiegenen Schülerzahlen gab es in der FOS massive Raumprobleme.

Zwischenzeitlich konnten an der Staatlichen Berufsschule neben den notwendigen Klassenzimmern für die Beschulung von Flüchtlingen weitere freie Räume generiert werden. Seit diesem Schuljahr können die vorher an die Ernst-Penzoldt-Schule ausgelagerten Klassen in den Räumen der Berufsschule, und somit wieder am Campus, unterrichtet werden.

 

Im Schuljahr 2016/2017 wurde an der FOS im Rahmen eines Schulversuchs eine  Integrationsvorklasse (IVK) eingerichtet (derzeit 20 Schülerinnen und Schüler). Hier soll geeigneten und interessierten Jugendlichen bzw. jungen Er-wachsenen mit nichtdeutscher Muttersprache durch die intensive Vermittlung der erforderlichen Sprachkenntnisse und der jeweils erforderlichen fachlichen Voraussetzungen die Möglichkeit eröffnet werden, in die reguläre Vorklasse der Fachoberschule (Schulversuch) oder direkt in die Eingangsklassen der Fachoberschule bzw. Berufsoberschule einzutreten.

 

Aktuell besteht kein kurzfristiger Bedarf für weitere Räume, nachdem stabile Schülerzahlen erwartet werden.

 

Im Rahmen der Neuordnung und Bebauung des Campus Berufliche Bildung ist u.a. der Anbau eines „Puffergebäudes“ an die FOS geplant. Dieses soll voraussichtlich im Jahr 2022 fertig gestellt werden und zunächst Ausweichflächen für die Zeit der Generalsanierung der Berufsschule bieten. Nach Abschluss dieser Maßnahmen steht das Gebäude der FOS und als Erweiterungsflächen für die anderen Schulen auf dem Gelände zur Verfügung.

 

Schülerentwicklung FOS-BOS

 

 

4.       Beschulung von Asylbewerbern und ausländischen Schülern

 

Obwohl der Zustrom an Flüchtlingen im Jahr 2016 etwas zurückgegangen ist, stellt die Beschulung der jungen Asylbewerber immer noch eine große Herausforderung im Bildungsbereich dar.

Wie sich die Flüchtlingszahlen entwickeln werden, kann derzeit nicht bestimmt werden. In die Prognose fließen Flüchtlinge, die nach Registrierung eine Unterkunft in Erlangen beziehen, wie alle anderen Einwohner ein. Dies wirkt sich in Folge dessen somit auch auf die Schülerprognose aus.

 

Zur Beschulung schulpflichtiger Kinder ohne (ausreichende) Deutschkenntnisse wurden weiterhin (und bei Bedarf auch zusätzliche) Übergangsklassen an der Friedrich-Rückert-Grundschule (1 zusätzliche Klasse, insgesamt 2 Klassen, 27 Schülerinnen und Schüler), der Ernst-Penzoldt-Mittelschule (1 Klasse, 16 Schülerinnen und Schüler), der Eichendorffschule (2 Klassen, 26 Schülerinnen und Schüler) und der Hermann-Hedenus-Mittelschule (2 Klassen, 34 Schülerinnen und Schüler), eingerichtet.

 

An der Eichendorffschule bestehen seit dem Schuljahr 2015/2016 zwei gebundene Ganztagsklassen für Übergangsklassen (29 Schülerinnen und Schüler), die im Rahmen eines Modellprojekts aus Mitteln des Europäischen Sozialfonds (ESF) gefördert werden.

Seit diesem Schuljahr 2016/2017 kann die Ernst-Penzoldt-Mittelschule ebenfalls dieses Angebot der gebundenen Ganztagsklassen im Bereich der Übergangklassen anbieten (35 Schülerinnen und Schüler).

 

An der Berufsschule werden im Schuljahr 2016/17 120 Schüler in fünf Vorklassen des Berufsintegrationsjahres (BIK/V-Klassen) unterrichtet. Dieses Unterrichtsangebot ist vorrangig für unbegleitete minderjährige Flüchtlinge vorgesehen, steht aber auch anderen berufsschulpflichtigen Asylbewerbern zwischen 16 und 21 Jahren offen. Im Anschluss an die Vorklassen können die Schülerinnen und Schüler in die regulären Klassen des Berufsintegrationsjahres (BIK) übertreten. In einer solchen Klasse werden derzeit 25 Schüler unterrichtet. Darüber hinaus wurde eine neue Sprachintensivklasse für die Beschulung von Flüchtlingen aus der Erstaufnahmeeinrichtung (SIK-EA) gebildet, in der in Teilzeitbeschulung bis zu 100 Schüler unterrichtet werden können.

Zum zweiten Schulhalbjahr 2016/2017 soll eine neue Vorklasse zum Berufsintegrationsjahr eingerichtet werden. Die bestehenden 2 Klassen BIK/V, die zum 2. Halbjahr 2015/2016 eingerichtet wurden, werden ab dem zweiten Halbjahr 2016/2017 für ein halbes Jahr als eine BIK/V und als eine BIK-Klasse fortgeführt.

Die räumlichen Kapazitäten in der Berufsschule reichen derzeit noch aus. Sollten jedoch weitere Klassen für Flüchtlinge eingerichtet werden müssen, ist die Ertüchtigung weiterer Räume in der Berufsschule erforderlich.

 

 

5.       Ganztagsschule

 

Der Ausbau der Ganztagsschule und die Gewährleistung eines ausreichenden Versorgungsange-bots gemeinsam mit den Einrichtungen der Jugendhilfe sind seit Jahren wichtige Ziele der Stadt Erlangen.

Im Zuge des weiteren Ausbaus der Ganztagsangebote wurde zum Schuljahr 2016/2017 neben dem gebundenen Ganztagszug ein offenes Ganztagsangebot in Form von 3 Ganztagsgruppen an der Grundschule Tennenlohe eingerichtet.

Zwischenzeitlich verfügen insgesamt 19 von 33 staatlichen und kommunalen Erlanger Schulen über verschiedene schulische Ganztagsangebote, darunter alle weiterführenden Schulen.

Dies entspricht einer Quote von 57,5 %.

 

Es besuchen 16,7 % der Schülerinnen und Schüler an den Grundschulen die Ganztagsschule in der gebundenen Form und 1,4 % die (neue) offene Ganztagsschule.

 

An den Grundschulen wird die gebundene Ganztagsschule im Schuljahr 2015/16 von 460 Schülerinnen und Schülern (13,8 %) besucht. An den weiterführenden Schulen besuchen insgesamt 1.136 Schülerinnen und Schüler (14,9 %) eine offene Ganztagsschule, 567 die Ganztagsschule in der gebundenen Form (7,4 %).

 

 

 

 


Anlagen:

1.         Entwicklung der Schülerzahlen an Erlanger Volksschulen

2.         Entwicklung der Schülerzahlen an weiterführenden Schulen in Erlangen

3.         Entwicklung der Schülerzahlen an Förderschulen

4.         Gesamtübersicht